Banjo & Kazooie (N64 Spiel) Testbericht

Banjo-kazooie-n64-spiel
ab 147,50
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
5 Sterne
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Summe aller Bewertungen
  • Grafik:  sehr gut
  • Sound:  sehr gut
  • Bedienung:  sehr einfach
  • Wird langweilig:  nie
  • Suchtfaktor:  sehr hoch

Erfahrungsbericht von Yasmeen

Jump and Run der Superlative

5
  • Grafik:  sehr gut
  • Sound:  gut
  • Bedienung:  sehr einfach
  • Wird langweilig:  nie
  • Suchtfaktor:  sehr hoch
  • Altersbeschränkung:  ab 12 Jahren
  • Schwierigkeitsgrad:  Fortgeschrittene

Pro:

Sehr motivierender und extrem abwechslungsreicher Spielverlauf, angenehme Spielatmosphäre, gelungene Kameraführung, intelligente Steuerung, tolle Optik mit sehenswerten Spezialeffekten, vorzüglicher Soundtrack, sehr anspruchsvoll aber niemal

Kontra:

Kein Zweispielermodus enthalten, ausschließlich Tiere spielen eine Rolle

Empfehlung:

Ja

Um es gleich auf den Punkt zu bringen: Banjo-Kazooie ist eines der herausragendsten Spiele, die jemals für das Nintendo 64 erschienen sind. Selbst diejenigen von uns, die mit Jump and Runs eigentlich nur wenig oder vielleicht auch gar nichts am Hut haben, werden die Klasse dieses Moduls anerkennen müssen und ich bin mir fast sicher, dass die Meisten von ihnen sich trotz ihrer grundsätzlichen Abneigung gegen Hüpfspiele für dieses nahezu perfekte Abenteuer werden begeistern können. Es handelt sich somit um einen absoluten Top-Titel, welcher von der bekannten Firma Rare entwickelt und 1998 auf den Markt gebracht wurde. Auf Anhieb fällt mir wirklich nichts Gravierendes ein, was als Negativpunkt bezeichnet werden könnte, vom Anfang bis zum Ende spielt sich dieses Videospiel wie aus einem Guss.

Auf den allerersten Blick gewinnt man zwar den Eindruck, dass dieses fröhliche Jump and Run auf Kinder zugeschnitten ist, doch schon ziemlich schnell wird deutlich, dass dem wahrlich nicht so ist. Das Angenehme hierbei ist, dass Anfänger ganz behutsam, praktisch Schritt für Schritt in die Materie eingeführt werden und wir es trotzdem mit einem sehr anspruchsvollen Spiel zu tun haben, welches erfahrene Hüpfspieler und auch Profis richtig fordert, aber trotzdem zu keinem Zeitpunkt unfair ist. Im Zentrum des Geschehens stehen der liebe aber auch etwas behäbige Bär Banjo und sein Freund, der intelligente aber auch sehr freche Vogel Kazooie, dieses Helden-Duo steuert Ihr durch das gesamte Abenteuer. Die böse Hexe Gruntilda hat gemeinerweise Banjos kleine Schwester entführt und möchte, da diese jung und hübsch ist, durch fiese Experimente eine drastische Verjüngungskur durchführen. Dies dürfen wir natürlich überhaupt nicht zulassen und so machen wir uns, sobald wir von der schrecklichen Tat erfahren, schnurstracks auf den Weg.

Am Anfang wissen wir überhaupt nicht, wie wir das Ganze bewerkstelligen wollen, doch zum Glück gibt uns ein netter Maulwurf immer wieder neue Tipps, durch den wir sehr oft erfahren, wohin die nächste Reise gehen wird und welche interessanten neuen Manöver sich im Duett auszuführen lassen, speziell was die Fortbewegung als auch die Angriffsattacken angeht. Allerdings müssen wir uns in diesem Punkt stets in Geduld üben, denn nur häppchenweise erfahren wir diese wichtigen Informationen und bis dahin lassen sich die speziellen Aktionen auch noch nicht ausführen. Nachdem wir unsere ersten zaghaften Versuche im näheren Umfeld unserer Heimat hinter uns gebracht haben, steuern wir direkt auf das große Hexenhaus oder besser gesagt ihrem Schloss zu. Typisch für Banjo-Kazooie ist dabei, dass sich die zahlreichen Türen aufgrund eines magischen Siegels erst unter bestimmten Voraussetzungen öffnen lassen, erst ab einer bestimmten Anzahl an eingesammelten goldenen Noten und bestimmten Puzzleteilen können wir neue Landschaften betreten, insgesamt erwarten uns hierbei neuen völlig unterschiedliche Level, wobei ein Level interessanter ist als der andere, alle haben ihren eigenen Reiz, strahlen eine individuelle Atmosphäre aus und sorgen für riesig große Abwechslung. Ob im Waldgebiet, einer Moor- und Sumpflandschaft, an der Küste entlang, in einer Hafenanlage, im glitzernden Ägypten-Level, in brodelnder Lavalandschaft, auf dem Friedhof, in dunklen Höhlengebieten oder einer eisigen Bergwelt: sowohl vom Design als auch den zu lösenden Aufgaben (davon gibt es in Form von spannenden Minispielen unglaublich viele) gleicht kein Abschnitt dem anderen.

