Babyschwimmen Testbericht

No-product-image
ab 17,35
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

5 Sterne
(5)
4 Sterne
(0)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von Schnuffimausi

(Plantsch-)Mausis Schwimmkurs

Pro:

sanfte Wassergewöhnung von klein an, man nimmt dem Kind die Angst vorm Wasser

Kontra:

mit Zwang erreicht man meist das Gegenteil

Empfehlung:

Ja

Hallo zusammen,

unsere kleine Tochter (22 Monate) ist und war schon immer eine kleine Wasserratte. Baden hat ihr von Anfang an Spaß gemacht und somit war schon nach kurzer Zeit klar, dass wir mit Mausi zum Baby-Schwimmen gehen. Praktischerweise bot uns die Krankengymnastin, die sich nach der Geburt unserer Tochter im Krankenhaus um sie gekümmert hat, an, an ihrem Baby-Schwimm-Kurs im Bewegungsbad der Klinik teilzunehmen. Als wir damit begonnen haben, war Mausi 6 Monate, d.h. wir sind nun schon fast 1 ½ Jahre dabei. Heute möchte ich Euch hierüber berichten und ein paar (hoffentlich nützliche) Tipps und Tricks verraten.

WANN SOLLTE MAN BEGINNEN?

Hier gehen die Meinungen schon ziemlich auseinander. Sicherlich kann man bereits nach ein paar Wochen beginnen mit dem Baby-Schwimmen. Da die Kinder aber bekanntlicherweise ihren Kopf anfangs nicht selber hoch halten können, verläuft eine solche Schwimmstunde meistens so, dass Mama oder Papa mit dem Zwerg durchs Wasser tapern und ihren Schützling dabei auf dem Arm halten. Wir haben mit dem Kurs begonnen, als Mausi 6 Monate alt war und finden dieses Alter für den Start eigentlich optimal. Mausi konnte den Kopf selbständig oben halten, und dass auch über einen längeren Zeitraum hinweg. Weiterhin waren Knochen und Muskulatur mittlerweile soweit gestärkt, so dass sie nicht mehr wie ein „Teebeutel“ im Wasser hing sondern schon eine hervorragende Haltung im Wasser einnahm. Auf jeden Fall sollte man nicht zu spät mit einem Baby-Schwimm-Kurs beginnen, denn es kann ja nicht verkehrt sein, das Kind gleich an Wasser zu gewöhnen und die Angst vor tieferen Gewässern zu nehmen.

WO FINDET EIN BABY-SCHWIMM-KURS STATT?

Auch hier gibt es wieder Unterschiede, wo ein solcher Baby-Schwimmkurs stattfinden kann. Es gibt sowohl Vereine als auch Krankenhäuser oder Privatpersonen, die solche Kurse anbieten. Diese finden dann entweder in richtigen Schwimmbädern oder z.B. in Bewegungsbädern von Krankenhäusern o.ä. statt. Wie bereits erwähnt, bot uns die Krankengymnastin, die sich nach der Geburt unserer Tochter in der Geburtsklinik um Mausi kümmerte an, an Ihrem „Wassergewöhnungs-Kurs“ für Babys teilzunehmen. Dieses findet jeden Samstag Nachmittag im Bewegungsbad des Krankenhauses statt und dauert jeweils eine Stunde (60 min.)

WIE OFT UND WIE LANG ZUM BABY-SCHWIMMEN?

Unser Baby-Schwimm-Kurs findet ein mal wöchentlich (samstags nachmittags) statt und dauert jeweils eine Stunde (60 min.) Es handelt sich bei diesem Kurs zwar mehr um Wassergewöhnung, Spiel und Spaß, jedoch ist eine solche Stunde für die Kleinen auch sehr anstrengend. Daher reichen die 60 Minuten vollkommen aus. Ganz zu Anfang war für unsere Maus sogar eine halbe Stunde genug. Heute ist das schon anders, da bekommen wir die kleine Maus kaum aus dem Wasser, sie ist aber dann doch immer völlig erschöpft und müde, wenn sie raus ist. Die Freude, wenn es auf Samstag zugeht, ist sowohl bei uns Eltern, als auch bei unserer Tochter immer groß. Das Schwimmen und Plantschen in dem großen Becken tut ihr immer sehr gut und macht ihr sehr viel Spaß. Wir sind nun schon fast 1 ½ Jahre mit dabei und haben auch noch nicht vor, den Kurs zu beenden. Solange das Kind an der Sache Spaß hat, kann und sollte man ruhig damit weitermachen.

