Erfahrungsbericht von AnnaH
Das Arbeitsamt heute !
Pro:
Es wird geholfen !
Kontra:
Man muß Geduld haben !!!
Empfehlung:
Ja
Das Arbeitsamt heute !
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Leider gehöre ich auch schon zu den Langzeitarbeitslosen , und bin nun schon ein Jahr ohne Arbeit. Dabei sollte ich doch meine Familie ernähren, meinen Mann und unsere vier Kinder. Früher war das alles kein Problem eine Arbeit zu finden, da hatte man ein paar Tage später eine neue Stelle. Aber heute, wo die Wirtschaft doch so schlecht läuft, und es kaum Arbeitsplätze gibt. Wenn es den Geschäften schlecht geht können sie doch nicht auch noch Leute einstellen. Ich bin froh, dass es das Arbeitsamt gibt, und dass es noch Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld und Arbeitslosenhilfe gibt. Hoffentlich kommt die Arbeitslosenhilfe nicht weg. Wir würden zwar zweifellos besser da stehen, wenn wir Sozialhilfe beziehen würden, aber dann darf man auch gar nichts mehr besitzen. Unser Haus das wir 1999 gekauft haben, und erst in dreißig Jahren abbezahlt haben werden, möchte ich auf keinen Fall verkaufen. Und das Auto auch nicht, den dann finde ich keine Arbeit mehr. Das ist ein Pluspunkt den ich noch habe, dass ich mobil bin. Nach Auto und Führerschein wird man heute ja gleich gefragt. Außerdem müssten bei Sozialhilfe die Verwandten für einen einspringen, und das meine Eltern für mich zahlen müssten wäre nicht fair, die haben uns schon so viel geholfen. 1/3 des Hauses, der Teil den mein Vater von seinen Eltern geerbt hatte, hatte mir mein Vater auch geschenkt. Und beim Renovieren des Hause hatte mein Vater auch kräftig Geld rein gesteckt. Und dafür zum Dank sollte ich jetzt Sozialhilfe beziehen? Ich kann nur hoffen dass ich schnellstmöglichst Arbeit finde, dass es nicht so weit kommt, falls die Arbeitslosenhilfe gestrichen wird.
Momentan jedenfalls bin ich wie gesagt ohne Arbeit. Ich habe Spielwarenverkäuferin gelernt. Später erfolgreich Schuhe verkauft, bei Schuh Mayer bekam ich wegen der hohen Umsatzzahlen sogar ein Firmenauto. Dann habe ich halt aufgehört, da ich eine Familie gründete, wegen der Kinder. Mein Mann war Schäfer, wir hätten einen Stall bauen sollen etc., da haben wir aufgehört. Und jetzt suchen wir beide dringend Arbeit, entweder Er oder ich, das ist egal. Nur hat er leider nicht mal Anspruch auf Arbeitslosengeld, da er als Schäfer ja selbstständig war. Ich fand danach auch Arbeit, die ich leider aber wieder verloren habe.
Nun bezahlt das Arbeitsamt 40 Prozent vom Lohn bei mir, für 6 Monate. Wenn das kein Hilfsangebot ist. Es hört sich doch verlockend an, wenn ich das als Schmankerl beim Vorstellungsgespräch dazugeben kann.
Außerdem habe ich ein Vermittlungsgutschein bekommen, mit dem kann ich einen privaten Arbeitsvermittler einschalten. Der bekommt gleich 1000 Euro wenn er mir eine Stelle vermittelt, und nochmals 1500.- Euro wenn ich nach einem halben Jahr die Stelle immer noch habe.
Ferner durfte ich auch einen B.O.L. Kurs besuchen, was heißt durfte, da wird man zwangsweise rein gesteckt, und wenn man nicht hingeht, wird einem das Arbeitslosengeld gesperrt. Ich war nicht freiwillig dort, aber der Kurs hatte Spaß gemacht, schade dass er schon wieder herum ist. Ich lernte dort einiges zum Thema Vorstellen, Bewerben, Arbeitszeugnisse, etc. Wir hatten auch Rechtsberatung. Das allerbeste an diesem Kurs war, dass wir auch Grundlagen der E.D.V. lernten. Also Schreiben, formatieren etc. in Words, Grundkenntnisse im Internet anwenden, Outlook. Da hätte ich gerne noch mehr gelernt. Wenn es da noch Kurse geben würde, die ich als Arbeitslose nicht bezahlen muss würde ich die sofort belegen.
