Bärlauch Testbericht

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Erfahrungsbericht von mawirtz

Ich glaub ich steh im Wald...

Pro:

lecker, gesund

Kontra:

Verwechslungsgefahr für ungeübte Sammler

Empfehlung:

Ja

... und es riecht nach Knoblauch... Heute beim Gassigehen kam mir mitten im Wald eine Knoblauchfahne entgegen (Marke Luigi Pizza Speciale mit dreifach Alio), und als ich genauer hinsah, konnte ich mich kaum einkriegen vor Freude: ein ganzes Waldstück voller Bärlauch!!! Banause, der ich bin, interessieren mich Blumen und Blätter in der freien Natur eigentlich nur, wenn man sie essen kann *lach*, und da ich als verantwortungsbewußter Hundehalter immer ein paar Plastiktüten einstecken habe, konnte ich mir die Taschen so richtig vollpacken....

Am besten verwendet man die jungen Blätter frisch. Die Zwiebel ist wesentlich kleiner als beim Knoblauch und wird nur selten verwendet.

Ein wenig Info:
Pflanzenfamilie: Alliaceae (Lauchgewächse).
Geruch und Geschmack: Ähnlich dem Knoblauch, aber schwächer und etwas an Schnittlauch erinnernd.
Inhaltsstoffe: Ähnlich wie beim Knoblauch, findet man auch beim Bärlauch eine große Anzahl verschiedener Schwefelverbindungen im ätherischen Öl: Divinylsulfid, Dimethylthiosulfonat, Methylcycteinsulfoxid und dessen Abbauprodukte Methylallylthiosulfonat und Methanthiol. Diese Stoffe werden mit Wasser ausgewaschen, lassen sich aber hervorragend mit Öl konservieren... (jaja für alle die jetzt Chemie Abi vor sich haben: das sind unpolare Verbindungen) deshalb den Bärlauch nur kurz abspülen und sofort trockenschleudern (Salatschleuder).
Herkunft: West- und Mitteleuropa.

Bärlauch wächst wild in den Auen und Flußwäldern von West- und Mitteleuropa und wird in lokalen Küchen gerne verwendet; da er sich jedoch nicht kultivieren läßt, hat er nur regionale Bedeutung. Die Blätter werden im Frühjahr gesammelt und roh für Käseaufstriche, Suppen und Saucen verwendet. Beim Trocknen verlieren sie den größten Teil ihres Aromas und sollten daher, wenn überhaupt, in großen Mengen verwendet werden; andererseits lassen sie sich ganz gut konservieren, wenn man sie ähnlich wie für Pesto (wie Basilikum) verarbeitet oder einfach einfriert.

So genug theoretisches Geschwätz, ich will Euch nicht vorenthalten, was ich mit dem Tütchen voll Bärlauch alles angestellt habe:

Bärlauchbutter:
Die gewaschenen Blätter des Bärlauchs mit der Küchenmaschine pürieren. Bärlauchpüree mit der weichen Butter verrühren. Limettensaft, Kräutersalz und gemahlene Walnüsse unterrühren. Die Bärlauchbutter schmeckt als Brotaufstrich oder auf gegrilltem Fleisch.

Bärlauchöl
Die Bärlauchblätter waschen und trocknen. In die gut gereinigten, heiß ausgespülten Flaschen geben. Mit Öl auffüllen, bis die Blätter bedeckt sind. Die Flaschen verschließen. An einem trockenen, kühlen, dunklen Ort mindestens 1 Woche ziehen lassen. Passt zu allen Blattsalaten, zum Beträufeln von Carpaccio, Frischkäse und Pizza sowie Bärlauch-Pesto.

Bärlauchpesto (original)
50 g Bärlauch
20 g Pinienkerne
3 Knoblauchzehen - geschält
75 ml Olivenöl
wenig Salz ;schwarzer Pfeffer a.d.M.
50 g Parmesan; gerieben
Den Bärlauch waschen und trocknen. Grob zerzupfen. Mit den Pinienkernen, dem Knoblauch, Öl, Salz und Pfeffer fein pürieren. Den Parmesan darunter mischen. Nach Bedarf mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Bärlauchpesto (mawirtz- Fälschung)
neja wie oben, nur halt mit Walnussöl, Walnüssen und vor allem ohne den Parmesan (den gebe ich lieber frisch gerieben auf die Nudeln).


