Audi A3 Testbericht

Audi-a3
Audi-von-hintenNochmal-von-hintenSportsitzeMit-felgen-19-und-fahrwerk
Abbildung beispielhaft
ab 37,64
Auf yopi.de gelistet seit 05/2004
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Summe aller Bewertungen
  • Fahreigenschaften:  sehr gut
  • Fahrkomfort:  sehr gut
  • Qualität & Verarbeitung:  sehr gut
  • Ausstattung:  sehr gut
  • Platzangebot:  großzügig
  • Zuverlässigkeit:  sehr gut
  • Anschaffungskosten:  hoch
  • Haltungskosten:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von BjoernS

Mit allen Sinnen geniessen ...

Pro:

Fahrwerk, Motor, Design, Fahrspass

Kontra:

Preis

Empfehlung:

Ja

... Freude am Fahren. Das sind zwar nicht die Werbeslogans, die zu diesem Fahrzeug gehören, aber es sich die Sprüche, die in meinen Augen am Besten passen. Das Fahrzeug, welches ich heute vorstellen möchte, ist schon lange mein heimlicher Traum gewesen und inzwischen ja auch mein reales Eigentum: Audi A3 2.0 TDI ....


Die Realisierung des Traum (ALLGEMEINES)

Mein Audi A3 wurde am 16.03.2004 erstmals zugelassen und hat inzwischen 10720 Kilometer auf dem Tacho. Der Wagen mit den 2.0 TDI-Motor ist mit fast vollständigem Zubehör ausgestattet und hat nur den Tempomat und das Navigationssystem nicht. Dem an sich bereits hohen Grundpreis hat diese umfangreiche Ausstattung nicht gerade gut getan, denn letztendlich lag der Listenpreis für das Fahrzeug bei 32.580,- Euro – wobei ein Preisnachlass von 8% ausgehandelt werden konnte. Trotzdem noch ein sehr stolzer Preis für ein Fahrzeug der Golfklasse und (nehmen wir es mal vorweg) in meinen Augen auch das größe Manko des Fahrzeugs. Der TDI-Motor läuft – wie der Name bereits sagt – mit Diesel und liefert 103 kW. Bereits bei geringen Drehzahlen kommen die starken 320 Nm auf die Straße. Da inzwischen jeder mit einem silbernen Wagen in der Gegend herumfährt, ich einerseits den Trend wahren wollte, mich andererseits aber von der Masse abheben möchte, habe ich mich für akoyasilber entschieden, welches einem dunklen Silber mit einem leicht bläulichen Stich entspricht. Die Vollkaskoversicherung kostet mich (bei einem Beitragssatz von 30%) 235,- Euro im Jahr, die Haftpflichtversicherung (ebenfalls bei einem Beitragssatz von 30%) 221,- Euro. Damit ist das Fahrzeug versicherungstechnisch im guten Mittelfeld. Der Euro4-Motor ist leider nicht steuerbefreit, allerdings habe ich hier gerade die Summe nicht zur Hand, lag aber irgendwo knapp unter 300,- Euro.


Power pur (FAHRWERK, MOTOR, FAHRVERHALTEN)

Es gibt ja Leute, denen ist der A3 bereits in seiner Grundabstimmung zu hart, ich persönlich konnte den Eindruck aber nicht bestätigen und habe mich für ein Sportfahrwerk mit 17 Zoll Felgen und 225er Reifen entschieden. Diese Entscheidung habe ich in keiner Sekunde bereut. Ich muss zwar zugeben, dass durch diese Konstellation sehr schlechte Kopfsteinpflasterwege oder Feldwege nicht gerade angenehm zu fahren sind, da man jeden Schlag merkt, dafür liegt der Wagen ansonsten aber wie ein Brett auf der Straße und hat auch bei hohen Geschwindigkeiten ein brilliantes Kurvenverhalten mit einer äußerst guten Spurtreue. Feldwege fahre ich so gut wie nie, weshalb mich die harte Abstimmung auch nicht wirklich stört. Das gute Kurvenverhalten wird noch unterstützt durch die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung, d.h. je schneller man fährt, desto geringer unterstützt die Servolenkung und desto besser „hängt der Wagen am Lenkrad“. Ich habe bis heute keine Situation erlebt, in der trotz sportlicher Fahrweise der Wagen nicht genau dass gemacht hat, was ich wollte.