WAS KOSTET EIN SOLCHER KURS?

Auch hier gibt es sicher derbe Unterschiede je nach Kurs. Ich muss auch gestehen, dass ich mich noch nicht weiter nach den Preisen anderer Vereine o.ä. erkundigt habe. Der Kurs, an dem wir mit unserer Tochter teilnehmen dauert 10 x 1 Stunde und kostet 40,00 € pro Kurs. Das ist nicht zu teuer, wenn man bedenkt, dass man im normalen Schwimmbad pro Erwachsenen auch schon 2 – 3 € und evtl. für das Kind auch noch mal ca. 1,50 € bezahlen muss und dann noch nicht mal in tieferes Gewässer mit dem Baby darf.

WORAUF MUSS MAN ACHTEN?

Bei der Auswahl des Kurses sollte man auf einige Sachen achten. Vorteilhaft ist es zuerst eine Schnupperstunde (im Regelfall kostenlos) mitzumachen, um zu sehen, ob der Kurs einem zusagt.

Das Becken sollte über eine gewisse Wassertiefe verfügen, denn für die ein oder andere „Übung“ reichen ein paar cm Wassertiefe nicht aus. Außerdem sollen die Kinder ja auch an tiefere Gewässer gewöhnt werden und die Angst davor genommen werden. Das Gewässer, in dem unser Kurs stattfindet, ist durchgehend gleich tief (etwa 1,40 – 1,50 m)

Wie beim Babybad sollte eine gewisse Wasser-, als auch Außentemperatur herrschen. Damit es dem Schützling nicht zu kalt ist, sollte das Wasser ca. 35 – 38° C warm sein und auch die Außentemperatur sollte so warm sein, dass das Kind nach dem es aus dem Wasser kommt keinen Kälteschock erleidet.

Natürlich spielt der Punkt „Hygiene“ eine wichtige Rolle. Das Wasser sollte klar und sauber sein. Auch ein Blick auf die sanitären Anlagen, wie Toilette und Dusche kann nicht schaden. Auch hier sollte alles sauber sein.

Die Anzahl der Teilnehmer pro Kurs ist auch ein wichtiger Punkt. Natürlich kann die Teilnehmerzahl je nach Beckengröße variieren. Unser Kurs findet in einem kleinen Bewegungsbad statt, so dass bei 8 Kindern plus 1 – 2 Elternteile je Kind, das Becken schon recht voll ist. Im Durchschnitt sind bei uns 4 - 5 Kinder mit Eltern im Wasser, so dass man genügend Platz hat sich zu bewegen.

WAS BENÖTIGT MAN?

Zuerst einmal ist es vorteilhaft, dass mindestens zwei Erwachsenen (also z.B. beide Elternteile) mit an einem solchen Schwimmkurs teilnehmen, denn während der eine sich umzieht und duscht, kann der andere das Kind fertig machen. Während dann der eine schon mal mit dem Kind ins Wasser geht, kann der andere auch zum Umziehen und Duschen gehen, oder aber er sieht sich das ganze vom Beckenrand an. Wir gehen immer zu zweit, zum einem wegen der gerade erwähnten Methode des „fertig machens“ zum anderen aber auch, weil wir beide sehen möchten, wie Mausi sich entwickelt und wie viel Spaß ihr das Schwimmen bereitet.

