Erfahrungsbericht von Trisa
Das ist nicht mehr feierlich
Pro:
wenn man "mitspielt" bekommt man Geld....
Kontra:
aber weitere Hilfestellungen gibt es keine
Empfehlung:
Nein
Ein altes Gebäude in einem dreckigen Vorort mit hoher Kriminalitäts-, Ausländer- und Arbeitslosenquote, das ist das Arbeitsamt meines Bezirkes.
So wie der Vorort, so sind auch die Besucher, wie das Arbeitsamt seine Kunden nennt. So sprechen wenige richtig Deutsch, leben viele seit Jahren von Ämtern und man erkennt viele ihre fehlende Schulbildung an.
So sind auch die Mitarbeiter hauptsächlich auf bestimmte Kundengruppen eingestellt, vermitteln Putzjobs, erklären, wie man den Fragebogen ausfüllen muss, versuchen Leute dazu zu bringen ihre Termine einzuhalten und versuchen arbeitslose Jugendliche die nichts gelernt haben, auch Berufskollegs, Umschulungen oder andere Projekte zu vermitteln. Mit vielen Kunden reden sie wie mit kleinen Kindern, denen man sagen muss, dass sie in die Schule gehen müssen.
Durch die Eingangstür, gelangt man zum Hinweisschild, was durch Bildchen darauf aufmerksam macht, dass Rauchen und Handys verboten sind. Eine Tafel soll Auskunft darüber gehen, wer in welche Etage muss. Die wenigsten verstehen es.
Ich steige die Treppen hinauf zur zweiten Etage. An einer Tür steht \"Anmeldung\". Auf stühlen sitzen im Flur mehrere Leute und warten. Nach wenigen Minuten gehe ich in die Anmeldung. Da ich das Procedere kenne, lege ich gleich meinen Personalausweis auf den Tisch und sage ich möchte mich arbeitslos melden. Die eher unfreundliche Mitarbeiterin fragt ob ich krank geschrieben bin, ich verneine, sie tippt ein wenig herum und schickt mich mit einem Zettel wieder hinaus. Vor einem anderen Zimmer soll ich warten.
Aus ich aufgerufen werde, betrete ich das Zimmer, gebe den Zettel ab, werde gefragt, was ich zuletzt gemacht habe. \"Schwer zu sagen\". Ein fragender Blick. Ich nenne die Berufsbezeichnung, erkläre darauf hin, was ich gemacht habe in meinem momentanen Job. Wieder wird ein wenig getippt und ich werde zum nächsten Zimmer geschickt. Man fragt mich, ob ich als Servicekraft gearbeitet habe.Ich verneine, erkläre dem Kollegen noch einmal, was ich gearbeitet habe. Scheinbar trägt er die von mir genannte Berufsbezeichnung ein, aber erfahren werde ich es wohl nie. Stattdessen bekomme ich eine Einladung zur Gruppenveranstaltung und werde nach Hause geschickt.
Viel geredet wird nicht, erklärt wird in wenigen Sätzen. Scheinbar erwartet man, dass man gar nicht nachfragt.
In den nächsten Tagen werde ich wieder an der Gruppenveranstaung teilnehmen- zum zweiten Mal. Es geht nicht darum zu verstehen, sondern nur um die Teilnahme, denn das Gesetz schreibt vor, dass alle unter 25 Jahren, die sich arbeitslos melden, an dieser Veranstaltung teilnehmen. Wirklich wissenwertes werde ich nicht erfahren. Danach soll noch ein Einzelgespräch folgen. Ich frage mich warum.
Wenn ich erkläre, dass ich als Eventmanagerin arbeiten möchte, wissen die Mitarbeiter teilweise nicht mal was das ist und erklären mir, dass ich jede Stelle annehmen muss. Informationen kann man mir nicht geben, man verweist mich auf das Internet. Schade, wirklich schade, dass mir keinerlei Hilfe angeboten wird. Eine Umschulung kommt nicht in Frage, eine private Schule soll ich selbst bezahlen und Praktikumsplätze hat das Arbeitsamt auch kaum anzubieten.
