Arcor DSL (nicht mehr aktiv) Testbericht

Arcor-dsl-nicht-mehr-aktiv
ab 30,20
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Summe aller Bewertungen
  • Geschwindigkeit:  durchschnittlich
  • Verfügbarkeit:  gut
  • Preis-Leistungs-Verhältnis:  gut
  • Abrechnung:  gut

Erfahrungsbericht von Spocht

1 + 1 = 180

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Der Titel? Was hier ein bißchen nach Stimmenzählung für die Regierungspartei bei Wahlen in einer Bananenrepublik klingt, stellt eher Ursache und Wirkung des Versuchs dar, wie Spocht eine DSL-Flatrate zu erheischen versuchte.

Wer nicht so auf Spochts ausschweifende Art steht, kann weiter nach unten scrollen bis zum Absatz \"ARCOR-DSL an sich, Erfahrungen damit\", da entgeht er der ganzen sinnfreien Geschichte, wie es bei ARCOR schließlich doch klappte und kann sich die reinen Facts reinpfeifen. Alternativ führt auch die Tastenkombination [STRG] + [F] und der Suche nach \"Kuchengabel\" zum Erfolg.
Alle anderen möchte ich vorsorglich bitten, sich noch ein paar Butterbrote zu schmieren.

Und so hats angefangen: Um die Jahreswende 01/02 machten die Telekomiker Werbung dafür, nur noch für kurze Zeit beim Abschluß eines DSL-Vertrages das Kabelmodem umsonst draufzulegen. Danach sollte es dann ca. 100 EUR kosten; die Industrie würde ja spätestens dann mit brandneuen und innovativen Produkten (Höfliche Beschreibung für Treiber in Beta-Qualität- \"Warum nicht selbst testen? Selbst tanken tun Sie ja auch!\") nur so um sich schmeißen.
Da hierbei allerdings die Gefahr bestand, daß dabei nur tolle (s.o.) proprietäre windowskompatible Brocken von Herstellern, die sich einen Dreck um Linux-Treiber und/ oder bestehende Standards kümmern, rauskommen, dachte ich mir: Bleib ruhig. Denk nach. Keine falsche Hast.

Tja, und was soll ich sagen; die Panik erfaßte mich trotzdem. Zufällig sprang mir dann die Werbung eines Anbieters namens \"1&1\" ins Auge- eine Klitsche, die früher T-Offline-Zugänge wie gebrauchte Blitzlichtbirnen oder sauer Bier feilgeboten hat.
Aber was solls, deren Jugendsünden mit dem Monopolhörnchen lassen wir jetzt mal außen vor, schließlich waren sie in meinen Augen billiger als die Teuerkom (obwohl auf 5 GB/mtl. beschränkt, aber das wäre mir als nicht-MP3/Videozieher egal).

Auf jeden Fall konnte man da im Internet checken, ob man denn zum Kreis der Illuminierten gehört- oder weiterhin dazu verdonnert ist, als einer des Call-by-Call-Pöbels den Super-Information-Data-Highway mit langsamen Endgeräten zu verstopfen.

Und, was soll ich sagen, ein kurzer Blick auf die Site ließ Hoffnung aufkeimen: Meine Wohnhöhle lag in einem Stammesgebiet, bei dem die großen langsamen Buschtrommeln \"grundsätzlich\" durch modernere ersetzt werden können (die vielleicht kleiner sind und nun - gefüllt mit einer handschriftlichen Nachricht - zum Empfänger geworfen werden?).

Also dann, sämtliche Wunschzettel ausgefüllt, die gewünschten Produkte und Tarife ausgewählt, den Preis gesehen und- daraufhin fast alle Autos verkauft, die Zweityacht abbestellt, den Diamantschmuck verpfändet, das Hauspersonal sozialverträglich auf ein absolut unerläßliches Minimum reduziert und den Anbau des Westflügels auf das nächste Quartal verschoben. Schade, reicht aber immer noch nicht.
Also nochmal überlegt. Und als ich dann beschlossen habe, das nächste Jahr \"schwarz\" fernzusehen, hats dann doch gereicht, und von der Restersparnis durch diese letze Maßnahme habe ich dann sogar noch ein paar der anderen Maßnahmen wieder rückgängig machen können (Die Baugenehmigung des Westflügels ist mittlerweile da, jetzt warte ich noch auf den Genehmigungsbescheid der unteren Naturschutzbehörde wegen des Flusses, den ich durch eines der neuen Badezimmer im Erdgeschoß umleiten möchte). GEZ abgemeldet (nur n Scherz- klar), DSL angemeldet.