Da die meisten Kinder im Kurs noch nicht sauber sind, gibt es die tolle Erfindung „Schwimmwindel“. Mit dieser kann man getrost ins Wasser gehen und wird trotzdem nicht vom größeren Geschäft seines Kindes im Wasser überrascht. Weiterhin sollte man sich überlegen, ob man sich für sein Kind eine geeignete Schwimmhilfe zulegt. Sicher wird so etwas bei solchen Kursen auch zur Verfügung gestellt, bei uns jedoch hat jeder seine eigenen Schwimmhilfen, damit es kein Gerangel darum gibt. Denn diese sind natürlich auch nur in begrenzter Anzahl verfügbar. Sämtliche Kinder aus Mausis Kurs, und natürlich auch Mausi selber, besitzen „Delfin Schwimmscheiben“. Hierbei handelt es sich um jeweils 3 Styropor-Scheiben für jeden Arm, die zusammengesteckt werden (und somit ein ganzes ergeben) und in der Mitte ein Loch haben, durch die Babys Arm passt. Je nach Sicherheit im Wasser kann man später erst eine, noch mal später auch die Zweite und die Dritte Scheibe entfernen und gewöhnt das Kind langsam daran, ganz ohne Schwimmhilfe auszukommen.

An Spielzeug fürs Wasser gibt es so einiges. Dieses bringt aber kaum einer persönlich mit, denn dieses wird meistens zur Verfügung gestellt. Außerdem sollen die Kinder sich ja auch untereinander beschäftigen können.

WIE LÄUFT EINE SOLCHE STUNDE AB?

Zuerst ist einmal zu erwähnen, dass es bei unserer Kurs-Art verschiedene Gruppen gibt. Die Kinder werden nach Alter in die Gruppen eingestuft. Im ersten Kurs sind die Kinder bis zu einem Jahr. Im zweiten Kurs sind die Kinder von 1 – 3 Jahren und im letzten Kurs, alle über 3 Jahre. Angefangen haben wir damals im ersten Kurs, sind aber mittlerweile in den zweiten Kurs aufgestiegen. Der Ablauf der Stunde hat sich seitdem auch etwas verändert.

Anfangs sollten sich die Kinder erst einmal an das Wasser gewöhnen und wurden mehr oder weniger durch das Wasser getragen. Als Spielzeug gab es Bälle in verschiedenen Größen, eine Gießkanne, usw. Weiterhin gab es eine große Matte, die auf dem Wasser schwamm, auf denen die Kinder sitzen, liegen und krabbeln konnten. Die große Attraktion war aber immer das kleine Schlauchboot, in denen man die kleinen Zwerge spazieren fahren konnte. Die Leiterin des Kurses gab hin und wieder Anweisungen für ein paar Spielchen zur Wassergewöhnung. Auch eine kleine Tauchpartie stand schon mal auf dem Programm. Dieses aber nur, wenn das Kind es mitmachte. Denn unter Zwang sollte nun mal nichts geschehen. Unsere Maus allerdings hat immer alles mit Spaß mitgemacht und verhielt sich in den meisten Fällen immer genau richtig. In erster Linie steht jedoch immer Spiel und Spaß auf dem Programm, denn es soll ja nicht in Leistungssport ausarten, sondern dem Kind die Angst vorm Wasser nehmen oder das Kind davor bewahren.

Im jetzigen Kurs wird schon viel mehr mit den Kindern gearbeitet. Das wiederum nur, wenn es das Kind mit Spaß macht. Zum Anfang der Stunde können die Kinder plantschen und spielen, oder aber auf der großen Matte relaxen. Unsere Maus hat dann immer ihre Schwimmscheiben an und bewegt sich frei im Wasser. Dann beginnen wir spielerisch mit verschieden Methoden das Kind dazu zu animieren sich selbständig an eine gewisse Stelle zu bringen und z.B. einen Gegenstand zu besorgen. Das klappt bereits wunderbar. Öfters, aber nur wenn die kleine gut drauf sind, tauchen wir mit ihr unter, lassen sie dort los, um mit ihr zu trainieren, wie sie selbständig an die Wasseroberfläche gelangen kann. Natürlich haben sowohl wir als Eltern, als auch die Kursleiterin stets den Blick aufs Kind gerichtet um im Notfall eingreifen zu können. Das war bisher aber noch nicht der Fall, denn erstaunlicherweise reagieren die Kinder im Regelfall richtig. Was unserer Maus aber am meisten Spaß macht, ist, wenn ich sie vom Beckenrand ins Wasser werfe und sie dann schließlich neben ihrem Papa wieder auftaucht. Sie kann dann nie genug davon bekommen und streckt schnell wieder die Arme zu mir aus, damit ich sie erneut vom Beckenrand ins Wasser werfe. Unsere Kursleiterin bringt immer wieder neue tolle Sachen mit , mit denen wir die Kinder im Wasser beschäftigen und trainieren.

