Banjo & Kazooie (N64 Spiel) Testbericht

Banjo-kazooie-n64-spiel
ab 147,50
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
5 Sterne
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Summe aller Bewertungen
  • Grafik:  sehr gut
  • Sound:  sehr gut
  • Bedienung:  sehr einfach
  • Wird langweilig:  nie
  • Suchtfaktor:  sehr hoch

Erfahrungsbericht von elisa2

Bär und Vogel im Duett

5
  • Grafik:  sehr gut
  • Sound:  sehr gut
  • Bedienung:  sehr einfach
  • Wird langweilig:  nach wenigen Monaten
  • Suchtfaktor:  hoch
  • Altersbeschränkung:  ab 6 Jahren
  • Schwierigkeitsgrad:  Fortgeschrittene

Pro:

Riesige Figuren, tolle Animationen, knallige Farben, fantastischer Sound, brillante Soundeffekte, geniale Kamera, sehr gute Steuerung, unglaublich viele Rätsel, gewaltig großer Spielumfang, extrem motivierend

Kontra:

Meiner Meinung nach gibt es da keins

Empfehlung:

Ja

Banjo-Kazooie gehört zum Genre der Jump and Runs und wurde von der weltberühmten Firma Rare im Jahr 1997 für das Nintendo 64 auf den Markt gebracht. Ich lernte es allerdings erst vor drei Jahren kennen, wobei es eines der ersten Nintendospiele war, die ich überhaupt spielte, im Vorfeld hatte ich so viel Gutes über dieses Spiel gelesen und gehört, dass ich es unbedingt haben wollte. Tatsächlich spielte ich es trotz des großen Spielumfangs von etwa 60 Stunden innerhalb von knapp zwei Wochen durch und es ist mir heute noch sehr gut in Erinnerung geblieben.


Worum geht es in Banjo-Kazooie denn eigentlich?

In diesem Hüpfspiel lernen wir den eigentlich immer gut gelaunten Bären Banjo und dessen Vogel-Freund Kazooie kennen, der ihm das gesamte Abenteuer nicht nur mit Rat und Tat zur Seite steht, sondern auch über einige Spezialtalente verfügt, welche Ihr in Verbindung mit Banjo einsetzen dürft, doch dazu im Detail später noch mehr. Die Geschichte von Banjo-Kazooie beginnt damit, dass die böse Hexe Gruntilda Banjos kleine Schwester entführt hat. Diese wird seitdem gefangen gehalten und soll der Hexe dabei verhelfen, im Rahmen einer Schönheits-OP wieder jugendlich frisch auszusehen, besonders hübsch sieht Gruntilda nämlich nicht gerade aus, nein, sie ist richtig hässlich und genau diesen Zustand möchte sie umgehend ändern. Natürlich können wir das als Banjo überhaupt nicht zulassen und so begeben wir uns schnurstracks in Richtung des Hexenhauses beziehungsweise sollte ich ihr Zuhause wohl besser als großes Schloss bezeichnen.

Als wir auf Ihr Anwesen gelangen, müssen wir leider feststellen, dass sämtliche Eingänge magisch versiegelt sind, so dass die Lage aussichtslos scheint beziehungsweise der Erfolg der Befreiungsaktion der kleinen Schwester Banjos von vornherein in weite Ferne gerückt ist. Vieles erinnerte mich dabei an Super Mario 64, welches ja mein aller erstes Jump and Run gewesen ist, welches ich einige Monate zuvor zu Ende gespielt hatte. Anstatt wie bei Mario Jagd auf Sterne zu machen, spielen hier bei Banjo-Kazooie Musiknoten eine sehr wichtige Rolle. Diese sind überall in den Kellergewölben und nachher auf dem Grundstück verteilt, erst wenn Ihr eine bestimmte Anzahl an Noten ausfindig machen konntet, könnt Ihr durch jene Türen hindurch. Die einzelnen Spielabschnitte sind dabei nicht nur sehr unterschiedlich, sondern auch zahlreich, es dauert oft mehrere Stunden, bis Ihr auch wirklich alles entdeckt habt.

