Baden-Württemberg Testbericht

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Erfahrungsbericht von ditho

Die Affen rasen durch den Wald

Pro:

Großer Unterhaltungs- und Bildungswert

Kontra:

Man ist viel zu schnell durch

Empfehlung:

Ja

Hallo Ihr Lieben,

nachdem ich schon von unserem Bodenseeausflug mit unserer Enkelin Lara in Richtung Connyland berichtet habe, nun ein weiterer Bericht vom Affenberg bei Salem.
Salem ist ja bekannt für sein Schloß, das allein einen Besuch wert ist, und das darin befindliche Internat. Dort werden schlaue Burschen und Mädels noch schlauer gemacht, um einen soliden Platz im Leben zu finden.
"Wer bin ich - ein Unternehmer, ein Sportler, ein Künstler?" Die Antwort der Schule Schloss Salem lautet: All das. Und noch viel mehr.
Aber um diese schlauen Burschen soll es heute nicht gehen, sondern um schnelle und schlaue Burschen ganz in ihrer Nähe.

Auf die Bäume Ihr Affen

An diesen alten Schlager mußte ich denken, als wir die B31 Überlingen Richtung Lindau fuhren und an der Abfahrt Birnau verließen - dank unseres Navis, das uns wie immer aus dem Tal der Ahnungslosen ans richtige Ziel brachte. Zwei große kostenlose Parkplätze luden uns ein, den weiteren Weg unter unsere Füße zu nehmen. Gleich am Eingang des über 20 Hektar großen Waldstückes erwarteten uns
- die Kasse, an der wir für Erwachsene 7,50 € und für Kinder von 6-15 Jahren 4,50 € löhnten (Kinder unter 6 Jahren frei und Familien 19 €). Positiv empfand ich, daß die Kassiererin sofort überschaute, daß wir 3 Erwachsenen und ein Kind mit der Kombi von Familienkarte und einem Kind günstiger wegkamen und dies uns anbot;
- ein Schild mit den Öffnungszeiten 15. März bis 1. November täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr;
- ein wunderschöner großer und origineller Kinderspielplatz;
- die Affenbergschenke mit einer reichen Palette von einfachen Gerichten, Eis und Getränken sowie
- der unvermeidbare Souvenirpavillon mit allerlei nützlichen und viel unnützen Dingen.
Auf den Gebäuden entdeckten wir jede Menge gut besetzter Storchennester mit zahlreichen Nestlingen. In bis zu 12 Horsten legen die Störche hier Eier und ziehen ihre Jungen auf. Am benachbarten Storchenweiher und auf der anliegenden Wiese war Hochbetrieb. Hier mußte wohl ein Parteitag der Störche oder ähnliches stattfinden. So viele konnten doch gar nicht hier wohnen. Aber nicht nur den Störchen gefiel der Weiher, frei fliegende Schwäne, Graugänse , Stockenten, Blässhühner, Haubentaucher und andere Wasservögel ziehen hier jedes Jahr ihre Jungen hoch. Im Wasser selbst riesige Karpfen mit ebensolchem Appetit.

