BAföG Testbericht

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Erfahrungsbericht von struppi_kruemel

Wo ist die wirkliche Unterstützung?

Pro:

Geld für die Ausbildung

Kontra:

lange Bearbeitungsdauer, ungerechtes System

Empfehlung:

Ja

Da ich eine von vielen Studenten bin, die Bafög bekommt, möchte ich euch heute meine Erfahrung mitteilen.
Ich hoffe, dass ich alle wichtigen Sachen aufzähle, wenn nicht, dann tut mir das sehr leid, aber es ist leider so unübersichtlich, dass man langsam nicht mehr durchsieht:-)

Das Bafög allgemein:
Bafög steht für Bundesausbildungsförderungsgesetz und ist eine finanzielle Hilfe und Unterstützung für Studenten und Schüler. Es soll helfen, trotz finanziellem oder sozialen Hintergrund eine Ausbildung absolvieren zu können.
Gefördert werden können Schüler ab der 10.Klasse, von Berufsfachschulen, normalen Fachschulen, und Studenten an Universitäten und Akademien.
Man muss nicht unbedingt aus Deutschland kommen, auch ausländische Schüler/Studenten können unter Umständen auch Bafög bekommen. Was dort jedoch erfüllt werden muss, weiß ich nicht genau und man müsste sich dann doch an das Bafög Amt wenden.
Man darf nicht älter als 30 Jahre sein, es sei denn man hat zwischenzeitlich etwas anderes wichtiges zu tun gehabt. (Vllt ein Kind bekommen oder Verwandte gepflegt)
Nach dem 5.Semester muss man zum 1.Mal einen Leistungsnachweis erbringen, damit das Amt sieht, dass das Ausbildungsziel auch erreicht werden kann.
Wie viel Bafög bekommt man?
Das ist sehr sehr unterschiedlich. Der Höchstbetrag ist jedoch ca. 585Euro. Dies kann sich aber auch schon wieder geändert haben.
Die Höhe rechnet sich zusammen aus der Art der Hochschule, des Einkommen der Eltern, des eigenen Einkommens, die Höhe der Miete und ob man bei den Eltern wohnt oder nicht.

Wie lange bekommt man Bafög?
Man kann so lange Bafög bekommen, wie man in der Ausbildung ist. ABER: Man darf als Student natürlich nicht die Förderungshöchstdauer, also die Regelstudienzeit, überschreiten.
Arten des Bafögs:
Es gibt drei verschiedene Arten gefördert zu werden: Das Schüler Bafög, das normale Bafög und das Meister-Bafög.
Zu dem Meister Bafög kann ich leider absolut nichts sagen, da ich mich damit noch nicht beschäftigen musste.
Schüler Bafög: Das Geld gilt hier als Zuschuss, d.h. man muss es nicht zurückzahlen.
normales Bafög: Hier wird dem Studenten das Geld zur Hälfte als Zuschuss gegeben, und die andere Hälfte als Zinsloses Darlehen. Nach Beenden des Studiums hat man 5 Jahre Zeit, bis man das Geld in monatlichen Raten zurückzahlen muss.