Zwischendurch noch ein paar Netzwerkkarten und einen Switch gekauft, um alle PCs in meinem Heimnetzwerk anzuschließen, und fix noch einen Gateway-Server aufgesetzt. Kurzum: Alles war bereit, DSL konnte kommen.

Und ich habe mich drauf gefreut. Und drauf gewartet. Und angerufen. Und endlich kam die Antwort: Nö, iss nicht, im Prinzip (Kann man mit Durchfall baden? Im Prinzip ja, wenn man die Wanne vollbekommt) würde das mit diesem komischen DSL-Zeugs ja auch gehen, aber (mit ungefähr 3-4 \"a\"s) leider in meinem speziellen Fall nicht. Dasselbe wurde mir dann zwei Taqe später auch von der Telekom in einem Extra-Schreiben mitgeteilt. Schuld ist natürlich niemand, aber das war mir auch egal. Sch..ade.

Und was hat das jetzt mit ARCOR zu tun?

Ganz einfach, hätte ich bei \"eins & eins\" meine DSL-flatrate bekommen, hätte ich nicht diesen Rothaarigen Blau-dertaschen (ARCOR; Abkürzung für \"A ndauernd R ückfrage-C alls O hne R-folgsaussicht, ich weiß, E fehlt) auf den Leim kriechen müssen, was mich des öfteren auf hundertachtzig brachte (Hat\'s jeder verstanden? Wenn eins und eins zusammenkommt, dann bin ich auf 180? Also, die Auflösung der Überschrift? Ja? Tschuldigung, ich frag ja nur der Höflichkeit halber (Die, wie sicher jeder weiß, schon schon bald nach meiner Intelligenz, Ruhe und natürlich Bescheidenheit kommt))

Also dann, ein neues Kapitel: Meine Erfahrungen mit der Firma ARCOR- sowie: Neues vom Spocht.

Los ging es irgendwann kurz nach dem Reinfall mit 1-und-1. Ein ARCOR-Shop lag beim Bummeln auf dem Heimweg, und da haben wir uns dann mal umgesehen und -gehört. Was denn ISDN koste, ob es DSL gebe, wenn nein, warum nicht und wann doch, und überhaupt.

Ja, ISDN gibt’s schon, und DSL wohl auch bald- weil man sich dafür schon anmelden könne, was erst dann ginge, wenn auch der Netzausbau konkret geplant sei. Und was man natürlich auch schleunigst tun sollte (selbstredend), da die Warteliste schon so lang sei und man eventuell keinen der begehrten Ports mehr kriegen würde (Was sich im Nachhinein als ziemliches Hard-Selling rausgestellt hat).
Und da ISDN bei ARCOR etwas billiger ist als bei den Jungs mit den tollen rosa Radlern ohne Führerschein, haben wir a.) einen ISDN-Anschluß geordert und uns b.) für DSL angemeldet, mit der Maßgabe, die \"Migrationsflatrate\" (ISDN-Zugang mit Kanalbündelung zum Preis der 128 kbit-flat) nicht nutzen zu wollen.

Ob es denn ein gesponsertes Hardwareprodukt dazugäbe, fragte ich. Janajaneejawieso? \"Sie kriegen doch schon das Modem umsonst!\" (Natürlich, stand ja auch so im Vertrag). Im Nachhinein stellte sich raus, daß man in der Tat mindestens noch eine Netzwerkkarte abgreifen kann, wenn man den Kram im Internet ordert. Hinterher ist man immer schlauer! Aber die Welt will beschissen werden...

Tja, das ging soweit gut, bis wir dann tatsächlich ISDN von ARCOR bekommen haben (das funktionierte damals und geht auch heute noch).

Doch dann gings los: Wenn man bei ARCOR \"dranhängt\", kann man sich nur noch ebenda, bei T-Offline oder bei AOL (Vom Regen unter Umgehung der Traufe direkt in die ... (Bitte Fäkalwort nach Wahl einsetzen) einwählen). Alle anderen CbC-Anbieter funktionieren nicht mehr- was uns natürlich vorher keiner sagte. Schweinewelt. Um so wichtiger, die Surfkosten zu drücken.