Überhaupt ist die Vielseitigkeit eine große Stärke von Banjo-Kazooie, es kommt nie Langeweile auf und ein Level ist dabei schöner als der andere. Ob im Keller, im Garten, im Schnee, im Wald, am Hafen, auf dem Friedhof oder wo auch immer, überall entfaltet sich sehr schnell eine sehr angenehme Spielatmosphäre, insgesamt gibt es neun riesengroße Spielgebiete, die unendlich viele Geheimnisse in sich bergen. Um Zutritt zu den einzelnen Spielabschnitten zu bekommen, müsst Ihr nicht Noten sondern Puzzleteile einsammeln, davon sind 100 Stück im gesamten Spiel versteckt, auch nach diesen müsst Ihr ganz genau suchen, ansonsten geht es nämlich irgendwann nicht weiter. Oft war es bei mir so, dass ich dachte, ich wäre doch schon überall gewesen, doch dann merkte ich irgendwann, dass dem doch nicht so war und ich fand schließlich doch noch ein neues Versteck, in dem sich ein wichtiger Gegenstand befand. Das Suchen nach Noten, Puzzleteilen und vielen anderen wichtigen Dingen sorgt dafür, dass es pro Level so eine Art unterschiedliche Missionsziele gibt, die Ihr am besten zu 100% geschafft haben solltet.

Natürlich läuft es hier nicht besonders friedlich ab, denn die Hexe Gruntilda hat einige Untergebene, die ganz besonders etwas dagegen haben, dass Ihr das Anwesen betreten habt, also müsst Ihr diese andauernd aus dem Weg räumen. Die Art wie Ihr Euch fortbewegt und dann mit den Gegnern kämpft, könnte kaum abwechslungsreicher sein, wobei Ihr Eure Fähigkeiten im Laufe des Abenteuers verbessert und ganz neue Talente hinzugewinnt, welche Euch dann jedes Mal sehr ausführlich bis ins kleinste Detail und auch sehr anschaulich erklärt werden. Oft handelt es sich dabei um ganz spezielle Kombinationen, Banjo und Kazooie müssen sich dann auf Euren Tastendruck hin entsprechend ergänzen, als Team rennt, hüpft und schlägt es sich eben deutlich besser. Einiges kam mir dabei aus Super Mario schon bekannt vor, so zum Beispiel die Stampfattacke und der Saltosprung, Fans von Jump and Runs werden sich auf jeden Fall sehr schnell zurechtfinden und riesigen Spaß mit den unterschiedlichen Manövern haben. Darüber hinaus sind die Landschaften voll mit den unterschiedlichsten Fortbewegungsmitteln und es gibt zahlreiche Plattformen in teils schwindelerregender Höhe und Sprungschanzen, auf denen Ihr Euch ordentlich austoben könnt.

Da Kazooie ja ein Vogel ist, verbringen wir einen Großteil unserer Zeit nicht nur am Boden, sondern schweben auch mehr oder weniger gekonnt durch die Lüfte, die Spieltechnik gehört dabei zum Allerbesten, was das Nintendo 64 zu bieten hat. Wer meint, dass dies schon alles wäre, der irrt sich, denn nicht nur in der Luft, sondern auch unter Wasser geht es auf Tauchgänge, wobei Ihr allerdings immer ganz genau Euren Sauerstoffvorrat im Auge behalten solltet, ich sagte Euch ja schon, dass es nie langweilig wird. Falls Ihr meint, mit Euren Kräften am Ende zu sein und es hoffnungslos aussieht, was das Erreichen bestimmter Puzzleteile oder Musiknoten angeht, so kommt spätestens dann der Voodoomeister Mumbo ins Spiel, ihn als eine etwas schräge Person zu bezeichnen, ist da fast schon eine Untertreibung. Dieser Mumbo macht es jedenfalls möglich, dass Ihr Euch im Laufe des Spiels in fünf verschiedene Tiere verwandeln könnt. Diese Tierarten haben natürlich ganz individuelle Vorteile und der Sinn der Sache liegt darin, dass Ihr an vielen Stellen nur als ein ganz bestimmtes Tier weiterkommen könnt, so seid Ihr schließlich als Biene, Ameise, Krokodil, Walross oder auch Kürbis unterwegs. Ihr dürft jedenfalls nicht verzweifeln, falls es einmal überhaupt nicht weiterzugehen scheint, es gibt wirklich für jedes noch so kleine Problem eine Lösung, manchmal müsst Ihr nur eben besonders scharf nachdenken.

