Ausstieg aus Atomenergie Testbericht

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Erfahrungsbericht von Harzer

Ausstieg ja, aber nur in Raten!

Pro:

Lange Sicherung, Gefährlich

Kontra:

z.Z. unverzichtbar

Empfehlung:

Nein

Hallo Community!

In dieser Rubrik wurden bisher viele , teilweise sehr emotionale Meinungen veröffentlicht. Ich finde dies normal, ist doch die Atomenergie nicht nur ein aktueller Streitpunkt sondern auch eine Altlast für unsere Nachfahren. Da kann man durchaus differenzierter Meinung sein und sollte dies auch.

Okay, nun aber zum Thema : Prinzipiell bin ich für einen Ausstieg aus der Atomenergie. Man muß sich nur die Halbwertzeiten der Brennstäbe ansehen um zu dem Schluß zu kommen, das diese Technologie nicht gerade das Gelbe vom Ei ist. Man muß sich vor Augen halten, das die Brennstäbe, die wir heute einlagern in 30 Generationen noch immer radioaktiv strahlen und gelagert werden müssen. Haben wir das Recht unsere Kinder und Kindeskinder derartige Belastungen aufzubürden? Ich denke nicht. Man mag dem entgegenhalten, das die Lagerung in dafür vorgesehenen sicheren Endlagern (oft Bergwerken) erfolgt, die eine Beeinträchtigung für die Umwelt auf ein Minimum reduzieren. Dies ist sogar richtig, allerdings nur für die Gegenwart. Der Mensch ist gerade einmal in der Lage Häuser zu errichten, die ein paar hundert Jahre im Höchstfall halten, wie kann man sich da anmaßen zu behaupten sichere Lager für mehrere tausend Jahre zu bauen. Die Garantie des Sicherheitsstandarts heute räumt nicht die Gefahren der Zukunft aus.

Aber gut, wie in der Überschrift bereits deutlich wurde, bin ich trotzdem gegen einen überschnellen Ausstieg aus der Kernenergie. Warum? Nun, man mag über diese Technologie denken was man will, Fakt ist sie beliefert uns aktuell mit Energie. Wollen wir uns aus dieser Branche zurückziehen, muß zuerst garantiert werden das diese Energie auf eine genauso effektive und vor allem billige Art und Weise erzeugt werden kann. Es gibt sicher Möglichkeiten über Wind- und Solarkraft einen Ausgleich herbeizuführen. Doch leider stecken diese Technologien in den Kinderschuhen und sind in ihrer Produktion kostenintensiver. Die Energiepreise würden zwangsläufig steigen und wer wäre der Hauptbelastete? - Der "kleine Mann" auf der Straße. Sicher kann man den Energiebedarf auch durch Importe sichern, allerdigs benutze ich lieber relativ sicheren deutschen (oder westeuropäischen) Atomstrom, als diesen aus der Ukraine oder Weißrussland zu erhalten wo die Werke weit weniger gesichert sind.

Letztlich sind die bestehenden Atomprogramme auch gekoppelt an wissenschaftliche Einrichtungen. Ein schneller Rückzug aus der Kernkraft wirft diese Einrichtungen um Jahre zurück. Bei dem ohnehin schon gravierenden Technologierückstand in Deutschland. wäre dies meines Erachtens nach ein großer Fehler.

Dies alles räumt die ohne Zweifel bestehenden Gefahren, welche von Atomkraftwerken ausgehen nicht aus. Denkt man an Tschernobyl oder Harrisburg, dann kann einem schon mulmig werden. Also ist der Ausstieg an sich schon der richtige Weg. Aber man sollte doch vorher sicherstellen, das die günstige Stromversorgung und die wissenschaftliche Forschung anderweitig garantiert werden. Dies sehe ich zur Zeit nicht als gegeben an.

Bis bald

Harzer

11 Bewertungen, 3 Kommentare

  • GuinnessMan

    07.03.2002, 22:16 Uhr von GuinnessMan
    Bewertung: sehr hilfreich

    klasse bericht. weiter so. gruß olli.s

  • owesen

    06.03.2002, 15:05 Uhr von owesen
    Bewertung: sehr hilfreich

    Absolut richtig ! - Und Deine anderen Berichte waren auch korrekt von der Meinung her und lesenswert !!! Gruß, Sönke ( owi13 )

  • ToughDaddy

    06.03.2002, 14:53 Uhr von ToughDaddy
    Bewertung: sehr hilfreich

    Stimmt! Es wird Zeit, daß die anderen Energien gefördert werden. Selbst Ölkonzerne stellen mittlerweile fest, daß sie sich auf die wenigen Ölreserven nicht mehr verlassen können.