Audi RS4 Testbericht

Audi-rs4
Abbildung beispielhaft
ab 126,36
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Erfahrungsbericht von pnh-135

Mit dem Familienkombi auf die Rennstrecke

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Bisher stellte sich immer die Frage, ob man ein geräumiges Auto, oder einen Sportwagen haben will. Diese Frage will Audi mit dem RS4 überflüssig machen. Wird diese Frage wirklich überflüssig? Wir werden sehen:

A.) Allgemeines über den Audi RS4
B.) Optik außen
C.) Optik innen
D.) Fahrtest
E.) Ausstattung
F.) Technische Details
G.) Schlussfazit


A.) Allgemeines über den Audi RS4

Der Audi RS4 ist das erste Auto, das alleine komplett von der quattro GmbH konzipiert wurde. Natürlich bestand eine enge Zusammenarbeit mit Audi. Ziel war es ein sportliches, komfortables und geräumiges Auto zu erschaffen. Dabei entstand Der Audi RS4 der äußerlich wie ein normaler A4 Avant aussieht.
Das hört sich sehr interessant an, und deswegen hat es der Preis auch in sich, der Grundpreis beträgt knapp 130000 DM.


B.) Optik außen

Außen sieht der RS4 nahezu aus wie ein gewöhnlicher Audi A4 Avant. Schön windschnittig und rund geformt, allerdings wirkt er sehr viel breiter und natürlich auch tiefer. Das Heck fällt, wie bei nahezu jedem Kombi, steil ab, allerdings wurde dort auch sehr viel Wert darauf gelegt, dass es nicht so kastenförmig aussieht.
Natürlich sieht man an manchen Stellen, wie zum Beispiel an den Türen entlang, dass es sich hierbei um ein Sportmodell handelt.
Aus der Ferne macht der Audi, einen eher kurzen, aber breiten Eindruck. Man könnte ihn aus größerer Entfernung beinahe mit einem Kleinwagen verwechseln.

Äußerlich gibt es also kaum Unterschiede zu einem normalen A4, der den hohen Aufpreis gerechtfertigt.


C.) Optik innen

Innen unterscheidet sich der RS4 dann schon deutlich zum A4. Alles wirkt einen Hauch sportlicher und komfortabler. Lenkrad und Gangschaltung sind mit Leder verziert, und die Sitze müssen natürlich auch aus Leder sein. Die Instrumente sind sehr gut ablesbar. Auffällig ist auch, dass es im Heck 3 Kopfstützen gibt. Das ist doch schon mal sehr komisch, für einen Sportwagen. Die serienmäßige Multifunktionsanzeige ist ebenfalls sehr gut ablesbar. Ansonsten ist alles wie im Standard Vierer.

Auch bei der Innenoptik gibt es nur wenige Unterschiede zu einem normalen A4, obwohl alles einen Tick exklusiver wirkt. Aber das hätte vielleicht auch durch eine Zusatzausstattung des A4s erreicht werden können.


D.) Fahrtest


Nachdem der hohe Preis (ob der Preis wirklich hoch ist, werde ich ihm Schlussfazit noch mal aufgreifen) also nicht an der Optik liegt, muss er also im Fahrverhalt liegen, und da soll er ja auch liegen. Den Fahrtest werde ich auf einer Beispielstrecke durchnehmen. Das habe ich jetzt schon des öfteren gemacht, und es hat der Meinung nie geschadet. Die Beispielstrecke besteht aus einer möglichst hohen Anzahl von verschiedenen Strecken, um einen möglichst guten Gesamtüberblick zu geben. Der Fahrtest ist wohl der wichtigste Teil in dieser Meinung, in ihm werde ich sowohl auf die Fahrleistung, den Komfort als auch andere Dinge, wie Alltagstauglichkeit eingehen. Die Ausstattung wird allerdings in einem anderen Kapitel beschrieben.