Ob in der Eiswelt, im Hafengebiet, in der Karibik oder auf dem Friedhof, überall ist eines jedoch gleich, nämlich der nicht zu unterschätzende Schwierigkeitsgrad. Lasst Euch daher bloß nicht von der bunten und manchmal auch etwas sehr kindlich wirkenden Aufmachung täuschen, denn Banjo-Kazooie ist ganz sicher auch etwas für Profis, denn manche Aufgaben sind wirklich sehr schwer, aber niemals unfair, so dass Eure Motivationskurve eigentlich vom Start weg nach oben gehen und dann immer dort bleiben sollte. Nicht nur, dass sich die Gegner oft intelligent verhalten und Euch das Leben alles Andere als leicht machen, besonders die Rätsel haben es in sich, die sich nicht nur auf Schalterrätsel beschränken, sondern mehr als nur einmal Eure grauen Zellen enorm anstrengen dürften. Manchmal kommt es aber auch auf Eure Geschicklichkeit an, so sei Ihr in zahlreichen Minispielen öfters einmal unter Zeitdruck oder müsst blitzschnell reagieren, meiner Meinung nach ist die Mischung dem Entwicklerteam von Rare ganz hervorragend gelungen.


Wie steuert sich Banjo-Kazooie denn und behalte ich alles stets im Überblick?

Dieses Jump and Run steuert sich extrem gut, trotz der unglaublich zahlreichen Möglichkeiten, habt Ihr schon nach wenigen Minuten den Bogen raus, auch die dazukommenden Talente überfordern Euch nicht, die Tastenbelegung auf Eurem Joypad als genial zu bezeichnen, trifft es ziemlich genau. Dass dieses Jump and Run einrichtiger Genuss ist, liegt nicht zuletzt an der sehr guten Kameraführung, die immer voll auf der Höhe ist, sich wunderbar drehen und zoomen lässt, so dass Euch keine Ecke verborgen bleibt. Nirgendwo habt Ihr das Gefühl, durch die Steuerung oder die Perspektive irgendwie eingeschränkt zu sein, es entfaltet sich eine volle Bewegungsfreiheit, was ganz erheblich zum enormen Spielspaß beiträgt. Es gibt keine Stellen, wo Ihr wie von Geisterhand auf einmal nicht weiterkommt, die Spielumgebungen wirken in sämtlichen Abschnitten außerordentlich realistisch. Egal ob Ihr nahe heranzoomt oder Euren Blick in die weite Ferne schweifen lasst, die flexible 3D-Kamera verrichtet ihre Arbeit einfach großartig. Selbst in sehr kniffligen Passagen oder an besonders engen oder eigentlich unübersichtlichen Stellen, seid Ihr durch wenige Eingabebefehle wieder voll auf der Höhe, zu keinem Zeitpunkt habt Ihr das Gefühl, irgendwie benachteiligt worden zu sein, Banjo-Kazooie spielt sich daher wie aus einem Guss und ist für mich gerade im Hinblick auf Vielfalt und Umsetzung der Steuerungselemente einfach vorbildlich.


Und wie sieht dieses Spiel aus und wie hört es sich an?

