Erfahrungsbericht von bert0302
Hoffentlich bin ich nie mehr aufs Arbeitsamt angewiesen
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
In den letzten Wochen war die Arbeitsvermittlung bei den Arbeitsämter im Kreuzfeuer der öffentlichen Kritik und ich möchte in diesem Beitrag meine inzwischen von meinen 15 Jahre währenden, persönlichen Erfahrungen mit den Arbeitsämtern berichten.
Meinen ersten Kontakt mit dem Arbeitsamt hatte ich 1987, als ich auf den misteriösen Gedanken kam, mir vom Arbeitsamt eine Stelle für die Zeit zwischen Abi und Studienbeginn vermitteln zu lassen. Ich bin also auf das Arbeitsamt in Neu-Ulm gefahren und habe mich an der Information nach dem zuständigen Mitarbeiter erkundigt. Die Information wies mich dann sofort an den richtigen Mitarbeiter, der mir relativ lustlos ein Formular gab, das ich ausfüllen sollte. Selbst für einen Menschen mit bayerischem Abitur war das Formular nicht gerade leicht verständlich, aber ich war letztendlich dennoch in der Lage das Formular verständlich auszufüllen. Der Mitarbeiter meinte dann, ich würde von ihnen Nachricht bekommen.
Tatsächlich erhielt ich dann nach drei Wochen einen Schrieb mit einer Adresse bei der ich mich melden sollte. Nachdem ich mich bei dieser Firma vorgestellt hatte, teilte mir die dortige Personalabteilung mit, sie hätten schon vor vier Wochen dem Arbeitsamt mitgeteilt, sie hätten die freie Stelle bereits besetzt. Nach weiteren zehn Tagen erhielt ich einen weiteren Schrieb vom Arbeitsamt, mit einer weiteren Adresse. Hier wurde mir eine Teilzeitstelle angeboten, obwohl ich in meinem Formular beim Arbeitsamt klar und deutlich angegeben habe, daß ich nur eine Vollzeitstelle wollte.
In der Zwischenzeit fand ich über den Tip eines Klassenkameraden ohne die Vermittlung des Arbeitsamtes eine Stelle. Als ich von meinem Vorstellungsgespräch mit unterschriebenen Arbeitsvertrag in der Tasche nach Hause kam, lag ein Brief vom Arbeitsamt im Briefkasten. Darin stand, sie hätten mir jetzt drei Adressen gegeben und ich hätte mich nirgends vorgestellt. Weiterhin erhielt ich ein Formblatt, das ich zu einem bestimmten Termin zurückzusenden hätte, da ich sonst riskieren würde, keine Leistungen vom Arbeitsamt zu empfangen. Ich habe den Damen und Herren daraufhin mitgeteilt, daß die erste Stelle bereits seit Wochen vergeben war, die zweite eine Teilzeitstelle sei und ich nur ein einer Vollzeitstelle interessiert war und daß ich die dritte Adresse nie erhalten habe. Sinnigerweise habe ich zu diesem Zeitpunkt keine Leistungen vom Arbeitsamt bezogen. Schon damals hat sich bei ein negativer Eindruck über die Arbeitsämter aufgebaut, die sich in den folgenden Jahren leider verstärken sollten.
Ich studierte dann und als sich das Studium dem Abschluß näherte mußte ich mir eine passende Stelle suchen. Folglich machte ich mich – neben anderen Bewertungen – wieder auf den Weg zum Arbeitsamt. Sowohl am Arbeitsamt in Ulm als auch in Neu-Ulm erklärte man mir dann, daß sie für mich nicht zuständig wären, da ich ja ein Studium habe und ich mich doch an das Arbeitsamt in Augsburg wenden sollte. Dort gebe es eine Beraterin, die für Leute wie mich zuständig wären. Folglich fuhr ich nach Augsburg, mit dem Ergebnis, die Dame zweimal nicht anzutreffen. War nicht weiter schlimm, da ich wegen meiner Diplomarbeit sowieso nach Augsburg an die Uni mußte. Beim dritten Mal erklärte mir dann die freundliche Dame, ich hätte sowieso das falsche studiert und eh keine Chancen. Ansonsten habe ich von ihr keine Anregungen bekommen und Studienkollegen haben mir ähnliche negative Dinge über die Augsburger Arbeitsvermittlung berichtet. Glücklicherweise ergab sich dann für mich eine andere Alternative.
