Bangkok Testbericht

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ab 35,99
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Erfahrungsbericht von Joebln

Man liebt es oder man haßt es

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Bangkok ist ein riesiger Moloch, der heiß, laut und dreckig ist.

Aber das unterscheidet Bangkok noch nicht von anderen Städten. Das Wunderbare dieser Stadt sind all die Tempelanlagen als Oasen der Ruhe. Hier kann man als aufgeschlossener Tourist den Buddhismus kennenlernen oder einfach nur die anmutige Schönheit der Tempelbauten und die Ruhe vom Lärm der Großstadt genießen - insbesondere, wenn man mal abseits der großen Touristenattraktionen auf eigene Faust auf Entdeckungstour geht.

Das erste Mal waren wir im April/Mai da. Es war sehr heiß! Bis 42°C im Schatten. Im Oktober geht die Regenzeit ihrem Ende zu und die Temperaturen sind für Europäer angenehmer. Dafür gab es tagsüber gelegentliche Schauer und abends hatten wir oft sintflutartige Gewitter, bei denen einem plötzlich klar wird, warum die Bürgersteige dreimal so hoch sind wie bei uns. Diese Wassermassen kann kein Kanalisationssystem so ohne weiteres auffnehmen.

Die beste Reisezeit soll Anfang November bis Ende Februar sein. Also Hauptsaison. Wer allerdings nicht in der Hauptsaison reist, hat den Vorteil, die Tempelanlagen meist ungestört und fast allein genießen zu können - so wie wir. Dann erst erschließt sich einem die gesamte Schönheit, aber auch die ruhige und besinnliche Ausstrahlung.

Die Hotels in Bangkok sind sogar in der 5Sterne Kategorie noch gut bezahlbar (Näheres siehe unter Hotelkritiken). Und die Nebenkosten für Essen und Ausgehen sind sehr gering, wenn man sich etwas am einheimischen Status orientiert. Und Thailänder können kochen!! Ob es um einheimische oder ausländische Küche geht, alles wird zu einer wahren Gaumenfreude. Für europäische Mägen sind allerdings die kleinen rollenden Küchen auf den Straßen nur bedingt zu empfehlen. Sie sind nicht unsauber, aber der Magen könnte ob der ungewohnten Zutaten und Zubereitungsarten rebellieren.

Es gibt -zig Einkaufszentren in der Stadt, die alle besucht werden wollen. Das größte ist aber das World Trade Center. Es ist wie ein Erlebnispark mit Eislaufbahn(!) und Kino, zwei Kaufhäusern und vielen, vielen Geschäften. Man kann dort locker einen ganzen Tag verbringen.
Und wer nicht im Hotel essen möchte findet hier die besten Alternativen. Sehr empfehlenswert sind hier: Sizzlers, der Italiener und für Bewanderte der Japaner.

Auch die Thaiküche sollte man probieren. Es ist wirklich erstaunlich, welche Gaumenfreuden hier auf den geneigten Gast warten - mit viel Liebe zubereitet. Übrigens wird alles auf einmal aufgetischt, und dann bedient sich jeder nach Geschmack.

Günstig einkaufen kann man alles, was in Thailand produziert wird - Sportbekleidung und Turnschuhe (adidas, reebok, aber nicht fila!), Jeans, farbenfrohe Seide, Schmuck und Handycrafts ...
Wer Billig und Imitat kaufen will, geht in die Silom Road zum Nachtmarkt. Sieht alles super aus, und man kann wirklich billig runterhandeln, wenn man gar kein Interesse zeigt. Aber zu Hause nach dreimal waschen läßt schon die Qualität ziemlich nach.

Sex kann man natürlich auch kaufen. Die gängigste Form sind sogenannte Gogo-Bars, in denen die Jungs mehr oder weniger gekonnt vortanzen. Wie es dann weitergeht kann ich nicht sagen, weil das für uns wirklich nichts ist. Achtung! Der Eintritt in solche Bars ist meist moderat, aber die Getränkepreise haben europäische Firstclassdimensionen.

KEINE KINDERPROSTITUTION! KEINE DROGEN!
Beides sollte selbstverständlich sein und wird sehr hart bestraft. In Diskos (insbesondere in denen, die nach der Sperrstunde noch aufhaben dürfen) erlebt man ab und an auch Drogenrazzien mit Hilfe mobiler Labors.