Aber wo waren nur die Affen? Alle auf den Bäumen? Die waren ja noch vor uns, die Bäume meine ich. An der Eingangstür zum Gehege wies uns ein junger Mann darauf hin, daß wir, im Gegensatz zu den Affen, die Wege nicht verlassen dürften und beim Füttern nur ein Stück Popcorn auf der flachen Hand hinreichen sollten Der Rest Futter sollte möglichst nicht sichtbar gehalten werden, weil es sich die Affen sonst selbst holen - ziemlich schlau, die Burschen, waren die etwa auch auf dem Internat?
Wir durften uns dann jeder eine Handvoll Popcorn nehmen (kostenlos) und abmarschieren. Die Affen mit der größten Erfahrung saßen gleich hinter dem Eingang und faßten ab. Sie waren auch ziemlich wählerisch und nahmen nicht etwa jedes Stück Popcorn, sie waren ziemlich wählerisch. Sie konnten es sich ja auch leisten und sahen auch so aus. Wozu es da noch Fütterungszeiten gab, begriffen wir erst später.
Es war schon beeindruckend: wir spazierten durch ein fast 20 Hektar großes Waldstück, in dem sich frei über 200 Berberaffen tummeln. Keine trennenden Gitter oder Gräben, so richtig auf Du und Du, gewissermaßen Besuch bei der entfernten Verwandschaft, die man hin und wieder mal durchfüttert. Unsere Lara konnte sich insbesondere an den Jungtieren gar nicht sattsehen und das Futter war viel zu schnell alle. Zum Glück hatten wir Erwachsenen die Situation richtig eingeschätzt und konnten mehrfach nachlegen.
Die Mitarbeiter der Anlage gaben nicht nur während der Fütterung gerne Auskunft. Die Heimat der Berberaffen istMarokko und Algerien.Dort leben sie im Gebirge bis in Höhen von2000 Metern. Die optimale Haltung am Affenberg Salem erlaubt den Tieren ein naturgemäßes Leben. Aufgrund der ähnlichen klimatischen Bedingungen fühlen sie sich am Bodensee wie zu Hause. Berberaffen sind vom Aussterben bedroht. Die Tiere vom Affenberg bilden somit einen wertvollen Reservebestand, von welchem, wie1986 geschehen, eine ganze Gruppe wieder ins Freiland in Nordafrika ausgesiedelt werden konnte. Auch für die Verhaltensforschung ist der Affenberg ein ideales Betätigungsfeld. Sehr viele wichtige Erkenntnisse vor allem über das Sozialverhalten der Berberaffen wurden hier gewonnen.
Nach diesem Wissenzuwachs waren wir nun mit unseren Futterreserven am Ende. Die Affen im hinteren Bereich des Affenberges sahen nicht ganz so wohlgenährt aus. Sie mußten wohl weitgehend von der offiziellen Fütterung leben. Wohl ein Problem der Rangordnung - wieder menschliche Züge an unseren Vorfahren entdeckt.
Wir hatten schon allerhand Zeit mit unserer Verwandtschaft zugebracht und wollten nun noch den Rest der Anlage entdecken. Der Rundgang führte uns per Brücke über den Storchenweiher, wobei uns hungrige Mäuler und Augen der Riesenkarpfen verfolgten. Für sie hatten wir leider kein Popcorn mehr. Durch ein weiteres Tor gelangten wir in die weitläufige und reizvolle Damwild-Anlage, in der ein kapitaler Damhirsch zusammen mit etwa zwanzig Hirschkühen und Jungen lebt. Theoretisch waren wir auch hier mitten unter den Tieren. Praktisch zogen diese es vor, ihr Gras ohne unsere Mithilfe in sicherer Entfernung zu sich zu nehmen.
Dann links am Weg ein Schild: Froschteich. Wir sahen zwar einen schönen Teich aber nicht einen Frosch. Das Schild mußte wohl ein Witzbold aufgestellt haben. So dicht am Storchenweiher Frösche zu finden, das glaubte nicht einmal der Storch, der mit verächtlichen Flügelschlägen über uns davonzog. Na wenigstens ein Leidensgenosse, der keinen Frosch zu Gesicht bekam.
Schneller als gedacht, waren wir wieder am Ausgang. Wir hätten zwar noch eine zweite Runde über den Affenberg ziehen können und hätten auch sicher noch einmal Popcorn bekommen. Aber noch einmal die Runde? Und auch wir hatten keinen Appetit auf Popcorn. Vielleicht noch die Verwandtschaft beklauen ? Nee!

Fazit
Wieder ein schöner Urlaubstag bei Bombenwetter an der richtigen Stelle verbracht. Auch Lara war zufrieden und das will etwas heißen. Eine herzliche Empfehlung, verbunden mit 5 Sternen.

23 Bewertungen, 9 Kommentare

  • blackangel63

    14.09.2008, 11:30 Uhr von blackangel63
    Bewertung: sehr hilfreich

    sOnNiGe SoNnTaG - mOrGeN - gRuEsSe..AnJa

  • Yvettte

    12.09.2008, 20:31 Uhr von Yvettte
    Bewertung: sehr hilfreich

    Da hatte ich das tolle Erlebnis, von einem Affen geohrfeigt zu werden :) Ich hatte meine Hand mit dem Futter wohl nicht weit genug vorgestreckt :(

  • sandieheinrich

    12.09.2008, 19:15 Uhr von sandieheinrich
    Bewertung: sehr hilfreich

    Grüßle

  • Striker1981

    12.09.2008, 15:27 Uhr von Striker1981
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH und Liebe Grüße vom STRIKER

  • Fenja

    12.09.2008, 13:38 Uhr von Fenja
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr schön beschrieben bin aus Baden Württemberg :o) , LG Fenja

  • Tuffi2106

    12.09.2008, 00:37 Uhr von Tuffi2106
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH, lieben Gruß und einen schönen Abend! Tuffi

  • Bunny84

    12.09.2008, 00:03 Uhr von Bunny84
    Bewertung: sehr hilfreich

    Einen schönen Abend und liebe Grüße aus dem Münsterland.

  • funkey

    11.09.2008, 20:00 Uhr von funkey
    Bewertung: sehr hilfreich

    Da war ich auch schon mal. Lg funkey

  • frankensteins

    11.09.2008, 19:27 Uhr von frankensteins
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße sendet Werner aus dem regnerischen und stürmischen Tal der Loreley