Apple iPod classic 40GB Testbericht

1. Einleitung

Ein iPod ist bestimmt ungefähr so nötig wie verchromte Klobrillen, macht aber deutlich mehr Spaß! Als kleinen Wegweiser durch meinen Bericht hier erst mal eine Übersicht, was ich nach dieser Einleitung so alles abhandeln möchte:


2. iPod? Was ist das überhaupt?

3. Verpackung und Inhalt

4. Installation und Vorarbeiten

5. Jetzt geht´s los!
5.1 iTunes einrichten
5.2 Den iPod anschließen
5.3 Den iPod betanken
5.4 Musik unterwegs
5.5 Den iPod bedienen

6. War sonst noch was? Ach ja:
6.1 Weitere Funktionen des iPod
6.1.1 Kontakte
6.1.2 Kalender
6.1.3 Notizen
6.1.4 Spiele
6.1.5 Hörbücher
6.2 Weitere Funktionen von iTunes
6.2.1 Informationen zu Songs eingeben
6.2.2 Songs bewerten
6.2.3 Import von CD
6.2.4 Anschluss an die Stereoanlage

7. Technische Daten

8. Eigene Erfahrungen

2. iPod? Was ist das überhaupt?
Wie man der Kategorie unschwer entnehmen kann, handelt es sich hierbei um einen MP3-Player. Bei MP3, eigentlich „MPEG Audio Layer-3“, handelt es sich um ein Dateiformat, dass es ermöglicht, mittels Audiokompression Sounddateien auf eine „verträgliche“ Größe einzudampfen. Es ist das derzeit verbreitetste Format für Musikdateien. Man kann sich diese Musikdateien aus dem Internet herunterladen und so seine ganz persönliche Musiksammlung anlegen. Und diese Musiksammlung kann man dann auf dem iPod speichern und überall mit hinnehmen. Diese Sammlung kann dann ganz beträchtliche Ausmaße annehmen: Mal ausgehend von der Größe von 4MB für einen durchschnittlich langen und instrumentierten Popsong passen bei der Kapazität von 40GB ca. 10.000 Songs auf den iPod. Nimmt man jetzt mal eine Spieldauer von 4 Minuten pro Song an, bedeutet das 40.000 Minuten Musik am Stück, oder 666,66 Stunden, was wiederum knapp 28 Tage Musikgenuss bedeutet. Der Februar wäre also gerettet, von Schaltjahren mal abgesehen.

3. Verpackung und Inhalt
Der iPod wird hergestellt von der Firma Apple aus dem sonnigen Kalifornien und in einem 15x15x15cm großen Würfel geliefert, der neben der Aufschrift „iPod“ und dem Apple-Logo
Folgendes beinhaltet:

· den iPod,
· den iPod-Dock, das ist eine Station, die zum Synchronisieren der Daten benötigt wird (mehr dazu unter Punkt 5.3.),
· einem iPod Dock-Connector-Kabel (Firewire),
· einem iPod Dock-Connector-Kabel (USB 2.0),
· einem iPod Adapter (Netzteil, Ladegerät),
· einem Satz Kopfhörer,
· zwei Sätzen „Schonbezüge“ für die Kopfhörer,
· eine CD mit der Software iTunes und den benötigten Treibern. Außerdem befindet sich auf der CD das Handbuch als PDF-File.

4. Installation und Vorarbeiten
Nachdem man gierig und ungeduldig das neue Tool aus der Verpackung gezerrt hat, geht der Spaß erst richtig los.

Man stülpt die „Schonbezüge“ über die Kopfhörer, baut das Netzteil zusammen (muss nur zusammengesteckt werden) und hängt den iPod erst mal an die Steckdose, um den Akku aufzuladen. Der iPod verfügt über einen Lithium-Ionen-Akku ohne Memory-Effekt. Wie lange der hält, hängt natürlich davon ab, wie sehr man den iPod in Ruhe seine Lieder abspielen lässt oder wie oft man nebenbei doch dran rumspielt. Ich persönlich spiele mehr, aber eine Laufzeit von 8 Stunden kann ich bestätigen.

Der Ladevorgang dauert ungefähr 4 Stunden bis zur vollen Aufladung, nach 2 Stunden sind aber bereits 80% erreicht.

Kleines Schmankerl: Apple bietet unter www.apple.com/de/support/ipod nicht nur eine ganz hervorragende Hilfeseite für iPod-User an, sondern auch einen Batterieservice. Hier kann man den iPod für die Akkupflege einsenden, sollte es damit mal Probleme geben.

Während der iPod auflädt, kann man die Software in Ruhe installieren. Voraussetzung für die Software iTunes ist Windows 2000 SP4 oder Windows XP (Home oder Professional). Ferner muss der PC entweder einen Firewire- oder einen USB 2.0-Anschluss haben.