Antrag stellen:
Dank des tollen Internets, kann man die nötigen Formulare direkt auf der Homepage des Bafög ausfüllen und abschicken:
http://www.das-neue-bafoeg.de/de/305.php
Man sollte dies recht schnell tun, da das ganze Ausfüllen echt lange dauert und bis man dann erstmal die endgültige Antwort bekommt, dauert auch wieder. Also sobald man einen Bescheid von der Uni bekommt, Antrag ausfüllen und abschicken.
Meine persönlichen Erfahrungen mit Bafög:
Alles fing im September 2006 an, als für mich fest stand, ich ziehe nach Würzburg um dort Lehramt zu studieren. Zum Glück hatte mein Vater schon viel Erfahrung mit dem Bafög, dadurch, dass meine Schwestern auch noch Bafög bekommen haben. Also hat er den ganzen Schreibkram für mich übernommen. Es hat auch recht gut geklappt, als ich jedoch das erste Mal einen Bescheid bekam, blieb mir ein wenig die Luft weg: 104Euro/ Monat sollte ich bekommen. Das liegt daran, dass meine älteste Schwester ihre Lehre beendet hatte und somit aus dem Bafög rausfiel. Also waren nur noch meine andere Schwester und ich übrig. Tja, es hieß wohl, dass meine Eltern über der Grenze lagen. D.h. sie verdienen zu viel:-) Haha, soll das ein Witz sein? Zu dem Zeitpunkt mussten sie sowieso schon viel bei meiner Schwester mitfinanzieren, da diese 3 Ausbildungen zur gleichen Zeit gemacht hat, die sehr teuer waren und jeden Monat bezahlt werden mussten. Naja, aber Haben oder nicht Haben. Also lief es alles so an und ich bekam immer pünktlich zum Monatsanfang mein Geld auf das Konto.
Mein eigentlicher Wunsch war es Lehramt auf Grundschule zu werden. Ich wurde jedoch nicht angenommen und hatte mich entschieden erst einmal Gymnasium zu machen, in der Hoffnung, zwischenzeitlich besser Wechseln zu können.Ha, denkste! Ich wurde auch im nächsten Jahr nicht angenommen. Also sah ich mich nach etwas anderem um und habe nun beschlossen, ab September 2008 eine Ausbildung zur Logopädin zu beginnen.
Da ich im Moment also im 3. Semester bin, und mich nun exmatrikulieren lasse, müsste es also zeitlich eigentlich noch hinhauen, dass ich wechseln kann. Ich muss zwar einen besonderen Grund angeben, aber da fallen mir genug ein.
Nun ja, das wäre ja alles schön und gut, aber ich musste nun an der Uni 635 pro Semester zahlen. Dies haben bis jetzt meine Eltern übernommen, da ich es noch nicht geschafft hatte, nebenher einen Job zu finden. Das größere Problem ist jetzt aber, dass die Ausbildung zur Logopädin 500/ Monat (!!!) kostet. Jaaa, nicht wenig, aber wer das eine will, muss das andere mögen.
Jedoch gelte ich ab dann als Schülerin und würde einen reinen Zuschuss bekommen. Super dachte ich, und schmiss mich gleich an den Bafög Rechner, um zu gucken wie viel Geld ich nun bekommen würde, denn immerhin muss ich bedeutend mehr Geld im Mont ausgeben. ( Ich fasse zusammen: 250€ Miete, 500€ Schule, 30€ Fahrgeld, und natürlich das Geld um auch mal was zu essen) Da reicht 104€ Bafög und 150€ Kindergeld bei Weitem nicht aus und meine Eltern können das unmöglich bezahlen.
Tja und was sehe ich da?? Mein Bafög Betrag ändert sich nicht! Wie kann das sein? Tja, das tolle Bafög Amt interessiert es ja nicht ob man Studiengebühren im Monat oder alle 6 Monate zahlen muss. Es macht ja auch kein Unterschied ob man 1000Euro im Jahr oder 6000Euro im Jahr bezahlt! NEIN! *ironie*
Wie ihr merkt, bin ich ziemlich verärgert, aber wer wäre das nicht? Ich frage mich, wer sich diese Regel ausgedacht hat...es kann doch nicht sein, dass es Leute gibt, die noch zu Hause bei den Eltern wohnen, weder Studiengebühren noch sonstiges Wohngeld bezahlen müssen und trotzdem über 300Euro Bafög bekommen. Da ist doch irgendwas falsch gelaufen. Unverständlich für mich.
Tja, mir bleibt also nichts anderes übrig, als einen teuren Kredit aufzunehmen um dann nach 3 Jahren mit 16000Euro Schulden dazustehen.

Fazit:
Bafög ist schön und gut, wenn man es denn verdient bekommt. Meiner Meinung nach müssten dort noch einige Regelungen geändert werden. Natürlich freu ich mich, dass ich wenigstens etwas bekomme, aber 104Euro/ Monat, sind, in meiner Lage nich sehr viel. Aber immernoch die günstigste Variante, Geld für die Finanzierung des Studiums zu bekommen.
So, das war mein Bericht,
falls ich was vergessen haben sollte, macht mich bitte darauf aufmerksam oder fragt mich einfach

LG
Lisa

8 Bewertungen, 4 Kommentare

  • DOMMEL

    02.02.2008, 14:25 Uhr von DOMMEL
    Bewertung: sehr hilfreich

    SWE, GRUß DOMMEl

  • Miraculix1967

    01.02.2008, 21:56 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schönes Wochenende, SH und LG Miraculix1967

  • mrwong

    01.02.2008, 15:41 Uhr von mrwong
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh.........................ich freu mich auch über jede GEGENLESUNG von euch viele und liebe grüße Felix :-)

  • Gemeinwesen

    01.02.2008, 15:40 Uhr von Gemeinwesen
    Bewertung: sehr hilfreich

    Lehramt zu studieren (...) Lehramt auf Grundschule zu werden - ich dachte bislang immer, Lehramt sei die saloppe Bezeichnung für einen bestimmten Abschluss. Und kein Studienfach oder ein Beruf. Beste Grüße vom Gemeinwesen.