Aprilia RSV Mille Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 08/2003
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Erfahrungsbericht von Clabusta
Aprilia RSV Mille - Eine Meisterleistung aus Italien!
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Meiner Meinung nach, ist dieses Motorrad eins der besten, dass es z. Zt. auf dem Markt gibt. Es kommt aus Italien und genauso gut schaut es auch aus.
Mittlerweile sind die leicht tourensportlich angehauchte und im Preis etwas niedriger angesetzte SL 1000 Falco sowie die Mille R dazugekommen. Doch schon die Grundversion ließ die Mitbewerber von Ducati, Honda und Suzuki aufhorchen. Wir haben das großvolumige Motorrad im Alltagseinsatz ausgiebig getestet.
Angetrieben wird die RSV Mille wird von einem 998 Kubikzentimeter großen flüssigkeitsgekühlten Zweizylindermotor mit Einspritzanlage. Das Triebwerk mit dem ungewöhnlichen 60 Grad Zylinderwinkel entwickelte Rotax in enger Zusammenarbeit mit Aprilia und wird in Österreich hergestellt.
Von den ursprünglich angegebenen 125 PS sind nach der Homologation, also dem Bau einer Mindeststückzahl zur Einstufung in eine Kategorie noch 118 PS/87 kW bei 9.250 U/min übrig geblieben. Allerdings will man die Modelle des Jahrgangs 2001 mit Hilfe zahlreicher Modifikationen auf stolze 130 PS bringen.
Aufgrund der hervorragenden Aerodynamik der Verkleidung ist in liegender Position eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 265 km/h zu erreichen. Könner beschleunigen auf Tempo 100 in etwa drei Sekunden, elf Sekunden werden benötigt, um auf 200 km/h zu kommen. Die Durchzugswerte im letzten Gang sind hervorragend. Die Fahrleistungen der Mille können also durchaus mit \"gut\" bewertet werden.
Konzeptionsgemäß entfaltet der Hochleistungsmotor sein Potenzial nicht im Niedrig-Drehzahlbereich: Unter 3.000 Touren gibt es keinen echten Anlass zur Freude, darüber aber reicht die Leistung für die Landstraße allemal. Wer 6.500 Umdrehungen erreicht, hat dann schon \"Feuer unterm Hintern\", und bei 8.500 Touren \"rummst\" es dann noch einmal. Die Pferdchen der Mille wollen aber auch gefüttert werden:
Wir benötigten im Mittel 7 bis 7,5 Liter Super pro 100 Kilometer bei gemischter Fahrweise Mit zwei Ausgleichswellen, dem sogenannten \"Anti-Vibration-Double-Countershaft\"-System, schafft es Aprilia, die meisten lästigen Vibrationen auszuschalten: Oberhalb von 6.000 Touren sind zwar Schwingungen in Lenkerstummeln und Fußrasten zu spüren, wirklich unangenehm sind diese jedoch nicht.
Das Sechsganggetriebe ist ohne Fehl und Tadel, für die hydraulisch betätigte Kupplung gilt dies leider nicht ganz. Sie erfordert einen etwas höheren Kraftaufwand und lässt sich nicht ganz einwandfrei dosieren.
Der Brückenrahmen aus Aluminiumprofil mit angeschraubtem Rahmenheck verschafft der RSV Mille zu jeder Zeit und Gelegenheit eine ausreichende Stabilität. Die Upside-down-Gabel vorne ist ebenso hochwertig, wie das Zentralfederbein hinten. Die Feder- und Dämpfungselemente sind individuell einstellbar und machen aus der 221 Kilogramm schweren RSV Mille ein spurstabiles und handliches Motorrad. Die Grundabstimmung ist sportlich-straff. Eine Sänfte ist sie auf unebenen Landstraßen natürlich nicht. Ist der Straßenbelag jedoch gut, fühlen sich Aprilia und Fahrer auch in Kurven absolut wohl.
Die vordere Doppelscheibenbremse arbeitet sehr wirkungsvoll und ist gut dosierbar. Die hintere Einscheibenbremse ist allerdings praktisch wirkungslos. Zwar hat die hintere Bremse bei einem sportlichen Motorrad in der Praxis eher geringere Bedeutung, aber \"lahm legen\" sollte man sie trotzdem nicht, manch ein Fahrer war schon dankbar für den Notanker. Die Aufstellneigung beim Bremsen in Kurven ist mäßig Das Cockpit der RSV Mille ist eher ungewöhnlich, aber vollständig bestückt.
Positiv, weil gut ablesbar, ist der mittig angeordnete, analoge Drehzahlmesser. Knapp über 10.000 Umdrehungen fordert ein Schaltblitz zum Hochschalten auf.
Diese Schalt-Aufforderung in Form einer hellen Leuchtdiode ist über den Bordcomputer individuell programmierbar.