Jeder Level weist sehr viele Abzweigungen und Geheimgänge auf, welche einen starken Forscherdrang in Euch auslösen, ständig sind wir auf der Suche nach nützlichen Extras, besonders die Noten und Puzzleteile sind dabei von großer Bedeutung. Doch es gibt noch viel mehr, was sich einzusammeln lohnt, oft müsst Ihr sehr anspruchsvolle aber niemals unfaire Aufgaben erledigen, um beispielsweise auch den maximalen Vorrat an Eurer Lebensenergie (in Form von Honigwaben) erhöhen zu können. Das Spiel ist die ganze Zeit über unglaublich abwechslungsreich, spannend, anspruchsvoll und motivierend und weist wirklich zu keinem Zeitpunkt einen echten „Hänger“ auf, das Niveau im Hinblick auf die Qualität bleibt konstant sehr weit oben. Dies liegt unter anderem an der sehr gelungenen 3D-Perspektive und der Steuerung, die überhaupt keinen Anlass zum Meckern geben. Die Landschaften vermitteln ein sehr räumliches Gefühl und trotzdem habt Ihr durch die sehr kluge Tastenbelegung auf Eurem Joypad stets den nötigen Überblick. In praktisch alle Himmelsrichtungen könnt Ihr ständig blicken und die Kamera dabei zoomen lassen, bis Euch schwindlig wird, niemals werdet Ihr Euch benachteiligt vorkommen. Obwohl in diesem Jump and Run sehr viel Action enthalten ist, kommt so gut wie nie Zeitdruck auf und falls doch, dann nur weil es in einem Minispiel so gewollt ist, ansonsten habt Ihr alle Zeit der Welt, die teils sehr kniffligen Aufgaben in Angriff zu nehmen. Das alles ist einer sehr angenehmen und vor allem dichten Spielatmosphäre natürlich sehr förderlich, selten seid Ihr frustriert und falls dem doch einmal so sein sollte, wisst Ihr, dass Ihr wirklich selber daran Schuld gewesen seid. Der Suchtfaktor in Banjo-Kazooie ist durch den extrem motivierenden Spielverlauf auf jeden Fall sehr hoch.

Doch nicht nur gelungene Kameraführung und sehr präzise Steuerung sind herausragend gut, auch die Art der im Laufe des Spiels zur Verfügung stehenden Manöver sorgt für einen großen Spielspaß, langsam aber sicher werdet Ihr im Umgang mit Bär und Vogel immer sicherer und führt später am Fließband die unterschiedlichsten Bewegungsarten aus: Rennen, Ducken, Schleichen, Klettern, Fliegen, Kämpfen, Tauchen sowie zahlreiche akrobatische Kunststücke gehen Euch nachher sehr leicht von der Hand, trotz der Komplexität bleibt das Ganze sehr übersichtlich, der sehr guten Tastenbelegung auf dem N64-Joypad sei Dank. Manchmal legt Ihr rasante Spurts, halsbrecherische Salti, gewagte Sturzflüge oder auch riskante Attacken hin und werdet dabei im Laufe der Zeit immer mutiger. Dabei kombiniert Ihr in der Regel die gelben C-Tasten mit dem Z-Trigger und betätigt mit A- und B-Taste spezielle Vorrichtungen bzw. eröffnet Gespräche. Diese zahlreichen bemerkenswerten Fähigkeiten sind allerdings auch bitter nötig, denn die Hexe Gruntilda hat die heißbegehrten Noten, Puzzleteile und sonstige Extras teilweise dermaßen gut versteckt, dass man sie oft nach minutenlanger Suche oft erst durch Zufall entdeckt, die richtig Motivierten geben natürlich nicht auf bzw. machen nicht woanders weiter, bis sie im jeweiligen Gebiet die maximal mögliche Anzahl an Gegenständen gefunden haben.