Tipp:
Es funktioniert auch mit USB 1.1, allerdings langsamer als mit 2.0.
Man kann den iPod auch unter WinME verwalten, allerdings dann nicht mit der mitgelieferten iTunes-Software. Vielmehr sollte man sich dann aus dem Internet z.B. unter http://download.freenet.de/archiv_e/ephpod_5929.html die Software ephpod herunterladen. Mein Rechner lief anfangs noch unter ME, und damit hat es auch mit USB 1.1 funktioniert. Lasst Euch da also nicht bange machen, wenn in irgendwelchen Foren behauptet wird, das würde nicht klappen. Es funktioniert!

Schöner und komfortabler ist es natürlich mit iTunes. Die Installation läuft komplett problemlos ab, und man hat aus der Software heraus direkten Zugriff auf den Apple Music Store, wo man sich völlig legal Titel für 99 Cent herunterladen kann.

Tipp:
Während der Installation wird man gefragt, ob iTunes als Standard-Programm zum Abspielen von Musikdateien eingerichtet werden soll. Das würde ich mit „ja“ bestätigen, denn das Programm ist wirklich intuitiv zu bedienen (typisch Apple halt) und bietet zudem die optimale Unterstützung für den iPod.

Außerdem wird man während der Installation gebeten, das Produkt zu registrieren. Hierzu ist die Seriennummer des iPod, die auf der Rückseite des Gerätes steht, erforderlich. Man muss natürlich nicht registrieren, aber ich wüsste jetzt keinen Grund dagegen.

Mehr zur Software unter Punkt 5.1.

5. Jetzt geht´s los!
So, der iPod ist aufgeladen, die Software ist installiert, alles klar. Viele von Euch haben sicher schon ein paar MP3´s auf ihrem Rechner geparkt. ITunes durchsucht nun die Festplatte und stellt aus allen gefundenen Titeln eine „Bibliothek“ zusammen, das ist das Gesamtverzeichnis aller Musiktitel auf dem Rechner.

5.1 iTunes einrichten
Nachdem alle Musiktitel gefunden sind, kann man sie sogenannten „Wiedergabelisten“ zuordnen. Eine Wiedergabeliste dient dazu, bestimmte Titel wiederzugeben. Sinn und Zweck werden vielleicht deutlicher, wenn ich erwähne, dass iTunes bereits einige Wiedergabelisten mitbringt:
· Party-Jukebox
· Meine Lieblingstitel
· Top 25
· Musik der 90er
· Zuletzt gespielt

Bei den letzten 4 handelt es sich um sog. „Intelligente Wiedergabelisten“, die automatisch Titel aufnehmen, die bestimmten Kriterien entsprechen. Die Top 25 z.B. wertet den Zähler aus, der angibt, wie oft ein Lied gespielt wurde. Dieser Zähler wertet sowohl das Abspielen auf dem iPod als auch direkt aus iTunes heraus aus und wird bei jedem Synchronisationsvorgang abgeglichen, d.h. auf den neuesten Stand gebracht.

Intelligente Wiedergabelisten kann man sich auch selbst anlegen, z.B, alle Titel der Musikrichtung „New Age“ sollen in eine Liste eingefügt werden, oder alle Titel > 5MB. Man kann auch festlegen, wie viel Titel die Liste max. enthalten soll, wonach sie sortiert sein soll etc.

Andere, nicht-intelligente Wiedergabelisten kann man natürlich auch erstellen, z.B. für einzelne Interpreten, Musik für bestimmte Stimmungen usw.

Titel in den Wiedergabelisten bleiben in der Bibliothek erhalten. Das gilt auch, wenn man Titel aus einer Wiedergabeliste löscht. Erst nach dem Löschen aus der Bibliothek steht ein Titel nicht mehr zur Verfügung.

5.2 Den iPod anschließen
Hierzu schließt man den iPod an den Rechner an, und zwar entweder per Firewire oder per USB. Da mein Rechner keine Firewire-Karte hat, kann ich hier nur auf die USB-Variante eingehen.
Windows entdeckt sofort die neue Hardware und installiert die erforderlichen Treiber. Der iPod wird als externes Festplattenlaufwerk erkannt.

5.3 Den iPod betanken
Wenn man nichts weiter vorgegeben hat, synchronisiert iTunes sich automatisch mit dem iPod, d.h., alle Titel der Bibliothek werden auf den iPod überspielt. Auch die Wiedergabelisten werden mit übernommen.
Wenn man statt des empfohlenen USB 2.0 nur über 1.1 verfügt, kommt zwar ein Hinweis, den man aber getrost ignorieren kann. Es dauert halt nur länger.

Man kann diese Einstellungen auch ändern, um z.B. selbst die Titel auszuwählen, die synchronisiert werden sollen.

