Arcor DSL (nicht mehr aktiv) Testbericht

GESAMTSITUATION

Ich bin mittlerweile seit mehr als 3 Jahren zufriedener Arcor-Kunde. Ich hatte keinen einzigen Tag Ausfall (ich erinnere mich an grausige DTAG-Zeiten, wo pünktlich zum Wochenende hin nichts mehr ging) und vor allem mit dem Upload bin ich sehr zufrieden; er liegt stets 100 kB höher als es eigentlich sein sollte. Dafür krankt es in Spitzenzeiten ein wenig mit dem DL.
Vollends vernarrt bin ich in die Telefonflat, da ich so einen engen Kontakt zu meiner durch die gesamte Republik verteilten Familie halten kann.
Die Gesamtkosten für mein all-inclusive 6000er Paket liegen bei ca. 45 bzw.40 Euro ab März 07.
Für diese Stabilität ist der Preis sehr günstig.

NEGATIVES

Ein paar negative Dinge gibt es aber doch.
Ich bin jetztes Jahr sehr spontan umgezogen. Natürlich habe ich nicht damit gerechnet, innerhalb von 7 Tagen an meinem neuen Wohnort Telefon zu haben und zum Teil habe ich es auch selbst verbockt; aber letztendlich saß ich 9 Wochen ohne Telefon und Internet da.
Erst mal habe ich selbst es falsch gemacht.
14 Tage vor meinem Umzug habe ich online denselben beauftragt. Leider habe ich mich in der Hausnummer vertan und am Zielort eine falsche Hausnummer angegeben. Diese existiert allerdings gar nicht! Aber weder ich noch Arcor haben das bemerkt.
Freudestrahlend nahm ich zur Kenntnis, daß mein Anschlußtermin tatsächlich nur 13 Tage nach meinem Einzug stattfinden sollte.
Nun ich saß in meiner Bude und wartete, wer nicht kam war der Mensch, der mich anschließen sollte.

Erst ein Telefonat mit der Hotline klärte das Problem. Ich wurde informiert, daß ich einen zweiten Umzug von der virtuellen Adresse an mein richtige eintüten sollte.
Das habe ich dann prompt auch vom nächsten @-Cafe aus getan.
Ich gebe mir natürlich den größten Teil der Schuld - aber IRGENDWEM hätte doch auffallen sollen, daß die angegebene Adresse nicht existiert?

Woche drei:
Das eigentliche Trauerspiel beginnt erst jetzt. Mitte der darauffolgenden Woche hatte ich erneut Kontakt mit der Hotline und man bestätigte mir den Eingang meines Auftrags, aber er wäre noch nicht ins System eingegeben, was aber die Woche noch erfolgen sollte. Nach drei weiteren Wochen hatte ich noch immer nichts gehört und wandte mich erneut an die Hotline.
8 Euro später erfuhr ich, daß wegen eines Systemfehlers kein Zugriff auf den Auftrag erfolgen könne, ich sollte mich nächste Woche erneut melden.

Woche sieben:
Diesmal bin ich zu einem Arcor-Infopoint gegangen, wo ich allerdings noch üblere Erfahrungen machen mußte.
Ich hatte eine alte Rechnung dabei wegen meiner Kundendaten und der Verkäufer (der ansonsten wohl den DTAG-Stand betreuen würde, denn er hatte magentafarbene Haare) hatte nichts besseres zu tun, als den Arcor-Menschen am anderen Ende des Telefons zu fragen, ob ich denn wirklich Privatkunde sei, da mein Rechnungslayout dem eines Geschäftskunden entsprechen würde und ich nicht illegalerweise Privatkundentarife und vor allem die Telefonflat nutzen würde. KEIN Wort fiel von meinem Umzug. Daß ich dem Kerl nicht mit dem nackten Hintern ins Gesicht gesprungen bin ist wirklich ein Wunder.

Am gleichen Abend ein Telefonat mit der Hotline von meinem Prepaid-Handy aus:
ich bat um Rückruf mangels Guthaben und wurde tatsächlich zwei Minuten später zurückgerufen.
Es kam dabei heraus, daß in der Abteilung Schriftverkehr jemand gemutmaßt hatte, es würde sich um den selben Umzugsauftrag wie den bereits durchgeführten handeln und den Vorgang einfach mit dem Vermerk "Auftrag liegt erneut vor" abgeschlossen hatte.
DER Hotlinemitarbeiter würde versuchen, den Auftrag zu reanimieren und mich zurückrufen, ob es funktioniert hat. Nun - ER rief zurück, zwei Sunden später und ließ mich wissen, daß der Auftrag nun tatsächlich eingepflegt und zur Bearbeitung freigegeben sei.
Am Ende der Woche sieben hatte ich ein Schreiben im Briefkasten, daß mir einen Anschlußtermin in Woche neun in Aussicht stellte.

Woche neun:
Und was soll ich sagen? Es hat einwandfrei funktioniert...
(Ein klassisches Beispiel für Murphy's enhanced law)

Der zweite und längst nicht so dramatische Zwischenfall ereignete sich vorletzte Woche.
Da Arcor den Preis für meinen bestehenden Tarif um 5 Euro gekürzt hat, wollte ich den Tarif umstellen. Das ging auch telefonisch problemlos. Aufhorchen lassen hat mich nur die Bemerkung "ab dem 1.03. sind sie dann im neuen Tarif".
Ähemm? Ich arbeite selbst für einen Internetprovider und wenn ich einen Tarif umstelle, dann direkt während des Gespräches und wenn der Server keinen Schluckauf hat, ist der Auftrag am nächten Tag durch! Das erscheint mir doch ein wenig als Beutelschneiderei.

FAZIT
Dieser unerfreuliche Zwischenfall mit dem Umzug wurde einzig und alleine durch den engagierten letzten MA nicht zum völligen Desaster für meine Kundenbeziehung zu Arcor. Zumal ER ohne daß ich es gefordet habe und ER etwas gesagt hatte mir eine Monatsgrundgebühr gutgeschrieben hat.
Seither - alles im Lot und stabil wie eh und je.

Aber egal - da ich selbst wie geschrieben im Kundenservice für einen Provider arbeite weiß ich, daß ausnahmslos jedes Telekommunikationsunternehmen ein träger Saftladen mit miserablem Service ist :-)



Abzüglich des Umzugsdilemmas bin ich nach wie vor sehr zufrieden und hoffe, daß weitere 12 Monate die Beziehung wieder in freundschaftlich-distanzierte Bahnen zurückkehren lassen.

Alles in allem habe ich inzwischen meinem Vater zu Arcor geführt. Er liebäugelte mit dem Unternehmen, bei dem ich meine Brötchen verdiene.
Da ich aber aus meiner eigenen Tätigkeit heraus absolut nichts von Triple-Play halte (wenn sowas irrelevantes wie das Fersehen ausfällt sind auch Internet und Telefon platt), und mit der Stabilität und Verfügbarkeit von Arcor sehr zufrieden bin, bin ich sehr froh, daß er sich umentschieden hat.

Eine alte Weisheit sagt: "never change a running system".
Dies hat meiner Meinung nach auch Gültigkeit für Internetprovider.

mfg
und Danke für's Lesen und Bewerten!

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