Naja, mal sehen, bald gibt’s ja die DSL-Flatrate. Äh, naja, das heißt, nicht ganz so bald: Ein Anruf von einem arcor-Vertriebszentrum beschied mir die Auskunft, daß DSL-Schlangestehen-und-Platzsichern bis Verfügbarkeit ohne die o.g. \"Migrationsflat\" (ISDN-Kanalbündelung, 128 kb/s) nicht gehen würde. Die wollte ich aber nicht haben- das hätte ich anderswo billiger kriegen können. Und wann es dann dann so weit sei? Keine Ahnung. Pff! Also- DSL-Bestellung gecancelt.

Ein paar Monate später im Internet nachgeschaut: Oh, für meine Adresse ist ja ab September 2002 der DSL-Ausbau vorgesehen- also flugs nochmal angemeldet. Über das Internet. Soll ja schnell gehen. Sagt man. Man irrt sich. Aber: Von nun an ging es bergauf- mit dem Blutdruck.

Nach kaum einer Woche kam dann auch schon ein Umschlag mit Propagandamaterial, AGBs und ein paar zu unterschreibenden Formularen. Komisch- wieso dann schnell und unkompliziert über das Internet gemacht? Egal. Also unterschrieben und weggebeamt. Und gewartet.
Blutdruck: 120.

Nochmal zwei Wochen gewartet. Aber da kam immer noch nix. Also angerufen. Lobenswert: Kostenfreie 0800-er Hotlines. Hotline_s_, also Plural/Mehrzahl? Ja, so isses. Denn bei der ersten wurde mir mitgeteilt, daß man dort nicht die erforderlichen Daten sehen könne; ich möge bitte eine andere anrufen (ebenfalls 0800-x). Selbst als große Telefongesellschaft kann man bei ARCOR wohl keine Gespräche weitervermitteln- also wieder in die Warteschleife und Musikhören (Zum Glück kein Brosis oder ähnlicher Schrott).
Dort hat man meine Daten auch nicht gesehen, daher wurde mir empfohlen, eine Kopie der eigentlich für mich bestimmten Ausfertigung nochmal zu ARCOR zu schicken- natürlich diesesmal nicht nach Nürnberg, sondern nach Eschborn. Und zur Sicherheit sollte ich doch das selbe Blatt nochmal an ARCOR faxen-aber nicht nach Eschborn, sondern nach Essen. Warum die wohl so vorsichtig sind?
Blutdruck: 130.

So, nach weiteren zwei Wochen wiederum angerufen. Aha, die beiden nachgereichten Blätter sind beide angekommen. Das erste übrigens auch- vor vier Wochen. Ergo: Zweimal zu viel. Naja. Immerhin wissen ARCORs jetzt, was ich will. Genau, DSL, und die paar Tage bis dahin vielleicht doch die Migrationsflatrate (da die Telefonrechnung - durch berufliche Trennung bedingt - mittlerweile schwindelnde Höhen erreichte). \"Das ginge normalerweise immer ganz fix\", sagte der Herr am Telefon. Also nochmal ein paar Tage warten.
Blutdruck: 140.

Und wieder angerufen. Auch hier wieder das lustige Spiel: Nein, er könne nicht sehen, was mit meinem Antrag los sei, ich möge bitte morgen nochmal unter der anderen Nummer (ich hätte es wissen müssen!) anrufen und einen \"Admin\" verlangen (Es war übrigens kurz nach 17:00, also eigentlich schon weit außerhalb normaler Call-Center-Öffnungszeiten- mein Fehler).
Am nächsten Morgen angerufen und nachgefragt. Ja, er sehe hier, daß ein \"Clearing\" laufe, ob oder warum es bei mir noch kein DSL gebe. Und er würde eingeben, daß ich bitti bitti so schnell wie möglich einen Bescheid hätte; aber irgendwas freischalten konnte er auch nicht. Ansonsten schönen Tag noch. Danke, ebenfalls, Herr ARCOR.
Blutdruck: 150.

Und nochmal, weils so schön ruhig war: Kein Brief, kein Anruf. Zwei Wochen später fiel dann beim routinemäßigen 14-Tages-Weckanruf das erste mal von den ARCORs aus das Stichwort \"Migrations-Flatrate\". Als ich dann noch sabbernd und geifernd deutlich machte, daß ich auch genau das haben wollte, sah ich schon einen Silberstreif am Horizont. Doch dann die Ernüchterung: Man sagte mir, daß es die nicht mehr gäbe. Auf meinen Einwand, daß es aber noch so im Internet stünde, meinte der Mitabeiter, daß er das eh nicht bearbeite.
Ich faßte mir ein Herz (bin ja schließlich schon ein großer Junge) und fragte mal, ob er mich denn vielleicht in die Fachabteilung verbinden könne. Sein langezogenes, überdeutliches und scheißfreundliches \"Selbstverständlich\", nach längerer Pause von einem \"nicht!\" ergänzt (O-Ton), ließ meinen Blutdruck weiter steigen: 180- Highscore. Herzlichen Glückwunsch, Herr Pfeifer. Aber: Natürlich würde er alles in seiner Macht stehende veranlassen, um sich meiner Angelegenheit anzunehmen. Aha. Wie schreibt man in qualifizierten Arbeitszeugnissen? ... \"hat sich im Rahmen seiner Möglichkeiten stets bemüht\".