Tipp:
Ich würde der Software die Arbeit überlassen, solange das meine Festplatte nicht überfordert. Denn jedes Musikstück auf dem iPod hat natürlich auch seine Entsprechungsdatei auf dem Rechner, und das kann dann schon mal, wie eingangs erwähnt, 40 GB verschlingen. Wer soviel nicht hat oder nicht aufwenden möchte, kommt an der manuellen Verwaltung der Synchronisation nicht vorbei.

5.4 Musik unterwegs
Und jetzt geht´s richtig los. Kopfhörer einstöpseln und ab! Mit den Lieblingsstücken versehen, kann man den iPod überall mit hin nehmen. Empfehlenswert ist unbedingt eine Displayschutzfolie und/oder eine Skin (Hülle) für den iPod, da das Gerät ziemlich kratzempfindlich ist, und mich würde ein Kratzer nerven.

Tipp:
Ebay ist voll mit solchen Angeboten.

Man kann unterwegs die Musikwiedergabe auf einzelne Wiedergabelisten, Interpreten oder Alben beschränken, man kann sich aber auch alle Titel anhören. Hierbei bevorzuge ich die „Zufällige Wiedergabe“, ist einfach spannender, als vorher immer schon zu wissen, welcher Titel als nächster kommt.

Tipp:
Als Schutz gegen unbeabsichtigte Bedienung des iPod kann man die „Hold“-Taste an der Oberseite des Gerätes betätigen. Solange die aktiv ist, ignoriert der kleine Kerl standhaft alle weiteren Bedienungsversuche.

5.5 Den iPod bedienen
Der iPod der 4. Generation (G4) verfügt als Navigationsinstrument über ein sog. „ClickWheel“, das ist eine Art Rad, mit dem man durch die Menüs navigieren und Funktionen steuern kann. Das Geniale: Man kann z.B. die Lautstärke regeln, indem man einfach nur mit einem Finger über das ClickWheel streicht, man muss es gar nicht drücken, der Cursor gehorcht tatsächlich dieser sanften Berührung. Auf die gleiche Art navigiert man auch durch die Menüs. Wenn man einen Menüpunkt auswählen will, drückt man auf die Auswahltaste in der Mitte des ClickWheels.

Die zusätzlichen Knöpfe, die noch bei dem Gerät der 3. Generation zu finden waren, sind verschwunden.

6. War sonst noch was? Ach ja:

6.1 Weitere Funktionen des iPod
Ich werde hier nicht auf alle möglichen Funktionen eingehen, aber ein paar möchte ich trotzdem herausgreifen.

6.1.1 Kontakte
Man kann im iPod max. 1.000 Adressen speichern. Vorteil: Die hat man dann immer dabei. Eine Synchronisation mit Outlook, Outlook Express und Palm Desktop ist möglich.

6.1.2 Kalender
Der iPod verfügt über einen Kalender, in dem man Aufgaben verwalten und sich per Alarm an selbige erinnern lassen kann.

6.1.3 Notizen
Diese Funktion dient dazu, Textdateien auf den iPod zu exportieren, die man dann unterwegs lesen kann, z.B. in der S-Bahn.

6.1.4 Spiele
Standardmäßig werden 4 Spiele mitgeliefert:
· Bricks (kennen wir alle)
· Music Quiz
Hier werden Titel angespielt, eine Auswahlliste wird gezeigt, und man muss möglichst schnell den betreffenden Titel aus der Liste auswählen.
· Parachute
Ein Ballerspiel, bei dem man Hubschrauber und Fallschirmspringer abschießen muss. Die Grafik erinnert (wie übrigens auch bei Bricks) an die Anfänge der Computerspiele.
· Solitaire (kennen wir wieder alle)

6.1.5 Hörbücher
Neben Musiktiteln kann man natürlich auch Hörbücher auf dem iPod ablegen, und sich dann in der U-Bahn z.B. „Oliver Twist“ vorlesen lassen.

6.2 Weitere Funktionen von iTunes
Auch hier längst nicht alle, aber einige:

6.2.1 Informationen zu Songs eingeben
Man kann, neben Titel und Interpret, auch das Jahr, das Album, die Musikrichtung, sogar die Nummer des Titels auf dem betreffenden Album angeben. Bei einigen Songs stehen auch Angaben zu Komponisten oder das Cover zur Verfügung. Außerdem kann man hier die Equalizer-Einstellungen wählen, und zwar für jeden Song einzeln. Der Equalizer verfügt über ca. 20 verschiedene Einstellungen, z.B. Rock, R&B, Classic.

