Balea Duschpeeling Sommerfrucht Testbericht

Wegen meiner trockenen Haut vor allem an meinen Beinen benutze ich regelmäßig ein Bodypeeling. Ich habe zwar schon öfter gelesen, dass man genau das eigentlich nicht machen sollte, aber ich mache das jetzt schon seit Jahren so und es wird eigentlich immer besser.
Im DM gab es ja dann zwei Sommer-Editionen und natürlich musste ich mir eine davon zulegen. Aufgrund des Geruchs ist es die Sorte Sommerfrucht geworden.




~°~ Preis, Inhalt, Verpackung, Inhaltsstoffe, Herstelleraussage ~°~
►Preis & Inhalt
Für eine 200ml Dose habe ich knapp 3€ bezahlt. Für ein Balea-Produkt ist das schon recht teuer, die normalen Duschpeelings von Balea kosten bei derselben Menge z.B. nur 1,45€, also etwa die Hälfte...

►Verpackung
Das Körperpeeling befindet sich in einer rosa-pinken runden Dose. Auf dem Deckel ist ein Aufkleber mit den ersten Infos. Außerdem sieht man eine Ananas, eine halbe Papaya, einen Pfirsich und Himbeeren. Auf der Unterseite findet man dann einen Aufkleber mit allen weiteren wichtigen Infos.
Beim Kauf war das Peeling zusätzlich noch mit einem Aludeckel verschlossen.

►Inhaltsstoffe
8 positive, 5 neutrale und 6 negative Inhaltsstoffe.
Unter den positiven Inhaltsstoffe sind viele wirklich tolle Inhaltsstoffe (wie Avocado, Sheabutter, Provitamin B5), dafür sind unter den negativen Inhaltsstoffen auch richtig negative ( wie Paraffin, Sodium Laureth Sulfat, Propylene Glycol, BHT).
Einige der neutralen Inhaltsstoffe würde ich persönlich vielleicht sogar eher zu den negativen rechnen (wie Cetearyl Alcohol).
Insgesamt sind die Inhaltsstoffe jedenfalls nicht so prickelnd. Natürlich retten die positiven Inhaltsstoffe, aber es ist fast ausgeglichen von der Menge her und von der Wirkung her überwiegen die negativen Inhaltsstoffe meiner Meinung nach.

►Herstelleraussage
Das duftige Balea Körperpeeling \"Sommerfrucht\" reinigt die Haut sanft von Unreinheiten und abgestorbenen Hautschüppchen. Sojaöl, Avocadoöl und Sheabutter pflegen die Haut besonders schonend. Optimale Vorbereitung auf die nachfolgende Körperpflege.




~°~ Verduften? Oder bleiben? ~°~
Das Peeling ist hellrosa, sehr hell sogar, so dass vom roten Farbstoff gar nicht viel enthalten sein kann.
Die Konsistenz ist weich, sie erinnert an (Körper)Butter, was gar nicht mal so übel ist.

Ich entnehme etwa einen Teelöffel Peeling und stelle fest, dass sehr viele Peeling-Partikelchen enthalten sind. Ja, eigentlich besteht das Peeling nur aus diesen Partikelchen und einer Art Creme, die diese zusammenhält. Kann da das Ergebnis noch schlecht werden?
Die entnommene Menge verteile ich auf einem Arm und massiere leicht bzw. peele halt. Dabei stelle ich fest, dass das Peeling auf der Haut nahezu dahin schmilzt, vor allem die Peeling-Partikel. Mit der entnommenen Menge komme ich somit nicht weit. Wenn ich einen Arm schaffe kann ich echt froh sein.
Daher lässt die Ergiebigkeit auch stark zu wünschen übrig. Bisher habe ich bei jedem anderen Peeling insgesamt die Menge in Größe einer Walnuß (etwa) gebraucht. Bei diesem Peeling brauche ich mindestens die doppelte Menge, wenn nicht sogar die dreifache. Wirklich unglaublich. Somit bin ich mit der 200ml-Dose nicht sehr weit gekommen. Ich glaube es waren insgesamt 10 Anwendungen. So eine miserable Ergiebigkeit habe ich bisher wirklich noch nicht erlebt.

Obwohl das Peeling auf der nassen Haut rasch dahin schmilzt merkt man schon viel von den Peeling-Partikeln. Das liegt aber daran, dass man auch gleich Sand nehmen könnte. Die Partikel sind mittelgroß, aber total kratzig. Man schmirgelt die Haut nahezu ab, aber dadurch, dass das Peeling so schnell schmilzt fängt es wenigstens nicht an weh zu tun…
Trotzdem ist das Peeling natürlich total unangenehm und ich hätte aufgrund der Konsistenz eigentlich etwas anderes erwartet.