Der digitale Tacho scheint dagegen eher Schätzwerte anzuzeigen, er ist auch weniger gut ablesbar. Ebenfalls digital angezeigt werden Kühlwassertemperatur und Uhrzeit. Rundenzeiten und Durchschnittsgeschwindigkeit lassen sich zusätzlich abrufen.
Die Handhebel sind verstellbar, der etwas schwergängige Kupplungshebel bleibt der einzige Kritikpunkt. Die Rücksicht in den Spiegeln ist zufriedenstellend, und die Frontscheinwerfer verschaffen auch bei Dunkelheit ausreichenden Weitblick. Die Höckerabdeckung enthält einen Mini-Stauraum.
Die Sitzhaltung erfordert die für ein Sportmotorrad übliche Fitness auf langen Strecken, die Nackenmuskulatur sollte gut trainiert sein. Die Sitzhöhe von 825 Millimetern ist unproblematisch. Die Verkleidung ist aerodynamisch ausgefeilt, bei höheren Tempi muss man sich aber hinter ihr \"zusammenfalten\".
Insgesamt entlastet sie den Oberkörper wirksam vom Winddruck. Der Soziusplatz ist konzeptionsbedingt ein Notsitz, der die Mitnahme eines Beifahrers eher auf kürzeste Distanzen beschränkt. Dazu muss die Sitzfläche anstelle des Sitzbankhöckers befestigt werden.
Zum Preis von 23.469 Mark für die RSV Mille wird ein eigenständiges charakteristisches Motorrad geboten, das für die Saison 2001 in rund 200 Punkten überarbeitet wird. Ziel ist es, noch mehr Qualität, weniger Gewicht und hohe Zuverlässigkeit zu bieten.
Die Modifikationen betreffen den Motor wie die Bremsen und auch die Ausstattung (Tank, Scheinwerfer, Fußrasten). Zusätzlich angeboten wird ab 2001 die Rennausführung RSV Mille R. Sie ist in vielen Details für den Rundstreckeneinsatz optimiert und kostet 30.802 Mark.
Fazit
Der erste hubraumstarke Supersportler des italienischen Herstellers Aprilia ist ohne Zweifel eine gelungene Entwicklung. Fahrleistung und Fahrwerk sind insgesamt lobenswert. Der Einliter-Zweizylindermotor ist kräftig und kultiviert, das Handling angenehm und spurstabil.
Ein allgemeines Problem der Supersport-Kategorie ist, dass die Straßenverkehrsordnung kein geeignetes Regelwerk für den Motorrad-Rennsport ist. So kann man die positiven Eigenschaften der RSV Mille im öffentlichen Straßenverkehr eigentlich nicht wirklich nutzen, zumindest nicht mit gutem Gewissen.
Mittlerweile sind die leicht tourensportlich angehauchte und im Preis etwas niedriger angesetzte SL 1000 Falco sowie die Mille R dazugekommen. Doch schon die Grundversion ließ die Mitbewerber von Ducati, Honda und Suzuki aufhorchen. Wir haben das großvolumige Motorrad im Alltagseinsatz ausgiebig getestet.
Angetrieben wird die RSV Mille wird von einem 998 Kubikzentimeter großen flüssigkeitsgekühlten Zweizylindermotor mit Einspritzanlage. Das Triebwerk mit dem ungewöhnlichen 60 Grad Zylinderwinkel entwickelte Rotax in enger Zusammenarbeit mit Aprilia und wird in Österreich hergestellt.
Von den ursprünglich angegebenen 125 PS sind nach der Homologation, also dem Bau einer Mindeststückzahl zur Einstufung in eine Kategorie noch 118 PS/87 kW bei 9.250 U/min übrig geblieben. Allerdings will man die Modelle des Jahrgangs 2001 mit Hilfe zahlreicher Modifikationen auf stolze 130 PS bringen.
Aufgrund der hervorragenden Aerodynamik der Verkleidung ist in liegender Position eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 265 km/h zu erreichen. Könner beschleunigen auf Tempo 100 in etwa drei Sekunden, elf Sekunden werden benötigt, um auf 200 km/h zu kommen. Die Durchzugswerte im letzten Gang sind hervorragend. Die Fahrleistungen der Mille können also durchaus mit \"gut\" bewertet werden.
Konzeptionsgemäß entfaltet der Hochleistungsmotor sein Potenzial nicht im Niedrig-Drehzahlbereich: Unter 3.000 Touren gibt es keinen echten Anlass zur Freude, darüber aber reicht die Leistung für die Landstraße allemal. Wer 6.500 Umdrehungen erreicht, hat dann schon \"Feuer unterm Hintern\", und bei 8.500 Touren \"rummst\" es dann noch einmal. Die Pferdchen der Mille wollen aber auch gefüttert werden:
Wir benötigten im Mittel 7 bis 7,5 Liter Super pro 100 Kilometer bei gemischter Fahrweise Mit zwei Ausgleichswellen, dem sogenannten \"Anti-Vibration-Double-Countershaft\"-System, schafft es Aprilia, die meisten lästigen Vibrationen auszuschalten: Oberhalb von 6.000 Touren sind zwar Schwingungen in Lenkerstummeln und Fußrasten zu spüren, wirklich unangenehm sind diese jedoch nicht.