Im letzen Kurs, d.h. wo die Kinder ab drei Jahren sind, lernen die Kinder mit verschiedenen Methoden intensiver das Schwimmen. Natürlich kommt auch hier Spiel und Spaß nicht zu kurz. Da ich hier aber nur mal 5 Minuten zugeschaut habe, kann ich hierzu noch nicht viel sagen.

WAS IST ZU BEACHTEN?

Wie auch bei uns Erwachsenen sollte das Kind vorher nicht zu viel, aber auch nicht „gar nichts“ gegessen haben. Wir halten es i.d.R. so, dass Mausi ca. 2 Stunden vor dem Kurs zu Mittag gegessen und anschließend eine Stunde geschlafen hat.

Während dem Kurs sollte man darauf achten, das Kind zu nichts zu zwingen, denn somit erreicht man genau das Gegenteil, von dem was man erzielen möchte, nämlich die Angst vor dem Wasser zu nehmen. Viel mehr sollte man das Kind loben, wenn es eine Sache besonders gut gemacht hat, denn somit entwickelt sich ein gewisser Ehrgeiz beim Kind. Sollte der Schützling nach einer gelungenen Übung anfangen zu weinen, sollte man auf keinen Fall Trost aussprechen, sondern viel mehr ein Lob. So merkt das Kind, dass es keinen Grund gibt zu weinen und die Tränen verschwinden ganz schnell wieder.

Nach dem Kurs sollte, gerade bei einem solchen Wetter, wie es derzeit herrscht, das Kind gut und warm eingepackt werden, d.h. Jacke, Schal und Mütze sind ein Muss. Momentan ist es wohl auch vorteilhaft die Haare des Kindes trocken- oder wenigstens kurz anzufönen, damit es sich nicht eine Grippe einfängt.

Ist das Kind mal krank, lieber eine Stunde ausfallen lassen. Wenn Mausi einen leichten Schnupfen oder Husten hat, gehen wir natürlich trotzdem schwimmen, hat sie aber Fieber o.ä. fällt der Gang zum Schwimmbad lieber aus.

Nach der Schwimmstunde ist das Kind meist völlig erschöpft, so dass es zwingend seine Ruhe braucht. Daher legen wir unsere Termine meist nicht auf Samstag Nachmittag, denn wie oft ist es schon passiert, dass Mausi völlig fertig schon auf dem Weg nach Hause im Auto eingeschlafen ist.

EMPFEHLUNG:

Wir können einen solchen Baby-Schwimm-Kurs bzw. Wassergewöhnungskurs für Kinder nur wärmstens empfehlen. Den Kindern tut es gut und man kann sie frühzeitig an tiefere Gewässer gewöhnen und die Angst davor nehmen. Wenn ein solcher Kurs mehr spielerisch gestaltet ist und nicht in Leistungssport ausartet, kann das Kind in gemütlicher Atmosphäre spielerisch schwimmen lernen. Nur Achtung, wenn man versucht mit Zwang etwas durchzusetzen, dann könnte man leicht das Gegenteil vom gewünschten Ziel erreichen. Unsere Mausi hat super viel Spaß am Baby-Schwimmen und somit vergebe ich 5 Sterne und spreche eine Empfehlung aus.

16 Bewertungen