In diesem B.O.L. Kurs erstellten wir auch Bewerbungsmappen, mittlerweilen sieht meine Bewerbungsmappe schon flott aus, da muss doch mal was laufen. Vor ein paar Tagen hatte ich auch ein Vorstellungsgespräch, das wäre schön, wenn sich da mal endlich ein Türchen auftun würde.
Gut finde ich auch dass das Arbeitsamt für Arbeitslosenhilfeempfänger die Bewerbungskosten erstattet, 5 Euro pro Bewerbung. Und das bis zu einem Höchstbetrag von 250 Euro pro Jahr. Ich musste also letztes Jahr noch einiges drauflegen, 50 Bewerbungen reichten nicht, ich habe bald hundert geschrieben. Aber noch ohne Computer, ohne schöne Bewerbungsmappe. Schade dass ich erst nach einem Jahr Arbeitslosigkeit zu solch einem B.O.L. Kurs kam, sonst hätte ich mit Sicherheit nicht so viele Bewerbungen umsonst geschrieben. Das Arbeitsamt hat solche Hilfen wie B.O.L. Kurs, oder Bewerbungskostenhilfe, oder Fahrkostenhilfe zum Bewerbungsgespräch. Man muss nur davon erst mal Kenntnis haben.
Ganz toll finde ich auch das B.I.Z und das S.I.S, das sieht aus wie ein Internetcafe. Ich kann dort hingehen und umsonst ins Internet, und per Internet auf Stellensuche gehen. Ein Internet zuhause kann ich mir nicht mehr leisten, drum bin ich für solche Hilfsangebote sehr dankbar.
Es gibt auch Umschulungsmöglichkeiten, aber das Arbeitsamt hat halt kaum noch Geld, es ist schwierig eine Umschulung zu bekommen. Ich könnte wahrscheinlich eine zur Heilerziehungspflegerin bekommen, mit dem Gedanken spiele ich schon. Aber das wäre nochmals 3 Jahre mit wenig Geld auskommen. Davon habe ich jetzt genug, also von dem ewig leeren Geldbeutel. Ich möchte meinen Kindern auch Schuhe kaufen können, wenn sie kaputt gehen, und ihnen Sportverein bezahlen können, oder sie ein Musikinstrument erlernen lassen. Aber für Arbeitslosenhilfeempfänger sind das halt auch nur Zukunftsträume.
© Sabine Luz, Kirchentellinsfurt den 04.Juni 2003, für Ciao und Yopi
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Leider gehöre ich auch schon zu den Langzeitarbeitslosen , und bin nun schon ein Jahr ohne Arbeit. Dabei sollte ich doch meine Familie ernähren, meinen Mann und unsere vier Kinder. Früher war das alles kein Problem eine Arbeit zu finden, da hatte man ein paar Tage später eine neue Stelle. Aber heute, wo die Wirtschaft doch so schlecht läuft, und es kaum Arbeitsplätze gibt. Wenn es den Geschäften schlecht geht können sie doch nicht auch noch Leute einstellen. Ich bin froh, dass es das Arbeitsamt gibt, und dass es noch Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld und Arbeitslosenhilfe gibt. Hoffentlich kommt die Arbeitslosenhilfe nicht weg. Wir würden zwar zweifellos besser da stehen, wenn wir Sozialhilfe beziehen würden, aber dann darf man auch gar nichts mehr besitzen. Unser Haus das wir 1999 gekauft haben, und erst in dreißig Jahren abbezahlt haben werden, möchte ich auf keinen Fall verkaufen. Und das Auto auch nicht, den dann finde ich keine Arbeit mehr. Das ist ein Pluspunkt den ich noch habe, dass ich mobil bin. Nach Auto und Führerschein wird man heute ja gleich gefragt. Außerdem müssten bei Sozialhilfe die Verwandten für einen einspringen, und das meine Eltern für mich zahlen müssten wäre nicht fair, die haben uns schon so viel geholfen. 1/3 des Hauses, der Teil den mein Vater von seinen Eltern geerbt hatte, hatte mir mein Vater auch geschenkt. Und beim Renovieren des Hause hatte mein Vater auch kräftig Geld rein gesteckt. Und dafür zum Dank sollte ich jetzt Sozialhilfe beziehen? Ich kann nur hoffen dass ich schnellstmöglichst Arbeit finde, dass es nicht so weit kommt, falls die Arbeitslosenhilfe gestrichen wird.