Früher oder später kommt ein Voodoomeister namens Mumbo ins Spiel, welcher Euch im Austausch gegen Totenköpfe in andere Tierarten verwandelt. Manche Stellen sind nämlich für Euer Helden-Duo unerreichbar und so stellt sich oft später heraus, dass Ihr diese nur in der Haut eines anderen Körpers (zum Beispiel Ameise, Biene, Kürbis, Krokodil, Walross) in Besitz nehmen könnt, nicht zuletzt diese Verwandlungen sorgen für noch mehr Abwechslung als ohnehin schon vorhanden ist. Somit eröffnen sich andauernd neue Wege für Euch und wir entdecken Gebiete, die wir vorher in unserer ursprünglichen Gestalt als Banjo und Kazooie nicht betreten konnten. Angst, dass Eure Fortschritte urplötzlich verloren gehen könnten, braucht Ihr bei all Euren Erkundungstouren übrigens nicht zu haben, denn der Spielstand wird automatisch gespeichert, sobald Ihr etwas Neues gelöst habt bzw. einen Level verlasst habt, es erfolgen somit regelmäßige Updates. Die zusätzliche Tatsache, dass Ihr für ein Vorankommen nicht sämtliche Noten auffinden müsst, Ihr aber durch ein beharrliches Auffinden dadurch belohnt werdet, dass Ihr vorzeitig auch andere Spielabschnitte besuchen dürft und wir es insofern mit einem nicht linearen Spielverlauf zu tun haben, ist ein weiteres Highlight dieses Vorzeige-Titels.

In all dieser Fülle an möglichen Verwandlungen, an vorhandenen Landschaften und versteckten Rätseln verkommt das Eliminieren der zahlreichen Feinde fast schon zur Nebensache, doch natürlich ist auch das ein wichtiger Bestandteil in diesem Spiel. Schaltet Ihr die Gegner aus, lassen diese netterweise nicht selten weitere Honigwaben fallen, mit denen wir unsere Lebensenergie wieder auffüllen können, was manchmal auch sehr nötig ist. Berührungen mit den Feinden sind nämlich generell sehr schmerzhaft und ab und zu fallt Ihr auch bestimmt einmal unsanft aus luftiger Höhe zu Boden, all das kostet natürlich wertvolle Energie. Die Zwischengegner sind meistens nicht leicht zu bezwingen, doch studiert Ihr aufmerksam deren Stärken und Schwachpunkte, solltet Ihr mit etwas Talent, Geduld und Ausdauer früher oder später erfolgreich sein. Hier stimmt im Grunde wirklich alles, so zumindest mein persönlicher Eindruck. Der krönende Abschluss ist dann schließlich das große Finale, in welchem Ihr...... oh nein, das werde ich jetzt natürlich noch nicht verraten, nur eines: klasse!

Obwohl der sehr innovative Spielverlauf dieses Jump and Runs an sich schon an Klasse und Abwechslungsreichtum kaum noch zu überbieten ist, setzt Rare hinsichtlich der Präsentation sogar praktisch noch einen drauf. Bei der Entwicklung dieses Edel-Hüpfspiels dürfte die Hardware des Nintendo 64 nahezu vollkommen ausgereizt worden sein, es ist nahezu unglaublich, was hier aus den verhältnismäßig begrenzten Möglichkeiten der 64-Bit-Konsole gezaubert wurde. Riesengroße Figuren, tolle Animationen, ein kunterbuntes Design, detaillierte Hintergründe und tolle Lichteffekte wie auch Spiegelungen werden uns am Fließband serviert, das ist absolute Spitzenklasse. Wer es ganz genau nimmt, der wird zwar (mit Recht) behaupten können, dass manch ein Hintergrund noch viel zu verschwommen aussieht und nicht jede Textur einen Schönheitspreis gewinne wird, doch sind diese leichten Mängel derart unauffällig, dass sie (zumindest nach damaligem Standard) so wirklich niemanden von Euch gestört haben dürften. Dies in Verbindung mit der sehr gelungenen Kameraführung, welche durch die sehr gute Fernsicht und die Zoommöglichkeiten für eine dynamische Optik sorgt, ergeben ein tolles Spielerlebnis, nicht zu vergessen die gelungenen deutschen Bildschirmtexte, welche uns die Handlung näher bringt und auch den ein oder anderen (gewollten) Witz auf Lager hat.