Los geht die Fahrt auf einer Art Feldweg. Die Strecke ist asphaltiert, aber dennoch recht schmutzig und holprig. Langsam den Schlüssel umdrehen, und schon heult der Motor auf. Hört sich ganz schön gut an, für einen Kombi, und auch nicht schlecht für einen Sportwagen.
Also langsam Gas geben, hui das funktioniert ja einwandfrei, der Wagen zischt sofort los, und das viel zu schnell, für diese Strecke, da holpert und knirscht es ganz schön, und der Wagen wackelt wie wild hin und her. Die harte Federung ist mit dieser Strecke wohl überlastet, aber zumindest an ihren Grenzen. Da würde man am liebsten aussteigen und schieben. Dennoch fahre ich den Wagen noch die ganze Strecke durch, aber ziemlich langsam. Ich glaube ein Traktor hätte mich locker überholt, aber dennoch fühle ich mich nach der (Schleich-) Fahrt ziemlich durchgeschüttelt. Einziger Trost ist, dass die Sportsitze einen sehr guten Seitenhalt gegeben haben.

FAZIT: Wer viel auf unebenen Wegen fährt, sollte doch lieber zu einem anderen Wagen greifen. Ansonsten gilt die Regel: „Wer liebt, der schiebt.“ Und das wäre wirklich das beste, allerdings ist es jetzt auch wieder nicht so schlimm, wenn man nicht zu oft und zu schnell auf solchen Strecken fährt.


Die nächste Etappe ist eine Schnellstrasse. Und schnell soll er ja sein, der Audi RS4. Also gleich mal den Blinker betätigen und schön nach links fahren. Den auf der linken Spur, da ist der Platz des RS4. Der Spurwechsel funktioniert dank der präzisen Lenkung sehr gut. Allerdings benötigt man hier auch die gute Beschleunigung, den viele Autofahrer wollen keinen Kombi vor sich lassen. Aber die Beschleunigung ist wirklich phänomenal. Bei zügiger Fahrt ist der Audi RS4 dann auch sehr bequem, hinten gibt es genug Platz für 3 Leute, und vorne passen natürlich 2 rein. Das einzige was bei der Fahrt vielleicht ein bisschen nervt, ist der Motor. Der ist nicht hü und nicht hott. Für einen Kombi viel zu laut, für einen Sportwagen zu wenig bissig. Aber es grenzt auch nahezu an ein Wunder, dass man 380 PS mit nur 6 Zylindern und 2671 cm³ Hubraum erreichen kann. Und an dem Motor ist bis jetzt wirklich nur der Sound auszusetzen, und der wird sicherlich Geschmackssache sein.
Bei der Fahrt ist es noch nervig, dass man sich immer an das Tempolimit halten muss (sollte). Normalerweise wäre das ja bei diesem Motorklang kein Problem, aber wenn man das Gaspedal auch nur leicht berührt, macht der RS4 auch schon einen riesigen Sprung nach vorne. Da ist die Versuchung doch sehr hoch, aber das verhindern außer dem Tempolimit auch noch die vielen Autos vor uns, die einfach nicht einsehen wollen, dass ein Kombi schneller ist, wie ein gewöhnlicher 3er BMW.

FAZIT: Auf dieser Strecke fährt der Audi RS4 sich seht gut, allerdings gehört schon viel Selbstbeherrschung dazu nicht zu rasen. Aber mit der Zeit legt sich das.