Für Bangkok solltet Ihr Euch schon 5-6 Tage Zeit nehmen, oder zweimal kommen. Es gibt viel zu besichtigen, aber die Hitze und der Streß der Großstadt fordern Ihren Tribut: Wir haben uns so um 9 Uhr auf die Socken gemacht und sind dann am frühen Nachmittag ziemlich foxi gewesen. Man kann den Tag dann ruhig ausklingen lassen (nachmittags Pool, abends Essen und Shoppen). Vor allem sollte man flexibel sein und sich nicht zuviel für einen Tag vornehmen. Nehmt viel zu trinken (Wasser), Sonnenmilch und eine Kopfbedeckung mit. Am Besten ist der Polyglott Reiseführer mit vorgeschlagenen Routen. Laßt Euer erstes Ziel vom Consierge im Hotel auf thailändisch aufschreiben und sucht Euch im Anschluß eine Route zum Ablaufen aus. Karte vom Hotel nicht vergessen. Die wenigsten Taxifahrer können nämlich englisch. Oft reicht es gerade, um sich im allgemeinen und mit sehr starkem Akzent verständlich zu machen.

Das Nachtleben ist natürlich berühmt/berüchtigt. In der Silom Road findet Ihr den Nachtmarkt und in dessen Umfeld gibt es viele Bars und Restaurants. Wir haben einige schwule Bars, eine wirklich auch zur Entspannung einladende Sauna und eine Disco entdeckt. Alle Läden wurden auch von Einheimischen gut besucht. Sicher sollte man hier die Augen aufhalten und die ausgelegten Flyer/Zeitschriften beachten.

Europäer sind übrigens sehr beliebt - insbesondere, wenn sie noch jünger sind - und man kommt schnell ins Gespräch. Jemanden mit ins Hotel zu nehmen, ist aber schwierig und kostet oft extra. Dafür sind die Jungs nicht auf Bezahlung aus.

Der Thailänder an sich ist äußerst zuvorkommend und freundlich, hat aber oft Probleme, sich zu verständigen, da das Englisch doch mit starkem Akzent gesprochen wird. Zu beachten ist auf jeden Fall:
- man zeigt nicht mit den Fußsohlen auf andere Menschen, schon gar nicht auf Buddha!
- man fäßt Buddhisten nicht auf den Kopf (hier wohnt die Seele), was aber speziell in Thailand aufgelockert wurde
- man schreit und streitet nicht (so verliert man das Gesicht) - ein Lächeln und ein bestimmt vorgetragener Wunsch bewirken viel mehr
- es wird viel und gerne gegrüßt
- Benutzt immer ein Taxi und besteht auf dem Einschalten des Taximeter! Tuc-Tuc\'s sind immer Geldschneiderei (außer man verhandelt eine halbe Stunde)
- Handelt wo Ihr könnt, außer bei Lebensmitteln. Auch in Kaufhäusern hat man eher wenig Erfolg
- ein sehr guter Reiseführer ist der Polyglott Bangkok

Das sollte man gesehen haben:
- Bangkok per Boot (aber bitte keine Massenveranstaltung von den Anbietern im Hotel - lieber auf eigene Faust)
- Der Grand Palace, incl. Königsplast und Wat Phra Kaeo (ist einen ganzen Tag wert - aber nicht am Wochenende, da haben Thais freien Eintritt)
- Wat Benchamabophit (weißer Mamor mit orangem Dach)
- Wat Ratchabophit (mit rundem Chedi)
- Wat Suthat (mit beeindruckendem Wandelgang und spiegelblankem Mamorboden im Hof)
- Wat Ratchanadda (mit Metall-Prasad)
- Vimanmek Mansion (traumhafter TeakholzPalast mit tradionellen Tanz und Kampfvorführungen)
- die ehemalige Thronhalle (gar nicht asiatisch)
- Wat Pho (mit ruhendem Buddha)
- Wat Arun (traumhafter Wat mit Millionen Porzellanintarsien - am besten mit der Bootstour verbinden)

Und nun los gehts, ab in die Ferien und viel Spaß in Bangkok!

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