Archos Jukebox Recorder 20 20GB Testbericht

Archos-jukebox-recorder-20-20gb
ab 67,78
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
5 Sterne
(5)
4 Sterne
(2)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen
  • Ausstattung:  gut
  • Akkulaufzeit:  durchschnittlich
  • Zuverlässigkeit:  sehr gut
  • Bedienung:  einfach

Erfahrungsbericht von theConsultant

Ein Jahr unterwegs mit der ARCHOS Jukebox

4
  • Ausstattung:  gut
  • Akkulaufzeit:  durchschnittlich
  • Zuverlässigkeit:  sehr gut

Pro:

Robuste Festplatte, ausgezeichneter Klang

Kontra:

Einschränkungen beim Recording, Akkulaufzeit.

Empfehlung:

Ja

RÜCKBLICK

Im Dezember 2002 kaufte ich mir einen „Archos Jukebox Recorder 20“. Nach mehr als einem Jahr intensiver Nutzung bin ich mit dem Gerät immer noch voll zufrieden und sehe persönlich keinen Grund zu einer Ablösung durch ein neues, noch leistungsfähigeres Gerät. Ich kann allerdings auch nicht leugnen, dass einige Funktionen – vor allem das MP3-Recording - nicht so funktionieren, wie ich mir das ursprünglich vorgestellt hatte.

KAUFANLASS

Es hatte damals zwei verschiedenen Anstöße gegeben. Der erste kam von einem Kollegen, der davon schwärmte, wie schön es doch sei, ganz ohne Netzwerkfummelei und TCP/IP Manipulationen große Datenmengen via USB von einem Computer auf einen anderen zu übertragen – ein MP3-Player mit Festplatte (es gab sie damals ab 6 GB) wäre da ideal.

Der andere Anstoß kam von meinem HP-Notebook. Nach anderthalb Jahren Benutzung war der DVD-Player so schwachsichtig geworden, dass er CDs kaum noch lesen konnte. Überdies bin ich ja das halbe Jahr auf Reisen, und habe keine große Lust, immer meine halbe CD-Sammlung mitzunehmen – obwohl ich diese in Case Logic Sammelmappen aufbewahre.

GERÄTEAUSWAHL

Zwei Hersteller waren es im wesentlichen, die entsprechende MP3-Player mit großer Festplatte herstellten: Creative Labs (in Singapur beheimatet) und Archos (mit dem Hauptquartier in Frankreich). Austattung und Preise und sogar der Name („Jukebox“) der entsprechenden Geräte beider Hersteller geben sich nicht viel, und so war es denn die äußere Form, die für mich den Ausschlag gab: ich finde das gradlinige Design von Archos einfach ansprechender als die abgerundeten Linien von Creative. Mein Gerät sollte wie eine Festplatte aussehen und nicht wie ein Diskman.

Allein von der Jukebox Serie bei Archos gab es damals bereits etliche Modellvarianten: Festplatten 6, 10 oder 20 Gigabyte groß, nur MP3-Player oder auch Recorder, und das Top-Modell konnte sogar scon Bilder im JPG und Filmchen im MP4-format abspielen – bei dem winzigen Bildschirm wohl eher eine Spielerei. Wenn ich Musikdateien und sonstige Daten abspeichern will, dann sind 6 GB natürlich etwas wenig; der Preisunterschied zwischen 10 und 20 GB war nur gering. Und für alle Fälle ein MP3-Recorder, das kostet auch nicht so viel mehr.

Nach kurzer Überlegung entschloss ich mich für den „Archos Jukebox Recorder 20“, mit 20 GB Festplatte und USB 2.0 Schnittstelle. Eine Preisrecherche bei www.preistrend.de ergab, dass www.cyberport.de am günstigsten war: 319 Euro – bei versandkostenfreier Lieferung! Mittlerweile dürfte der Preis noch ein wenig weiter gesunken sein.

STROMVERSORGUNG.

