Philips Avent Isis Standard Testbericht

Philips-avent-isis-standard
ab 14,03
Auf yopi.de gelistet seit 08/2003
5 Sterne
(5)
4 Sterne
(2)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen

Erfahrungsbericht von Coppedia

Aber eine Milchkuh bin ich noch lange nicht!

Pro:

tolles Design, tollee Handhabung, sehr hygienisch

Kontra:

etwas teuer, aber gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Empfehlung:

Ja

Avent Milchpumpe

Schon vor der Geburt unseres Sohnes stand fest, dass ich gerne stillen würde! Um aber auch meinen Mann mit einzubeziehen und Freiraum für Schlaf und andere wichtige Lebenssituationen ohne Kind zu schaffen, habe ich mich recht schnell entschlossen, meine Milch abzupumpen. In der Geburtsklinik unseres Sohnes durfte ich, die weniger erfreuliche, Erfahrung mit einer elektrischen Milchpumpe machen und habe somit meinen ersten Kaufentschluss getroffen: Eine handbetriebene Milchpumpe musste her!

Nach vielen Stunden in denen ich mich mit den Vorteilen und Nachteilen der unterschiedlichen Anbieter auseinandergesetzt habe, fiel die Entscheidung für die ISIS-MILCHPUMPE VON AVENT

Vorteile:
Die Isis-Milchpumpe von Avent ist eine handbetriebene Milchpumpe zum Abpumpen von Muttermilch. Die „Blütenform“ des Brustaufsatzes sorgt für ein angenehmes Gefühl auf der Haut und engt die Brust nicht unnötig ein.
Die einfache Reinigung, das einfaches Zusammensetzen der Einzelteile, die sehr einfache Handhabung sprechen ebenfalls für diese Pumpe.
Das passende Flaschen und Einmal-Beutel-System bietet umfangreiche Anwendungsmöglichkeiten zum Einfrieren und für unterwegs.
Das Design der Pumpe wirkt auf mich ansprechend und keinesfalls abschreckend!

Nachteile:
Der einzige, mir bekannte, Nachteil sind die relativ hohen Anschaffungskosten für die Pumpe, die benötigten Weithalsflaschen und das passende Zubehör wie Sterilisator und Flaschenwärmer! Allerdings bin ich mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis insgesamt zufrieden!

Inbetriebnahme:
Die Pumpe besteht aus sechs Einzelteilen, die vor Gebrauch zusammengesetzt werden müssen. Im Einzelnen sind das:
- die Pumpe
- ein sternförmiges kleines Element
- Der Saugknopf
- Der Hebel
- Die Schutzkappe
- Flasche oder Einmalsystem-Beutel

Als ich das erste Mal meine frisch sterilisierte Pumpe zusammenbauen wollte, war ich doch sehr nervös. Alle Teile waren durch die Sterilisation feucht und warm, ein wenig glitschig und sehr gewöhnungsbedürftig. Also habe ich erst einmal den sternförmigen Kreis unter die Pumpe gedrückt, allerdings zu feste, denn er kam auf der anderen Seite sofort wieder raus! Beim zweiten Versuch ging es besser! Der Saugknopf fand seinen Platz oben auf der Pumpe und ich habe ihn mit dem Pumphebel und der Schutzkappe verbunden. Danach fehlten noch der „Blütenaufsatz“ und die Milchflasche, fertig!
Beim ersten Einsatz brachte ich fast 5 Minuten und etliche Blicke in die Anweisung um die Pumpe zusammen zusetzten, schon eine Woche später lag ich bei unter einer Minute, heute schaffe ich es in wenigen Sekunden! Also, auch wenn es sich recht schwierig und kompliziert anhört, eigentlich ist es recht einfach und bekanntlich macht Übung ja den Meister! ;-)

