Abacusspiele Anno Domini Frauen Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 12/2006
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Erfahrungsbericht von Miril
Im Jahre des Herrn
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Nach einer kleinen, suchtbedingten Schreibpause möchte ich mich nun auch mal wieder zu Wort melden (JA, es gibt noch andere Süchte als yopi und NEIN sie ist nicht vorbei, diese Phase ;-). Nicht verursacht wurde sie übrigens durch das Spiel, was ich heute beschreiben möchte, denn dieses ist deutlich kurzweiliger.
Wenn ihr glaubt im Fach Geschichte bewandert zu sein, dann macht doch mal folgenden kleinen Test und sortiert die unten genannten wichtigen Ereignisse chronologisch:
1. Das älteste Waldmeisterbowlenrezept
2. In Wien wird ein Straßenstück mit Holz gepflastert
3. Theodor Tobler erfindet die dreieckige Toblerone
4. Autos mit Zündschlüsseln
5. Puzzlespiele kommen auf den Markt
6. Transparente Gläser
7. Erste Erwähnung einer Wäscheklammer
8. In der Sonnenatmosphäre wird das Element Helium nachgewiesen
9. Ein Schweizer Bergsteiger erfindet den Klettverschluss
Wie ihr könnt das nicht? Es gelingt euch wirklich nicht, diese hochwichtigen Erfindungen unserer Vorfahren zeitlich richtig zu sortieren? Nun das macht aber nichts, denn in diesem Spiel geht es eigentlich weniger darum, dies tatsächlich zu können, sondern mehr darum, den Eindruck zu erwecken, dass man weiß was man tut ;-).
Anno Domini ist ein Kartenspiel für 2 –10 Spieler (mehr geht meiner Meinung nach auch, wenn man genug Sitzplätze für die Leute hat). Für Kinder ist es durchaus geeignet, allerdings sollten sie zumindest lesen können. Der Hersteller macht keine genaue Altersangabe. Die Spielregeln sind jedenfalls hinreichend simpel, so dass sie eigentlich niemanden überfordern dürften. Das Spiel besteht aus 336 Karten, auf deren Vorderseite ein wichtiges historisches Ereignis festgehalten wurde und auf deren Rückseite die dazugehörige Jahreszahl zu finden ist. Erfunden wurde es von einem Schweizer namens Urs Hostettler.
Anno Domini gibt es in verschiedenen Ausgaben, die jeweils ein Oberthema haben und deren Verpackungen sich hauptsächlich farblich unterscheiden. Die oben genannten Beispiele stammen aus der Ausgabe Erfindungen (gelber Karton im Format 11cm x 6,5 cm x 4,5 cm = 321,75 cl ;-) Folgende Ausgaben gibt es bislang: Kirche&Staat, Lifestyle, Natur, Sex&Crime, Seefahrer, Erfindungen, Frauen, Sport, Kunst, Flopps und nicht zu vergessen: Schweiz. Letzteres ist sicher nur für die ganz harten Historiker unter euch zu empfehlen. Alle Ausgaben lassen sich beliebig mischen, was den Spielspaß noch erhöhen soll.
Zu Beginn des Spiel mischt man den Stapel von 336 Karten und passt dabei auf, sie nicht ungeschickterweise fallenzulassen. Ist diese erste Hürde genommen dann darf man schon jeweils 9 Karten an die Mitspieler verteilen. Vorher allerdings sollte man diese warnen: Erstens fuchtelt man nicht mit den Karten in der Gegend rum, denn sonst kann jeder die Jahreszahl auf der Rückseite sehen und zweitens ist es natürlich streng verboten, die Rückseiten anzuschauen (wäre ja zu einfach). Die Karten werden einfach offen auf den Tisch gelegt, Ereignis oben.
Nachdem man sich auf möglichst unblutige Weise auf einen Startspieler geeinigt hat (die Regeln schlagen hier den Besitzer vor), darf dieser eine Karte von dem übrig gebliebenen Stapel ziehen und in die Mitte des Tisches platzieren. Danach muss er noch eine eigene Karte laut vorlesen und dann an die andere anlegen. Jetzt wird es spannend: Legt er sie oberhalb oder unterhalb der anderen an? Drüber bedeutet: Ereignis fand vorher statt. Was unterhalb dann wohl bedeuten soll könnt ihr euch denken.
Für den folgenden Spieler gibt es nun immer zwei Möglichkeiten. Er kann selber eine Karte anlegen, indem er diese laut vorliest und oberhalb, unterhalb oder zwischen die bereits gelegten einsortiert. Tut er dieses, so ist das Unheil möglicherweise schon geschehen. Er kann aber auch unhöflich sein und seine Zweifel bezüglich der Geschichtskenntnisse seines Vorlegers, äh Mitspielers äußern und damit die bereits gelegte chronologische Reihenfolge der Karten anzweifeln. Nun gibt es wieder zwei Möglichkeiten: Er hat Recht und sein Vorgänger ist wirklich ne Niete in Sachen Geschichte, dann muss dieser zur Strafe drei neue Karten vom Stapel ziehen. Oder er ist selber die Niete und wird aber nur mit zwei Strafkarten bedacht. Entschieden wird dies dadurch, dass man die gelegten Karten umdreht und nachschaut, von welchen Jahreszahlen man auf der Rückseite überrascht wird. Diese Karten dürfen dann auch nicht mehr mitspielen. Es startet eine neue Runde, bei der der Zweifler anfängt, falls er Recht hatte. Ansonsten fängt derjenige an, der nach dem Zweifler dran gewesen wäre.
Das Spiel ist beendet, sobald jemand seine neun Karten komplett losgeworden ist und nicht durch einen nachfolgenden Nörgler als unwissender Bluffer enttarnt worden ist. Um die Sache noch etwas zu erschweren, muss jemand, der nur noch eine Karte hat und Startspieler wird gleich zwei Karten vom Stapel ziehen, diese sortieren und seine letzte einfügen.
So, nachdem ihr nun die Regeln verstanden habt, gebe ich euch auch die Auflösung für den obigen Test. Legt man die Karten regelgerecht, dann sieht die Reihenfolge, die man besser nicht anzweifeln sollte, folgendermaßen aus:
6. Transparente Gläser (ca. 50 v.Chr.)
7. Erste Erwähnung einer Wäscheklammer (110)
1. Das älteste Waldmeisterbowlenrezept (854)
5. Puzzlespiele kommen auf den Markt (1760)
2. In Wien wird ein Straßenstück mit Holz gepflastert (1827)
8. In der Sonnenatmosphäre wird das Element Helium nachgewiesen (1868)
3. Theodor Tobler erfindet die dreieckige Toblerone (1908)
9. Ein Schweizer Bergsteiger erfindet den Klettverschluss (1948)
4. Autos mit Zündschlüsseln (1949)
Wieder was gelernt, nicht wahr? Ob es nun so wichtig war, müsst ihr selber wissen ;-).
Wie ihr den Regeln unschwer entnehmen könnt, geht es bei diesem Spiel in erster Linie darum, möglichst gekonnt zu bluffen bzw. intuitiv zu entscheiden, wann eine Kette von Ereignissen lang genug ist, um Fehler zu enthalten. Man sollte dann lieber anzweifeln, statt darauf zu warten, dass es der nachfolgende Spieler tut.
Das Spiel macht mit vielen Leuten ziemlichen Spaß. Ich denke, dass es zu zweit keinen Spaß macht (wie leider viele Spiele), habe es aber noch nicht ausprobiert.
Anno Domini kostet pro Ausgabe um die 10 Euro, was ich persönlich etwas teuer finde, da es sich dabei lediglich um einfache weiße bedruckte Karten ohne Abbildungen handelt. Vergleicht man dies beispielsweise mit dem letzten Spiel des Jahres Carcassonne, das etwa genauso viel kostet, dann erscheint es mir zu teuer (vor allem dann, wenn man alle Ausgaben haben möchte).
Da ich eher langwierigere Strategiespiele bevorzuge, gehört Anno Domini nicht zu den Spielen, die bei uns sehr häufig gespielt werden. Es hat allerdings eine Reihe von Vorteilen und ist insgesamt recht witzig. Man kann es sehr schnell lernen und mit sehr vielen Leuten spielen. Es dauert auch nicht allzu lange (ca. 20- 40 Minuten). Nebenbei lernt man noch eine Menge unnützer Dinge, speziell dann, wenn man sich die Ausgabe Schweiz angeschafft hat. Manchmal ist man allerdings wirklich verblüfft, wann bestimmte Ereignisse stattgefunden haben, bzw. wie alt manche Erfindungen schon sind.
Als Nachteil empfinde ich zum einen den Preis und zum anderen die etwas lieblos gestalteten Karten. Aber letzteres ist sicherlich bei einem solchen Spiel nicht allzu schlimm.
Insgesamt spreche ich durchaus eine Empfehlung für dieses Spiel aus, allerdings ist es mir aufgrund des Preises und meiner persönlichen Vorlieben nur drei Sternchen wert. Für Leute, die kurzweilige Spiele bevorzugen, bei denen es weniger um Wissen, sondern mehr um Bluff geht, ist es sicherlich das richtige.
Viel Spaß beim zeitlichen Sortieren und danke fürs Lesen :-)
© Miril 27.3.2002
Wenn ihr glaubt im Fach Geschichte bewandert zu sein, dann macht doch mal folgenden kleinen Test und sortiert die unten genannten wichtigen Ereignisse chronologisch:
1. Das älteste Waldmeisterbowlenrezept
2. In Wien wird ein Straßenstück mit Holz gepflastert
3. Theodor Tobler erfindet die dreieckige Toblerone
4. Autos mit Zündschlüsseln
5. Puzzlespiele kommen auf den Markt
6. Transparente Gläser
7. Erste Erwähnung einer Wäscheklammer
8. In der Sonnenatmosphäre wird das Element Helium nachgewiesen
9. Ein Schweizer Bergsteiger erfindet den Klettverschluss
Wie ihr könnt das nicht? Es gelingt euch wirklich nicht, diese hochwichtigen Erfindungen unserer Vorfahren zeitlich richtig zu sortieren? Nun das macht aber nichts, denn in diesem Spiel geht es eigentlich weniger darum, dies tatsächlich zu können, sondern mehr darum, den Eindruck zu erwecken, dass man weiß was man tut ;-).
Anno Domini ist ein Kartenspiel für 2 –10 Spieler (mehr geht meiner Meinung nach auch, wenn man genug Sitzplätze für die Leute hat). Für Kinder ist es durchaus geeignet, allerdings sollten sie zumindest lesen können. Der Hersteller macht keine genaue Altersangabe. Die Spielregeln sind jedenfalls hinreichend simpel, so dass sie eigentlich niemanden überfordern dürften. Das Spiel besteht aus 336 Karten, auf deren Vorderseite ein wichtiges historisches Ereignis festgehalten wurde und auf deren Rückseite die dazugehörige Jahreszahl zu finden ist. Erfunden wurde es von einem Schweizer namens Urs Hostettler.
Anno Domini gibt es in verschiedenen Ausgaben, die jeweils ein Oberthema haben und deren Verpackungen sich hauptsächlich farblich unterscheiden. Die oben genannten Beispiele stammen aus der Ausgabe Erfindungen (gelber Karton im Format 11cm x 6,5 cm x 4,5 cm = 321,75 cl ;-) Folgende Ausgaben gibt es bislang: Kirche&Staat, Lifestyle, Natur, Sex&Crime, Seefahrer, Erfindungen, Frauen, Sport, Kunst, Flopps und nicht zu vergessen: Schweiz. Letzteres ist sicher nur für die ganz harten Historiker unter euch zu empfehlen. Alle Ausgaben lassen sich beliebig mischen, was den Spielspaß noch erhöhen soll.
Zu Beginn des Spiel mischt man den Stapel von 336 Karten und passt dabei auf, sie nicht ungeschickterweise fallenzulassen. Ist diese erste Hürde genommen dann darf man schon jeweils 9 Karten an die Mitspieler verteilen. Vorher allerdings sollte man diese warnen: Erstens fuchtelt man nicht mit den Karten in der Gegend rum, denn sonst kann jeder die Jahreszahl auf der Rückseite sehen und zweitens ist es natürlich streng verboten, die Rückseiten anzuschauen (wäre ja zu einfach). Die Karten werden einfach offen auf den Tisch gelegt, Ereignis oben.
Nachdem man sich auf möglichst unblutige Weise auf einen Startspieler geeinigt hat (die Regeln schlagen hier den Besitzer vor), darf dieser eine Karte von dem übrig gebliebenen Stapel ziehen und in die Mitte des Tisches platzieren. Danach muss er noch eine eigene Karte laut vorlesen und dann an die andere anlegen. Jetzt wird es spannend: Legt er sie oberhalb oder unterhalb der anderen an? Drüber bedeutet: Ereignis fand vorher statt. Was unterhalb dann wohl bedeuten soll könnt ihr euch denken.
Für den folgenden Spieler gibt es nun immer zwei Möglichkeiten. Er kann selber eine Karte anlegen, indem er diese laut vorliest und oberhalb, unterhalb oder zwischen die bereits gelegten einsortiert. Tut er dieses, so ist das Unheil möglicherweise schon geschehen. Er kann aber auch unhöflich sein und seine Zweifel bezüglich der Geschichtskenntnisse seines Vorlegers, äh Mitspielers äußern und damit die bereits gelegte chronologische Reihenfolge der Karten anzweifeln. Nun gibt es wieder zwei Möglichkeiten: Er hat Recht und sein Vorgänger ist wirklich ne Niete in Sachen Geschichte, dann muss dieser zur Strafe drei neue Karten vom Stapel ziehen. Oder er ist selber die Niete und wird aber nur mit zwei Strafkarten bedacht. Entschieden wird dies dadurch, dass man die gelegten Karten umdreht und nachschaut, von welchen Jahreszahlen man auf der Rückseite überrascht wird. Diese Karten dürfen dann auch nicht mehr mitspielen. Es startet eine neue Runde, bei der der Zweifler anfängt, falls er Recht hatte. Ansonsten fängt derjenige an, der nach dem Zweifler dran gewesen wäre.
Das Spiel ist beendet, sobald jemand seine neun Karten komplett losgeworden ist und nicht durch einen nachfolgenden Nörgler als unwissender Bluffer enttarnt worden ist. Um die Sache noch etwas zu erschweren, muss jemand, der nur noch eine Karte hat und Startspieler wird gleich zwei Karten vom Stapel ziehen, diese sortieren und seine letzte einfügen.
So, nachdem ihr nun die Regeln verstanden habt, gebe ich euch auch die Auflösung für den obigen Test. Legt man die Karten regelgerecht, dann sieht die Reihenfolge, die man besser nicht anzweifeln sollte, folgendermaßen aus:
6. Transparente Gläser (ca. 50 v.Chr.)
7. Erste Erwähnung einer Wäscheklammer (110)
1. Das älteste Waldmeisterbowlenrezept (854)
5. Puzzlespiele kommen auf den Markt (1760)
2. In Wien wird ein Straßenstück mit Holz gepflastert (1827)
8. In der Sonnenatmosphäre wird das Element Helium nachgewiesen (1868)
3. Theodor Tobler erfindet die dreieckige Toblerone (1908)
9. Ein Schweizer Bergsteiger erfindet den Klettverschluss (1948)
4. Autos mit Zündschlüsseln (1949)
Wieder was gelernt, nicht wahr? Ob es nun so wichtig war, müsst ihr selber wissen ;-).
Wie ihr den Regeln unschwer entnehmen könnt, geht es bei diesem Spiel in erster Linie darum, möglichst gekonnt zu bluffen bzw. intuitiv zu entscheiden, wann eine Kette von Ereignissen lang genug ist, um Fehler zu enthalten. Man sollte dann lieber anzweifeln, statt darauf zu warten, dass es der nachfolgende Spieler tut.
Das Spiel macht mit vielen Leuten ziemlichen Spaß. Ich denke, dass es zu zweit keinen Spaß macht (wie leider viele Spiele), habe es aber noch nicht ausprobiert.
Anno Domini kostet pro Ausgabe um die 10 Euro, was ich persönlich etwas teuer finde, da es sich dabei lediglich um einfache weiße bedruckte Karten ohne Abbildungen handelt. Vergleicht man dies beispielsweise mit dem letzten Spiel des Jahres Carcassonne, das etwa genauso viel kostet, dann erscheint es mir zu teuer (vor allem dann, wenn man alle Ausgaben haben möchte).
Da ich eher langwierigere Strategiespiele bevorzuge, gehört Anno Domini nicht zu den Spielen, die bei uns sehr häufig gespielt werden. Es hat allerdings eine Reihe von Vorteilen und ist insgesamt recht witzig. Man kann es sehr schnell lernen und mit sehr vielen Leuten spielen. Es dauert auch nicht allzu lange (ca. 20- 40 Minuten). Nebenbei lernt man noch eine Menge unnützer Dinge, speziell dann, wenn man sich die Ausgabe Schweiz angeschafft hat. Manchmal ist man allerdings wirklich verblüfft, wann bestimmte Ereignisse stattgefunden haben, bzw. wie alt manche Erfindungen schon sind.
Als Nachteil empfinde ich zum einen den Preis und zum anderen die etwas lieblos gestalteten Karten. Aber letzteres ist sicherlich bei einem solchen Spiel nicht allzu schlimm.
Insgesamt spreche ich durchaus eine Empfehlung für dieses Spiel aus, allerdings ist es mir aufgrund des Preises und meiner persönlichen Vorlieben nur drei Sternchen wert. Für Leute, die kurzweilige Spiele bevorzugen, bei denen es weniger um Wissen, sondern mehr um Bluff geht, ist es sicherlich das richtige.
Viel Spaß beim zeitlichen Sortieren und danke fürs Lesen :-)
© Miril 27.3.2002
15 Bewertungen, 1 Kommentar
-
29.03.2002, 03:08 Uhr von antjeeule
Bewertung: sehr hilfreichIch werde mir das Spiel besorgen, nachdem ich deinen Bericht kenne. Der nächste Urlaub kommt bestimmt. Es muss ja nicht immer Skat oder Doppelkopf sein.
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