Den absoluten Vogel hat das Arbeitsamt Neu-Ulm jedoch 1997 abgeschossen. Damals hat mir mein Arbeitgeber aus wirtschaftlichen Gründen gekündigt, womit ich wieder auf der Suche nach einem Arbeitsplatz war. Um Arbeitslosengeld zu erhalten, habe ich mich sofort arbeitslos gemeldet und den Fragebogen mit allen relevanten Daten ausgefüllt. Schon in der Zeit als ich noch Bezüge von meiner Firma erhielt habe ich zwei Adressen vom Arbeitsamt erhalten und ich habe mich sofort schriftlich beworben, allerdings ohne Erfolg. Nach zweiwöchiger Arbeitslosigkeit erhielt ich eine weitere Adresse, die wieder eine Teilzeitstelle war, obwohl ich in diesem Fall wieder angegeben habe, daß für mich nur eine Vollzeitstelle in Frage käme.
Nach vier Wochen Arbeitslosigkeit hat mich die Firma, die mir gekündigt hat gefragt, ob ich an einem anderen Ort wieder bei ihnen anfangen würde. Da ich das Nichtstun satt hatte, habe ich nicht lange überlegt und ich wurde zu besseren Bedingungen wieder eingestellt. Sinnigerweise erhielt ich in der Zwischenzeit einen Drohbrief vom Arbeitsamt, doch über mein Engagement eine neue Stelle zu suchen Rechenschaft abzulegen.
Meine Reaktion bestand darin, dem Arbeitsamt an meinem ersten Arbeitstag (4.11.1997) per Fax aus meiner Firma mitzuteilen, daß ich bereits wieder eine neue Stelle habe und habe sie darum gebeten, mir keine Leistungen zukommen zu lassen. Ich erhielt dann Mitte November 1997 einen Brief vom Arbeitsamt, ich möge persönlich bei ihnen vorbeikommen, um mich von ihnen beraten zu lassen. In dem Brief stand auch, daß man mir die Arbeitslosenhilfe kürzen würden, sollte ich nicht erscheinen. Also habe ich den Leuten am 20.11.1997 das letzte Fax nochmals geschickt und sie nochmals eindringlich gebeten mir kein Geld mehr zu überweisen.
Witzigerweise habe ich Ende November 1997 nochmals Arbeitslosenhilfe überwiesen bekommen. Ich habe es gleich bemerkt, aber das Arbeitsamt hat sage und schreibe 9 Monate gebraucht, bis sie den Fehler bemerkt haben. Sie haben mich dann angeschrieben, das Geld doch zurückzuüberweisen, was ich auch gemacht habe. Im September 1998 erhielt ich dann ein Schreiben des Präsidenten des Arbeitsamtsbezirks Memmingen, welcher für das Arbeitsamt Neu-Ulm zuständig ist, ich hätte es fährlässig oder sogar vorsätzlich unterlassen, mitzuteilen, daß ich seit Anfang November wieder in Stellung sei und deshalb sei ein Ermittlungsverfahren gegen mich eingereicht worden. Weiterhin wurde ich aufgefordert, dazu Stellung zu beziehen.
Ich habe dem Herrn Präsidenten dann mitgeteilt, daß es wohl im Zeitalter der EDV ein Armutszeugnis darstelle, wenn man einen ganzen Monat braucht, um in den Computer einzugeben, wer berechtigt ist Leistungen vom Arbeitsamt zu beziehen und wer nicht. Da ich meine Mitteilungen mit Sendebestätigung aufgehoben habe, konnte ich zum Glück beweisen, daß hier einige Damen und Herren gepennt haben. Das Ermittlungsverfahren wurde daraufhin eingestellt.
Fazit:
Es ist zwar populär auf Behörden und Beamte zu schimpfen, aber leider hat diese Kritik oft ihre Berechtigung. In den letzten Jahren hatte ich mehrmals Kontakt mit dem Arbeitsamt und mußte leider feststellen, daß die Arbeitsweise der jeweiligen Arbeitsämter niemals ohne Fehler und Pannen der betreffenden Mitarbeiter vonstatten ging. Ich kann nur sagen, hoffentlich bin ich niemals auf das Arbeitsamt angewiesen, da ich bisher nur schlechte Erfahrungen gemacht habe.