Für andere hingegen wird Geld ausgegeben, um sie in irgendwelche Massnahmen zu stecken, zu denen sie erst gar nicht hingehen. Ansonsten sind Gruppenveranstaltungen und regelmässige Termine Pflicht, für intensive Beratung bleibt da keine Zeit mehr. Aber ich könnte ja zum Bewerbungstraining gehen.
Dass ich weiss, wie man Bewerbungen schreibt, scheint egal zu sein, wichtig ist nur, dass Leute daran teilnehmen, denn schliesslich steht dafür Geld zur Verfügung.
Ausserdem bekomme ich ja Arbeitslosengeld- sofern denn alle Anträge rechtzeitig abgegeben werden. Und so lange alles einfach ist. Wenn man im Ausland gearbeitet hat, kann sich die Zahlung schonmal um Monate herauszögern. Gleiches ist der Fall, wenn der ehemalige Arbeitgeber sich Zeit lässt. Aber man hat ja Zeit, um sich darum zu kümmern, schlisslich hat man ja als Arbeitsloser nicht viel zu tun.
Es sei denn, es flattern Angebote in Haus. Diese kommen per Post, enthalten die Kontaktadresse der Firma, einen Stellenbeschreibung und den Hinweis, dass ich mich mit dem Arbeitgeber in Verbindung setzen muss. Sofern man nicht schon telefonisch mitgeteilt bekommt, dass die Stelle bereits besetzt ist, man zu jung ist oder nicht die gewünschten Qualifikationen hat, muss man sich bewerben, sofern denn der Arbeitsort nicht zu weit vom Wohnort entfernt ist.
So habe ich es erlebt und bei jedem Besuch bin ich enttäuscht, wie unpersönlich und starr des doch zugeht.
So wie der Vorort, so sind auch die Besucher, wie das Arbeitsamt seine Kunden nennt. So sprechen wenige richtig Deutsch, leben viele seit Jahren von Ämtern und man erkennt viele ihre fehlende Schulbildung an.
So sind auch die Mitarbeiter hauptsächlich auf bestimmte Kundengruppen eingestellt, vermitteln Putzjobs, erklären, wie man den Fragebogen ausfüllen muss, versuchen Leute dazu zu bringen ihre Termine einzuhalten und versuchen arbeitslose Jugendliche die nichts gelernt haben, auch Berufskollegs, Umschulungen oder andere Projekte zu vermitteln. Mit vielen Kunden reden sie wie mit kleinen Kindern, denen man sagen muss, dass sie in die Schule gehen müssen.
Durch die Eingangstür, gelangt man zum Hinweisschild, was durch Bildchen darauf aufmerksam macht, dass Rauchen und Handys verboten sind. Eine Tafel soll Auskunft darüber gehen, wer in welche Etage muss. Die wenigsten verstehen es.
Ich steige die Treppen hinauf zur zweiten Etage. An einer Tür steht \"Anmeldung\". Auf stühlen sitzen im Flur mehrere Leute und warten. Nach wenigen Minuten gehe ich in die Anmeldung. Da ich das Procedere kenne, lege ich gleich meinen Personalausweis auf den Tisch und sage ich möchte mich arbeitslos melden. Die eher unfreundliche Mitarbeiterin fragt ob ich krank geschrieben bin, ich verneine, sie tippt ein wenig herum und schickt mich mit einem Zettel wieder hinaus. Vor einem anderen Zimmer soll ich warten.