Der Motor ist ein pures Kraftpaket und kommt bereits bei ca. 2500 Umdrehungen mit der vollen Leistung. In den ersten beiden Gängen sollte man das Gaspedal nicht ganz durchdrücken, denn dann versucht der Motor soviel Leistung zu entwickeln, dass das ESP (elektronisches Stabilitätsprogramm) sich genötigt sieht, einzugreifen und das Durchdrehen der Räder zu verhindern. Zwar kann man das ESP abschalten, was aber in meinen Augen wenig Sinn macht, denn durchdrehende Reifen gehen nur auf’s Material und der Fahrer kann das ja sehr gut durch eine Dosierung des Gaspedals regeln. Im Anzug lässt der 2.0 TDI keinerlei Wünsche offen und auch Beschleunigungen bis auf die Marke von 150 km/h verlaufen problemlos mit viel Schub und keinerlei Leistungsloch. Darüber hinaus geht der Schub dann ein wenig verloren, trotzdem ist es kein Problem, den Wagen auf tachomässige 220 km/h zu bringen, wobei 207 km/h als Höchstgeschwindigkeit eingetragen sind. Im Bereich über 140 km/h wird der Motor merklich lauter, was aber konstruktionsbedingt ist und bei jedem 4-Zylinder Wagen gleich. Wen das stört, der muss ich für ein Fahrzeug mit 6-Zylinder-Technik entscheiden. Im Leerlauf ist das typische „Nageln“ eines Diesels deutlich wahrnehmbar und man hat irgendwie das Gefühl, dass das Fahrzeug nur darauf wartet, lossprinten zu können. Dabei ist der Wagen aber deutlich leiser als die anderen Dieselfahrzeuge in dieser Klasse.

Das 6-Gang-Getriebe lässt sich in allen Situationen problemlos durchschalten, wobei auf jeden Fall erwähnt werden sollte, dass der 6. Gang ein vollwertiger Gang ist, den man auch sehr gut beim Cruisen mit 100 km/h einsetzen kann – dabei geht dann der Spritverbrauch stark zurück, allerdings muss man zum passablen Beschleunigen wieder runter schalten. Die Schaltwege sind angenehm kurz.

Dank Fahrerinformationssystem (dem Bordcomputer) ist es ein Kinderspiel, den aktuellen Verbrauch zu kontrollieren. Stellt man die Anzeige auf „aktuellen Verbrauch“, kann man sein Fahrverhalten auch ziemlich gut anpassen. Die angezeigten Durchschnittsverbrauchszahlen passen übrigens ziemlich gut (was man nach dem Tankstellenbesuch ja gut nachrechnen kann). Auf dem Weg zur Firma habe ich eine 10km lange Umgehungsstraße mit eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 80 km/h vor mir. In diesem Bereich ist es ein Kinderspiel, den Verbrauch auf deutlich unter 5 Liter zu halten – in der Regel liege ich hier bei 4.6 Litern. Auf der Autobahn steigt der Verbrauch dann jedoch deutlich an, wobei eine konstante Fahrt mit Richtgeschwindigkeit (130 km/h) mit gut 6.5 Litern zu Buche schlägt. Geht man in der Geschwindigkeit noch höher, so steigt der Verbrauch sehr rapide an und passt in meinen Augen auch nicht mehr ganz ins Verhältnis. Dies liegt aber unter anderem daran, dass die Motorabstimmung so gewählt ist, dass bis 130 km/h der Verbrauch geringer ist. Warum? Ganz klar, der Testzyklus zur Erlangung der Euro4-Einstufung hat als maximale Geschwindigkeit eine 130 stehen .... Highspeed-Fahrten im Bereich um die 200 km/h sorgen für einen satten Durst von knapp unter 13 Litern und sollten vom kostenbewussten Fahrer daher nicht zu häufig vorgenommen werden. Der sogenannte Mischbetrieb mit Stadt-, Land- und Autobahn kommt bei mir in der Regel auf einen Durchschnittsverbrauch von 6.8 Litern, was ich als akzeptabel einstufe. Wie bei Dieselfahrzeugen üblich, ist der Verbrauch bei einem kalten Motor um ca. 0.5 Liter höher ...


Die gute Stube (INNENRAUM)

Sicherlich ist der Wohlfühlfaktor im Innenraum eines PKWs stark von der Ausstattung abhängig, weshalb ich an dieser Stelle auch nicht wirklich gespart habe. Die Sportsitze bieten auf dem Fahrer- und Beifahrerplatz einen angenehmen Halt und ermöglichen auch bei sehr langen Fahrten eine angenehme Sitzposition. Sie sind an den Seiten leicht erhöht, wodurch man sich wie in Mutter’s Schoss fühlt. Die Halblederausstattung (Seiten in Leder, Sitzfläche in Stoff) sind sicherlich ein optisches Plus, genauso wie die Aluminiumteile an den Türgriffen, den Bedienelementen und der Leiste beim Türeinstieg. Ob dies wirklich Not tut, sei mal dahingestellt, in meinen Augen rundet es aber das sportliche Layout des Fahrzeugs bestens ab.
Die runden Instrumente mit ihrer roten Beleuchtung sind jederzeit gut ablesbar und blenden auch im Dunkeln nicht.