Meinen ersten Kontakt mit dem Arbeitsamt hatte ich 1987, als ich auf den misteriösen Gedanken kam, mir vom Arbeitsamt eine Stelle für die Zeit zwischen Abi und Studienbeginn vermitteln zu lassen. Ich bin also auf das Arbeitsamt in Neu-Ulm gefahren und habe mich an der Information nach dem zuständigen Mitarbeiter erkundigt. Die Information wies mich dann sofort an den richtigen Mitarbeiter, der mir relativ lustlos ein Formular gab, das ich ausfüllen sollte. Selbst für einen Menschen mit bayerischem Abitur war das Formular nicht gerade leicht verständlich, aber ich war letztendlich dennoch in der Lage das Formular verständlich auszufüllen. Der Mitarbeiter meinte dann, ich würde von ihnen Nachricht bekommen.
Tatsächlich erhielt ich dann nach drei Wochen einen Schrieb mit einer Adresse bei der ich mich melden sollte. Nachdem ich mich bei dieser Firma vorgestellt hatte, teilte mir die dortige Personalabteilung mit, sie hätten schon vor vier Wochen dem Arbeitsamt mitgeteilt, sie hätten die freie Stelle bereits besetzt. Nach weiteren zehn Tagen erhielt ich einen weiteren Schrieb vom Arbeitsamt, mit einer weiteren Adresse. Hier wurde mir eine Teilzeitstelle angeboten, obwohl ich in meinem Formular beim Arbeitsamt klar und deutlich angegeben habe, daß ich nur eine Vollzeitstelle wollte.
In der Zwischenzeit fand ich über den Tip eines Klassenkameraden ohne die Vermittlung des Arbeitsamtes eine Stelle. Als ich von meinem Vorstellungsgespräch mit unterschriebenen Arbeitsvertrag in der Tasche nach Hause kam, lag ein Brief vom Arbeitsamt im Briefkasten. Darin stand, sie hätten mir jetzt drei Adressen gegeben und ich hätte mich nirgends vorgestellt. Weiterhin erhielt ich ein Formblatt, das ich zu einem bestimmten Termin zurückzusenden hätte, da ich sonst riskieren würde, keine Leistungen vom Arbeitsamt zu empfangen. Ich habe den Damen und Herren daraufhin mitgeteilt, daß die erste Stelle bereits seit Wochen vergeben war, die zweite eine Teilzeitstelle sei und ich nur ein einer Vollzeitstelle interessiert war und daß ich die dritte Adresse nie erhalten habe. Sinnigerweise habe ich zu diesem Zeitpunkt keine Leistungen vom Arbeitsamt bezogen. Schon damals hat sich bei ein negativer Eindruck über die Arbeitsämter aufgebaut, die sich in den folgenden Jahren leider verstärken sollten.
Ich studierte dann und als sich das Studium dem Abschluß näherte mußte ich mir eine passende Stelle suchen. Folglich machte ich mich – neben anderen Bewertungen – wieder auf den Weg zum Arbeitsamt. Sowohl am Arbeitsamt in Ulm als auch in Neu-Ulm erklärte man mir dann, daß sie für mich nicht zuständig wären, da ich ja ein Studium habe und ich mich doch an das Arbeitsamt in Augsburg wenden sollte. Dort gebe es eine Beraterin, die für Leute wie mich zuständig wären. Folglich fuhr ich nach Augsburg, mit dem Ergebnis, die Dame zweimal nicht anzutreffen. War nicht weiter schlimm, da ich wegen meiner Diplomarbeit sowieso nach Augsburg an die Uni mußte. Beim dritten Mal erklärte mir dann die freundliche Dame, ich hätte sowieso das falsche studiert und eh keine Chancen. Ansonsten habe ich von ihr keine Anregungen bekommen und Studienkollegen haben mir ähnliche negative Dinge über die Augsburger Arbeitsvermittlung berichtet. Glücklicherweise ergab sich dann für mich eine andere Alternative.
