Arctic Silver 5 Testbericht

Hallo liebe Leserinnen und Leser !
Heute begebe ich mich zusammen mit euch wieder in die Untiefen des PC-Inneren, heute geht es um eine ganz wichtige Komponente bei der Montage von Lüftern im PC-Gehäuse, heute geht es um die sogenannte Wärmeleitpaste. Genauer gesagt, um die Arctic Silver 5 Wärmeleitpaste, die ich für knapp 10 € im Computerfachhandel gekauft habe.

Kurz vorab noch ein paar wichtige Grundlagen, warum man die Wärmeleitpaste überhaupt braucht. Moderne Prozessoren ( ganz egal, ob von Intel oder AMD ) haben einen recht hohen Stromverbrauch, welcher sich in der Thermal Design Power niederschlägt. Dieser liegt im Spitzenbereich bei über 100 Watt Leistungsaufnahme. Und diese aufgenommene Leistung muss natürlich auch irgendwie wieder abgegeben werden. Da die Abgabe solch hoher Werte über das nur wenige Quadratmillimeter große Prozessorgehäuse gehen muss, ist es wichtig, das diese Wärmeableitung zum Lüfter hin optimal und ohne Unterbrechung funktioniert. Sonst kommt es zu einem Hitzestau und der Prozessor stirbt trotz eines aktiven und ausreichend großen Kühlkörpers den Hitzetod. Wenn ich nun hingehe und den Lüfter einfach so auf den Prozessor setze und montiere, habe ich, bedingt durch kleine Unebenheiten am Lüftergehäuse oder am Prozessor immer noch minimale Luftlöcher zwischen Prozessor und Kühler. Und genau hier kommt nun die Wärmeleitpaste ins Spiel. Bei der Verarbeitung ist sie flüssig und geleeartig und sie setzt sich zwischen Kühler und Prozessor, so dass hier keinerlei Luft mehr dazwischen ist.

Die verwendete Wärmeleitpaste Arctiv Silver 5 besteht aus einer Mischung von Silber- und polysynthetischer Wärmeleitkomponenten. In der Spritze sind 12 g enthalten, was für zahlreiche Montagen reichen dürfte, da man immer nur einen kleinen Spritzer braucht. Die Betriebstemperatur ist angegeben mit -50 - 130 Grad Celsius.

So, dann komme ich jetzt mal zur Anwendung. Bei einem Prozessortausch z.B. muss man den alten Lüfter abmontieren und anschließend den Prozessor entnehmen. Danach kommt der neue Prozessor rein in die Fassung und wird verriegelt. Wenn der Prozessor gebraucht ist und noch Reste von Wärmeleitpaste zu sehen sind, müssen diese zuerst mit einem Holzspatel oder einem anderen weichen Gegenstand entfernt werden. Dies ist mit äußerster Vorsicht zu machen. Danach kommt ein Spritzer der Wärmeleitpaste auf den Prozessor und dieser wird dann leicht verteilt. Es sollte nur ein dünner Film zu sehen sein, keinesfalls mehr. Anschließend wird der Kühler montiert und festgeklemmt. Beim Auftragen ist die Wärmeleitpaste milchig weiß und leicht sirupartig von der Konsistenz her. Nach einer gewissen Zeitspanne härtet sie aber aus und sorgt für eine optimale, wärmeleitende Verbindung zwischen Prozessor und Kühler.

Ich besitze einen Athlon 3200 + mit passendem Kühler der Firma AMD. Und laut Hardwarediagnose schwankt die Prozessortemperatur immer so zwischen 35 und 45 Grad. Das ist ein vergleichsweise niedriger Wert, der aber auch dafür sorgt, das der Prozessor recht lange leben wird. Die Wärmeleitpaste ist zwar nur eine Komponente in dem Zusammenspiel der kühlenden Elemente, aber ein sehr wichtiges. Und hier sollte man auf keinen Fall sparen. Die Montage habe ich zuletzt vor gut einem halben Jahr durchgeführt und seitdem habe ich auch keine Probleme gehabt, trotz des recht heißen Sommers.

Ich bin mit dieser Wärmeleitpaste sehr zufrieden. Sie ist sehr einfach zu verarbeiten und bietet eine sehr gute Wärmeableitung. Sie bleibt auch sehr lange fest und fängt nicht an, zu bröckeln oder Ähnliches.

Von mir gibt's satte fünf Sterne und eine Kaufempfehlung.

Liebe Grüße
Ingo

© 05.10.06 für Yopi und Ciao