Der höhenverstellbare Sitz, sowie das höhen- und vertikal verstellbare Lenkrad ermöglichen es dem Fahrer, die ideale Sitzposition zu finden. Und obwohl ich mit 194 cm relativ gross bin, habe ich in diesem Fahrzeug ausreichend Kopffreiheit und sitze auch noch so weit vorne, dass hinter mir normal große Menschen bequem sitzen können. Das Platzangebot auf der Rückbank hat mich schon ein wenig überrascht, denn hier hatte ich weniger erwartet. Problematisch wird es hier nur, wenn drei Personen auf der Rückbank sitzen, denn die Sitzbank ist nicht die breiteste. Der mittlere Sitz ist übrigens ebenfalls mit einem Dreipunktgurt ausgestattet, was ich aus Sicherheitsgründen sehr positiv finde. 5 Personen im Wagen geht aber nur über kürzere Strecken, ansonsten wird es für die hinteren Passagiere doch zu Qual – zwei Personen auf der Rückbank sind hingegen auch auf langen Fahrten kein Problem (was aber ja auch viel mit der Sitzposition der vorderen Sitze zu tun hat).

Die Sitzbank kann im Verhältnis 1/3, 2/3 umgeklappt werden, wodurch ein Kofferraumvolumen von 1200 Litern entsteht. Das Fahrzeug hat anstelle eines Reserverades nur noch dieses neue Reifenpilot-System, wodurch ein merklicher Platzgewinn im Kofferraum entsteht. Leider entsteht dadurch eine relativ hohe Ladekante, bzw. der Kofferraum fällt nach innen noch ziemlich weit ab. Ein kleines Manko, mit dem ich aber ganz gut leben kann.

Die Klimaanlage lässt sich in 0.5 Grad-Schritten für die Fahrer- und Beifahrerseite getrennt regeln, wobei die Klimaanlage genauso wie der gesamte Mittelkonsolenbereich aus dem TT stammen und mit dem eingearbeiteten Aluminium und der Tipp-Bedienung eine zusätzliches optisches Highlight im Innenraum setzen. In der Mittelkonsole ist auch ein Flaschenhalter integriert, der aber nur verwendet werden kann, wenn die Mittelarmlehne hochgeklappt und daher bei dieser Konstellation eher fehl am Platz ist. Die Mittelarmlehne lässt sich annährend stufenlosen verstellen und ich persönlich empfinde sie als äußerst angenehm – meine Frau mag sie gar nicht und klappt sie daher in der Regel weg.

Wieso Audi behauptet, das Fahrzeug hätte ein easy-entry-System ist mir allerdings nicht wirklich klar. Ich finde, man kann genauso gut (bzw. für die hinteren Sitze genauso schlecht) in das Fahrzeug einsteigen, wie bei jedem anderen Zweitürer auch – dank Sportabstimmung vielleicht ein wenig weiter unten :-)


Jetzt gibt’s was auf die Ohren (BOSE SOUNDSYSTEM)

Ein akustisches Highlight ist sicherlich das Bose Soundsystem. Zusammen mit dem Audi Radio Concert (inklusive CD-Spieler) ermöglicht es einen superguten Sound, der sich gleichmässig im Fahrzeuginneren verteilt und dank der äußerst professionellen Unterbringung der Lautsprecher einen guten Hörgenuss ermöglicht. Das System lässt sich zwar nur in den Höhen, Bössen sowie in der Verteilung „vorne-hinten“ und „links-rechts“ einstellen, muss aber eigentlich gar nicht angepasst werden. Die neutrale Werkseinstellung reicht völlig aus. Angenehm ist auch das als GALA bezeichnete System, welches die Lautstärke der Musikanlage an die Außengeräusche anpasst – wodurch im Fahrzeug immer der gleiche Musikpegel herrscht. GALA steht übrigens für GeschwindigkeitsAbhängige LautstärkenAnpassung.

Der integrierte CD-Player ist ziemlich robust und kommt mit nahezu jeder CD zu recht. Auch bei schlechter Wegstrecke ist keinerlei Springen zu vermelden. Einziges Manko: MP3-Files können nicht abgespielt werden.