Tipp:
Es lohnt sich, hier ein bisschen zu experimentieren. Die Soundqualität kann sich ganz erheblich verbessern, wenn man die richtige Einstellung gefunden hat. Bei falscher Einstellung wird sie allerdings auch richtig übel. So habe ich z.B. mit der Einstellung „Pop“ noch kein brauchbares Ergebnis erzielen können.
Standardmäßg ist der Equalizer ausgeschaltet.

6.2.2 Songs bewerten
Man kann Songs mit einer Wertung zwischen 1 und 5 Sternen versehen, 1: Ganz mies, 5: Supertoll. Stellt sich die Frage, warum man einen 1er Song überhaupt lädt, aber mir kann das ja egal sein.

6.2.3 Import von CD
Selbstverständlich kann man auch seine CD-Sammlung auf dem iPod archivieren. Hierzu legt man die CD ein, welche daraufhin in der Leiste mit den Wiedergabelisten erscheint. Man kann einzelne oder alle Titel auswählen, und die werden dann von der CD in die iTunes-Bibliothek importiert.

6.2.4 Anschluss an die Stereoanlage
Wer einen Brenner hat, kann auch Titel aus seiner Bibliothek auf eine CD brennen. Kann man machen, muss man aber nicht. Denn über zusätzliche Kabel lässt sich der iPod auch an die heimische Stereoanlage anschließen! Man kann hierzu entweder das iPod Dock verwenden, und schließt dort ein Audiokabel mit einem standardmäßigen 3,5-mm-Stereoministecker an. Das geht aber auch ohne das Dock, also Anschluss direkt am iPod. Die entsprechenden Kabel bekommt man z.B. im Apple-Store unter http://store.apple.com/Apple/WebObjects/germanstore.woa/91405/wo/X54SPTRq1KH73AnXatA1swgLaEo/
0.0.9.1.0.6.21.1.3.1.2.0.0.1.0 .

Tipp (Vorsicht, nur für User, die wissen, was sie da tun):
Der iPod (Modell Europa) verfügt über einen Schutzmechanismus gegen taube Ohren. Dieser verhindert Irrsinns-Lautstärken. Dieser bewirkt aber auch, dass der iPod an der Stereoanlage gern mal deutlich leiser ist als die übrigen Komponenten. Hierzu gibt es einen nicht-offiziellen Hack, der diese Funktion ausschaltet, zu finden unter http://www.randgruppe.info/ipod/. Verwendung auf eigene Gefahr.
Man kann auch versuchen, die US-Firmware aufzuspielen, die diese Beschränkung nicht kennt, aber das würde ich persönlich lassen.

7. Technische Daten

Interner Speicher: Festplatte

Abmessungen: 10,4 x 6,1 x 1,4 cm

Gewicht: 158g

Unterstützte Dateiformate: MP3, AAC, MP3 VBR, Audible, AIFF, WAV

Bildschirm: 2-Zoll-LCD mit Hintergrundbeleuchtung

Akku-Laufzeit lt. Hersteller: 12 Stunden

8. Eigene Erfahrungen
Viele meiner Erfahrungen habe ich ja bereits in den Text einfließen lassen (z.B. Akkulaufzeit, Kratzfestigkeit, alle Hinweise unter „Tipps:“). Was bleibt da noch zu sagen?

Ich besitze den neuen iPod 40GB G4 jetzt seit etwa zwei Monaten und bin begeistert. Die Bedienung über das ClickWheel ist super einfach und komfortabel. Ich kann auch immer noch nicht so ganz überblicken, ob und, wenn ja, wann ich die Speicherkapazität von 40GB jemals ausreizen werde.
Der iPod unterwegs ist leicht zu verstauen. Mit Clip am Gürtel oder lässig in der Innentasche. Aber wie gesagt: Obacht, Display und Gehäuse zerkratzen leicht, das bekommt man dann nicht ohne weiteres wieder weg.
Obwohl der iPod eine Festplatte als Speichermedium verwendet, ist er absolut immun gegen Erschütterungen. Zumindest gegen die im normalen Bereich. Joggen mit iPod oder dynamisch Treppen rauf oder runter laufen geht völlig problemlos, wie er sich verhält, wenn er runterfällt, musste ich glücklicherweise noch nicht erfahren.
Die Vielfalt der Einstellungsmöglichkeiten und zusätzlichen Features ist genial. Ich bin ziemlich sicher, dass ich auch noch nicht alles ausprobiert habe, weil ich manches auch einfach nicht benötige. Vieles davon ist halt „nice to have“.
Die Abstimmung zwischen dem iPod und der dazu gehörigen Software iTunes ist perfekt. Auch hier ist die Bedienung komfortabel und schlicht intuitiv.
Der Preis ist relativ stolz: 429 Euro wechseln den Besitzer. Es gibt bestimmt günstigere MP3-Player, aber derzeit sicher keinen besseren.

FuerstKlaas