Das Abspülen des Peelings geht mehr oder weniger einfach. Die Partikel braucht man ja eigentlich nicht mehr abzuspülen, weil sie ja geschmolzen sind, aber die cremige Masse, die auf der Haut ist (wovon man übrigens höchstens etwas schaumiges sieht, wenn überhaupt) muss runter. Einmal ordentlich mit dem Duschstrahl über den Körper gegangen und es hat den Anschein, dass alles runter ist. Man spürt zumindest die Masse nicht mehr, aber irgendwie ist da doch noch was. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe klärt uns aber auf. Sheabutter und Glycerin tummeln sich hier und eigentlich ist kein Film mehr da, die Haut ist eigentlich mit Feuchtigkeit versorgt, aber durch das Glycerin fühlt sich das ein wenig merkwürdig an, besonders in Kombination mit der Sheabutter.
Aber wenigstens fühlt sich die Haut, jetzt, im nassen Zustand, weich, relativ gut mit Feuchtigkeit versorgt und schon recht geschmeidig an (wenn man mal vom Glycerin absieht).

Bevor ich jetzt zum trockenen Zustand komme muss ich noch was einschieben. In der Regel (warum auch immer, das hat sich mal so eingebürgert) benutze ich erst Duschgel, dann Peeling und dann rasiere ich mich. Mit diesem Peeling ist diese Reihenfolge allerdings nicht zu empfehlen. Gut, zuerst das Duschgel zu benutzen ist kein Problem, aber nach dem Peelen erst zu Rasieren sollte man nicht tun.
Durch das Rasieren ist die Haut ja schon gereizt, wenn auch nicht unbedingt stark (je nach Rasierer etc.), aber eine gewisse Reizung ist schon da. Und genau das nimmt das Peeling übel. Gerade auf den Beinen, aber auch an den Achseln (an die ja nur sehr wenig und ungewollt Peeling kommt) beißt und brennt das Peeling. Grauenhaft sage ich euch, man kann es kaum aushalten.
Allerdings ist auch ein leichtes Beißen und Brennen zu merken, wenn man die Reihenfolge umkehrt, also die Haut noch nicht gereizt hat. Aber das Gefühl ist dann wirklich nur leicht und auszuhalten.

Nach dem Abtrocknen fühlt sich die Haut noch gut an, aber ziemlich bald, also nach wenigen Minuten ändert sich das. Zwar ist die Haut nicht so trocken, dass sie spannt oder so, aber sie ist rau und fühlt sich einfach nicht gut an. Es ist allerdings nicht so, dass das Peeling nur keine Feuchtigkeit spendet, nein, es ist sogar austrocknend. Zwar nicht sehr stark, aber austrocknend ist es. Bei trockener Haut bemerkt man das natürlich sofort, wie es bei normaler Haut aussieht weiß ich nicht, aber ich denke, dass es sich auch da bemerkbar macht, zumindest auf Dauer. Jedenfalls ist ein Eincremen zwingend notwendig, was ich aufgrund der Tatsache, dass Sheabutter u.ä. enthalten ist nicht erwartet hätte, somit nicht in dieser Dringlichkeit.

Die Peelingwirkung würde ich als mittelmäßig bezeichnen. Als Anhaltspunkt nehme ich dazu immer meine Unterschenkel bzw. Schienbeine. Die sind meistens so trocken, dass sie richtig schuppig sind und genau die Schuppen soll das Peeling dann natürlich entfernen. Diese Peeling schafft das zwar nicht komplett, aber größtenteils. Ein bisserl bleibt immer noch da, aber nicht so viel, dass ich sofort das Peeling hätte wechseln müssen. Es war für die Zeit der Anwendung ok, aber weitere Dosen hätte ich nicht benutzt, weil das gerade im Winter dann eine zu schwache Peelingwirkung wäre.

Abgesehen von diesem beißenden und brennenden Gefühl habe ich keine Unverträglichkeiten festgestellt und dieses Gefühl würde ich nicht unbedingt als Unverträglichkeit bezeichnen.

Als Wermutstropfen bleibt jetzt noch der Geruch, aber der ist wirklich super. Sommerfrucht heißt hier, dass man einen total intensiven, süß-säuerlichen Mix aus zig Früchten riecht. Genau definieren kann man die Früchte nicht, wobei ich schon sagen möchte, dass man gerade Ananas und Erdbeeren gut herausriecht, vielleicht auch noch ein wenig Apfel.
Der Geruch ist jedenfalls traumhaft, zumindest in der Dose und vor allem während der Anwendung, aber leider hat sich der Geruch dann auch schon erledigt. In der Luft bleibt zwar noch ein Hauch, aber auf der Haut bleibt einfach gar nichts mehr. Ok, durch das Eincremen hätte sich der Geruch ja dann eh erledigt, aber trotzdem, irgendwie hätte ich schon gerne noch länger was davon gehabt.




~°~ Fazit ~°~
Es sind einige positive Inhaltsstoffe vorhanden, die Konsistenz ist toll, eine gewisse Peelingwirkung ist da, das Peeling ist verträglich und der Geruch ist einfach der Hammer.
Allerdings ist das Peeling recht teuer für ein Balea-Produkt, die meisten Inhaltsstoffe sind nix, die Ergiebigkeit ist miserabel, die Peeling-Partikel sind unangenehm kratzig, das Peeling beißt und brennt auf der Haut, ist (leicht) austrocknend, es ist einfach nur eine mittelmäßige Peelingwirkung da und der Geruch bleibt nicht erhalten.
Eine Empfehlung kann ich somit nicht aussprechen und nach einigem Hin und Her entscheide ich mich dann doch nur für zwei Sterne, weil die negativen Punkte die wichtigeren Punkte beinhalten und überwiegen.

