Avent Flasche 125ml Testbericht

Als mein Sohn am 02.06.2002 zur Welt kam, war ich bereits komplett ausgestattet mit herkömmlichen Fläschchen und Schnullern. Nach kurzer Zeit stellte ich fest (da mein Baby auch ein Frühchen war), dass er mit diesen Flaschen ständig zu viel oder zu wenig Milch bekam, Bauchschmerzen vom zu schnellen Trinken hatte, Luft zog oder gar nicht erst satt wurde.
Also hörte ich mich um und erfuhr von Avent. Zuerst mal schockierte mich der Preis. Ich habe mir aber dann doch eine Flasche zur Probe geholt, weil ich alles versuchen wollte um dem Kind die Bauchschmerzen zu ersparen. Der zweite Schock war, dass weder die Flasche selbst noch die Schnuller mit anderen Systemen kombiniert werden können, weil alles einen größeren Durchmesser hat. Auch passen Aventflaschen in keinen normalen Fläschchenwärmer oder Sterilisator und auch nicht in die Flaschenboxen. Dieses Zubehör gibt es allerdings (etwas teurer) auch bei Avent. Trotz diesem zweiten Nachteil entschied ich mich kurze Zeit später, mein komplettes Sortiment umzustellen und das hat folgende Gründe:
Avent Sauger haben die Form einer Brustwarze. Das hat den Vorteil, dass die Kinder kaum Luft saugen und die Form ja von der Brust der Mutter noch kennen und es somit zu keinen Still-Irritationen kommt. Auch ist der Sauger durch diese Form gaumenschonend. Wenn ein Kind mehrere unterschiedliche Formen der Nahrungsaufnahme durchprobieren muss, kann es sein, dass es bald gar nichts mehr annimmt.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Aventflaschen leicht zu reinigen sind, eben weil sie einen größeren Durchmesser haben. Sie lassen sich gut in der Hand halten (auch längere Zeit), da eine schmälere Stelle in etwa der Mitte der Flasche den Griff festigt.
Die Sauger sind aus Silikon und lassen sich ebenfalls sehr gut reinigen. Sie nehmen zwar ein wenig die Farbe von Karotten an, aber das mindert die Qualität nicht. Sie sind erhältlich mit einem, zwei oder drei Löchern, je nach Verwendung. Auch gibt es einen variablen Sauger für Breie, den ich selbst allerdings noch nicht probiert habe.
Die Einloch-Sauger sind für ganz Neugeborene und ansonsten gibt es nur noch einen (nämlich den 2-Loch-Sauger) für die Milchgabe, egal wie alt das Kind ist oder wieviel es benötigt (der 3-Loch-Sauger ist für Breie gedacht). Trotz dieses einfachen Systems (nur zwei Saugergrößen) bekommt das Kind aber genau die Menge, die es braucht im Gegensatz zu anderen Systemen, bei denen man ständig die Löcher entweder selbst vergrößern muss oder neue Sauger kauft.
Das Kind trinkt schnell und sauber mit diesen Saugern und lässt sich kaum davon ablenken.
Die Anwendung ist einfacher, da man nicht mehr darauf achten muss, ob die Flasche falschherum gehalten wird. Da die Avent-Sauger kein Luftloch haben, muss dieses logischerweise auch nicht nach oben gehalten werden. Die Sauger sind so konstruiert, dass sie in den Flaschenring eingezogen werden müssen. Der Sauger hat eine kleine Vertiefung, die genau von dem Ring umschlossen wird, und zwar so fest, dass man schon ein wenig ziehen muss, um den Sauger hinein- oder herauszubekommen. So kann er weder verrutschen, noch - wie andere Sauger - mit der Zeit durchrutschen, er wird immer wieder fest im Ring sitzen und sich nicht verformen.
Auch wenn das Kind etwas größer ist und seine Flasche selbst halten will, lernt es das mit Aventflaschen einfacher, weil sie größer und somit einfacher zu halten sind. Durch die erwähnte schmale Stelle fällt es natürlich auch den Kindern leichter, die Flasche auch in den Händen zu halten und nicht fallen zu lassen.
Auch die Zubereitung der Milch kann hygienischer erfolgen, weil man nicht - wie bei anderen Systemen - den Sauger oben zusammendrücken muss beim Schütteln, so dass keine Milch herausspritzt. Aventflaschen haben einen Plastikdeckel, der aufgesetzt das Austreten von Flüssigkeit verhindert, weil der den Sauger dicht abschließt. So kann einfach mit aufgesetztem Deckel die Flasche geschüttelt werden und das Kind hat nicht die Keime der Finger im Mund. Also lassen Sie sich bei den normalen Avent-Milchflaschen keine weißen Abdeckplättchen aufschwatzen. Sie brauchen sie nicht!!! Der Deckel schließt luftdicht und auslaufsicher ab.

All diese Vorteile und vor allem, dass mein Sohn nicht mehr so viel Luft im Bauch und folglich keine Bauchschmerzen mehr hatte haben mich überzeugt, dass Avent tatsächlich das momentan beste System hat.
Wer natürlich so viel Geld nicht ausgeben will oder kann bringt sein Kind auch nicht mit anderen Systemen um, immerhin sind die Babys früher auch groß geworden und viele von ihnen haben auch ein annehmbares Gebiss. Ich habe nur für mich entschieden, alles zu tun, damit das Risiko von Krankheiten, Schmerzen und krankhaften Veränderungen des Körpers meines Kindes möglichst gering ist und dafür kann ich Avent nur empfehlen.

Übrigens: Die Sauger würden zwar ewig halten, sollten aber alle 3 Monate gewechselt werden. Erstens der Hygiene halber und zweitens, weil auch das beste Silikon mal rissig wird und sich dann Rückstände sammeln können.
Noch ein Tip: Zur Befüllung der Flasche gibt es von Avent einen kleinen \"Futterspender\". Er fasst drei Mahlzeiten an Milchpulver und ist so für eine schnelle Mahlzeit unterwegs ideal.