Arsen und Spitzenhäubchen (DVD) Testbericht

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Arsen-und-spitzenhaeubchen-dvd-komoedie
ab 6,60
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von LilithIbi

"He looks like Boris Karloff!"

5
  • Action:  viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  spannend
  • Altersgruppe:  ab 12 Jahren
  • Meinung bezieht sich auf:  Video-Version

Pro:

Darsteller, Humor, Tempo, Witz, Charme . . . gleich 3 Fassungen auf der DVD vorhanden

Kontra:

lediglich die englische Fassung verfügt über einen Untertitel

Empfehlung:

Ja

Hin und wieder sollte man sich meines Erachtens nach fürwahr dafür entscheiden, Filme nach Möglichkeit im Originalton (gerne auch mit gleichzeitig eingeblendeten Untertitel) anzusehen, um nicht allzu viele ursprüngliche Dialogwitze zu verpassen. Die von mir gewählte Überschrift wird man so (bzw. Übersetzt) nicht in der deutschen Synchronfassungen von

"Arsen und Spitzenhäubchen“

vorfinden, basiert jene eingedeutschte Äußerung „Er sieht aus wie Frankenstein“ auf dem Umstand, dass Boris Karloff hierzulande ~ wenn denn überhaupt ~ eher als Frankenstein bekannt sein dürfte.
Eine Art running gag stellt somit der Aspekt dass, dass im englischen Original des Films (wie auch im Theaterstück) stetig jemand äußert, die Figur des Jonathan erinnere sie an Boris Karloff, der darüber hinaus im einstigen Bühnenstück Jonathan auch tatsächlich spielte.

Grundsätzlich kommen meiner Erfahrung nach die überaus gelungenen hysterischen Gestik wie Mimik betreffenden Übertriebenheiten seitens der eigentlichen Hauptfigur Mortimer Brewster (Cary Grant) noch genialer rüber als in der dennoch schwarzhumorig bestechenden deutschen Vertonung; vermochte der Darsteller selbst seine Stimmlage derartig gen „kurz vor Nervenzusammenbruch“ einzusetzen, dass es für den Zuschauer ein wahres Fest ist.

Nach einer doch etwas eigenartigen Eröffnungsszenerie landet der Filmgucker mitsamt der frisch vermählten Hauptfigur rasch in dem Haus seiner Tanten Abby (Josephine Hull) und Martha Brewster (Jean Adair), während sich Mortimers Ehefrau Elaine (Priscilla Lane) kofferpackend nach hause begibt, um sodann umgehend die Hochzeitsreise antreten zu können.

Bevor es losgeht, will Mortimer „nur noch schnell“ dafür Sorge tragen, dass sein geistig verwirrter Bruder Teddy (John Alexander) in die Nervenheilanstalt einziehen kann. Jener Versuch bremst sich über die gesamte 113minütige Spielfilmlänge immerfort aus, da sich die Ereignisse im Haus zu überschlagen beginnen, in dessen Kontext das nachfolgende Gespräch keine minder schwere Rolle spielt:

~ „Natürlich. Und ich hab Mrs. Hoskins in die Truhe getan, weil doch Pastor Harper zu uns kommnen wollte.
~ „Hört jetzt mal zu Tantchen. Ihr habt gewusst, was ihr tut und wolltet nicht, das Pastor Harper die Leiche bei euch seht?“
~ „Doch nicht zum Tee. Sowas gehört sich nicht.“

Die Umsetzung

des im Jahre 1941 entstandenen s/w Film „Arsen und Spitzenhäubchen“ ist als durch und durch bitterböse zu bezeichnen. Respektlos, makaber, stellenweise übertrieben und nicht zuletzt pointen-haft fesselt wie begeisterte mich die mir bis dato absolut unbekannte Publikation derartig, dass die Zeit wie im Fluge verging. Hier und dort mag es Szenen geben, die tendentiell a bisserl _„zu_ albern“ sind, doch im Großen und Ganzen ahnt man rasch, dass alles genauso sein muss, wie es schlussendlich auch ist.

Der dusselig-naive Polizeiangestellte, der plötzlich wieder auftauchende bedrohliche Jonathan Brewster (Raymond Massey) mitsamt seinem Lakaien Dr. Herman Einstein (Peter Lorre) und vor allem das unglaubliche Motiv der beiden Damen, einsame Herren zu vergiften, bringt ungeheuer viel Bewegung in die Handlung, während nicht zuletzt die frischgebackene Braut, die praktischerweise bis dato im Haus nebenan wohnt, immerfort ihr Recht einfordert.

