BWL Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Gesamteindruck:  sehr gut
  • Betreuung durch Lehrstühle:  sehr gut
  • Technische Ausstattung:  sehr gut
  • Lehrniveau:  hoch
  • Qualität der Lehrkräfte:  gut
  • Mensa:  gute Alternative zum selber kochen
  • Chancen für Auslandssemester:  gut
  • Hochschulleben:  jede Woche ein Event
  • Jahr der Immatrikulation:  2001

Erfahrungsbericht von JustOliver

Tipps für Einsteiger!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Nachdem ich hier neulich einen Beitrag zum BWL-Studium gelesen habe, möchte ich an dieser Stelle einmal ein paar Tipps für Leser geben, die gerade vor der Entscheidung der Studiumswahl interessant sind. Ich persönlich habe in Dortmund studiert, denke jedoch, dass eine Vielzahl an Erfahrungen auch auf andere Universitäten übertragbar sind.

DIE WAHL DER UNIVERSITÄT
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Wenn man sich für das betriebswirtschaftliche Studium entschieden hat, so sollte man den gewünschten Studienort sorgfältig wählen. Hier spielen unterschiedliche Kriterien eine Rolle. Zum einen kommt es auf den Ruf der Universität in der Wirtschaft an. Einen Aufschluss darüber geben Universitäts-Rankings, wie sie eigentlich jährlich vom FOCUS oder vom SPIEGEL veröffentlicht werden. Bei der Analyse dieser Rankings muss man sehr vorsichtig sein. So werden diese Rankings nach unterschiedlichen Gesichtspunkten erstellt. Teilweise werden Rankings aus der Sicht der Studierenden erstellt, teilweise aus Sicht der Wirtschaft. Beide Rankings geben wertvolle Informationen über die Universitäten. Letzten Endes ist es jedoch entscheidend, was die Wirtschaft denkt, denn hier wird nachher entschieden, ob man einen Job bekommt oder nicht.
Der Ruf der Universität hängt nicht zuletzt auch von der Qualität und dem Ansehen der dort lehrenden Professoren ab. Auch dieser sollte für den Studierenden in spe durchaus eine Rolle spielen. Das Problem ist jedoch, dass es dem Studierenden nur schwer möglich ist, sich hiervon schon vor seinem Studium ein genaues Bild zu machen. Erst im Studium lernt man, dass Reichmann (Dortmund) und Horvath (Stuttgart) bspw. die Controlling-Päpste in Deutschland sind, während Scheer (Saarbrücken) der wohl bedeutendste Prof. im Bereich Wirtschaftsinformatik in Deutschland ist. Aufschlüsse ermöglichen eventuell Aufsätze in angesehenen Wirtschaftszeitschriften, wie bspw. der WIRTSCHAFTSWOCHE oder dem HANDELSBLATT. Auch Nachforschungen hinsichtlich unternehmerischer Tätigkeiten der Professoren, wie bspw. Scheer mit dem Unternehmen IDS SCHEER AG lassen Rückschlüsse auf Kompetenz und Ansehen von Professoren zu.
Neben dem Ruf der Universität sollte man auch einen Blick auf das Lehrangebot werfen. Hier sollte die Möglichkeit bestehen, aus einer Vielzahl an Fächern auszuwählen, so dass man beim Setzen der Schwerpunkte im Hauptstudium dann auch eine Fächerkombination seinen Vorlieben entsprechend wählen kann und nicht auf ein sehr begrenztes Angebot festgelegt ist. Die Information hierüber ist meines Erachtens unerlässlich, denn nichts ist ärgerlicher, als wenn man nach abgeschlossenem Grundstudium den Studienort wechseln muss, weil das Fach, das einen interessiert, nicht an dieser Universität als Schwerpunktfach angeboten wird. Informationen über die unterschiedlichen Lehrangebote gibt es in einschlägigen Broschüren. Ich empfehle jedoch eher sich mal die für einen persönlich in Frage kommenden Universitäten näher im Internet anzuschauen. Hier betreiben eigentlich alle Universitäten inzwischen ein intensives Marketing. Die Lehrstühle und Lehrstuhlinhaber stellen sich vor, so dass man hier bereits einen guten Eindruck über die auf einen zukommenden Inhalte bekommt. An der Zahl der Veröffentlichungen eines Lehrstuhls kann man auch Rückschlüsse bzgl. des Bekanntheitsgrad des Lehrstuhlinhabers und seines Ansehens in der Wirtschaft ziehen. Und man erkennt auch gut, welche der Lehrstühle derzeit vakant sind, das heißt, ein Lehrstuhl hierfür ist zwar da, die Themen können jedoch derzeit nicht oder nur notdürftig angeboten werden.