Irgendwann habe ich dann resigniert, da wir in Urlaub gefahren sind und das ganze deshalb zwangsweise ein paar Tage lang ruhen lassen mußten.

Tja, und was soll ich sagen: Anscheinend haben die *meinen* Urlaub dringend nötig gehabt, denn als ich wiederkam, schlummerte ein Brief in meinem Briefkasten- mit der Zugangskennung zur besagten \"Migrationsflat\". Sogar das getrennt versandt Kennwort kam ein paar Tage später!
Daß es jetzt eigentlich nur noch ein paar Tage bis zum ursprünglich laut Internet-Verfügbarkeits-Auskunft anvisierten Stichtag, dem 1. September (2., der 1. ist ein Sonntag, OK) waren, sei mal hintenangestellt, denn es zählt der Wille. Im Nachhinein stellte sich das als äußerst clever raus, denn der Termin Anfang September wurde natürlich nicht gehalten.
Aber: Der Zugang funktionierte, und ein Problem, das früher aufgetaucht ist (der DNS-Server war nicht ansprechbar, sowohl unter WIN als auch unter Linux), trat nicht mehr so oft auf.

So, der erste September ist vorbei, im Internet wird DSL von arcor für meine Adresse jetzt als verfügbar angepriesen, nur die Post von den arcors enthält bis jetzt immer nur Rechnungen- fürs Telefon. Nix von wegen \"So- bald isses soweit, bitte warten\" oder so ähnlich, einfach nur nichts. Was solls- ISDN geht ja immer noch, also rief ich da einfach mal an. Höflich, wie ich bin (oder zumindest manchmal sein kann, wenn ich nicht gerade wieder bescheiden bin), sagte ich, daß ich als Termin September 2002 im Internet gesehen habe, und daß nun auch nicht mehr mit \"Hochdruck an Ihrem DSL-Anschluß gearbetet wird\", sondern daß DSL nun verfügbar ist. Und da ich ja nicht sofort mit der Tür ins Haus fallen wollte, habe ich halt ne Woche gewartet. Das fand die nette Dame am anderen Ende (doch, war sie wirklich) auch sehr höflich von mir, und als sie sah, daß mein Antrag zur Bearbeitung vorgesehen sei, wollte sie unbedingt wissen, was denn da los ist. \"Komisch\", dachte ich mir. \"Genau das interessiert mich ja auch!\" Und als ich ihr das sagte, haben wir beide Tränen gelacht, aber nee, schade, auch in dem anderen System (das, das immer so lange braucht), war nix zu sehen.
Die Lösung? Ist doch klar, die Telekomiker haben mich noch nicht umgeschaltet. Denn die letzte Meile befindet sich noch immer in deren Hand. Gut zu wissen... Man stelle sich vor, wenn die letzte Meile sich in der Hand von irgendwelchen hergelaufenen Terroristen (bitte meistgehasste Gruppierung hier einsetzen, z.B. VVJ, K.f.e.f.G., die Populäre Front oder bayerische Separatisten) befände...
Blutdruck: Hat sich immer noch nicht gesenkt, ist aber auch nicht gestiegen. Muß wohl am Urlaub liegen..

So, der nächste Kurzurlaub ist auch schon wieder vorbei, und der fällige Kontrollanruf offenbart, daß die Telekomiker immer noch pennen. Da ist wohl wirklich was dran: Bei zwei Anrufen beide male denselben Grund- scheint plausibel. Oder deutet auf gutes CRM hin: \"Dem Kunden Spocht immer sagen, die Telekom ist daran schuld!\". Wie auch immer, zumindest wurde schon mal ein vager Termin genannt, an dem die Telekomiker die Leitung umschalten sollen/wollen. Ob es wieder an meinem Urlaub lag, während dem ich die arcors in Ruhe gelassen habe? Ich werde es wohl nie erfahren.