Es ist, wie es ist: hätte man mir vor Sichtung des Filmes allzu viele Details der Handlung offenbart, so hätte ich mir kaum vorstellen können, dass mich das Werk derartig begeistern würde. Zusammengefasst klingt vieles überladen, unglaubwürdig und förmlich infantil ~ schaut man sich „Arsen und Spitzenhäubchen“ sodann selbst an, wird man spüren, wie sehr die Szenerie
einen selbst vollends fasziniert an die Leinwand fesselt.

Nicht nur durch die durch die Bank großartigen Schauspielerleistungen, sondern ebenso durch mannigfaltige schlagfertige Dialoge und die immerfort vollends unschuldig wirkenden Tanten hätte ich persönlich noch stundenlang Einblick in eben jenen Haushalt halten können, während ich im gleichen Atemzug Mortimer allzu gerne tröstend in den Arm genommen hätte. Mitgefühl mit ihm wie auch Elaine entstand in mir nicht zu knapp, während ich mich zugleich über widersprüchliche Äußerungen wie

„Aber Liebes, ich werfe dich doch nicht raus. Und jetzt verschwinde bitte“

vollends begeistert von der Couch hätte werfen können.

Die DVD selbst

involviert zwar neben dem trailer''' keinerlei Bonusmaterial, besticht dafür umso mehr durch gleich drei Fassungen des Hauptfilmes.
Ich persönlich schaute mir die

*Deutsche Kinofassung von 1957 (ca. 113 Minuten) an, während es weiterhin die
* Deutsche Fassung von 1962 (ca. 110 Minuten) wie auch die
*Amerikanische Originalfassung (OmU, ca. 113 Minuten)

zu bewundern gibt. Bei den beiden erstgenannten Versionen wurde auf die Möglichkeit der Untertitelung verzichtet, während bei letzterem lediglich der deutsche Untertitel zur Verfügung steht. Eine eher mäßíge Lösung für jene, die auf solcherlei angewiesen sind, wie ich persönlich finde... über Bild und Ton hingegen gibt es rein gar nichts negatives zu berichten.

Die FSK12 Freigabe empfinde ich als nach wie vor angemessen, sind im Film selbst die Leichen nicht einmal schemenhaft im stockdunklen Raum zu erkennen, während generell die Darstellung etwaiger Gewaltdarbietungen äußerst vorsichtig gehandhabt wurde.

Summa summarum 


handelt es sich bei der mir vorliegenden DVD _„Arsen und Spitzenhäubchen“_ um ein Geschenk, mit dem der Geber absolut ins schwarze getroffen hat. Die kleine Verhalten-heit, mit der ich die ersten 5-10 Minuten betrachtete, löste sich schnell in exorbitantes Wohlgefallen auf, während ich mich schlussendlich mal wieder selbst darüber wundere, dass mich die zum Teil absolut überzogene Darstellung des Hauptdarstellers vollumfänglich mitgerissen statt auch nur einen Hauch missmutig gestimmt hat.

Man kann sich jenen Moment, in dem Mortimer von der eigentümlichen Nächstenliebe seiner Tanten in regelrechte Schockstarre verfällt und eine der Damen sich sodann vollends irritiert mit den Worten

„Ich würde nur gerne wissen, was Mortimer heute hat.“

an ihre Schwester wendet, gar nicht oft genug anschauen. Und eigentlich zig andere Momente inmitten der schwarzen Komödie ebenfalls.
Fest vorgenommen habe ich mir, mir das Ganze möglichst bald erneut im Originalton anzuschauen, da mir hier insbesondere die beiden Tanten noch ein wenig schrullig-unschuldiger erscheinen. Die Vollbesternung nebst einer durchweg beeindruckten Guckempfehlung liegt somit ebenso auf der Hand, die die vermeintlich einsamen Herren im Keller.

16 Bewertungen, 7 Kommentare

  • joelovesyou

    01.02.2013, 19:46 Uhr von joelovesyou
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sh & ein schönes Wochenende, lG

  • Clarinetta2

    01.02.2013, 19:17 Uhr von Clarinetta2
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr schön vorgestellt

  • XXLALF

    01.02.2013, 15:26 Uhr von XXLALF
    Bewertung: sehr hilfreich

    ...und ein wunderschönes wochenende

  • mausi1972

    01.02.2013, 14:33 Uhr von mausi1972
    Bewertung: sehr hilfreich

    Grüße Marion

  • Janne0033

    01.02.2013, 12:07 Uhr von Janne0033
    Bewertung: sehr hilfreich

    gerne immer wieder LG

  • TheVegasFever

    01.02.2013, 11:45 Uhr von TheVegasFever
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr guter Bericht. Freue mich über Gegenlesung. LG Daniel

  • katjafranke

    01.02.2013, 11:04 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schönes Wochenende LG KATJA