Die nächste Etappe ist eine Großstadt. Hier will ich einkaufen und einen kurzen Imbiss zu mir nehmen. Da es Samstagmorgen, oder genauer gesagt Samstagmittag ist, ist die Stadt natürlich wieder überfüllt. Die Fahrt geht nur sehr langsam voran, wofür der Rs4 aber nichts kann. Das ist die Schuld von tausenden anderen Autofahrern, Fußgängern und 100ten von (roten) Ampel. Aber trotzdem komme ich relativ schnell voran, da der Wagen sich nie zu schade ist, vor einer fast roten Ampel noch mal schnell hochzubeschleunigen, um im nächsten Moment wieder zu bremsen. Und da wären wir auch schon bei den Bremsen. „Wer auf die Bremse tritt, der verliert.“ Das ist ein altes Sprichwort, und wer beim RS4 auf die Bremse drückt, der verliert sofort sehr viel Geschwindigkeit, und Gummi auf der Strasse. Die Bremse spricht wahnsinnig hart an.
Bei dem Parkplatz des Ladens angekommen, heißt es dann einparken. Auch das ist eine Sache für sich, bei einem Sportwagen. Während bei anderen Sportwagen aber wenigstens die Sicht nach hinten gut ist, so stören beim RS4 die 3 Kopflehnen der Rückbank ganz schön. Als das Meisterwerk dann doch geschafft war, geht es in den Laden.
Eine Stunde später komme ich dann mit vollbeladenem Einkaufswagen wieder raus. Na klar, ich fahre ja gerade einen Kombi. Als ich dann den Kofferraum aufmache, bin ich schon ein wenig enttäuscht. Gerade mal 390 Liter, für einen Sportwagen zwar viel, aber für ein normales Auto nur Standard. Aber immerhin lässt sich die Rückbank umklappen, und somit ergibt sich Volumen von 1250 Litern. Das dürfte den meisten Menschen reichen.
Als dann alles eingeladen ist, geht es weiter zu einem Imbissstand. Dort gepackt muss ich mir erst mal ein paar blöde Kommentare anhören, ob ich meinen Porsche zu Schrott gefahren habe, und jetzt einen Standard Kombi fahre. VON WEGEN! Das ist doch kein 08/15 Wagen, der hat doch 380 PS, und dass ich denn nur probefahre. Da verstummt auch schon das letzte Gelächter, und alle schauen sich den Wagen mal genauer an. Danach kann die Fahrt dann weiter gehen.

FAZIT: Auch in der Stadt lässt der RS4 sich sehr gut fahren. Manche werden sich auch freuen, dass man nicht gleich als reich angesehen wird, da man dem Wagen den Preis von außen kaum ansieht.


Weiter geht die Fahrt dann auf einer Landstrasse. Auch hier fährt der RS4 sich sehr gut. Die Kurven werden sehr leicht genommen, und auch bei hohen Geschwindigkeiten bleibt der Wagen in der Spur. Auch das Überholen trotz Gegenverkehrs ist kein Problem, da die Beschleunigung wirklich genial ist. Ansonsten lässt sich zu diesem Testabschnitt nichts mehr sagen.

FAZIT: Absolut landstrassentauglich.


Und jetzt folgt noch die letzte Etappe dieses Fahrtests, nämlich die Autobahn, aber davor muss ich noch tanken.
Der Verbrauch ist mit knapp 15 Litern Durchschnitt zwar nicht so groß, aber der Tankinhalt ist mit 62 Litern doch recht klein. Aber dann geht es weiter zur Autobahn. Auch hier gilt wieder Blinker einschalten, nach hinten sehen, und auf die linke (oder genauer gesagt die linkeste, also äußerste Spur) wechseln. Und da fängt der Ärger dann schon an. Keiner will mich ohne Gehupe vorbeilassen. Zuerst meint jeder, dass sein Wagen doch schneller sein muss, und reizt ihn bis zum „gehtnichtmehr“ aus, und macht dann mit rotem Kopf Platz. Als ich dann doch eine weile freie Fahrt hatte, habe ich immerhin Tempo 250 erreicht, aber da hat der Wagen dann (leider) automatisch abgeregelt. Diese Begrenzung wurde freiwillig von Audi eingebaut, um die Unfallgefahr zu verhindern. Das ist auf der einen Seite ganz nützlich, allerdings für erfahrene Fahrer auch recht ärgerlich.