Wieder zwei Wochen rum. Gerade wollte ich anrufen, da flattert mir eine blaue Karte vor die Nase. Nein, Spocht ist nicht schlecht in der Schule, Spocht hat auch geschrieben, eine blaue *Karte*, kein blauer Brief (Spocht ist ja auch nicht Finanzminister- Euer Glück). Ersatzzustellung bei einem Nachbarn. Und da frage ich mich: 1.) Warum gibt es immer nur Ersatz, und 2.) Wieso kriegt den immer nur der Nachbar?
Der langen Rede kurzer Sinn: Es war ein Paket von arcor, und darin sind neben einem Hinweisbuch und einer CD-ROM mit Windows-Software (Treiber) eben auch- der Splitter und das DSL-Modem! Glücklicherweise ein furznormales mit Ethernet-Anschluß, also nicht so neumodische \"USB-Ferz\". Daß ein Anschlußkabel für den Splitter fehlt (der, nur mal am Rande bemerkt, keine eigene Stromversorgung benötigt) kann man da gerade noch verschmerzen, da dies genau den Kabeln entspricht, mit denen der ISDN-NTBA an der Amtsdose angeschlossen wird. Hier konnte ich also von meinem reichhaltigen Fundus zehren (mittlerweile habe ich ungelogen 3 NTBAs zuhause rumfliegen- und einen im Einsatz. Interesse? Bitte kurze Nachricht ins GB oder KS oder per Mail oder ICQ).

Ärgerlicher war da schon, daß die Netzwerkkarte, die ich eigentlich für \"umme\" mitbestellt habe (ei wenns doch nix kost, auch wenn ich schon wegen 1 und 1 damals welche bestellt hatte), nicht mitgeliefert wurde. Das Ding war zwar nicht \"mission critical\", aber angerufen habe ich trotzdem. Eigentlich nicht deswegen, sondern, weil ich einen Login wollte. Was bringen mir die Brocken auch ohne Zugangsdaten? Das Modem ist schon schick (in edlem schwarz, nicht so nichtssagend grau wie die der Telekom), aber auch daran hat man sich mal sattgesehen.

Daher wieder mal ein Anruf. \"Guten Tag, arcor blabla, sie sprechen mit ..\" Jaja, iss ja gut jetz. Zur Sache- die Netzwerkkarte fehlt. \"Die Netzwerkkarte fehlt? Dann sehen Sie doch bitte mal auf Ihrem Vertrag nach und melden Sie sich dann nochmal\". Vertrag? Haha, online-Abschluß! Supi. Da Spocht aber nicht so blöd ist, hat Spocht sich den ausgedruckt. Ha! Kann ihn aber nicht wiederfinden. Weniger haha. Karte ade?
Der Login? \"Ja, ich sehe, Sie sind schon freigeschaltet. Rufen Sie bitte bei der IP-Hotline an, die geben Ihnen die Daten.\" Schweigen meinerseits, Freudentränen. Auch meine ungläubige Nachfrage \"Surfen? Über DSL? Dieses Wochenende?\" wurde positiv beschieden.
Anruf bei der IP-Hotline: \"Normalerweise können Sie die Login-Daten benutzen, die Sie auch bei der Migrationsflat nehmen, das wird bei der Umstellung mit übernommen (noch freudigerere Erregung meinerseits). Aber -Sie sind doch noch gar nicht umgestellt!\". Der Mann hatte recht: Ein probeweiser Anschluß des Modems an den Splitter ließ die die \"WAN\"-LED nicht aufleuchten. Tja, war wohl nix, wieder \'ne Woche warten. Doof.

Daher habe ich dann die Zeit sinnvoll genutzt und schonmal Strippen gezogen und Brocken angedübelt. Bei meiner Telefondose ist jetzt der Platz wieder etwas knapper geworden, denn da tummeln sich jetzt: Her Majesty The Telefondose herself- nackisch und ohne Verkleidung, weil da noch ein Kabel für den internen S0-Bus nebendran reingeführt wird. Daran angeschlossen der Splitter, etwa so groß wie eine quadratische Zigarettenschachtel (wenn es sowas gäbe). Weiterhin ein NTBA, der einerseits an den Splitter und andererseits an die Telefonanlage angeschlossen wird (die beiden hätten allerdings schon gerne Strom, dann gehts besser), die da auch noch ihr trauriges Dasein fristet. Und schließlich und letztendlich noch ein Kabel vom Splitter zum Modem- und von da zum PC.
Ihr seht: Nur ein paar Boxen, nur ein paar Kabel. Im Prinzip einfach zu stöpseln, aber sehr unübersichtlich... mal sehen, wann die ersten Forschergerippe aus den Kabelsträngen fallen.