VORLESUNGEN – NUR GEWISSENBERUHIGUNG?
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Bei meinem Studium der Betriebswirtschaft habe ich persönlich die Erfahrung gemacht, dass es sehr wichtig ist, bei den verschiedenen Veranstaltungen zu differenzieren. Und zwar sollte diese Differenzierung in der Hinsicht erfolgen, dass man sich einmal mit dem Thema auseinander setzt, ob man die Veranstaltung wirklich braucht, bzw. ob man sich das Vorgetragene nicht besser selber erarbeiten möchte. Professoren der Betriebswirtschaft sind i.d.R. recht umtriebige Menschen, die sich entweder neben der Universität selbst unternehmerisch betätigen (der wohl bekannteste dürfte hier wohl Scheer aus Saarbrücken mit seinem am Neuen Markt dotierten Unternehmen IDS Scheer AG sein) oder aber auf diversen Veranstaltungen durch Vorträge ihr Professorengehalt aufbessern. So schön dies teilweise für die Studierenden ist, denn damit wird die Universität bekannter und der Ruf entsprechend beeinflusst, so schädlich ist dies doch häufig für die Qualität der Lehre, da Vorlesungen unzureichend oder gar nicht vorbereitet werden. Das Ergebnis hiervon ist, dass in der Vorlesung entweder das Buch, das eigentlich jeder Professor verfasst hat, rezitiert wird oder aber Geschichten aus der Wirtschaft erzählt werden, deren Konsum zwar durchaus interessant sein kann, deren Prüfungsrelevanz jedoch in eben solchem Maße zu bezweifeln sein dürfte.
Hiermit will ich sagen, dass der Studierende ein Gefühl dafür entwickeln muss, ob es sich lohnt, in einer Veranstaltung zu sitzen und zu konsumieren oder ob er in Eigeninitiative zu Hause Bücher und Skripten durcharbeitet und hierbei in der Regel wesentlich schneller voran kommt, als in der Vorlesung. Meine Erfahrung ist, dass man durch Selektion der Veranstaltungen, an denen man teilnimmt, deutliche Zeitgewinne realisieren kann, die in Zeiten der Klausurvorbereitung wertvoll anderweitig genutzt werden können und in anderen, weniger stressreichen Zeiten zur Finanzierung des Studiums eingesetzt werden können. Damit ich an dieser Stelle richtig verstanden werde. Ich sage nicht, dass man Vorlesungen getrost blau machen kann. Ich empfehle nur jedem, den Vorlesungsbesuch zu hinterfragen, ob er wirklich was bringt.

LITERATUR
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Die Arbeit mit Büchern ist eine gute Sache, wenn man langweilige Vorlesungen canceln möchte und stattdessen in Eigenregie lernen möchte. Jedoch ist betriebswirtschaftliche Literatur eine Thema für sich. Das wird jeder Studierende schon nach wenigen Wochen feststellen. Denn, man benötigt Literatur, um den Veranstaltungen zu folgen (wenn man das wirklich will) oder aber um sich (als Saisonarbeiter) auf die Klausuren vorzubereiten. Hier empfiehlt sich zunächst immer die Ausleihe der benötigten Bücher in der Universitäts-Bibliothek. Jedoch wird man bald feststellen, dass hier nur in den seltensten Fällen die Bücher in der erforderlichen Anzahl vorgehalten werden. So mit gilt auch hier: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Und diese Strafe ist teuer, denn erfahrungsgemäß geht der Kauf von betriebswirtschaftlichen Bücher richtig ins Geld, da 50,-- DM für ein Buch eigentlich die Untergrenze darstellt. Zu empfehlen ist hier, sich mit guten Studienkollegen die Anschaffungskosten zu teilen. Mal kauft der eine, und der Rest kopiert sich das Exemplar, mal kauft der andere und der Rest der Gruppe kopiert sich das Buch. Überhaupt wird der Studierende bald merken, dass der Kopierer zu seinen besten Freunden wird.

DIE WAHL DER FÄCHER
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Bei der Wahl der Fächer, die meist erst im Hauptstudium frei möglich ist, sollte man auch ein paar Kleinigkeiten beachten. Sicherlich sollte man Fächernehmen, die einem gut liegen. Auch sollte man bei der Fächerwahl ein wenig auf die Qualität des Profs achten. Den Schwerpunkt bei einem landesweit angesehenen Prof. gemacht zu haben wirkt bei vielen Unternehmen eindrucksvoll. Ferner sollte man auch ein wenig darauf achten, dass die Fächer nicht zu grundverschieden sind. Sie sollten vielleicht auf einander aufbauen oder sich thematisch ergänzen, denn auch seine Fächerwahl muss man vielleicht später in einem Bewerbungsgespräch einmal erklären. Und, nicht zuletzt sollte auch die Aktualität des Fachs beachtet werden. So sind Wirtschaftsinformatik und internationale Rechnungslegung derzeit in aller Munde und zumindest für ersteres wird dies auch noch einige Zeit so bleiben.

