Erfahrungsbericht von siedler
Ich bin eine lästige Nummer
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Ich hatte heute mal wieder einen Termin beim Arbeitsamt, und ganz ehrlich gesagt hab ich die Schnauze voll von denen. Entschuldigt bitte meine Ausdrucksweise, aber ich weiß nicht wie ich das anders beschreiben soll.
Zunächst werde ich euch mal meine Situation erklären, damit ihr mich besser versteht. Nach fast 20 Jahren im Berufsleben, bin ich seid dem 03.09.2000 arbeitslos und seitdem auf der Suche nach Arbeit. Ich muss zugeben, dass ich in der ersten Zeit nicht gerade eifrig gesucht habe, da ich ein Arbeitslosengeld in Höhe von 2.400 DM bekam. Bei den Firmen, wo ich mich zu dem Zeitpunkt vorgestellt hatte, hätte ich nicht mehr Geld bekommen, warum sollte ich mich also verschlechtern? Seit einem halben Jahr suche ich jedoch ernsthaft nach einer Tätigkeit.
Nun zum eigentlichem Thema. Das Arbeitsamt war mir bis heute keine große Hilfe. Sie haben mir zwar ab und zu Arbeitsstellen angeboten, diese waren dann aber entweder schon vergeben oder sie konnten mich dort nicht gebrauchen, da ich aus einer ganz anderen Berufsrichtung komme. Das soll heißen, ich habe Kfz-Mechaniker gelernt und habe die letzten 11Jahre in einer Fabrik gearbeitet, und vorstellen sollte ich mich bei Obi. Was soll ich in einem Baumarkt? Mit dem Einzelhandel hab ich noch nie was am Hut gehabt, und der von Obi hat mich auch gefragt, warum die mich hergeschickt haben. Ich weiß bis heute nicht, warum. Das ist nur ein Beispiel von vielen.
Ich bewarb mich auf Stellenangebote in der Zeitung, ging einfach zu verschiedenen Firmen, um mich vorzustellen, doch leider ohne Erfolg. Ich bin vielleicht schon zu alt, denn viele suchen Mitarbeiter bis 35 Jahren.
Am Ende des letzten Jahres hab ich mich dann auf zum Arbeitsamt gemacht, hab mich dort vor deren Computer gesetzt, an denen man sich Stellen raussuchen kann. Dort pickte ich mir ein paar Stellenangebote heraus, und ging mit denen nach Haus, setzte mich ans Telefon, um mein Glück zu versuchen. Von den 10 Angeboten, die ich mir geholt habe, bekam ich 9 mal die selbe Antwort, die da lautete: Haben die etwa unsere Adresse immer noch in ihrem Computer? Wir haben die Stelle doch schon lange besetzt und dies dem Arbeitsamt auch mitgeteilt. Ich finde das nicht in Ordnung, dass die beim Arbeitsamt diese Adressen nicht löschen. Auf meine Anfrage beim Arbeitsamt bekam ich die Antwort: es dauert halt ein paar Tage. Die meinten damit wohl Wochen.
Aber da war ja noch das 10 Angebot, die Stelle war tatsächlich noch frei. Ich vereinbarte einen Termin mit dem Arbeitgeber, und traf mich ein paar Tage später mit ihm, um alles zu besprechen. Ich hatte ein gutes Gefühl. Ich stellte mich dort vor und bekam die Gelegenheit, für 2 Wochen auf Probe zu arbeiten. Da ich nebenbei in einer Disco arbeite und nur begrenzt verdienen darf (wegen der Arbeitslosenhilfe), sicherte mir der Chef zu, er kläre das mit dem Arbeitsamt und das sei kein Problem. Ich glaubte ihm das auch, denn am nächsten Tag wusste er schon, das ich Probleme mit dem Arbeitsamt hatte und sogar, was ich an Geld bekam! Gesagt getan, ich schwebte auf Wolke 7 und arbeitete los.
Als Kurierfahrer verdient man nicht die Welt, doch ich wollte alles tun, diesen Job zu bekommen. Innerhalb der nächsten 10 Tage arbeitete ich ca. 120 Stunden! Bekommen habe ich: das Versprechen, ab 01.01.2002 einen Arbeitsvertrag zu bekommen und nebenbei trotzdem in der Disco arbeiten zu können. Ich bekam für die 10 Tage sage und schreibe 450 DM ! Das ist ein Stundenlohn von 3,75 DM !!! Darauf sprach ich den Chef an und der erklärte mir, das sei der normale Stundenlohn und außerdem bekäme ich ja noch die Arbeitslosenhilfe! Ich sollte dann erst noch mal 2 Wochen im Januar auf dieser Basis arbeiten, doch darauf ließ ich mich nicht mehr ein. Daraufhin wurde der Chef richtig sauer und bedrohte mich. Er wollte mir so richtig Schwierigkeiten mit dem Arbeitsamt bereiten!