FAZIT: Auf der Autobahn ist der RS4 auch recht gut zu fahren, ärgerlich ist allerdings, dass der Wagen kaum Respekt genießt. Nur wahre Kenner machen Platz.


E.) Ausstattung

Serienmäßig wird der RS4 mit folgenden Merkmalen ausgestattet:

- Außenspiegel elektrisch einstell-/beheizbar
- Außenspiegelgehäuse in Alu-matt
- Außentemperaturanzeige
- Beheizbarer Türschließzylinder auf der Fahrerseite
- Dachreling Alu-matt
- Dachspoiler
- Deaktivierbarer Beifahrerairbag
- Dekor-Einlagen aus Karbon mit Metallfaden
- Diebstahlwarnanlage DWA inkl. Ultraschall-Innenraumüberwachung
- Dreipunkt-Automatikgurt für mittleren Fondsitz
- Durchladeeinrichtung mit Skisack
- Einstiegleisten in den Türausschnitten mit RS4-Emblem
- Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP)
- Federung/Dämpfung als spezielle Sportausführung
- elektrische Fensterheber
- Handbremshebelgriff in Leder
- Hauptscheinwerfer mit Gasentladungslampe
- elektrische Höhen-/und Lehneneinstellung für Vordersitze
- Kindersitzbefestigung ISOFIX für Rücksitzbank
- Klimaautomatik (FCKW frei)
- Kopfstützen hinten (3 Stück)
- Lautsprecher mit Bose-Sound
- Ledersportlenkrad für Airbag-System
- Leichtmetallräder 8 1/2J x 18; 9-Speichen-Design, ET 20
- Lendenwirbelstütze, elektrisch einstellbar in Vordersitzlehnen
- Leseleuchten, 2 vorn,2 hinten
- Mittelarmlehne vorn mit aufklappbarem Staufach
- Multifunktionsanzeige/Bordcomputer mit Check Control
- Nebelscheinwerfer
- Nebelschlussleuchte
- Netztrennwand, herausnehmbar
- Recaro-Sportsitze vorn
- Rücksitzlehne, umklappbar
- SIDEGUARD
- Zentralverrieglung


Dazu gibt es noch unzählige aufpreispflichtige Extras. Diese hier aufzuzählen, würde den Rahmen einer Meinung sprengen. Diese Extras sind von Audi abrufbar. Dabei möchte ich auf die Website von Audi verweisen (www.audi.de) . Dort kann man sich sein Auto auch nach Wunsch zusammenstellen lassen, und so den Preis erfahren.

F.) Technische Details

Diese Details sind Werksangaben, oder stammen aus diversen Autozeitschriften:

Aufbauart Kombi-Limousine

- Türen 4
- Länge 4525 mm
- Breite 1799 mm
- Höhe1386 mm
- Radstand 2607 mm
- Tankinhalt 62 L
- Gepäckraum390 L/1250 L
- Leergewicht 1675 kg
- Zuladung 495 kg
- Grundpreis 129.085,- DM
- Jahressteuer 324,- DM
- Schadstoffklasse Euro 2
- Beschleunigung 0 - 100 km/h 4,9 s
- Elastizität 80 - 120 km/h im 4. Gang 4,5 s
- Bremsweg aus 100 km/h 37 m
- Höchstgeschwindigkeit 250 km/h
- Testverbrauch 14,6 L/100 km
- Motorbauart V
- Zylinderzahl 6
- Hubraum 2671 cm³
- Leistung 280 kW (380 PS)bei 6100 U/min
- max. Drehmoment 440 Nm bei 2500 U/min
- Antriebsart Allrad


G.) Schlussfazit

Der Audi RS4 ist ein sehr interessantes Auto, welches gut für Leute mit Familie geeignet ist. Der Preis geht auch in Ordnung, da ein vergleichbarer Sportwagen deutlich mehr kostet. Zudem ist die Auflage des RS4 begrenzt.


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