STUDIUM ALLEIN BRINGT NIX
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Aus meiner inzwischen 4 jährigen Berufserfahrung und dem Wissen aus der Erfahrung aus dem Studium heraus kann ich sagen, dass ein Studium allein nichts bringt. Untenehmen verlangen mehr von einem Absolventen als ein gutes oder sehr gutes Abschlusszeugnis. Vielmehr werden unterschiedlichste Zusatzqualifikationen gefordert. Diese reichen von Fremdsprachenkenntnissen über Auslandsaufenthalte bis hin zu praktischen Erfahrungen. Und auf diese Qualifikationen wird teilweise mehr geachtet, als auf ein gutes Abschlusszeugnis. Ich kann daher jedem nur empfehlen bei der Planung seines Studiums solche Aktivitäten mit einzuplanen.
Einen Nebenjob braucht ja fast jeder, um sein Studium und sein Leben zu finanzieren. Bei der Wahl des Nebenjobs sollte man jedoch darauf achten, dass Synergien zwischen Studium und Job bestehen. So ist es in einer späteren Bewerbung sicherlich wenig nützlich, wenn man als Nebenjob das Zeugnis eines Fitnesstudios, weil man dort als Trainer gearbeitet hat, einreicht. Hingegen ist eine Beschäftigung als studentische Hilfskraft an einem der Lehrstühle oder bei an der Universität angesiedelten Unternehmen sicherlich förderlich. Hier kann dann auch bei unnützen Vorlesungen eingesparte Zeit gewinnbringend verbracht werden.
Auch Auslandsaufenthalte werden von Unternehmen bei Bewerbern sehr gerne gesehen. Sie beweisen eine fundierte Sprachkenntnis und die Fähigkeit eigenständig durchs Leben zu kommen. Hierbei muss der Studierende selbst entscheiden, was er lieber möchte: Ein Semester an einer ausländischen Hochschule oder ein Auslandspraktikum. Meines Erachtens ist das Praktikum wesentlich dienlicher, weil man hier die Möglichkeit hat, Praxiserfahrungen zu sammeln. Beim Auslandsstudium bliebt man der Theorie treu, die mir erstens nie viel Spaß gemacht hat und zweitens für den späteren Berufseinstieg nur wenig hilfreich ist.
Bei allen Zusatzqualifikationen vergesst jedoch das Studieren nicht. Denn wenn die Regelstudienzeit deutlich überschritten wird, habt ihr nachher in Euren Bewerbungsgesprächen Erklärungsprobleme. So lange man die Überziehung bspw. durch ein Praxissemester erklären kann, ok. Wenn man aber eingestehen muss, dass man das Arbeiten im Fitnessstudio so genossen hat, gibt das schon Abzüge in der B-Note.

AUF EIGENE ERFAHRUNGEN SETZEN
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Zum Schluss noch ein Tipp, der nach den bisherigen Ausführungen vielleicht ein wenig paradox klingen mag. Setzt bei der Entscheidung, welches Buch ihr kauft, welche Vorlesung ihr hört etc. auf Eure eigenen Eindrücke. Gerade zu Beginn des Studiums gibt es eine Menge Leute, die Euch Tipps geben wollen. Schaut erst einmal überall rein und bildet Euch dann Eure eigene Meinung. Ich bin immer ins Grübeln gekommen, wenn mir Leute Tipps gegeben haben, welche Vorlesung ich mir anhören soll, welche Klausurvorbereitung ich machen soll, die dann selber im 8. Semester immer noch nicht ihr Vordiplom hatten. Von daher, nehmt Euch die Zeit, Erfahrungen selber zu machen und hierauf Eure Entscheidungen aufzubauen. Nur diese Entscheidungen sind gute Entscheidungen. Ist halt auf der Uni wie im richtigen Leben.
Und nun bleibt mir nichts anderes übrig, als den Interessenten viel Spaß beim Studieren und vor allem viel Erfolg zu wünschen.

35 Bewertungen, 6 Kommentare

  • hjid55

    23.05.2007, 19:02 Uhr von hjid55
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sh & lg Sarah

  • Annabell234

    01.05.2006, 18:04 Uhr von Annabell234
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr gut :o) Auf wiederlesen ....

  • mus21

    01.04.2003, 20:26 Uhr von mus21
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr guter Kommentar! Ich studiere auch BWL! Im 2ten Semester an der FH

  • frentic3

    15.12.2002, 10:59 Uhr von frentic3
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wirklich sehr guter Kommentar. Weiter so!

  • MLebed

    16.04.2002, 15:41 Uhr von MLebed
    Bewertung: sehr hilfreich

    vEin sehr schöner, informativer und hilfreicher Bericht! Einfach klasse!

  • mentosandy

    11.04.2002, 16:12 Uhr von mentosandy
    Bewertung: sehr hilfreich

    mache es anscheinend gerade falsch:-(