P.S.: Bei uns im DM gibt es immer noch einige Restbestände des Peelings. Ich weiß net wie es woanders ausschaut, aber bei uns besteht schon noch die Gefahr, dass jemand das Peeling kauft und daher bin ich der Meinung, dass sich auch dieser Bericht noch lohnt. ,)




~°~ Inhaltsstoffe ~°~
+ Sodium Chloride (Kochsalz) - mineralischer Viskositätsregler -> eingeschränkt empfehlenswert
-- Paraffinum Liquidum (Paraffinöl, Weißöl) - chemisch / rückfettend / Antistatika, Emollentien, Lösungsmittel / Erdölprodukt / Verbindet sich mit Hauttalg zu hautfremder Substanz, verursacht Wärmestau (Mallorcaakne), Allergien und extrem umweltschädlich -> nicht empfehlenswert
-- Paraffin - chemisch / Emollentien, Viskositätsregler / Erdölprodukt / Verbindet sich mit Hauttalg zu hautfremder Substanz, verursacht Wärmestau (Mallorcaakne), Allergien und extrem umweltschädlich -> nicht empfehlenswert
-- Sodium Laureth Sulfate - unterschiedlicher Ursprung / entfettend, reinigend / alkoholische Form des Sodium-Lauryl-Sulfats / kann stark allergisierend, reizend und stark austrocknend wirken / kann in Shampoos und Reinigungsmitteln durch Reaktion mit anderen Inhaltsstoffen möglicherweise zur Bildung von krebserregenden Nitraten und Dioxinen beitragen (schon durch eine einzige Shampoobehandlung können größere Nitratmengen in den Blutkreislauf gelangen) -> nicht empfehlenswert
+- Glycerin - unterschiedlicher Ursprung / feuchtigkeitsbewahrend, hautglättend / Bestandteil aller natürlichen Öle und Fette / Lösungsmittel / in Konzentrationen ab 30% hautaustrocknend und -reizend -> neutral
+- Cetearyl Alcohol (Fettalkohol, Cetyl-/Stearylalkohol) - pflanzlich / feuchtigkeitsbewahrend, glättend, rückfettend / Emulgator, Fettkomponente / kann Allergien verursachen / kann manchmal komedogen wirken / kann Nickelrückstände enthalten -> neutral
++ Glycine Soja (Sojabohne) - pflanzliche Emollentien -> empfehlenswert
++ Aqua (Wasser) - überwiegend mineralischer Ursprung / Lösungsmittel, Verdünnungsmittel, Feuchtigkeitsspender -> empfehlenswert
++ Hydrogenated Castor Oil - überwiegend pflanzlicher Ursprung / Emollentien, Emulgatoren, Tenside, Waschaktive Substanzen, Viskositätsregler -> empfehlenswert
++ Silica (Kieselsäure) - mineralisch / entfettend, reinigend / wird in Zahncremes als Putzkörper und in der dekorativen Kosmetik als Puderstoff verwendet / Schleifmittel, Absorptionsmittel, Trübungsmittel, Viskositätsregler -> empfehlenswert
- Parfum (Ätherische Öle) - Duftstoffe die nicht als Einzelstoff deklariert werden müssen -> Bewertung nur im Einzelfall möglich (da ich aber weiß, dass Parfum zu den 20 häufigsten Allergieauslösern gehört, ist es für mich zumindest weniger empfehlenswert)
++ Butyrospermum ParkII (Sheabutter) - pflanzlich / starke Pflegeeigenschaften, wirkt Austrocknung der Haut entgegen und läßt Entzündungen schneller abklingen / Lipid, Emollentien -> empfehlenswert
+- PEG-40 Castor Oil - Emulgatoren, Tenside, Waschaktive Substanzen -> neutral
+- Sodium Cetearyl Sulfate (Fettsäureester) - pflanzlich / entfettend, reinigend / Emulgator, Tensid, Waschaktive Substanz / gefährlich für die Augen und hautreizend / umweltgefährdend -> neutral
++ Persea Gratissima (Avocado) - pflanzliche Emollentien -> empfehlenswert
++ Panthenol (Provitamin B5) - chemisch / Feuchtigkeitsspender, entzündungshemmend, reizlindernd, hautregenerierend, gegen rissige und spröde Haut, unterstützt die Wundheilung -> empfehlenswert
-- Propylene Glycol - chemisch / Feuchtigkeitsspender, Lösungsmittel / allergisierend, höher konzentriert irritierend -> nicht empfehlenswert
+- Cl 14720 - Kosmetischer roter Azofarbstoff -> neutral
-- BHT (Butylhydroxytoluol) - chemisch / verhindert Ranzigwerden des Produktes / Antioxidantien / allergisierend, möglicherweise fruchtschädigend / steht im Verdacht, auf das Immunsystem zu wirken -> nicht empfehlenswert

Quelle: www.bio-kosmetika.com