Die Archos Jukebox hat vier Nickel-Metallhydrid Akkus normaler Größe (AA) und jeweils 1500 mAh; diese sollte man aber erst austauschen, wenn sie ihr Leben ausgehaucht haben. Der Auseinanderbau des Gerätes ist etwas fummelig, die Akkus sollten stets IM GERÄT mit dem mitgelieferten AC-Adaptor aufgeladen werden. Eine Akkuladung hält angeblich 10 Stunden, das Aufladen dauert nicht viel länger. Inzwischen hat allerdings die Akkuleistung schon ziemlich nachgelassen, es wird vermutlich bald Zeit, einen neuen Akkusatz (dann aber 2000 mAh) einzusetzen.

Der Display des Geräts (darüber gleich mehr) gibt entsprechende Informationen, vergleichbar etwa mit einem Handy – aber nicht nur mit einem entsprechnden Symbol sondern auch per Text. Wenn die Jukebox über USB an einem Computer hängt, dann bekommt sie nicht etwa über dieses Kabel Strom, sondern verbraucht stattdessen ständig welchen (schaltet sich also nicht von alleine ab), hier erscheint die Verwendung des AC-Adaptors bei längeren Arbeiten angebracht. Vor allem: selbst wenn die Festplatte nicht groß beansprucht wird, verbraucht der Archos beim Anschluss am Notebook mehr Strom, als wenn er Musik abspielt.

DISPLAY und BEDIENUNGSTASTEN

Das achtzeilige Display hat eine kleine Schrift, ist aber so kontrastreich, dass ich zumindest in Innenräumen keine Probleme habe, alles mühelos zu erkennen. Bei Bedarf (d.h. bei Tastendruck) wird die Hintergrundbeleuchtung für eine Weile angeschaltet. Die Menüstruktur (und ihre Bedienung über recht großzügig dimensionierte Tasten) ist so logisch strukturiert, dass das Handbuch im Grunde genommen überflüssig ist.

Erst wenn man daran gehen möchte, aufgenommene Titel zu benennnen, wird es fummlich, weil man mittels der Cursortasten die einzelnen Buchstaben auf dem Display ansteuern muss. Hier emfiehlt sich wohl eine einfache Nummerierung, und die Editierung später am Computer. Dafür verwende ich den „Total Commander“, aber es tut natürlich auch der Windows Explorer. Oder eine entsprechende Software für den Mac, denn damit ist der Archos auch kompatibel.

Damit wären wir beim ANSCHLUSS AM COMPUTER

Mein PC und auch mein altes Notebook hatten jeweils nur USB 1.1. Macht nichts, dann dauert die Datenübertragung eben ein bischen länger, man liest ja auch nicht täglich eine ganze Festplatte aus. Richtig Freude kommt aber auf, wenn der PC den USB 2.0 Standart unterstützt..

Unter Windows 2000, wenn man schon mal eine Digitalkamera angeschlossen hatte, wird das Gerät sofort erkannt, da wird kein extra Treiber benötigt. Windows XP ist sowieso kein Problem, da schimpft dann auch kein ungefragter Assistent, wenn man das Kabel nach der Nutzung einfach wieder abzieht.

Wenn die Jukebox am Schnittstellenkabel hängt, wird dies durch ein USB-Symbol gekennzeichnet; die Cursortasten sind desaktiviert, und die Steuerung erfolgt ausschliesslich über den Computer.

MP3-RECORDING

Hier gibt es drei Möglichkeiten: Direktaufnahme per eingebautem Mikrofon, per Eingang von der Stereoanlage (es gibt eine Line-in 3,5 mm Buchse sowie eine digital in/out Buchse) oder Aufnahme am Computer. Das eingebaute Mikro eignet sich als Diktiergerät – versteckte Aufnahmen von weiter entfernten Tonquellen sind nicht möglich, da wird dann das als Zubehör erhältliche externe Mikro benötigt.

Bei Aufnahmen über die analogen oder digitalen Eingang kann natürlich bei 48Kbps nicht die Qualität erreicht werden kann, die am Computer mit der mitgelieferten Software Musicmatch möglich ist. Dies ist im Prinzip die gleiche Software die man beim Kauf jeder Logitech Maus mitbekommt – jedoch eine höherwertige (spezielle Jukebox) Version, mit Registrierungscode. Die Bedienungsmöglichkeiten von Aufnahme und Editierung sind so umfangreich,dass ich einen gesonderten Bericht brauchte, um die richtige Vorstellung darüber zu geben. Bislang habe ich die CDs über meinen Ricoh Brenner digital ausgelesen und dann mit 128 Kbps in das MP3-Format umgewandelt.