Das Auge isst mit (OPTIK)

Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, aber ich persönlich finde die Optik des A3 überlegen. Von vorne wirkt der Wagen sportlich-aggressiv, von der Seite kompakt. An die Farbe akoyasilber muss man sich sicherlich erst gewöhnen, somal bei einem bestimmten Winkel des Sonnenlichts der Eindruck entsteht, dass da ein leichter Touch von Lila enthalten ist. Aber ich halte diese Farbe immer noch für eine gute Wahl.
Unbedingt empfehlenswert finde ich das (kostenlose) Weglassen der Typenbezeichnung auf der Heckklappe, das gerade beim TDI sonst doch ein ziemliche breiter Schriftzug entsteht.

Zum Bereich des Sehens (und damit zur Optik) gehört auch das Fahrtlicht. Hier kann ich jedem nur empfehlen, die aufpreispflichtige Xenon-Beleuchtung zu bestellen. Die Ausleuchtung der Fahrbahn ist um Welten besser und ich möchte dieses Licht auf keinen Fall mehr missen, somal ich häufiger im Dunkeln fahren und damit die Beleuchtung ein wichtiger Sicherheitseffekt ist. Zwar sind 750,- Euro Aufpreis für das Xenonlicht kein Pappenstil, der Effekt rechtfertigt den Preis aber auf jeden Fall. Warum es das ganze allerdings nur im Kombination mit der Scheinwerferwaschanlage gibt, bleibt wohl ein Geheimnis der Audi-Zubehör-Planer.


Der Traum geht weiter (WAS NOCH FEHLT)

Probleme habe ich mit dem Fahrzeug bisher noch nicht gehabt, ein Werkstattaufenthalt war genauso unnötig, wie irgendwelche Eingriffe meinerseits. Das Wartungsintervall des Wagens kann nicht genau angegeben werden, da es elektronisch errechnet wird und damit auch von der Fahrweise abhängt. Es soll zwischen 25.000 und 35.000 Kilometern liegen.

Apropro elektronisch errechnet – Rechenpower hat der Wagen sicherlich jede Menge, denn neben dem sinvollen Fahrerinformationssystem, GALA und anderen Dingen gibt es auch noch solchen technischen Schnickschnak wie selbstablendende Innenspiegel, automatisches Einschalten des Fahrlichts wenn man in den Tunnel fährt, automatisches Einschalten des Heckscheibwischers (wenn der Fronscheibenwischer an ist und der Rückwärtsgang eingelegt wird) und und und ... alles Dinge, die einerseits zwar ganz nett sind, andererseits aber eben doch Spielerei.
Als sehr angenehm erweist sich die „Blinkautomatik“: tippt man die Blinkerhebel kurz an, so blinkt das Fahrzeug von sich aus 3 Mal. Gerade bei Spurwechseln auf Autobahnen eine sinnvolle Unterstützung des Fahrers.

Eine empfehlenswerte Anschaffung ist das Parkkontrollsystem, welches durch Pieptöne den Abstand nach hinten signalisiert. Sinnvoll, weil der Überblick nach hinten nicht wirklich berauschend ist – und schon gar nicht, wenn hinten noch jemand sitzt.

Sicherheitstechnisch lässt der A3 keine Fragen offen: Fahrer- und (abschaltbarer) Beifahrerairbag, bei den Sportsitzen zusätzlich Seiten- und Kopfairbag, ESP, ABS, Anti-Schlupfregelung.


FAZIT

Genug der Schwärmerei, es wird jeder gemerkt haben: ich habe mir mit diesem Wagen einen Traum erfüllt und bin dementsprechend voreingenommen zufrieden damit. Das gibt natürlich eine Empfehlung mit entsprechend vielen Punkten. Objektiv betrachtet sind vor allem der Motor, der Verbrauch und die Ausstattung ein echter Pluspunkt, der hohe Anschaffungspreis und die (zugegebenermassen) unverschämt hohen Preis für die Sonderausstattungen muss man dagegen halten. Da ich aber glaube, dass dieses Fahrzeug sehr wertstabil sein wird (was natürlich momentan keiner wirklich sagen kann), berechtigt mich dies nur zu einem Punkt Abzug. Außerdem, wie sagte meine Frau so schön: „Männer werden nie erwachsen, nur die Spielzeuge werden teurer“. Ich bin begeistert von diesem Wagen.


Vielen Dank fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren
Cu easywk


P.S. Wie immer lässt sich bei \"Dauer des Besitz\" nicht das gewünschte einstellen ...