Aus ich aufgerufen werde, betrete ich das Zimmer, gebe den Zettel ab, werde gefragt, was ich zuletzt gemacht habe. \"Schwer zu sagen\". Ein fragender Blick. Ich nenne die Berufsbezeichnung, erkläre darauf hin, was ich gemacht habe in meinem momentanen Job. Wieder wird ein wenig getippt und ich werde zum nächsten Zimmer geschickt. Man fragt mich, ob ich als Servicekraft gearbeitet habe.Ich verneine, erkläre dem Kollegen noch einmal, was ich gearbeitet habe. Scheinbar trägt er die von mir genannte Berufsbezeichnung ein, aber erfahren werde ich es wohl nie. Stattdessen bekomme ich eine Einladung zur Gruppenveranstaltung und werde nach Hause geschickt.
Viel geredet wird nicht, erklärt wird in wenigen Sätzen. Scheinbar erwartet man, dass man gar nicht nachfragt.
In den nächsten Tagen werde ich wieder an der Gruppenveranstaung teilnehmen- zum zweiten Mal. Es geht nicht darum zu verstehen, sondern nur um die Teilnahme, denn das Gesetz schreibt vor, dass alle unter 25 Jahren, die sich arbeitslos melden, an dieser Veranstaltung teilnehmen. Wirklich wissenwertes werde ich nicht erfahren. Danach soll noch ein Einzelgespräch folgen. Ich frage mich warum.
Wenn ich erkläre, dass ich als Eventmanagerin arbeiten möchte, wissen die Mitarbeiter teilweise nicht mal was das ist und erklären mir, dass ich jede Stelle annehmen muss. Informationen kann man mir nicht geben, man verweist mich auf das Internet. Schade, wirklich schade, dass mir keinerlei Hilfe angeboten wird. Eine Umschulung kommt nicht in Frage, eine private Schule soll ich selbst bezahlen und Praktikumsplätze hat das Arbeitsamt auch kaum anzubieten.
Für andere hingegen wird Geld ausgegeben, um sie in irgendwelche Massnahmen zu stecken, zu denen sie erst gar nicht hingehen. Ansonsten sind Gruppenveranstaltungen und regelmässige Termine Pflicht, für intensive Beratung bleibt da keine Zeit mehr. Aber ich könnte ja zum Bewerbungstraining gehen.
Dass ich weiss, wie man Bewerbungen schreibt, scheint egal zu sein, wichtig ist nur, dass Leute daran teilnehmen, denn schliesslich steht dafür Geld zur Verfügung.
Ausserdem bekomme ich ja Arbeitslosengeld- sofern denn alle Anträge rechtzeitig abgegeben werden. Und so lange alles einfach ist. Wenn man im Ausland gearbeitet hat, kann sich die Zahlung schonmal um Monate herauszögern. Gleiches ist der Fall, wenn der ehemalige Arbeitgeber sich Zeit lässt. Aber man hat ja Zeit, um sich darum zu kümmern, schlisslich hat man ja als Arbeitsloser nicht viel zu tun.
Es sei denn, es flattern Angebote in Haus. Diese kommen per Post, enthalten die Kontaktadresse der Firma, einen Stellenbeschreibung und den Hinweis, dass ich mich mit dem Arbeitgeber in Verbindung setzen muss. Sofern man nicht schon telefonisch mitgeteilt bekommt, dass die Stelle bereits besetzt ist, man zu jung ist oder nicht die gewünschten Qualifikationen hat, muss man sich bewerben, sofern denn der Arbeitsort nicht zu weit vom Wohnort entfernt ist.
So habe ich es erlebt und bei jedem Besuch bin ich enttäuscht, wie unpersönlich und starr des doch zugeht.
30 Bewertungen, 2 Kommentare
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12.01.2007, 23:06 Uhr von campimo
Bewertung: sehr hilfreichKannst du dir nicht auch einen unbezahltenPraktikumsplatz suchen,und weiterhin Harz4 beziehen, mit der Verbesserung, daß die Sachbearbeiter dich in Ruhe lassen? Dein Bericht ist ja nun auch schon eine Weile her; wie ist es dann weitergegangen mit dir?
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11.10.2006, 13:05 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichsh :o)
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