Zum konkreten Testfall für das Recording nahm ich eine Musik-CD dubioser Herkunft, die sich auf keinem der CD-Laufwerke meiner Computer abspielen ließ, auf meinem alten Yamakawa DVD-Spieler aber ganz ordentlich lief. Die analoge Aufnahme war mit dem mitgelieferten Adapterkabel (Cinch auf 3,5 mm Klinke) überhaupt kein Problem – nur dass ich hinterher anstelle von 12 Musikstücken ein einziges langes mit 60 Minuten Dauer hatte.

Die digitale Übertragung war da schon etwas komplizierter. Es dauerte einige Zeit, bis mir klar war, dass das gleiche Kabel dazu verwendet wurde. Ob man den linken oder rechten Cinch-Stöpsel in den Digitalausgang von DVD-Player steckte, war egal. Nur musste man dem Yamakawa Player vorher sagen, dass man eine digitale Ausgabe wünschte – und dann gab es keine akustische Kontrolle mehr, weil das gute Gerät nicht gleichzeitig digital und analog ausgeben kann. Ein Manko, wofür der Archos nichts kann. Was ich ihm aber übel nahm war etwas ganz anderes. Nachdem ich nach Stunden Probierens endlich meine digitalen Tonsignale an den Archos senden konnte, quittierte er dies mit der schnöden Nachricht, dass er Copyright-geschützte Musik nicht aufnehmen wolle – und dabei hatte ich doch eine Raubpressung aus dem Ostblock.

Ich empfinde das MP3-Recording durch den Archos so unzulänglich, dass ich es abgesehen von einigen Tests nie angewendet habe. Ich empfehle daher den einfachen Archos Jukebox PLAYER, damit kann man gegenüber dem Recorder noch mal einiges sparen (man findet inzwischen Neugeräte unter 200 Euro) und hat ansonsten die gleichen Möglichkeiten.

JETZT GIBT’S WAS AUF DIE OHREN

Der Klang der Archos Jukebox ist Spitze im Vergleich zu anderen tragbaren MP3-Playern. Sagt die Fachpresse. Ich selbst habe zwar keine so geübten Ohren, aber ich bin voll zufrieden: gute Dynamik, und auch bei stärker aufgdrehtem Lautstärkeregler kein Rauschen und wohl auch keine Verzerrungen. Wobei letzteres bei der von mir bevorzugten „schrägen“ Musik natürlich nicht immer ganz einfach festzustellen ist.

In erster Linie wird man natürlich die Musik über die mitgelieferten Kopfhörer hören. Deren Form fand ich erst etwas merkwürdig – mit um den Hinterkopf gelegten Bügeln – aber der Klang ist ok. Zumal ein Lautstärkeregler am Kabel die Bedienung erleichtert; man kann den Player also in der mitgelieferten Schaumstoff gepolsterten Tasche lassen. Inzwischen verwende ich aber Kopfhörer von Sony (MDR-EX71, der Gummistöpseltyp); die Klangsteigerung ist ihr Geld (ca. 45 Euro) durchaus wert, nicht nur qualitativ sondern auch quantitativ (Lautstärke).

Richtig gut klingt es natürlich auch, wenn man die Jukebox an die Stereoanlage anschließt, das Kabel (Cinch an Klinke 3,5 mm) ist mitgeliefert. NICHT mitgeliefert ist der Adapter für den Casettenplayer des Autoradios (einschliesslich Adapter für den Zigrettenanzünder und spezieller Fernbedienung).

Für dieses Zubehör gab ich noch einmal 45 Euro aus – eine Investition, die ich nicht bereue (auch wenn man u.U. die Adapter für den Casettenplayer und den Zigarettenanzünder einzeln günstiger bekommt). Der Sound, der aus dem Archos mittels Kabelgewirr das Innere meines Auto erzittern läßt ist beeindruckend – besser als jeder Radioempfang.

22 Bewertungen