Erst mal ging ich zum Arbeitsamt, erzählte dort die Geschichte und erstaunlicherweise wusste mein Sachbearbeiter gar nichts davon! Im Gegenteil: er erklärte mir, ich hätte im Vorfeld bei ihm vorsprechen müssen, damit meine Arbeitslosenhilfe damit verrechnet werden könnte und ich auch während dieser Tätigkeit versichert wäre.
Als Dank für meinen Willen zu Arbeiten bekam ich jetzt erst recht Schwierigkeiten mit dem Arbeitsamt. 2 Wochen später bekam ich einen Termin zum Vorsprechen. Dort wurde mir eine Sperre angedroht, da ich mich bei einer bestimmten Firma nicht vorgestellt haben soll. Ich hatte jedoch weder von dieser Firma, noch vom Arbeitsamt eine Vorladung bekommen! Diese Sperre konnte ich abwenden.
Wieder 2 Wochen später, es war inzwischen Anfang Februar, bekam ich wieder einen Termin zum Vorsprechen. Das gleiche Thema. Ich hätte Anfang Oktober 2001 einen Vorstellungstermin gehabt und diesen nicht wahrgenommen. Nach 4 Monaten fällt denen ein, dass ich einen Termin versäumt habe???? Mal abgesehen davon, dass ich ALLE Termine wahrgenommen habe, die ich bekam. Diesmal konnte ich die Sperre nicht verhindern.
Einen Tag später, am 05.02.2002 lag die Sperre schon schriftlich in meinem Briefkasten – ohne Begründung! Es stand nur drin, dass ich eine Sperre hätte und lapidar der Satz : Begründung folgt. Nun gut, ich wartete 4 Wochen und rief dann mal an. Der Mitarbeiter konnte mir nichts sagen, da scheinbar meine Akte nicht da war. Ich wurde sehr unfreundlich am Telefon abgewimmelt, worauf ich den Vorgesetzten verlangte. Ich wurde sogleich mit diesem verbunden und ich erkannte ihn sogleich: es war mein Sachbearbeiter. Er sagte, die Begründung sei wohl schon längst raus gegangen und die müsste ich längst haben.
Ohne diese Begründung konnte ich keinen Widerspruch einlegen und auch nicht beim Sozialamt vorsprechen. In dieser Sperrzeit bin ich nicht krankenversichert, habe aber logischerweise auch kein Geld, mich Selbst zu versichern, was ich laut dem Schreiben vom Arbeitsamt ja tun sollte. Ha – ha – ha !!!
Mein nächster Weg führte Anfang März zum Anwalt, dem ich meine ganze Situation schilderte. Dieser riet mir, Einspruch gegen die Sperre zu erheben, auch ohne Begründung, was ich auch tat. Der Anwalt setzte ein Schreiben auf, doch auf dieses kam bis heute keine Reaktion, genauso wenig wie auf meinen Einspruch!!!
Die Begründung bekam ich Mitte März.
Ich bekomme das Gefühl nicht los, dass das ganze Theater jetzt etwas mit der Kurierfirma zu tun hat.
Gespräche über meine berufliche Zukunft mit dem Sachbearbeiter gestalten sich sehr einseitig. Das heißt, ich frage und bekomme Antworten wie : Da kann ich nichts machen , da bin ich nicht für zuständig , da kann ich nichts zu sagen. Auf 2 Firmenerkundigungen bekam ich zu hören : Er könne nicht alle Firmen kennen! Dies war ein Gespräch, zu dem mich mein Sachbearbeiter eingeladen hat. DIE wollten mit mir über meine Zukunft reden und das Ergebnis ist wohl, ich habe dort keine!!!
FAZIT : Wer beim Arbeitsamt eine fundierte Beratung erwartet, der muss sich eines besseren belehren lassen. Man ist dort kein Mensch, sondern eine lästige Nummer, die schnell abgefertigt wird.
Meine Empfehlung : macht Euch lieber selbst auf die Socken und bemüht Euch um Arbeit, denn wer sich auf das Arbeitsamt verlässt, ist verlassen!!!