Momentan jedenfalls bin ich wie gesagt ohne Arbeit. Ich habe Spielwarenverkäuferin gelernt. Später erfolgreich Schuhe verkauft, bei Schuh Mayer bekam ich wegen der hohen Umsatzzahlen sogar ein Firmenauto. Dann habe ich halt aufgehört, da ich eine Familie gründete, wegen der Kinder. Mein Mann war Schäfer, wir hätten einen Stall bauen sollen etc., da haben wir aufgehört. Und jetzt suchen wir beide dringend Arbeit, entweder Er oder ich, das ist egal. Nur hat er leider nicht mal Anspruch auf Arbeitslosengeld, da er als Schäfer ja selbstständig war. Ich fand danach auch Arbeit, die ich leider aber wieder verloren habe.
Nun bezahlt das Arbeitsamt 40 Prozent vom Lohn bei mir, für 6 Monate. Wenn das kein Hilfsangebot ist. Es hört sich doch verlockend an, wenn ich das als Schmankerl beim Vorstellungsgespräch dazugeben kann.
Außerdem habe ich ein Vermittlungsgutschein bekommen, mit dem kann ich einen privaten Arbeitsvermittler einschalten. Der bekommt gleich 1000 Euro wenn er mir eine Stelle vermittelt, und nochmals 1500.- Euro wenn ich nach einem halben Jahr die Stelle immer noch habe.
Ferner durfte ich auch einen B.O.L. Kurs besuchen, was heißt durfte, da wird man zwangsweise rein gesteckt, und wenn man nicht hingeht, wird einem das Arbeitslosengeld gesperrt. Ich war nicht freiwillig dort, aber der Kurs hatte Spaß gemacht, schade dass er schon wieder herum ist. Ich lernte dort einiges zum Thema Vorstellen, Bewerben, Arbeitszeugnisse, etc. Wir hatten auch Rechtsberatung. Das allerbeste an diesem Kurs war, dass wir auch Grundlagen der E.D.V. lernten. Also Schreiben, formatieren etc. in Words, Grundkenntnisse im Internet anwenden, Outlook. Da hätte ich gerne noch mehr gelernt. Wenn es da noch Kurse geben würde, die ich als Arbeitslose nicht bezahlen muss würde ich die sofort belegen.
In diesem B.O.L. Kurs erstellten wir auch Bewerbungsmappen, mittlerweilen sieht meine Bewerbungsmappe schon flott aus, da muss doch mal was laufen. Vor ein paar Tagen hatte ich auch ein Vorstellungsgespräch, das wäre schön, wenn sich da mal endlich ein Türchen auftun würde.
Gut finde ich auch dass das Arbeitsamt für Arbeitslosenhilfeempfänger die Bewerbungskosten erstattet, 5 Euro pro Bewerbung. Und das bis zu einem Höchstbetrag von 250 Euro pro Jahr. Ich musste also letztes Jahr noch einiges drauflegen, 50 Bewerbungen reichten nicht, ich habe bald hundert geschrieben. Aber noch ohne Computer, ohne schöne Bewerbungsmappe. Schade dass ich erst nach einem Jahr Arbeitslosigkeit zu solch einem B.O.L. Kurs kam, sonst hätte ich mit Sicherheit nicht so viele Bewerbungen umsonst geschrieben. Das Arbeitsamt hat solche Hilfen wie B.O.L. Kurs, oder Bewerbungskostenhilfe, oder Fahrkostenhilfe zum Bewerbungsgespräch. Man muss nur davon erst mal Kenntnis haben.
Ganz toll finde ich auch das B.I.Z und das S.I.S, das sieht aus wie ein Internetcafe. Ich kann dort hingehen und umsonst ins Internet, und per Internet auf Stellensuche gehen. Ein Internet zuhause kann ich mir nicht mehr leisten, drum bin ich für solche Hilfsangebote sehr dankbar.
Es gibt auch Umschulungsmöglichkeiten, aber das Arbeitsamt hat halt kaum noch Geld, es ist schwierig eine Umschulung zu bekommen. Ich könnte wahrscheinlich eine zur Heilerziehungspflegerin bekommen, mit dem Gedanken spiele ich schon. Aber das wäre nochmals 3 Jahre mit wenig Geld auskommen. Davon habe ich jetzt genug, also von dem ewig leeren Geldbeutel. Ich möchte meinen Kindern auch Schuhe kaufen können, wenn sie kaputt gehen, und ihnen Sportverein bezahlen können, oder sie ein Musikinstrument erlernen lassen. Aber für Arbeitslosenhilfeempfänger sind das halt auch nur Zukunftsträume.
© Sabine Luz, Kirchentellinsfurt den 04.Juni 2003, für Ciao und Yopi
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