Aqua-Zoo Testbericht

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Erfahrungsbericht von m0gli

Museum und Zoo

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Am vergangenen Samstag haben wir in Düsseldorf Aquazoo und Lübbekemuseum besucht. Wem beim Wort Museum gleich die Nackenhaare senkrecht stehen, der sei beruhigt, denn die Ausstellungsstücke sind so geschickt integriert, dass sie einfach dazugehören.

Man findet hier (fast) alles, was im und am Wasser lebt, aber auch viele Insekten und Tiere der Wüste.

Gleich vor oder besser gesagt hinter dem Museum, wer von der Rheinseite kommt, kommt direkt daran vorbei, steht der Unterkiefer eines Blauwals. So bekommt man eine Ahnung von der Größe dieses riesigen Meeressäugers, dem größten Lebewesen, welches jemals auf der Erde gelebt hat.

Gleich hinter den Kassen, zu den Öffnungszeiten und Eintrittspreisen später mehr, gelangt man zum Skelett eines Pottwals, der vor einigen Jahren vor der niederländischen Küste tot angeschwemmt wurde und jetzt hier von der Größe dieser Meeresbewohner zeugt.

In diesem Bericht auf jedes Becken und jede Tierart einzugehen würde hier den Rahmen sprengen, drum will ich nur einige Höhepunkte erwähnen.

Sehenswert direkt am Beginn des Rundganges ist die Pinguinanlage. Hier kann man durch die Teilverglasung die Tiere über und unter Wasser und an Land beobachten. So schwerfällig sie sich an Land fortbewegen so elegant und pfeilschnell schießen sie durchs Wasser.

In der nächsten Halle folgt mein absoluter Höhepunkt dieses Hauses. Ein riesiges halbrundes Korallenriff. Die Farben- und Formenvielfalt die es hier zu bewundern gilt ist wahrlich nicht in Worte zu fassen. Alleine hier hätte mich stundenlang aufhalten und davor setzen können.

Für mich als Aquarianer auch sehenswert und interessant das Becken, in dem die Fische schwimmen, die normalerweise auch in unseren Becken zu Hause leben.

Großbecken Haie. Diesen Furcht, wenigsten aber Respekt einflössenden Räubern kann man hier ohne Angst zu bekommen und ohne nass zu werden in die starren Augen blicken, sieht sie mit bewegungslosen Kiemendeckeln ruhelos umher schwimmen. Man wartet förmlich darauf, dass sie ihr Maul öffnen um einen in den zahnbewehrten Rachen blicken zu lassen.

In verschiedenen Becken schwimmen einige Exemplare verschiedener Wasserschildkrötenarten, die leider alle vom Aussterben bedroht sind.

Überall sind Sitzgelegenheiten aufgestellt, so dass man sich auch einmal in Ruhe vor die großen Schaubecken setzen und beobachten kann.

Neben den Aquarien gelangt man dann auch zu den Terrarien und man begreift, welche Tarnungsmöglichkeiten die Natur entwickelt hat, um sich davor zu schützen, zur Beute zu werden, oder um Beute zu machen, oder welch grelle Farben andere ausgebildet haben um zu signalisieren, bleib weg ich bin giftig.

Man staunt, welch winzige Insekten oder welch riesige Reptilen es gibt, man fragt sich, ist das nun ein Blatt oder ein Tier (Wandelndes Blatt) oder wo hört denn hier der Ast auf und wo beginnt das Tier (Gespensterschrecke).

Einige der Schaubecken zeigen nachtaktive Tiere. Durch Knopfdruck wird eine Infrarotbeleuchtung eingeschaltet und auch diese Tiere werden sichtbar und können beobachtet werden.

Toll auch die Tropenhalle wo man in scheinbar sicherer Höhe über Krokodielen wandeln kann. Immer hier anwesend, eine Aufsichtsperson die auch gerne Auskunft gibt aber auch immer wieder warnt, wenn man die angebrachten Warnhinweise ignoriert und sich zu weit über die Geländer beugt oder auch nur die Arme baumeln lässt. Dann kann man wohl erleben, wie sich die meist träge und sich kaum einmal bewegenden Echsen in blitzschnelle und hochspringende Räuber verwandeln können.

Gleichzeitig ist hier auch die Farbenvielfalt der tropischen Schmetterlinge zu bewundern, die der eines Korallenriffs in nichts nachsteht. Durch Futter- und Nektarstellen angelockt lassen sich diese Wunderwerke der Schöpfung unmittelbar vor dem Betrachter nieder.
Dem musealen Charakter der Einrichtung machen unter anderem Schautafeln aus, die sich Themen widmen wie: Lebensuhr der Erdgeschichte/ Der blaue Planet, vom Einzeller zum Säugetier, Körperbau und Nahrung und die Reptiliengestalt.

