Bankkaufmann/frau Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Einstellungschancen:  durchschnittlich
  • Aufstiegschancen:  gut
  • Verdienstmöglichkeiten:  schlecht
  • Sozialleistungen:  schlecht

Erfahrungsbericht von red.muh

Viel mehr als nur Lächeln & Rechnen!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Bevor ich meine Ausbildung zur Bankkauffrau gemacht habe, stellte ich mir die Banker als spießig und bieder vor, als ein Volk, das von sich eingenommen ist und sein Wissen anderen nur als Fachchinesisch zuteil werden läßt...

Mit einer Einstellung, die ungefähr dem oben genannten entsprach habe ich mich dennoch für einen Ausbildungsplatz als Bankkauffrau beworben, um eine solide Ausbildung zu haben, mit der ich in meinem späteren Berufsleben flexibel bin.
So trat ich 1997 bei einer kleinen Raiffeisenbank in Schleswig-Holstein meine Ausbildung an...

Über einen Zeitraum von drei Jahren (in anderen Bundesländern zum Teil nur 2 oder 2 ½ Jahre) sollte ich nun praktisch und theoretisch lernen, wie das alles so funktioniert in einer Bank.

Der praktische Teil bestand zunächst aus Servicetätigkeiten am Schalter: Überweisungen und Schecks entgegennehmen, Auskünfte geben und all die Sachen, die man so als Normalsterblicher von seinen Bankgeschäften kennt.
Dann wurde ich langsam in die Beratung einbezogen. Zunächst war ich bei Kundengesprächen dabei und lernte von den Beratern, wie man gegenüber dem Kunden argumentiert, welche Informationen wichtig sind. Später durfte ich eigenständig Kunden beraten und neue Konten eröffnen. Ich weiß allerdings von Azubis anderer Banken, daß ich sehr selbständig arbeiten durfte, was nicht überall üblich ist.

Während meiner Ausbildung konnte ich aber auch hinter die Kulissen schauen und sehen, was jenseits von Schalter und Beratung passiert:

Im Rechnungswesen lernte ich zum Beispiel, wie eine Bank ihre Gelddisposition vornimmt, interne Konten abstimmt, Zinsabschlagsteuer-Abrechnungen erstellt und wie das mit den Überweisungen so genau funktioniert.

In der Kreditabteilung werden u.a. die Kreditunterlagen und -verträge geprüft, die Kreditauszahlungen vorgenommen und Schätzungen für den Wert von Immobilien vorgenommen, die als Kreditsicherheit dienen.

Die dritte Fachabteilung in der vergleichsweise kleinen Bank war die Wertpapierabteilung, wo ich mein theoretisches Wissen ein wenig in die Praxis umsetzen konnte: Wie läuft der Aktienhandel ab, wie kauft man Investmentfonds und welchen nimmt man am besten?

Der theoretische Teil bestand aus der Berufsschule. Ein- oder zweimal die Woche (viele Azubis haben auch Blockunterricht) sollten wir dort die Grundlagen erlernen. Die Fächer waren: Bankbetriebslehre, Allgemeine Wirtschaftslehre und Rechnungswesen (das variiert allerdings stark).

Nach drei Jahren ist dann die IHK-Prüfung, die aus dem schriftlichen und dem mündlichen Teil besteht. Und wer mindestens 50 % erreicht, darf sich endlich Bankkaufmann oder -frau nennen...


Die Bankausbildung gehört sicherlich zu den anspruchsvolleren Lehrberufen, etwas Zeit fürs Lernen muß man schon investieren. Der Verdienst ist für eine Ausbildungsvergütung nicht schlecht, man bekommt im ersten Lehrjahr etwa 600 EUR (netto) im Monat, in den nächsten Jahren ungefähr einen 50er mehr. Wenn man ausgelernt hat, gibt\'s als Anfangsgehalt zwischen 1.100 und 1.200 EUR.

Ich muß sagen, die Ausbildung hat mir trotz meinen anfänglichen Vorurteilen sehr gut gefallen. Natürlich findet man die oben beschrieben Banker, aber die meisten sind eben doch nur Menschen wie Du und ich, mit ihren Macken und lustigen Seiten.

Und neben dem Fachlichen entwickelt man in der Ausbildung auch soziale Fähigkeiten, z.B. Menschenkenntnis und Einfühlungsvermögen, die für eine weitere Tätigkeit in der Bank teilweise nicht unerheblich sind.

Also - Eine Bankausbildung ist nicht nur was für Streber und Rechenkünstler (bin ich überhaupt nicht), sondern für alle, die gerne mit Menschen umgehen, service- und kundenorientiert sind und verkäuferische Fähigkeiten haben. Und ein wichtiger Aspekt in unserer schnellebigen Zeit: Man ist mit der Ausbildung relativ flexibel, d.h. man kann z.B. später auch in der Versicherungsbranche oder in vielen anderen kaufmännischen Bereichen arbeiten.

Die Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen sind sehr vielfältig, über die Weiterbildung zum Bankfachwirt habe ich eine gesonderte Meinung geschrieben, sonst wird\'s wirklich viel zu lang hier...

19 Bewertungen, 2 Kommentare

  • campimo

    11.04.2007, 23:17 Uhr von campimo
    Bewertung: sehr hilfreich

    ☺☺☺SH & LG☺☺☺

  • SexyEva

    05.04.2002, 19:15 Uhr von SexyEva
    Bewertung: sehr hilfreich

    Das möchte ich vielleicht auch mal werden