Noch nicht einmal über den Soundtrack kann ich mich im vorliegenden Fall beschweren, spätestens jetzt dürftet Ihr bemerken, dass ich in keinem Punkt etwas bedeutend Negatives finden konnte. Die zumeist fröhlichen Melodien sorgen schnell für eine positive Grundstimmung, außerdem gibt es für jedes Gebiet einen völlig unterschiedlichen Soundtrack, jedem Level wohnt eine individuelle Atmosphäre inne. Allein die sehr gut in Szene gesetzten Soundeffekte klären uns schon nach kurzer Zeit des Betretens eines Levels unmissverständlich darüber auf, ob wir uns tagsüber auf grünen Wiesen, nachts auf dem Friedhofsgelände oder inmitten einer brodelnden Vulkanlandschaft befinden, auch die dort lebenden uns feindlich gesinnten Bewohner machen in akustischer Hinsicht schnell auf sich aufmerksam. Dazu kommen noch die eigenwilligen Töne bei den Verwandlungen und die unterschiedlichen Außengeräusche, wenn wir uns in mutierter Form bewegen. Gut in Erinnerung geblieben sind mir aber in erster Linie speziell die Melodien im Hintergrund, welche sich je nach Spielsituation auch vom Rhythmus her verändern und fließend in eine neue Melodie übergehen, je nachdem ob wir uns gerade auf den Weg in Richtung Baumwipfel oder Höhlenerforschung machen oder auf Tauchstation gehen wollen. Auch in dieser Hinsicht wurde Großartiges geleistet.

Dieses Jump and Run braucht sich vor nichts und niemandem zu verstecken, denn es weist so gut wie gar keine Schwachpunkte auf. Einzig und allein die Tatsache, dass man nicht zu zweit gleichzeitig unterwegs sein kann, fand ich persönlich etwas schade, wollt Ihr somit zu mehreren dieses Abenteuerspiel genießen, müsst Ihr eben das Joypad abwechselnd rumgehen lassen. Möglicherweise wird dann noch den ein oder anderen von Euch stören, dass ausschließlich Tiere in diesem Jump and Run eine Rolle spielen, aber das war es dann aber auch schon im Hinblick auf negative Gesichtspunkte. Der Spielverlauf an sich ist unglaublich abwechslungsreich, andauernd erwarten uns völlig neue Herausforderungen, zudem steigt die Motivationskurve durch die neu zu erlernenden Fähigkeiten und die immerwährende Suche nach versteckten Abzweigungen und nicht zuletzt heißbegehrten Gegenständen immer mehr an. Des Weiteren wird uns dieses Hüpfspiel in einer berauschenden Optik und einem sehr gelungenen Soundtrack präsentiert, so dass auch in dieser Hinsicht eigentlich kaum noch Wünsche übrig bleiben. Schließlich sind sowohl die dynamische Kameraführung als auch die vielfältige Steuerung überragend gut gelungen, darüber kann es überhaupt keinen Zweifel geben. „Banjo-Kazooie“ ist unumstritten ein absoluter Top-Titel für das Nintendo 64.

36 Bewertungen, 9 Kommentare

  • Alphanova1

    07.02.2006, 12:46 Uhr von Alphanova1
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht!! Bei mir Lesung = Gegenlesung (Versprochen!!!) Lukas

  • Lotosblüte

    07.02.2006, 11:42 Uhr von Lotosblüte
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht, aber ein wenig mehr Einteilung mit Überschriften wäre gut... <br/>lg

  • kakaue

    07.02.2006, 10:28 Uhr von kakaue
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh lg chris, gegenlesungen sind erwümscht und werden auch gemacht :-))

  • franjanina

    07.02.2006, 10:08 Uhr von franjanina
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • t_durden

    06.02.2006, 13:32 Uhr von t_durden
    Bewertung: sehr hilfreich

    schöner bericht *lg rene

  • Rebbi

    06.02.2006, 10:33 Uhr von Rebbi
    Bewertung: sehr hilfreich

    schöner Bericht - sh

  • HiRD1

    06.02.2006, 10:14 Uhr von HiRD1
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH. Gruß, Ralf

  • WINNIE24

    05.02.2006, 17:07 Uhr von WINNIE24
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH! GLG WINNIE :-)

  • morla

    05.02.2006, 15:33 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich