Anstoß 3 - Der Fußballmanager (Management PC Spiel) Testbericht

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ab 42,48
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Erfahrungsbericht von nicostumpf

Bester Teil der Serie...

Pro:

sehr viele Möglichkeiten

Kontra:

nicht mit Windows XP kompatibel, etwas unübersichtliche Menüführung

Empfehlung:

Ja

Besitzer des Vorgängers „Anstoss 2“ wird es kein großes Problem darstellen, sich auf das neue Spiel umzustellen, da vieles im Spiel immer noch gleich ist. Die unübersichtliche Menüführung dürfte aber für eingefleischte Anstossspieler kein Problem sein.

Der Multiplayermodus
Ich spreche den Multiplayermodus hier zuerst an, da es im Prinzip schnell erklärt ist und den gleichen Ablauf wie das Einzelspielerspiel hat, man hat eben nur menschliche Gegner. Ein Vorteil des Multiplayermodus ist eindeutig die Spielgeschwindigkeit, wenn man nämlich anstatt ein einem PC mit Spielern zu spielen, übers Netzwerk spielt, so können die beiden die Einstellungen gleichzeitig vornehmen und nicht erst nacheinander. Der Multiplayermodus bietet aber eigentlich keine Änderung gegenüber dem Einzelspielermodus, da man den menschlichen Gegner überhaupt nicht bemerkt. Man hat nicht den geringsten Kontakt.

Der Spielstart
Wenn man sich für einen Spielmodus entschieden hat („echte“ Managerkarriere, Karriere mit Vereinsauswahl oder feste Spieldauer), muss man nur noch seinen Namen eingeben und sich für einen Verein entscheiden. Falls man „echte“ Managerkarriere gewählt hat, kann man sich einen beliebigen Verein aussuchen, sonst bekommt man Angebote von 3 Vereinen. Eines muss man dann nehmen. Diese Vereine sind aber selten Top-Vereine, meistens aus der zweiten oder dritten Liga.
Hat man einen Verein gewählt bzw. mit einem Verein einen Vertrag ausgehandelt geht es auch schon mit der Kalkulation los. Diesen Teil hat Ascaron nahezu perfekt hinbekommen. Alle Kalkulationen, die es in echt gibt (Zusatzversicherung für Spieler usw.), werden auch im Spiel berücksichtigt. Dennoch bleibt die Kalkulation übersichtlich und leicht zu verstehen. Sind einem diese Aufgaben zu schwer, kann man auch den Computer damit beauftragen, Verträge über TV- oder Werbeeinnahmen auszuhandeln. Dies allerdings nicht sinnvoll, da man in diesem Fall fast immer weniger bekommt, als wenn man selber verhandelt. Jetzt kann man noch über Kleinigkeiten, wie, ob man mit dem Bus, der Bahn oder dem Flugzeug zu spielen fahren bzw. fliegen möchte, entscheiden. Ist die Kalkulation abgeschlossen, landet man auch schon im Hauptmenü von Anstoss 3.

Um in den bekannten Menüs herum zu springen, hat man drei Varianten zur Auswahl.
Man kann entweder den bekannten Modus wählen, dieser hat am unteren Bildschirmrand 19 kleine Icons mit verschiedenen Bedeutungen oder man nimmt die Bürovariante. Ist man im Hauptmenü erscheint eine Art Büro auf dem Bildschirm. Diese beiden (besonders die zweite) Varianten sind aber sehr unübersichtlich.
Am übersichtlichsten ist eindeutig die dritte Methode, nämlich ein Hauptmenü mit großen Buttons, auf den draufsteht, was sie bewirken.

Hier sind mal zwei Menüpunkte beschrieben. Den ersten braucht man häufig, den zweiten eher weniger:
Selbst wenn ihr die oben beschriebene Kalkulation abgeschlossen habt, muss man dennoch manchmal zum Finanzbildschirm, um seine finanzielle Lage zu checken. Denn wenn man einmal im Minus ist, ist es sehr schwer wieder ins Plus zu kommen, ausser man nimmt einen Kredit (den man dann aber auch wieder zurückzahlen muss).
Im Finanzenteil findet man auch nützliche Sahen, wie die „Schwarze Kasse“. Füllt man sie, kann man z.B. den nächsten Gegner oder den Schiedsrichter bestechen, um zu gewinnen.

Besuche im Präsidium finden eher selten statt, da man dort nur mit einer Aussprache seinen eigenen Kopf retten kann, falls man mit dem Verein in einer ganz tiefen Krise steckt. Spricht man mal mit dem Verein, kann es gut passieren, dass die Beliebtheit beim Präsidenten etwas steigt.

Natürlich hat man im Spiel auch ein „privates“ Menü, hier kann man sehen, wie viel Geld man schon verdient hat, was man alles für Extras, wie dicke Sportwagen usw. gekauft hat und ob man verheiratet ist oder Kinder hat.

