Baldur's Gate II: Schatten von Amn (PC Rollenspiel) Testbericht

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ab 9,22
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Erfahrungsbericht von Oculus

Ein Spiel das den Namen \'Rollenspiel\' verdient.....

Pro:

extreme Spieltiefe, tolle Gespräche und Interaktionsmöglichkeit, fesselnde Geschichte, faszinierende Charaktere, sehr gutes Preis-Leistungsverhältins

Kontra:

älteres Spiel, etwas Geduld zum Einspielen nötig (vor allem für Anfänger des Generes)

Empfehlung:

Ja

Baldur’s Gate II ist ein würdiger Nachfolger des ersten Spielehits geworden. Zuerst eine kurze Erklärung: Das Spiel des Jahres 2000 ist ein enorm tiefgründiges Rollenspiel, das sich an die AD&D-Regeln der 3. Generation hält. Man nimmt die Rolle des Hauptcharakters ein, den man frei nach seinen Wünschen gestalten kann. Im Paket sind die 4 CDs des Standardspieles, sowie die Erweiterungs-CD und eine Demo von Icewind-Dale enthalten. Dazu kommen die beiden exzellenten und unterhaltsamen Handbücher (auf die sich Leute, die wie ich sehr gerne lesen, besonders freuen können) und farbige schön aufgemachte Karten. Die Systemanforderungen sind mit 233 MHz (P II) (empfohlen: 350 MHz), 32 MB RAM (64 MB sollten’s aber schon sein), 4x CD-ROM-Laufwerk (empfohlen: 8fach), 4 MB Grafikkarte – DirectX-kompatibel und DirectX 7.0 oder höher, recht niedrig, also auch was für schwache Rechner.

Das Spielprinzip ist sehr einfach ausgefallen. Das Handbuch ist hierbei überhaupt nicht vonnöten, aber sehr unterhaltsam, da es zum einen die Geschichte von Amn zum Teil erklärt und zum anderen von zwei „Gelehrten“ der Schwertküste, Volo und Elminster geschrieben bzw. kommentiert wurde. Durch das Tutorial finden sich Einsteiger schnell zurecht und die Erfahreneren freunden sich mit den kleinen Änderungen und Neuerungen an. Man muss die AD&D-Regeln nicht beherrschen, um das Spiel beginnen zu können, man braucht sich nur nach hinten zu lehnen und sich von der Geschichte ergreifen lassen.

Am Anfang stehen mehrere Rassen zur Auswahl, die sich dann in die (Unter-)Klassen unterteilen (wobei sich einige untereinander ausschließen oder auch Vorteile/Nachteile ergeben). Neben Bestimmung von Geschlecht, Aussehen, und Namen kann man wählen unter: Mensch, Halbelf, Elf, Halbork, Zwerg, Halbling und Gnom. Dann stehen zur Auswahl:
Krieger, Priester, Spitzbuben, und Magier, wobei es viele Unterklassen, wie Paladine oder Barden gibt.
Weiterhin werden die Gesinnung (von chaotisch böse bis hin zu rechtschaffen gut) und Fertigkeiten, wie Stärke, Charisma, und Konstitution oder auch der Umgang mit Waffen und Zaubern eingestellt bzw. nach AD&D-Manier erwürfelt.

Gesteuert wird per Maus und Tastatur, wobei sich die Menüleisten am rechten und linken Bildschirmrand befinden und unten ein Balken für weitere Einstellungen zur Verfügung steht.
Es ist zu beachten, dass einem enorm viele Handlungsmöglichkeiten überlassen werden (z.B. zusammenklauen der Ausrüstung – is ja sowieso viel zu teuer) und das Game eine extreme Spieltiefe besitzt wodurch es am Anfang etwas kompliziert werden kann.