Bei der Gelegenheit: Das Modem wird mit einem Patchkabel an den PC angeschlossen, das heißt, wer hier besonders clever sein wollte und mit einem auf Verdacht gekauften farbenfroheren Crosslink-Kabel das Modem an die Büchse bringen will, hat schlechte Karten. Ist aber nicht so schlimm, das richtige Kabel (grau, nix arcorblau oder mit rothaarigem Plüsch) wird ja mitgeliefert. Wer natürlich das Modem an einen Switch (wer kauft denn heute noch Hubs?) anschließen möchte, muß dann selbstverständlich ein Cross-Kabel nehmen. Verkehrte Welt.. Aber- wer macht das schon?

Die letzten Tage habe ich vor Ungeduld kaum aushalten können- dann kam endlich ein ARCOR-Brief. „Prima“, mag der geneigte Leser jetzt denken, „Spocht hat endlich DSL und bringt den Bericht hier endlich fertig“. Weit gefehlt- dieser Brief besagte, daß es nun mit dem DSL doch nix wird und ich bitte die bereits angedübelten Sachen wieder runterreißen möge und zurücksenden möge. BITTE? Ich konnte es nicht glauben- aber da stand es, schwarz auf weiß.
Trotzdem habe ich dann angerufen. Die einfache Begründung: Tja, die Telefonfirma, bei der ARCOR die „Letzte Meile“ mietet, hat ARCOR mitgeteilt, daß das mit der Aufschaltung von DSL auf meine Leitung nicht klappe („Beschallungsgrad 100%“, soll heißen, daß alle Leitungen im Verteilerkasten belegt seien). Wie diese Firma heißt? Na, da müßte man eigentlich von ganz alleine draufkommen: Der gute alte Rosa Riese.
Na supi, bei der Telekom kriege ich kein DSL, andere Anbieter, die in den DSL-Netzausbau investieren und mich zumindest von ihrer Seite aus mit DSL versorgen können, werden dann wieder von der Telekom ausgebremst. Vielen Dank!
Und wenn ich dann diese Hackfresse von Robert T. Online sehe, der mich dazu nötigen will, doch bitte DSL zu ordern, sehe ich rot- aber blutrot, nicht rosarot.


Kuchengabel (Richtig, hier geht’s los)

Zum Schluß noch mal ein paar Daten, die ich aber leider nicht alle aus eigener Erfahrtung berichten kann. Wen das stört, der soll bitte der Telekom ein „nicht hilfreich“ geben, aber nicht mir....

Also: Die ganze DSL-Hardware zu beschreiben, würde a.) den Umfang sprengen, ist b.) schwer möglich, da an Dokumentation außer \"Kabel 1 in Buchse 2, CD-ROM ins Laufwerk, weiter, weiter, fertig\" nichts mitgeliefert wurde und c.) das Zeug wahscheinlich funktioniert- und im Vergleich zu anderen Brocken dürfte es diesebzüglich wenig bis gar keine Unterschiede in Bezug auf die Leistung geben, da der ausschlaggebende Faktor wenn überhaupt auf Seiten des Carriers zu suchen sein dürfte (falls man irgendwann mal sowiet kommt)- aber, wie gesagt, reine Spekulation meinerseits.
Nur soviel zum Modem: Ja, es ist schwarz, von Xentrix, und es hat ein paar sinnvolle LEDs: Power, Link (zum PC), WAN (Verbindung zu Gegenstelle), Activity und ALM, wenn etwas nicht funktioniert (Hat aber nix mit Windows zu tun...). Fertich.

Arcor-DSL an sich/ Erfahrungen bis zum Beinaheanschluß

Naja, wer die Werbelandschaft etwas aufmerksam verfolgt, wird merken, daß ARCOR nicht der einzige DSL-Anbieter ist. Denn ein gewisser Robert T. Onlline behauptet ebenso, die glückseligmachende Technologie zu haben: Nicht nur DSL, sondern sogar T-DSL. Hmm, Fakt ist: Das \"T\" steht nicht für eine bahnbrechende Technologie, sondern schlicht und ergreifend für die Telekomiker. Denn unter der Haube sind beides eigentlich \"ADSL\"-Angebote, wobei das \"A\" hier wiederum nicht für ARCOR, sondern eher \"Asymmetric\" DSL (=Digital Subscriber Line) steht. Asymetrisch einfach deshalb, weil Down- und Upstream unterschiedlich schnell sind.
Ob jetzt ARCOR schneller ist als das Telekom-Pendant, kann ich nicht beurteilen, da ich beides nicht habe- bin ich jetzt Erfahrungsfaker? Deutlich schneller als ISDN soll es aber zumindest sein ;-)
Mein DSL würde über einen selbstgemachten Linux-Router laufen, für den das verwendetete Protokoll (eben PPPoE, \"Point-to-Point-Protocol- over Ethernet) überhaupt kein Thema darstellt- ein paar Klicks, Zugangskennung eingeben, ferdich. Genauso einfach wäre es übrigigens auch bei der Telekom gewesen.

