Anno 1602: Erschaffung einer neuen Welt (PC Strategiespiel) Testbericht

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ab 11,07
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Erfahrungsbericht von Experte

Anno 1602: Erschaffung einer neuen Welt

Pro:

Wird nie langweilig

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

\"Anno 1602\" sieht auf den ersten Blick wie ein herkömmliches Aufbaustrategiespiel aus. Dieser Eindruck täuscht jedoch. \"Anno 1602\" ist in Wirklichkeit eine \"richtige\" Handelssimulation mit viel Tiefgang und einer prächtigen Grafik.

ZUM SPIEL:

Sie befinden sich, wie der Titel des Spiel schon sagt, im Jahre 1602. Eine Zeit in der es bei der Bäckerin statt Haselnußtafeln noch knuspriges Brot frisch aus dem Ofen gab. In einer Zeit in der Piraten Handelsschiffe überfielen und keine Kopierschutz-Mechanismen knackten......
Sie sind mit ihrer Galeone unterwegs und erkunden idyllische Inselwelten. Eine geeignete Insel zum ansiedeln sollte stattliche Wäldereinen, plätschernde Flüßchen, fruchtbares Ackerland, rohstoffhaltiges Gebirge, fischreiches Gewässer und viel Platz zum Ausbreiten haben. Beim fund einer geeigneten Insel errichten sie ein Kontor. Sobald das Kontor steht, verlegt man Wege und Strassen, stellt Wohnhäuser auf, gründet Handwerksbetriebe, legt Plantagen an (z.B. Kakao oder Baumwolle), handelt mit den drei Computerspielern oder bekriegt sich mit selbigen.

Während sie anfangs mit einfachen Betrieben wie Forsthäusern, Fischerhütten und Schaffarmen auskommen müssen, prägen nach und nach auch Bäckereien, Kanonengießereien, Goldmienen, Weingüter und Schulen das Stadtbild. Steuereinnahmen und die Erlöse aus dem Handel liefern Ihnen dafür das nötige Kleingeld. Vor der Gründung einer neuen Filiale sollten sie die Gegend unbedingt analysieren lassen.
Den auf den Insel gedeihen nur ganz bestimmte Pflanzen optimal, andere Gewächse hingegen nur mäßig oder überhaupt nicht; Das Erkunden führen sie durch einen Klich auf das \"Erkunden\"-Icon aus. Dadurch erfahren sie auch, ob er Eisenerz oder Gold auf der Insel gibt. Wenn sie sich häuslich niedergelassen haben, erweitern sie ausgehend vom Kontor ihr Territorium durch den Bau von Marktplätzen. Zu jedem Marktplatz gehört ein Karren, der automatisch die produzierten Baumstämme, Rumfässer und Tabakwaren von den umliegenden Anlagen abholt und in das Lagerhaus transportiert. Liegt eine Gebäude (z.B. Getreidefarm) im Einzugsbereich eines weiterverarbeitenden Betriebs ( in diesem Fall Windmühle), wird der Müller regelmäßig loswetzen und das Korn säckeweise direkt vom Bauernhof besorgen.

Pioniere, Siedler, Bürger, Kaufleute und Aristokraten - Das sind die fünf Gesellschaftsschichten in \"Anno 1602\". Jedem Regenten muß daran gelegen sein, das ein Bewohner früher oder später in die jeweils nächsthöhere Stufe aufsteigt; zum einen passen dann mehr Personen in einen Haushalt, zum anderen können sie für den gestiegenen Lebensstandart höhere Steuern erheben. All das funktioniert aber nur dann, wenn die Bewohner zufrieden sind (Vorsicht vor zu hohen Steuersätzen) und dauerhaft mit Nahrungsmitteln versorgt werden. Ein gesellschaftlicher Aufstieg setzt nicht nur bestimmte Gebäude (Kapellen, Kirchen, Wirtshäuser, Hochschulen, Theater, Badehäuser usw.) im Umkreis voraus, sondern auch die permanente Belieferung mit Luxusgütern wie Tabakwaren, Kakao, Stoffen, Kleidung, Gewürzen und Alkohol. Falls der Nachschub dauerhaft stockt, kann es durchaus passieren, das die Bürger ausziehen, in die vorherige Stufe zurückfallen oder gar ihr Häuschen niederbrennen. Läuft alles nach Plan, dürfen besonders erfolgreiche Herrscher als Zeichen des Wohlstands Schlösser, Statuen und Triumphbögen aufstellen.

