Augustiner Bräu Edelstoff Testbericht

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ab 16,54
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Summe aller Bewertungen
  • Geschmack:  sehr gut
  • Erfrischungsfaktor:  hoch
  • Wirkungsgrad:  durchschnittlich
  • Nachwirkungen:  keine
  • Design:  sehr gut
  • Preis-Leistungs-Verhältnis:  sehr gut

Erfahrungsbericht von olikli

Die Malzbombe

5
  • Geschmack:  sehr gut
  • Wirkungsgrad:  hoch

Pro:

Münchens ganzer Stolz

Kontra:

Nichts für Pilstrinker

Empfehlung:

Ja

Wenn man wie ich aus \"Preußen\" nach München oder Umgebung zieht und einem guten Bierchen nicht abgeneigt ist, kommt man sehr schnell auf das Beste der Augustiner-Brauerei, den \"Edelstoff\". Allenthalben hört man, daß es sich um das beste Bier Münchens handeln soll. Und wahrlich, zumindest unter den Erzeugnissen der Müncher Großbrauereien (es gibt durchaus auch noch ein paar kleine, die außerhalb Münchens kaum einer kennt) nimmt es auch für mich einen herausragenden Rang ein. Und so steht nun ein Glas des Bieres mit dem drolligen und doch so passenden Namen vor mir und harrt darauf, von mir verkostet zu werden. Aber vor der Praxis erst einmal etwas Theorie


Die Brauerei
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Augustiner dürfte eine der ältesten Brauereien der Welt sein. Im Münchner Augustinerkloster wurde nachweislich schon im Jahr 1328 Bier gebraut. Mit Weihenstephan kann es nicht ganz mithalten, das ist knapp 300 Jahre älter, aber nichtsdestoweniger ist das schon eine gewaltige Tradition. Heute wird das Bier natürlich nicht mehr von Mönchen im Kloster gebraut, 1817 wurde die Brauerei privatisiert. Vom Ausstoß her liegt Augustiner an der vierten Stelle der Münchner Großbrauereien hinter Paulaner, Spaten und Löwenbräu.


Die Flasche
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Mittlerweile füllen so gut wie alle Brauereien ihr Bier in schlanken, elegant wirkenden Flaschen ab. Nicht so Augustiner. Hier gibt es wie eh und je die altmodische gedrungene Variante, was die Kästen übrigens um einiges unhandlicher macht. Auch das Etikett wirkt etwas bieder. In Schwarz, Weiß und Gold gehalten, befindet sich darauf die Spitze eines Bischosstabes als Logo, das von Hopfenblüten umrankt wird.


Der Geruch
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Hat man ein Glas eingeschenkt, bemerkt man sofort das kräftige Aroma, das diesem edlen Bier entströmt. Ein deutlicher Malzgeruch zeigt schon an, daß sich norddeutsche Pilstrinker gehörig an dieses Bier gewöhnen müssen. Aber das Malz ist eben die Spezialität der Münchner Biere. Hier sind wir nun einmal im Königreich des Malzes, obwohl ironischerweise das berühmteste deutsche Hopfenanbaugebiet, die Hallertau, gar nicht so weit von München entfernt ist.


Die Farbe
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Edelstoff ist relativ hell und sieht deshalb recht unscheinbar aus, aber eines Besseren belehrt uns


Der Geschmack
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Wie sich schon beim Geruch andeutet, schmeckt das Bier sehr malzig. Es ist so ziemlich das malzigste Bier, das ich kenne. Der Hopfen hält sich sehr dezent im Hintergrund, man bemerkt seine Anwesenheit erst nach einigen Sekunden. Trotz des betont malzigen Geschmacks ist Edelstoff aber nicht allzu süß, der Hopfen gleicht die Süße des Malzes gerade so weit aus, daß sie nicht überhand nimmt. Die Geschmacksfülle von Edelstoff ist einfach gewaltig. Da der Geschmack sehr lange anhält, ist Edelstoff eher ein Bier zum Genießen als zum bloßen Durstlöschen. Man kann sich ruhig Zeit lassen mit seinem Glas. Es ist ohnehin nicht ratsam, dieses Bier zu kalt zu trinken, da sonst viel an Aroma verloren geht. Übrigens bekommt man es gerade in den Augustiner-Stammhäuseren in München oft sehr kalt serviert, so daß man es erst ein Weilchen aufwärmen lassen sollte, damit sich das gealtige Aroma entfalten kann. Unter 10 Grad sollte die Trinktemperatur nicht sinken.


Die Daten
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Helles Export, untergärig
Alkohol: 5,6 Vol %
Stammwürze: 11,2 %


Der Preis
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Mit EUR 0,69 pro Flasche im örtlich Hit-Supermarkt leigt es an der Obergrenze der Exportbiere, aber diesen Preis ist es allemal wert.


Fazit
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Wie gesagt, Pilstrinker müssen sich erst daran gewöhnen, aber wer ein malzbetontes Export zu schätzen weiß, ist mit Augustiner Edelstoff bestens bedient. Außerhalb Bayerns wird es sicher nicht überall erhältlich sein, aber in größeren Getränkemärkten dürfte es kein Problem sein, einen Kasten zu ergattern.

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