Bärlauch medizinisch:
Schon die Römer, Gallier und Germanen beobachteten aufmerksam die Wirkung des Bärlauchs. Sie verehrten dieses Waldgemüse und schrieben ihm heilsame Wirkung bei Bluthochdruck, Bronchitis, Hautleiden und Müdigkeit zu.

Im Netz habe ich noch ein wenig mehr gefunden:
Bärlauch besitzt einen 20fachen höheren Adenosingehalt als Knoblauch. Adenosin hat die Eigenschaft von Vitamin A, C, E und Selen zusammen. Adenosin selbst erweitert die peripheren Gefäße, wirkt erfolgreich bei Migräne und Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße, des Kopfes und steigert die Gesamtdurchblutung des Körpers, Bärlauch enthält weit mehr Eisen, Magnesium, Mangan und Schwefelverbindungen als der bei uns bekannte, geruchsintensive Knoblauch. Trotz der höheren Konzentration der Wirkstoffe ist der Wildknoblauch völlig geruchsfrei. Die lebenswichtigen und gesundheitsfördernden Mineral- und Schwefelverbindungen sind vorwiegend in Chelatform enthalten. Diese natürliche Zusammenstellung garantiert eine bedeutend bessere Aufnahme durch den Magen-Darm-Kanal als die isolierte Zufuhr solcher Einzelstoffe. Das enthaltene Eisen regeneriert die roten Blutkörperchen und den wichtigen Sauerstoffträger des Blutes, das sog. Haemoglobin. Die schwefelhaltigen Substanzen regulieren Cholesterine und verhindern Verklumpungen der roten Blutkörperchen. (Herzinfarkt, Schlaganfall, Thrombose und Arteriosklerose!!!) Der Bärlauch enthält 30 % mehr Eisen als Knoblauch und der Mangangehalt ist sogar über 17 mal höher als beim Knoblauch. Mangan steigert die Verwertbarkeit des wichtigen Vitamin B1. Erstaunlich auch der ungewöhnlich hohe Magnesiumgehalt von Bärlauch: Mit 1.655 mg/kg schlug er den Knoblauch (951 mg/kg) wieder. Magnesium vermindert die Cholesterinablagerungen an den Gefässwänden und beugt damit der Arteriosklerose vor. Der Körper benötigt Magnesium für die Funktion von über 300 Enzymen. Magnesium führt zur Entspannung der Muskulatur und ist am Aufbau des Gewebes beteiligt. Nach einer Untersuchung von der Universität Homburg/Saar, nahm die Durchströmgeschwindigkeit der roten Blutkörperchen bei der Gabe von nur 1 Gramm Bärlauch pro Tag um 32 % zu. Im gleichen Ausmaß nahm die bedenkliche Starre des Blutplasmas ab, so daß nach Einnahme von nur 1 Gramm Bärlauch pro Tag die so enorm wichtige Fliessgeschwindigkeit der Blutflüssigkeit um rund 1/3 zunimmt. Dies verbessert den Zufluss in Organe, Gewebe, Hormondrüsen und Zellen. Durch die drastische Erhöhung der venösen Blutzirkulation wird das schlackenbeladene Gewebe umfassender entsorgt und die abgelagerten, krankmachenden Substanzen abtransportiert und ausgeschieden. Das wichtigste, die Blutqualität, wird durch die stoffwechselaktiven Wirkstoffe des Bärlauchs ganz entscheidend verbessert. Interessant ist noch die Tatsache, dass die wissenschaftlichen Untersuchungen zeigten, dass die nötige Tagesmenge nur 1 Gramm beträgt. Höhere Dosierungen brachten keine besseren Ergebnisse. Der Bärlauch ist eine der bedeutsamsten Pflanzen überhaupt gegen Arteriosklerose und deren Folgen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Bluthochdruck, Gefäss- und Durchblutungsstörungen, Thrombose, Gicht und Zucker. Auch bei hartnäckigem Ohrklingeln (Tinnitus) und Herzrhytmusstörungen wir der erfolgreich eingesetzt.

Mein Fazit:
Nicht nur lecker, sondern auch gesund. Die medizinischen Wirkungen des Bärlauchs sind nicht von schlechten Eltern - scheint ja bei Diäten zu helfen und gegen Cellulite!!! Jedenfalls wird ich jetzt öfter so ein Tütchen dabeihaben und einen Umweg über das Bärlauchwäldchen machen...

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