Im Unterschied zur Telekom verwendet ARCOR jedoch eine etwas andere Versandart der Daten: Das ganze nennt sich \"Fastpath\" und bedeutet im Prinzip, daß die Daten sofort in \"Pakete\" verpackt und auf die Reise geschickt werden. Die Telekom verpackt etwas anders, dort werden Daten grundsätzlich auf mehrere Pakete verteilt, bevor sie losgeschickt werden. \"Interleave\" nennt sich das ganze, und soll etwas sicherer sein. Daß dadurch allerdings auch Geschwindigkeit verschenkt wird (sog. \"PING-Rate\", hat aber nicht direkt etwas mit der Übertragungsgeschwindigkeit zu tun), ärgert z.B. viele Online-Spieler, für die eine niedrige PING-Rate wichtig ist.
Auch preislich geben sich die beiden nicht viel: 57,85 für die DSL-Flat inkl. ISDN-Anschluß bei ARCOR gegenüber 66,27 bei den Telekomikern- auch hier inklusive ISDN-Anschluß. Bei beiden Angeboten sind übrigens die Festnetz-Inlandsgespräche frei.
Beide Anbieter legen für ca. 10 Euro im Monat noch ein paar Kohlen nach und erhöhen die Downloadgeschwindigkeit auf 1500 Mbit/s.

Neben der Geschwindigkeit spricht übrigens auch die Tatsache, daß beim Surfen keine Telefonleitung belegt wird, für DSL, da der Datenkanal zwar über die selbe Kupferleitung läuft, jedoch einen völlig anderen Frequenzbereich benutzt (Hierfür wird übrigens auch der Splitter benötigt: Der trennt die Frequenzen auf in die für den Sprach- und Datenkanal, vom Prinzip her ähnlich wie die Frequenzweiche in Mehrwegboxen). Bedeutet: Einer surft, zwei telefonieren. Ein Traum wird wahr! Zumindest für diejenigen, die mehr Glück als ich hatten...

Im Vergleich zur Teuerkom ist ARCOR also etwas günstiger, aber: Auch \"Fastpath\" sowie die ausdrücklich von ARCOR abgenickte Möglichkeit (weil ausdrücklich erlaubt und beworben), die ganze Familie über ein Netzwerk mitzuverbinden, sprechen für diese Firma. Hier versteht man dann auch, warum als gesponserte Geräte unter anderem auch Router für 4 oder mehr PCs angeboten werden.
Beim Rosa Riesen hingegen wird das im Moment noch nicht so gern gesehen, aber: technisch ist sowas eh relativ schwierig rauszufinden.

Neben ARCOR und den Rosa Radlern gibt es auch noch andere Anbieter, so daß man den Eindruck gewinnen möchte, DSL zu bekommen sei ein Kinderspiel. Doch weit gefehlt (s.o.), viele dieser Angebote setzen einen DSL-Anschluß der Telekom voraus (Lustigerweise auch diese Klitsche namens \"AOL\", die eigentlich mit der Telekom immer eine Vendetta ausgefochten hat) oder sind wesentlich teurer (z.B. QSC). Wer weitere Informationen zu dem Thema benötigt, sollte vielleicht mal bei www.heise.de reinschauen, da gibt es eine recht gute Übrsicht.

Fazit: Wenns läuft, dann gehts, doch bis es läuft, ist (Telefonier-) Arbeit angesagt, und auch das führt nicht immer zum Erfolg. Ob jetzt DSL von der Teuerkom oder von arcor, ist a.) Geschmackssache und b.) hat man nicht immer wirklich die freie Wahl, da oftmals nur der eine Konzern seine Leitungen mit DSL aufwertet.
Ob beim Service einer der Konkurrenten einen signifikanten Vorsprung erreicht, glaube ich nicht: Stöbert man in diesbezüglichen Berichten, wird deutlich, daß sich die beiden hier in punkto Bürokratie und Trägheit nichts schenken.
Und wenn ich die Wahl hätte: Ja, ich würde es bei ARCOR bestellen. Erstens, um den Telekomikern zu zeigen, was ich von deren Monopol und Service halte, zweitens, weil man mit ARCOR-DSL anders als die meisten anderen ist (\"Ihr seid alle Individuen!\" \"Ja, wir sind alle Individuen\" \"Ich nicht!\"), und drittens: Weil ich sie mir „erkämpfen“ müßte. Der Beutetrieb läßt grüßen.