Den absoluten Vogel hat das Arbeitsamt Neu-Ulm jedoch 1997 abgeschossen. Damals hat mir mein Arbeitgeber aus wirtschaftlichen Gründen gekündigt, womit ich wieder auf der Suche nach einem Arbeitsplatz war. Um Arbeitslosengeld zu erhalten, habe ich mich sofort arbeitslos gemeldet und den Fragebogen mit allen relevanten Daten ausgefüllt. Schon in der Zeit als ich noch Bezüge von meiner Firma erhielt habe ich zwei Adressen vom Arbeitsamt erhalten und ich habe mich sofort schriftlich beworben, allerdings ohne Erfolg. Nach zweiwöchiger Arbeitslosigkeit erhielt ich eine weitere Adresse, die wieder eine Teilzeitstelle war, obwohl ich in diesem Fall wieder angegeben habe, daß für mich nur eine Vollzeitstelle in Frage käme.
Nach vier Wochen Arbeitslosigkeit hat mich die Firma, die mir gekündigt hat gefragt, ob ich an einem anderen Ort wieder bei ihnen anfangen würde. Da ich das Nichtstun satt hatte, habe ich nicht lange überlegt und ich wurde zu besseren Bedingungen wieder eingestellt. Sinnigerweise erhielt ich in der Zwischenzeit einen Drohbrief vom Arbeitsamt, doch über mein Engagement eine neue Stelle zu suchen Rechenschaft abzulegen.
Meine Reaktion bestand darin, dem Arbeitsamt an meinem ersten Arbeitstag (4.11.1997) per Fax aus meiner Firma mitzuteilen, daß ich bereits wieder eine neue Stelle habe und habe sie darum gebeten, mir keine Leistungen zukommen zu lassen. Ich erhielt dann Mitte November 1997 einen Brief vom Arbeitsamt, ich möge persönlich bei ihnen vorbeikommen, um mich von ihnen beraten zu lassen. In dem Brief stand auch, daß man mir die Arbeitslosenhilfe kürzen würden, sollte ich nicht erscheinen. Also habe ich den Leuten am 20.11.1997 das letzte Fax nochmals geschickt und sie nochmals eindringlich gebeten mir kein Geld mehr zu überweisen.
Witzigerweise habe ich Ende November 1997 nochmals Arbeitslosenhilfe überwiesen bekommen. Ich habe es gleich bemerkt, aber das Arbeitsamt hat sage und schreibe 9 Monate gebraucht, bis sie den Fehler bemerkt haben. Sie haben mich dann angeschrieben, das Geld doch zurückzuüberweisen, was ich auch gemacht habe. Im September 1998 erhielt ich dann ein Schreiben des Präsidenten des Arbeitsamtsbezirks Memmingen, welcher für das Arbeitsamt Neu-Ulm zuständig ist, ich hätte es fährlässig oder sogar vorsätzlich unterlassen, mitzuteilen, daß ich seit Anfang November wieder in Stellung sei und deshalb sei ein Ermittlungsverfahren gegen mich eingereicht worden. Weiterhin wurde ich aufgefordert, dazu Stellung zu beziehen.
Ich habe dem Herrn Präsidenten dann mitgeteilt, daß es wohl im Zeitalter der EDV ein Armutszeugnis darstelle, wenn man einen ganzen Monat braucht, um in den Computer einzugeben, wer berechtigt ist Leistungen vom Arbeitsamt zu beziehen und wer nicht. Da ich meine Mitteilungen mit Sendebestätigung aufgehoben habe, konnte ich zum Glück beweisen, daß hier einige Damen und Herren gepennt haben. Das Ermittlungsverfahren wurde daraufhin eingestellt.
Fazit:
Es ist zwar populär auf Behörden und Beamte zu schimpfen, aber leider hat diese Kritik oft ihre Berechtigung. In den letzten Jahren hatte ich mehrmals Kontakt mit dem Arbeitsamt und mußte leider feststellen, daß die Arbeitsweise der jeweiligen Arbeitsämter niemals ohne Fehler und Pannen der betreffenden Mitarbeiter vonstatten ging. Ich kann nur sagen, hoffentlich bin ich niemals auf das Arbeitsamt angewiesen, da ich bisher nur schlechte Erfahrungen gemacht habe.
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