Die NPCs (das sind die Charaktere auf die man während seiner Reise trifft und in der Gruppe aufnehmen kann), sind wirklich unterhaltsam und ein jeder hat seine eigene interessante Geschichte (oder auch mehrere, wie im Fall von Jan Jansen). Im Mehrspielermodus kann man sie zwar durch erstellte Charaktere ersetzen, doch wird die Geschichte gerade durch jene in Gang gebracht. Insgesamt werden bis zu 6 Leute kontrolliert.
Als Kind Bhaals muss man nun versuchen einem Geheimnis nachzugehen, nämlich herauszufinden, warum man, gemeinsam mit Schwester Imoen, von einem Wesen mit Namen John Irenicus für Experimente missbraucht wurde und die Schwester, die wegen unterlaubtem Zaubern eingekerkert wurde, befreien. Dabei tauchen immer mehr bekannte und unbekannte Gesichter auf, völlig unerwartete Geschehnisse nehmen ihren Lauf und am Ende ist alles ganz anders passiert als man hätte annehmen können; viel besser als ein spannendes Buch.
In der Fortsetzung muss sich der Hauptcharakter seinem Schicksal, als Kind Bhaals stellen und wird mit Stufen von sogar über 40 ein mächtiger Krieger.
Das Spiel kann wahlweise rundenbasiert ablaufen oder in einzelnen Schritten zum Echtzeitrollenspiel mutieren (es werden immer dieselben AD&D-Regeln verwendet – nur die grafische Ausgabe passt sich dann den Einstellungen an und es werden mehr Pausen gemacht).

Die Grafik des Spieles ist zugegebener Maßen schon recht alt, aber sieht schön aus und da zur Zeit sowieso Egoshooter im Durchbruch sind, wird man noch einige Zeit auf eine Alternative warten müssen. Der ebenfalls alte Rivale Diablo II zieht in diesem Duell auf jeden Fall den kürzeren. Die Iso-2D-Ansicht ist zwar manchmal etwas umständlich, weil Gänge und Türen übersehen werden (Tablulatortaste!), doch alles in allem werden riesige, prächtige Areale geboten mit vielen schönen Märchenbuchkulissen und detaillierten Personen, sowie Gegnern. Auch fehlt es nicht an Abwechslung, denn mal erforscht man wohl ausgebaute Festungen, ein andermal kämpft man sich durch die Unterwelt oder sogar seine eigenen Gedanken.
Neuerdings ist es auch möglich in Auflösungen von 1024 x 768 oder höher zu spielen,

Die Soundausgabe ist recht gut gelungen, wobei wieder einmal die Synchronisation hinter den amerikanischen Stimmen steht. Aber die Ausrufe der Kämpfer, die Umgebungsgeräusche und Kommentare der Mitstreiter verbreiten zusätzliches Baldur’s Gate – Flair. Einfach toll und zum hineinleben.

Den größten Pluspunkt bilden die Geschichte und die amüsante Unterhaltung, welche dadurch entsteht. Es gibt viele, viele, viele Stellen an denen man einfach nur über die Gespräche lachen kann, weil die meisten NPCs schon recht verrückt sind. So weiß Jan Jansen z.B. für jede Situation eine vergleichende, anschauliche, kuriose und phantasievolle Geschichte vorzuweisen und Minsk seinen Miniatur-Riesen-Weltraumhamster Boo für alle Taten zu loben. Auch ist wird die Geschichte durch die wundeschönen Grafiken, stimmungsvollen Geräusche und faszinierenden Zwischensequenzen aufrechtgehalten, sodass man sich schon nach ein, zwei Wochen mit seinem Charakter zu identifizieren vermag.

Fazit: Wer nicht nur auf pure, harte Action steht, bei der man nicht überlegen muss sollte auf Diablo setzen und/oder auf derartige Nachfolger warten. Ansonsten hat jeder, der sich auch nur ein wenig für Rollenspiele interessiert und sich von Geschichten über Drachen und edlen, sowie unedlen Streitern mitreißen lässt garantiert 2 – 3-monatige (bei Veteranen) Freude an diesem Spiel. Außerdem läuft das Spiel auch auf älteren Rechnern ohne Probleme und ist bereits zum Budgetpreis zu erhalten. Es sollte wirklich in keiner Spielesammlung fehlen. Im Multiplayer ist es auch sehr gut zu gebrauchen, obwohl man dabei allerdings viel Zeit investieren, da es recht langatmig ist (auch mit Modem spielbar). Also auf zum nächsten Händler.

Danke fürs Lesen!
Euer Matthias

PS: Ihr seit ja immer noch da! Ab und Kaufen!

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