Abschließendes Urteil

Tja, ob ich ARCOR jetzt empfehlen würde oder nicht, kann ich nicht sagen, da es ja leider nicht bis zum Äußersten (Surfvergnügen) gekommen ist- die Telekomiker lassen grüßen. Die ISDN-Flatrate mit Kanalbündelung durfte ich allerdings behalten- ein dicker Pluspunkt. Aber: Diese Verhinderer haben es jetzt völlig verschissen. Denen würde ich keinen Stern mehr geben...

Tipps:

Ja, Telefone sind dazu da, um zu telefonieren. Aber beschweren kann man sich damit auch ganz gut. Und das kann man ruhig ab und zu mal machen; bei 0-800er Hotlines ungefähr so oft, bis man einen fähigen Mitarbeiter dran hat oder die Antwort erhält, die man sich wünscht (Kost ja -von der eigenen Zeit abgesehen- eh nix).

Und: Immer Name aufschreiben- kommt gut, es argumentiert sich immer etwas leichter, wenn man anderen Hotlinern Ross und Reiter nennen kann.

Und speziell für arcor: Die Sachen im Internet ordern (Wer wieter oben gelesen hat: natürlich sollte man sich den Vertrag ausdrucken- am besten sogar jede Seite des Besstellvorgangs einzeln). Wenn man Pech hat, gerät man sonst im Offline-Fall an so einen zwielichtigen Vertriebsfuzzi, der die gesponsorten Brocken nicht rausrückt und dafür lieber mehr Provision einsackt.

Und natürlich: Geht bei Burger King essen, nicht bei McDonalds. Schmeckt besser!

Und zuguterletzt: Bald ist Winter. Also, liebe Kinder, keinen gelben Schnee essen!

Mit spochtlichen Grüßen

ANHANG: Was man alles mit DSL machen kann (nicht so lustig, ein wenig technisch)

Tja, was bringts? Im Prinzip rein technisch gesehen- nur Geschwindigkeit. Finanziell gesehen allerdings einen klaren Vorteil in Richtung Kostenkontrolle- da man wohl in der Regel zum DSL-Anschluß auch die Flatrate wählt.
So hat man, wenn man will, eine \"Quasi\"-Standleitung, an der man nicht nur Daten abrufen, sondern auch anbieten kann (und zwar freiwillig; \"Fernwartungstools\" gegen den eigenen Willen wie \"Back Orifice\" wollen wir hier mal außen vorlassen): Ein eigener Webserver ist so mit ein wenig Aufwand realisierbar.
Eine Domain a la www.wunschdomain.de ist dabei allerdings nicht so ohne weiteres machbar, da hierfür u.a. eine statische IP-Adresse nötig wäre, diese aber dynamisch bei der Einwahl vergeben wird. Allerdings gibt es hier Abhilfe durch Anbieter wie z.b dyndns.org, die quasi einen Nameserver sowie die zugehörigen Domainnamen für eben diese Fälle bereitstellen.
Und dann wird es richtig nett: Wer beispielsweise in der Firma durch Firewalls bzw. Proxyserver mit Filtern ausgebremst wird, kann sich hier z.B. ein Schlupfloch basteln. Oder einen Fernsteuerungszugang zum PC zuhause aufbauen.
Wichtig in diesen Fällen ist jedoch, die Büchse richtig zuzumachen, daß nur berechtigte User die Dienste in Anspruch nehmen und nicht etwa in Euren Rechner eindringen und die Steuererklärung vom letzten Jahr rausholen. So gesehen würde sich ein solcher Rechner unter Win 9X eigentlich verbieten, da diese Systeme weniger wegen ihrer Sicherheit so weit verbreitet sind.

12 Bewertungen, 1 Kommentar

  • campimo

    21.03.2007, 12:14 Uhr von campimo
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich hasse Arcor! Egal aus welchem Betrachtungswinkel: Diese Firma ist nicht nur schlecht, sondern verachtenswert. Von diesem Mist kann ich nur jedem Interessenten dringend abraten.