Das Sechsganggetriebe ist ohne Fehl und Tadel, für die hydraulisch betätigte Kupplung gilt dies leider nicht ganz. Sie erfordert einen etwas höheren Kraftaufwand und lässt sich nicht ganz einwandfrei dosieren.
Der Brückenrahmen aus Aluminiumprofil mit angeschraubtem Rahmenheck verschafft der RSV Mille zu jeder Zeit und Gelegenheit eine ausreichende Stabilität. Die Upside-down-Gabel vorne ist ebenso hochwertig, wie das Zentralfederbein hinten. Die Feder- und Dämpfungselemente sind individuell einstellbar und machen aus der 221 Kilogramm schweren RSV Mille ein spurstabiles und handliches Motorrad. Die Grundabstimmung ist sportlich-straff. Eine Sänfte ist sie auf unebenen Landstraßen natürlich nicht. Ist der Straßenbelag jedoch gut, fühlen sich Aprilia und Fahrer auch in Kurven absolut wohl.
Die vordere Doppelscheibenbremse arbeitet sehr wirkungsvoll und ist gut dosierbar. Die hintere Einscheibenbremse ist allerdings praktisch wirkungslos. Zwar hat die hintere Bremse bei einem sportlichen Motorrad in der Praxis eher geringere Bedeutung, aber \"lahm legen\" sollte man sie trotzdem nicht, manch ein Fahrer war schon dankbar für den Notanker. Die Aufstellneigung beim Bremsen in Kurven ist mäßig Das Cockpit der RSV Mille ist eher ungewöhnlich, aber vollständig bestückt.
Positiv, weil gut ablesbar, ist der mittig angeordnete, analoge Drehzahlmesser. Knapp über 10.000 Umdrehungen fordert ein Schaltblitz zum Hochschalten auf.
Diese Schalt-Aufforderung in Form einer hellen Leuchtdiode ist über den Bordcomputer individuell programmierbar.
Der digitale Tacho scheint dagegen eher Schätzwerte anzuzeigen, er ist auch weniger gut ablesbar. Ebenfalls digital angezeigt werden Kühlwassertemperatur und Uhrzeit. Rundenzeiten und Durchschnittsgeschwindigkeit lassen sich zusätzlich abrufen.
Die Handhebel sind verstellbar, der etwas schwergängige Kupplungshebel bleibt der einzige Kritikpunkt. Die Rücksicht in den Spiegeln ist zufriedenstellend, und die Frontscheinwerfer verschaffen auch bei Dunkelheit ausreichenden Weitblick. Die Höckerabdeckung enthält einen Mini-Stauraum.
Die Sitzhaltung erfordert die für ein Sportmotorrad übliche Fitness auf langen Strecken, die Nackenmuskulatur sollte gut trainiert sein. Die Sitzhöhe von 825 Millimetern ist unproblematisch. Die Verkleidung ist aerodynamisch ausgefeilt, bei höheren Tempi muss man sich aber hinter ihr \"zusammenfalten\".
Insgesamt entlastet sie den Oberkörper wirksam vom Winddruck. Der Soziusplatz ist konzeptionsbedingt ein Notsitz, der die Mitnahme eines Beifahrers eher auf kürzeste Distanzen beschränkt. Dazu muss die Sitzfläche anstelle des Sitzbankhöckers befestigt werden.
Zum Preis von 23.469 Mark für die RSV Mille wird ein eigenständiges charakteristisches Motorrad geboten, das für die Saison 2001 in rund 200 Punkten überarbeitet wird. Ziel ist es, noch mehr Qualität, weniger Gewicht und hohe Zuverlässigkeit zu bieten.
Die Modifikationen betreffen den Motor wie die Bremsen und auch die Ausstattung (Tank, Scheinwerfer, Fußrasten). Zusätzlich angeboten wird ab 2001 die Rennausführung RSV Mille R. Sie ist in vielen Details für den Rundstreckeneinsatz optimiert und kostet 30.802 Mark.
Fazit
Der erste hubraumstarke Supersportler des italienischen Herstellers Aprilia ist ohne Zweifel eine gelungene Entwicklung. Fahrleistung und Fahrwerk sind insgesamt lobenswert. Der Einliter-Zweizylindermotor ist kräftig und kultiviert, das Handling angenehm und spurstabil.
Ein allgemeines Problem der Supersport-Kategorie ist, dass die Straßenverkehrsordnung kein geeignetes Regelwerk für den Motorrad-Rennsport ist. So kann man die positiven Eigenschaften der RSV Mille im öffentlichen Straßenverkehr eigentlich nicht wirklich nutzen, zumindest nicht mit gutem Gewissen.
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