Da nicht jeder jedes Tier welches dort lebt kennen und erst recht nicht über die seine Lebensgewohnheiten informiert sein kann sind neben den Becken jeweils auf Knopfdruck beleuchtbare Erklärungstafeln angebracht. Leider sind diese nur in schwarz-weiß gehalten, so dass es dennoch oft schwer ist die Tiere zu unterscheiden.

Der Aquazoo ist sowohl für Erwachsene als auch für Kinder geeignet und auch sehr familien- und auch behindertenfreundlich. Die einzelnen Etagen und Ebenen sind mit Aufzügen und an jeder Treppe mit Behinderten-Fahrstühlen ausgestattet.

Da man es ja als Familienvater kennt, das Kinder irgendwann Hunger bekommen, weiß man es als solcher besonders zu schätzen, dass man das Gebäude verlassen und später wieder reinkommen darf, denn essen und trinken ist in der Ausstellung selbst verboten.

So kann man den Bummel durch den Aquazoo auch einmal unterbrechen, und durch die Außenanlagen schlendern, sich bei schönem Wetter in den Nordpark setzen, denn mittendrin befindet sich das Gebäude des Zoos. Hier für Kinder auch interessant und zum Austoben geeignet ist der Spielplatz.

Entstanden ist der Aquazoo aus der Privatsammlung des Apothekers Theodor Lübbeke, die dieser beziehungsweise seine Witwe schon 1901 der Stadt Düsseldorf übergab. Auch über die beiden Weltkriege wurde die Sammlung hinweggerettet und 1948 um das Aquarium erweitert. Seit 1987 befinden sich Sammlung und Zoo im Nordpark. Da sich alles inhäusig befindet, ist man nicht vom Wetter abhängig.

Der museale Teil hat sich es sich zur Aufgabe gemacht zu bergen, konservieren und archivieren. U. a. sind hier die Landessammlung rheinisch-westfälischer Schmetterlinge und weitere Insektensammlungen mit über 650.000 Exemplaren, Pflanzensammlungen und Geowissenschaftliche Sammlungen untergebracht.

Aber auch Forschungsarbeit wird hier geleistet sowie vielfältige naturwissenschaftliche Serviceleistungen erbracht. Eine naturwissenschaftliche Bibliothek reicht um vier Jahrhunderte bis ins frühe 17. Jahrhundert zurück.

Das Haus bietet nach Absprache Unterricht der anderen Art an. Dieser ist für alle Schulformen und Jahrgänge zu vielen Themen und Ausstellungsbereichen möglich. Auch die Erlangung von Kenntnissen über Tier- und Pflanzenarten wird in u. a. in Führungen, Kursen, und Vorträgen vermittelt.

Erreichbar ist der Aquazoo/Lübbeke-Museum mit der Straßenbahn Haltestelle Nordpark/Aquazoo U78, U79 ab Hauptbahnhof und mit der U79 ab Duisburg.

Mit dem Auto ab Duisburg über die B8, ab Essen über A52-A44 oder A52-B1, ab Köln/Wuppertal (rechtsrheinisch) über die A3-A46-B1 und ab Köln/Krefeld/Neuss über die A57-A52-B7.

Zuerst folgt man der Fernbeschilderung Messe/Stadion im Nahbereich und dann der Ausschilderung Aquazoo.

Parkplätze findet man vor dem Aquazoo als auch direkt am Rhein, dann erreicht man den Haupteingang vorbei am eingangs erwähnten Blauwalunterkiefer durch den Nordpark.

Eintrittspreise: Erwachsene 5,50 €
Schüler und Studenten 3,50 €
Schulklassen 2,50 €
Familien 11,00 €
Gruppen (über 20 Personen) erhalten 20% Ermäßigung
Öffnungszeiten: täglich außer 01.01., Rosenmontag, 01.05. 24.12., 25.12., 31.12.
10 - 18.00 Uhr


Man sollte schon einiges an Zeit einkalkulieren, für einen nur flüchtigen Rundgang mindestes 2 Stunden. Will man alles ausführlich sehen und lesen sind sicherlich mehrere Besuche anzuraten und auch lohneswert.

Will man im Anschluss an den Besuch sich noch ein wenig an der frischen Luft aufhalten und ist des Laufens noch nicht müde empfiehlt sich ein Spaziergang durch den Nordpark.


Infos: E-Mail: [email protected]
Internet: www.duesseldorf.de/aquazoo
Tel.: 0211/89-96150
Fax: 0211/89-94493
Anschrift: Düsseldorf, Kaiserswerther Str. 380


Fazit: Sehr interessante Anlage die sowohl Kinder- und Familienfreundlich als auch Behindertengerecht ist und die unabhängig von der Wetterlage besucht werden.

15 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Schnecke999

    09.04.2002, 00:57 Uhr von Schnecke999
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hört sich gut an... Ich würde wahrscheinlich am längsten bei den Pinguinen stehen, die finde ich sowas von niedlich... Gruß Schnecke999