Euer Siedler
Zunächst werde ich euch mal meine Situation erklären, damit ihr mich besser versteht. Nach fast 20 Jahren im Berufsleben, bin ich seid dem 03.09.2000 arbeitslos und seitdem auf der Suche nach Arbeit. Ich muss zugeben, dass ich in der ersten Zeit nicht gerade eifrig gesucht habe, da ich ein Arbeitslosengeld in Höhe von 2.400 DM bekam. Bei den Firmen, wo ich mich zu dem Zeitpunkt vorgestellt hatte, hätte ich nicht mehr Geld bekommen, warum sollte ich mich also verschlechtern? Seit einem halben Jahr suche ich jedoch ernsthaft nach einer Tätigkeit.
Nun zum eigentlichem Thema. Das Arbeitsamt war mir bis heute keine große Hilfe. Sie haben mir zwar ab und zu Arbeitsstellen angeboten, diese waren dann aber entweder schon vergeben oder sie konnten mich dort nicht gebrauchen, da ich aus einer ganz anderen Berufsrichtung komme. Das soll heißen, ich habe Kfz-Mechaniker gelernt und habe die letzten 11Jahre in einer Fabrik gearbeitet, und vorstellen sollte ich mich bei Obi. Was soll ich in einem Baumarkt? Mit dem Einzelhandel hab ich noch nie was am Hut gehabt, und der von Obi hat mich auch gefragt, warum die mich hergeschickt haben. Ich weiß bis heute nicht, warum. Das ist nur ein Beispiel von vielen.
Ich bewarb mich auf Stellenangebote in der Zeitung, ging einfach zu verschiedenen Firmen, um mich vorzustellen, doch leider ohne Erfolg. Ich bin vielleicht schon zu alt, denn viele suchen Mitarbeiter bis 35 Jahren.
Am Ende des letzten Jahres hab ich mich dann auf zum Arbeitsamt gemacht, hab mich dort vor deren Computer gesetzt, an denen man sich Stellen raussuchen kann. Dort pickte ich mir ein paar Stellenangebote heraus, und ging mit denen nach Haus, setzte mich ans Telefon, um mein Glück zu versuchen. Von den 10 Angeboten, die ich mir geholt habe, bekam ich 9 mal die selbe Antwort, die da lautete: Haben die etwa unsere Adresse immer noch in ihrem Computer? Wir haben die Stelle doch schon lange besetzt und dies dem Arbeitsamt auch mitgeteilt. Ich finde das nicht in Ordnung, dass die beim Arbeitsamt diese Adressen nicht löschen. Auf meine Anfrage beim Arbeitsamt bekam ich die Antwort: es dauert halt ein paar Tage. Die meinten damit wohl Wochen.
Aber da war ja noch das 10 Angebot, die Stelle war tatsächlich noch frei. Ich vereinbarte einen Termin mit dem Arbeitgeber, und traf mich ein paar Tage später mit ihm, um alles zu besprechen. Ich hatte ein gutes Gefühl. Ich stellte mich dort vor und bekam die Gelegenheit, für 2 Wochen auf Probe zu arbeiten. Da ich nebenbei in einer Disco arbeite und nur begrenzt verdienen darf (wegen der Arbeitslosenhilfe), sicherte mir der Chef zu, er kläre das mit dem Arbeitsamt und das sei kein Problem. Ich glaubte ihm das auch, denn am nächsten Tag wusste er schon, das ich Probleme mit dem Arbeitsamt hatte und sogar, was ich an Geld bekam! Gesagt getan, ich schwebte auf Wolke 7 und arbeitete los.
Als Kurierfahrer verdient man nicht die Welt, doch ich wollte alles tun, diesen Job zu bekommen. Innerhalb der nächsten 10 Tage arbeitete ich ca. 120 Stunden! Bekommen habe ich: das Versprechen, ab 01.01.2002 einen Arbeitsvertrag zu bekommen und nebenbei trotzdem in der Disco arbeiten zu können. Ich bekam für die 10 Tage sage und schreibe 450 DM ! Das ist ein Stundenlohn von 3,75 DM !!! Darauf sprach ich den Chef an und der erklärte mir, das sei der normale Stundenlohn und außerdem bekäme ich ja noch die Arbeitslosenhilfe! Ich sollte dann erst noch mal 2 Wochen im Januar auf dieser Basis arbeiten, doch darauf ließ ich mich nicht mehr ein. Daraufhin wurde der Chef richtig sauer und bedrohte mich. Er wollte mir so richtig Schwierigkeiten mit dem Arbeitsamt bereiten!