Kommen wir Mal zu den Menüs, die nichts mit Geld zu tun haben, aber mindestens genauso wichtig sind:
Die Einstellung der Mannschaft aufs nächste Spiel:
Hier kann man einstellen, ob die Mannschaft im nächsten Spiel eher offensiv oder defensiv spielen soll. Oder ob man die Sache ruhig angehen will, weil man in der Tabelle sowieso schon meilenweit vorne liegt und man so die Spieler schonen kann. Ausserdem kann man noch einstellen, über welche Seite gespielt werden soll, wer überhaupt spielen soll, wer wen in der gegnerischen Mannschaft manndeckt, oder welcher spezielle Spieler geschont werden soll.

Das Training ist wieder in drei verschiedene Arten aufgeteilt, das langfristige, das kurzfristige und das individuelle Training. Das langfristige Training kann man eigentlich nur einmal im Jahr einstellen, aber man kann mit dem kurzfristigen Training jede eingestellte Woche noch ein bisschen verändern, z.B. ob man morgens einen Waldlauf oder Konditionstraining machen will. Beim individuellen Training können Spezialfähigkeiten für einzelne Spieler erarbeitet werden. Hier kann man einstellen wer Freistösse üben soll und wer sein Zweikampfverhalten verbessern soll. Trainiert ein Spieler viel für sich alleine, kann es sehr schnell passieren, dass er eine Verbesserung seines Stärkewertes bekommt.

In einem eigenen Menü gibt es das „NORASCA-Spielersuchsystem“. Mit ihm wird die Suche nach jungen, talentierten Spielern sehr vereinfacht. Man gibt einfach die gewünschten Daten für einen Spieler den man sucht ein und klickt auf suchen. Schon werden einem die Spieler auf der ganzen Welt angezeigt, die die gewünschten Eigenschaften erfüllen. Allerdings empfiehlt sich das Suchsystem nur für Vereine mit mehr Geld, da jedes Jahr dafür 200.000 Mark fällig werden.

Nachdem man die Einstellungen für das Spiel (das geht doch recht schnell, auch wenn ich dazu jetzt sehr viel geschrieben hab) vorgenommen hat, kann man zur Mannschaftssitzung vor dem Spiel vorrücken, hier kann man seine Jungs noch mal richtig motivieren. Hat man die 3D-Grafik an, kann man sich das Spiel in neun Minuten komplett anschauen. Das einzige Manko dabei ist die ziemlich schlechte Grafik. Wenn man nicht so viel Zeit hat, sollte man sich das Spiel im unten gezeigten Textmodus anschauen, was sowieso sinnvoll ist, da man im 3D-Modus keine Einstellung von der Mannschaft vornehmen kann.

Der Textmodus ist den Leuten von Ascaron äußerst gut gelungen. Er ist in Länge und Darstellung variabel und bietet mit sehr vielen verschiedenen Kommentaren bzw. Beschreibungen des Spiels riesige Abwechslung. Der Textmodus erzeugt sehr viel Spannung, da immer nur einzelne Zeilen, wie „Pass direkt in den Strafraum“ eingeblendet werden und man nicht immer sofort weiß, ob ein Tor fällt oder nicht.

Fazit
\"Anstoss 3\" ist meiner Meinung nach der beste derzeit erhältliche Fußballmanager. Sogar besser als Anstoss 4, bei dem es nicht viele Neuerungen gibt, dafür aber viel mehr Bugs und Abstürze. Kein Konkurrenzprodukt (z.B. Fussball Manager) lässt sich so gut bedienen wie \"Anstoss 3\". Zwar ist die ein bisschen unübersichtliche Menüführung für Neueinsteiger nicht so sinnvoll, trotzdem sollte für jeden was dabei sein. Auch in Punkto Langzeitmotivation ist „Anstoss 3“ eine Klasse für sich. Im Spiel gibt es so viele Optionen, die den Spielverlauf oder einzelne Sachen in einer laufenden Saison so sehr verändern, dass das Spiel auch nach der 5. Saison (ca. 100 Spielstunden) noch nicht einseitig bzw. langweilig wird. Die 3D-Darstellung und die Hintergrundmusik lassen zwar einiges zu wünschen übrig, da der Textmodus aber sowieso der bessere Modus zur Spieldarstellung ist, ist dies fast egal.

à Für eingefleischte Anstossspieler ist „Anstoss 3“ ein echter Tophit und ein würdiger Nachfolger von „Anstoss 2“. Für Neueinsteiger des Genres könnte die Bedienung und das Spiel allerdings ein bisschen zu komplex sein.

Konkurrenz:
Es gibt eigentlich nichts, was an „Anstoss 3“ rankommt aber andere Produkte sind:
- Fussballmanager 2003
- Anstoss 4

(c) nicostumpf für yopi.de und ciao.com

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