Auch wenn dies möglicherweise dem ein oder anderen von Euch so langsam langweilig wird, ich kann auch in diesem Punkt nichts Negatives berichten, nein wirklich nicht. Die Grafik gehört zum Besten, was es überhaupt auf dem Nintendo 64 gibt. Die Figuren sind riesengroß, die Animationen sehr gut erkennbar und immer außerordentlich gelungen, die Spezialeffekte, zum Beispiel was Licht und Schatten, Spiegelungen oder Luftblasen im Wasser angeht, teilweise atemberaubend schön, ich übertreibe da wirklich nicht, eigentlich ist es Wahnsinn, was das Entwicklerteam aus der relativen bescheidenen Hardware des Nintendo 64 gemacht hat beziehungsweise, was es aus den Möglichkeiten, welche diese Konsole damals bot, gemacht hat. Was die Gegner angeht, so geben sich auch diese keine Blöße, sie sind ebenfalls sehr groß, immer gut gezeichnet, verfügen ebenfalls über sehr schön anzuschauende Bewegungsabläufe und auch bei ihnen konnte ich nirgendwo auch nur den Ansatz eines Grafikfehlers ausmachen. Die Hintergründe in den Levelabschnitten sind extrem farbenfroh und sogar genau für die richtige Spielatmosphäre, alles sieht knallig bunt aus, wobei jede Welt ihren eigenen Reiz hat beziehungsweise ihren eigenen Charme versprüht, wobei sich kein Level auch nur annähernd einem anderen gleicht, einfach super. Außerdem ist noch zu sagen, dass die deutschen Bildschirmtexte wirklich sehr witzig sind, die Dialoge oft für einen Lacher gut sind, auch das ist ja sicher keine Selbstverständlichkeit.

Wer denkt, dass der Soundtrack dann „wenigstens“ etwas schlechter ist, mit der fehlerfreien Optik da nicht ganz mithalten kann, der irrt, und zwar ganz gewaltig, denn sowohl die Melodien im Hintergrund als auch die sehr zahlreichen und überaus gelungenen Soundeffekte können begeistern, die Musikstücke sind abwechslungsreich und sorgen für die genau richtige Atmosphäre, ich fühlte mich in jedem Spielabschnitt nach nur wenigen Augenblicken sofort wohl, kein einziger Level fällt, was die Qualität angeht, da irgendwie auch nur ein bisschen ab. Somit sieht das Abenteuer von und mit Banjo und Kazooie brillant aus und hört sich fantastisch an, viel besser geht es auf dem Nintendo 64 eigentlich nicht.


Spreche ich bei Banjo-Kazooie eine Empfehlung aus?

Aber ganz eindeutig, da bin ich mir 100%ig sicher. Wer ein Fan von Jump and Runs ist und ein Nintendo 64 besitzt, der muss einfach zugreifen. Neben Super Mario 64 gehört Banjo-Kazooie zu den besten Videospielen, die ich bislang gespielt habe, denn es stimmt eigentlich alles. Die Grafik ist sehr schön anzuschauen und ist meiner Meinung nach fehlerlos, wobei gerade die Spezialeffekte zwischendurch mich immer wieder begeistern konnten. Selbst wer normalerweise mit knallig-bunten Hüpfspielen nicht so wahnsinnig viel anfangen kann, muss zugeben, dass die Präsentation hier ganz hervorragend gelungen ist, wir haben es hier mit einer herausragenden Qualität zu tun. Dazu gehört aber ebenso die tolle Begleitmusik mit den zahlreichen und extrem gut gelungenen Soundeffekten, welche für eine ungemein gute Spielatmosphäre sorgen. Schließlich ist die Steuerung extrem variantenreich aber trotzdem simpel zu bedienen und die 3D-Kamera liefert eine echte Meisterleistung ab, so dass ich in allen Belangen nur Gutes berichten kann. Dass ich daher die bestmögliche Note vergeben kann und Banjo-Kazooie einfach als echten Videospielhit bezeichnen muss, liegt dann ja eigentlich auf der Hand, für Hüpfspiel-Fans führt jedenfalls überhaupt kein Weg an diesem Meisterwerk vorbei.

22 Bewertungen, 1 Kommentar

  • ichbingut2

    01.03.2005, 09:28 Uhr von ichbingut2
    Bewertung: sehr hilfreich

    toller bericht, hast 100% recht... schon toll... kannst ja mal bei mir reinschauen.. ichbingut2