Gebrauch:
Nachdem ich es geschafft hatte, die Pumpe zusammen zusetzten folgte der erste Einsatz! Auf meinen frisch gewaschenen Busen habe ich mit frisch gewaschenen Händen die Pumpe gesetzt und ein paar Mal kräftig gepumpt um den Milchflussreflex anzuregen! Es passierte gar nichts! Leicht verstört habe ich also die Pumpe wieder auseinandergebastelt und festgestellt, dass dieses sternförmige Ding nicht richtig saß, dies aber für den Unterdruck der Pumpe von entscheidender Funktion ist. Zwei reparierende Handgriffe später versuchte ich erneut mein Glück und siehe da: Es funktionierte!
Nach ca. 30 Minuten war ich fertig und hatte 40 ml abgepumpt. Eigentlich recht wenig, aber zur damaligen Zeit vollkommen den Bedürfnissen meines Babys angepasst. Später habe ich, durch die Pumpe angeregt, mehr Milch gebildet und angefangen zu Zeitpunkten abzupumpen, in denen ich besonders viel Milch hatte oder mein Baby nach dem Stillen noch viel Milch übrig gelassen hat. Auch zeitgleich zu stillen und zu pumpen hat sich bewährt, da durch die Saugbewegungen des Babys der Milchflussreflex automatisch angeregt wird und nicht durch die Pumpe stimuliert werden muss. Die Milch fliest also einfach besser!

Reinigung:
Nach dem Pumpen reinige ich die Pumpe unter fließendem warmem Wasser, wobei ich sie komplett zerlege und besonders darauf achte, jeden Milchrest zu entfernen! Gelegentlich wandert sie auch in die Spülmaschine und bekommt eine „Komplett-Reinigung“!
Vor jedem Gebrauch, bei mir also täglich, wandert die Pumpe in die Mikrowelle zur Sterilisation mittels Mikrowellensterilisator. Sterilisieren sollte man die Pumpe vor Gebrauch in jedem Fall, dafür bieten sich verschiedene Methoden an:

- Sterilisation mit Sterilisator für Flaschen (auch für Pumpen geeignet!)
- Sterilisation mit Sterilisator für die Mikrowelle
- Sterilisation durch Auskochen

Alle drei Methoden haben Vor- und Nachteile, bei regelmäßigem Gebrauch bietet sich die Anschaffung eines Sterilisationsgerätes aber in jedem Fall an!

Passende Systeme – Lagerung der Milch:
Die beste Milchpumpe der Welt macht keinen Sinn, wenn man das Baby danach mit der Milch nicht ordentlich füttern kann. Saugirritationen können durch falsche Sauger zu der Ablehnung der Brust beim Kind führen, lästiges Umfüllen der Milch birgt die Gefahr der Verseuchung mit Keimen. Ich fand es sehr Vorteilhaft, die Milchflasche aus der mein Kind trinken soll, direkt an die Pumpe schrauben zu können und somit in diese abpumpen zu können! Nachdem der Pumpvorgang abgeschlossen ist, kann die Flasche mit dem Sauger verschlossen werden und 2 Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Spätestens dann sollte sie in die Gefriertruhe wandern, wenn die Milch nicht verzehrt wird. Da Sauger zum Einfrieren ungeeignet sind, gibt es Gefriergeeignete Aufsätze, die einfach mit dem Sauger getauscht werden. Die Flaschen sind selbstverständlich auch Gefriergeignet!