Erst mal ging ich zum Arbeitsamt, erzählte dort die Geschichte und erstaunlicherweise wusste mein Sachbearbeiter gar nichts davon! Im Gegenteil: er erklärte mir, ich hätte im Vorfeld bei ihm vorsprechen müssen, damit meine Arbeitslosenhilfe damit verrechnet werden könnte und ich auch während dieser Tätigkeit versichert wäre.
Als Dank für meinen Willen zu Arbeiten bekam ich jetzt erst recht Schwierigkeiten mit dem Arbeitsamt. 2 Wochen später bekam ich einen Termin zum Vorsprechen. Dort wurde mir eine Sperre angedroht, da ich mich bei einer bestimmten Firma nicht vorgestellt haben soll. Ich hatte jedoch weder von dieser Firma, noch vom Arbeitsamt eine Vorladung bekommen! Diese Sperre konnte ich abwenden.
Wieder 2 Wochen später, es war inzwischen Anfang Februar, bekam ich wieder einen Termin zum Vorsprechen. Das gleiche Thema. Ich hätte Anfang Oktober 2001 einen Vorstellungstermin gehabt und diesen nicht wahrgenommen. Nach 4 Monaten fällt denen ein, dass ich einen Termin versäumt habe???? Mal abgesehen davon, dass ich ALLE Termine wahrgenommen habe, die ich bekam. Diesmal konnte ich die Sperre nicht verhindern.
Einen Tag später, am 05.02.2002 lag die Sperre schon schriftlich in meinem Briefkasten – ohne Begründung! Es stand nur drin, dass ich eine Sperre hätte und lapidar der Satz : Begründung folgt. Nun gut, ich wartete 4 Wochen und rief dann mal an. Der Mitarbeiter konnte mir nichts sagen, da scheinbar meine Akte nicht da war. Ich wurde sehr unfreundlich am Telefon abgewimmelt, worauf ich den Vorgesetzten verlangte. Ich wurde sogleich mit diesem verbunden und ich erkannte ihn sogleich: es war mein Sachbearbeiter. Er sagte, die Begründung sei wohl schon längst raus gegangen und die müsste ich längst haben.
Ohne diese Begründung konnte ich keinen Widerspruch einlegen und auch nicht beim Sozialamt vorsprechen. In dieser Sperrzeit bin ich nicht krankenversichert, habe aber logischerweise auch kein Geld, mich Selbst zu versichern, was ich laut dem Schreiben vom Arbeitsamt ja tun sollte. Ha – ha – ha !!!
Mein nächster Weg führte Anfang März zum Anwalt, dem ich meine ganze Situation schilderte. Dieser riet mir, Einspruch gegen die Sperre zu erheben, auch ohne Begründung, was ich auch tat. Der Anwalt setzte ein Schreiben auf, doch auf dieses kam bis heute keine Reaktion, genauso wenig wie auf meinen Einspruch!!!
Die Begründung bekam ich Mitte März.
Ich bekomme das Gefühl nicht los, dass das ganze Theater jetzt etwas mit der Kurierfirma zu tun hat.
Gespräche über meine berufliche Zukunft mit dem Sachbearbeiter gestalten sich sehr einseitig. Das heißt, ich frage und bekomme Antworten wie : Da kann ich nichts machen , da bin ich nicht für zuständig , da kann ich nichts zu sagen. Auf 2 Firmenerkundigungen bekam ich zu hören : Er könne nicht alle Firmen kennen! Dies war ein Gespräch, zu dem mich mein Sachbearbeiter eingeladen hat. DIE wollten mit mir über meine Zukunft reden und das Ergebnis ist wohl, ich habe dort keine!!!
FAZIT : Wer beim Arbeitsamt eine fundierte Beratung erwartet, der muss sich eines besseren belehren lassen. Man ist dort kein Mensch, sondern eine lästige Nummer, die schnell abgefertigt wird.
Meine Empfehlung : macht Euch lieber selbst auf die Socken und bemüht Euch um Arbeit, denn wer sich auf das Arbeitsamt verlässt, ist verlassen!!!
Euer Siedler
28 Bewertungen, 1 Kommentar
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31.08.2002, 01:55 Uhr von Samurai0815
Bewertung: sehr hilfreichTja.Amt halt. Staatliche Bürokratie. Nichts wissen, nichts sagen, nichts hören und dafür auch noch Geld verdienen. Mann, hab ich ´nen beschissenen Job. *g*
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