Damit sie nicht umsonst Schwerter, Musketen, Kanonenkugeln und Kriegsschiffe produzieren und Stadtmauern mit Toren und Wachtürmen um ihre Kolonie ziehen, werden sie zuweilen von mißgünstigen Nachbarn attackiert, die in gewohnter Echtzeit-Manier zurückgeschlagen werden. Auch Seeräuber schauen gelegentlich vorbei und versenken ihre Handelsschiffe, wenn sie nicht rechtzeitig die weiße Fahne hissen (und dafür eine Teil der Ladung abgeben müssen) oder Patouillen zum Schutz der Handelsrouten einrichten. Sie können sich das Leben aber leichter machen, indem sie ihren drei Mitspielern Friedenspakte anbieten oder solche annehemen. Sollte es dennoch mal zu kleineren Differenzen kommen, sorgen Tributzahlungen wieder für gute Stimmung.


WEITER INFOS UND FAKTEN:

Das Herzstück von \"Anno 1602\" ist das sogenannte Endlosspiel, das nicht umsonst so heißt: Ohne Zeitdruck und ohne Konkrete Vorgabe wird hier auf einer zufällig ausgewählten Landkarte angesiedelt, was das Zeug hält. Das Programm reguliert permanent, wie schnell die computergesteuerten Parteine expandieren. Wenn sie also mal einige Minuten nur entspannt ihren Untertanen bei der Arbeit zugucken möchten, werden ihnen die Gegner also nicht uneinholbar davonsiedeln. Vier Schwierigkeits stufen bestimmen, ob und wie oft Sie von Seeräubern attackiert werden, ob es wenige oder viel fruchtbare Inseln gibt und was die Gebirgszüge an Erz und Gold hergeben. Erfahrene Spieler wenden sich sich den 16 Szenarien zu, in denen zum Beispiel der Aufbau eines Kakao-Monopols oder das Ausräucheren eines Piratennestes gefragt ist.

So weinig wie möglich, so viel wie nötig. Diese Deviese gilt bei \"Anno 1602\" für Tabellen und Statistiken. Statusleiste und Icons halten sie über die Stimmung der Bevölkerung oder den Bestand an Ziegelsteinen auf dem laufenden; wer´s ganz genau wissen will, klickt einfach ein Gebäude an und erfährt so z.B. dessen Auslastungsgrad. Die wichtigsten Informationen entnimmt man jedoch direkt der Spielgrafik - die Bedeutung aufgestapelter Baumstämme neben dem Försterhaus erschließt sich selt \"Anno 1602\"-Unkundigen sofort. Angelnde Fischer, hämmernde Steinmetze, durchs Gehölz pirschende Jäger, rotierende Windmühlen, dampfende Backstubenschornsteine, rodende Holzhacker, friedlich vor sich hin grasende Rinder - solche Details verraten Ihne, ob ihr \"Laden\" läuft.


Also für mich personlich ist eines der besten Spiele die es gibt. Da ich sowieso mehr auf der Schiene der Strategiespiele fahre, ist das auch kein Wunder. Das Spiel macht wirklich unheimlich viel Spass, wird durch die vielfältigkeit der Aufgaben nie langweilig und macht echt süchtig. Kann ich jedem, der sich für solche Spiele interessiert nur empfehlen. Es gibt kaum befriedigerendes als den Anblick einer florierenden, in stundenlanger Arbeit entstandenen Siedlung mit ausgeklügelten Wirtschaftskreisläufen und rundum zufriedenen Bürgern. Ihre Umwelt wird den Tag verfluchen, an dem sie sich das Spiel auf ihrem Rechner installiert haben, da sie von nun an nichts anderes mehr tun werden (wollen), als \"Anno 1602\" zu spielen.

14 Bewertungen, 2 Kommentare

  • bmwumska

    22.04.2006, 05:53 Uhr von bmwumska
    Bewertung: sehr hilfreich

    Supi! würde mich über gegenlesungen sehr freuen!^^

  • anonym

    19.06.2004, 15:19 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich habe dieses Spiel sehr oft und gerne gespielt, war total vernarrt darin. Jetzt fehlt mir die Lust und Zeit dazu und ab einem gewissen Punkt im Spiel kam ich überhaupt nicht mehr weiter. Das war frustrierend.