Wenn schon vor dem Abpumpen feststeht, dass die Milch zum späteren Gebrauch in die Tiefkühltruhe wandert, gibt es aber noch eine bessere Möglichkeit:
Das Einmal-System! Dies Besteht aus vorsterilisierten Flaschenbeuteln und einer Flaschenhalterung! Das Besondere dabei ist, dass kleine Plastikbeutel in eine optisch ganz normale Milchflasche „eingehängt“ werden! Die Isis-Milchpumpe wird dann auf die Falschenhalterung geschraubt und die abgepumpte Milch fliest direkt in den Beutel! Wenn der Pumpvorgang abgeschlossen ist, verschließt man den Beutel mit einem Clip und er wandert in die Tiefkühltruhe! Bei Bedarf wird der Beutel aufgetaut, in die Flaschenhalterung eingehängt und verfüttert! Anfangs habe ich die Milch immer in den Flaschen eingefroren, aber da ich diese auch zum Pumpen brauche und sie eine Menge Platz wegnehmen, war das Einmal-System eine tolle Alternative um Milchvorräte anzuhäufen! Falls man keinen Sterilisator hat oder haben will, kann man sich mit diesem System zumindest das Auskochen der Flaschen sparen!

Anschaffungskosten und Besonderheiten:
Die Anschaffungskosten schwanken gewaltig durch die unterschiedlichen Angebotsformen. Man kann die Pumpe sozusagen „natur“ kaufen und erhält neben der Pumpe zwei kleine Flaschen. Es gibt sie aber auch in Kombination mit dem Einmal-System bei dem eine Flasche zum Einhängen und 10 Flaschenbeutel dabei sind. Auch für Unterwegs existiert ein Set, in diesem sind dann mehrere Flaschen, Kühlakkus, Stilleinlagen und eine Kühltasche enthalten. Ich habe mich für letzteres entschieden, da es meinen Bedürfnissen entspricht und kann zu der Tasche noch anmerken, dass sie sehr praktisch ist, ein tolles Design hat und eher wie eine ungewöhnliche Handtasche aussieht, als einer Kühltasche zu ähneln.
Die Sets sind zwischen 40 und 70 Euro zu bekommen! Allerdings ist der Handel deutlich teurer als zum Beispiel Versandhäuser oder das Internet!

Das Set für Unterwegs ist immer das teuerste, aber ein wenig Recherche im Net hat den Preis von 70 auf 54 Euro runtergeschraubt und damit bin ich ganz zufrieden! Das günstigste Angebot für die „natur“ Pumpe lag bei 38 Euro, allerdings im Net und ohne Versandkosten!

Besonders wichtig ist noch zu erwähnen, dass es sich bei den passenden Aventflaschen durchgehend um Weithals-Flaschen handelt! Diese Flaschen passen nicht in jeden handelsüblichen Flaschenwärmer und Sterilisator! Somit ist man gezwungen darauf zu achten, ob das weitere Zubehör ebenfalls für Weithalsflaschen geeignet ist oder man kauft ausschließlich Avent-Produkte, die zwar qualitativ hochwertig sind, aber einen stolzen Preis haben! Mein Zubehör ist nicht von Avent, sondern von anderen Firmen, dies war zwar günstiger, aber dafür beneide ich meine Freundinnen mit Original Avent Zubehör immer, weil es auch einfacher feiner Aussieht!

Fazit:
Die Isis-Milchpumpe von Avent war für mich die absolut richtige Entscheidung! Geräuscharm und praktisch in der Anwendung, schöner Stil und leichte Handhabung haben mich rundherum überzeugt! Ich vergebe die höchste Punktzahl, denn trotz leichter Einschränkungen durch hohe Anschaffungskosten und Zubehör Zwang bin ich mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis zufrieden. Mein Sohn hat auch bis heute noch keine Saugerirritation und liebt das Stillen ebenso wie die Flasche. Mir hat diese Pumpe Still-Freiheit geschenkt, denn nach langen Nächten kann mein Mann unseren Sohn füttern, während ich ein paar Stunden Schlaf nachhole! Der Zeitaufwand ist gering und im Gegensatz zu elektrischen Pumpen sind kein langer Aufbau oder störende Geräusche zu bemängeln. Das Avent-System hat inzwischen Preise gewonnen, die ihren Vorzug belegen können, doch das ist mir nicht wirklich wichtig, denn ausnahmsweise hat mich das System überzeugt!

25 Bewertungen