Basteln für Ostern Testbericht

Noch wenige Tage - dann können wir wieder die fleißigen Osterhäschen
beobachten, wie sie ihre Körbchen mit bunten Ostereiern im hoffentlich bis
dahin sonnenverwöhnten Freiland verstecken, und vielleicht gehört die oder
der eine oder andere unter uns ja auch dazu.

Jedes Jahr in der Vor-Oster-Zeit verbringe ich in den Geschäften längere
Zeit vor den Regalen mit den Eierfarben, und jedes Mal muss ich überrascht
und gleichzeitig auch kopfschüttelnd feststellen, dass sich wieder neue
Ideen durchsetzen konnten und den Markt bereichert haben. Als gäb´s keine
anderen Probleme auf der Welt, konfrontiert uns die Firma Brauns-Heitmann,
die zwischen den oder gerade wegen der verschiedenen Angebote(n) wohl zum
Monopolisten in der Branche aufgestiegen sein muss, mit Eierfarben, die auf
einer Palette von „stinknormal“ bis so „ausgefallen“, dass es mit dem
Osterei an sich, wie wir es kennen, fast nichts mehr zu tun hat. Aber warum
nicht auch mal was Neues ausprobieren?

Für die Farbe für diese „besonderen Eier“ habe ich mich entschieden, weil
ich mit dem Färben von stinknormalen Eiern offenbar überfordert war. Nie
sah mein Ergebnis - ob kalt oder warm, ob flüssig oder wie auch immer gefärbt - dem
auf der Verpackung ähnlich. Meine Ostereier waren entweder ungewollt
strukturiert, zu hell, zu dunkel, alles zusammen - und hatten vielleicht
gerade deshalb etwas Eigenwilliges, und ich konnte sie immer sehr gut von
den Eiern der anderen unterscheiden.

Ich hatte mir zum Ziel gesetzt, am Ende der ganzen Färberei die gleichen
Eier wie auf der Verpackung in der Hand zu halten, und ob und wie mir das
gelungen ist, das sollt ihr nun nachfolgend lesen.


1. Kauf und Preis
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Die Packung „Brillant“ habe ich im real,- für 1,99 Euro gekauft.
Angesichts des Ergebnisses, auf das ich später näher eingehe, und der
Ergiebigkeit ist das ein guter Preis.


2. Verpackung
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Die Eierfarbe ist in einer schmalen Faltschachtel aus stabiler Pappe in ca.
Postkartengröße untergebracht.
Der Hintergrund der Verpackung ist ringsum hellgrün gemustert. In großen
weißen Buchstaben kann man von beiden Seiten die Bezeichnung „Brillant“
lesen. Eine Seite ergänzt mit „Das besondere Ei“ sowie „Flüssige Eierfarben
in 6 Farbtönen“ in Deutsch, die Rückseite informiert in diversen
Fremdsprachen über vermutlich das Gleiche. Eine Abbildung von Eiern in 6
verschiedenen Farben (gelb, rot, violett, blau, orange und grün) lässt
erahnen, welche Ergebnisse mit dieser Farbe erzielt werden können.
Der Hersteller informiert weiterhin, dass die Eier \"im Handumdrehen
glänzend gefärbt\" würden - was im wahrsten Sinne des Wortes den Tatsachen
entspricht.


3. Herstellerinformationen
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BRAUNS-HEITMANN GmbH & Co. KG
D-34401 Warburg
Tel. 05641-950

Auf der Homepage konnte ich leider keine näheren Hinweise zu der von mir erworbenen Farbe finden.


4. Inhalt und Inhaltsstoffe
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Zum Inhalt der Pappschachtel gehört eine Palette mit 6 Röhrchen
verschiedenfarbigen Inhalts, die Bedienungsanleitung in verschiedenen
Sprachen und eine kleine Tüte mit zwei Folienhandschuhen.

In den Eierfarben sind folgende Zutaten enthalten:
Wasser
Gelatine
E 422 Glycerin (chemisch hergestellter oder natürlich gewonnener Füllstoff oder Feuchthaltemittel, das für Lebensmittel allgemein zugelassen ist)
E 555 Kaliumaluminiumsilikat (Kieselsäure als Trägerstoff/Trennmittel, das für bestimmte Lebensmittel zugelassen ist)
E 171 Titandioxid (weißes Metallpigment, dass für Lebensmittel allgemein ohne Höchstmengenbeschränkung zugelassen ist)
E 210 Benzoesäure (chemisch-synthetisches Konservierungsmittel, das für bestimmte Lebensmittel zugelassen ist)
E 330 Citronensäure (Antioxidations- und Säuerungsmittel, das ohne Höchstmengenbeschränkungen für Lebensmittel allgemein zugelassen ist)
E 218 Methyl-p-hydroxybenzoat (deklariert als PHB-Ester, chemisch-synthetische Herstellung, für bestimmte Lebensmittel zugelassen)
E 104 Chinolingelb (chemisch-synthetischer Farbstoff, der für bestimmte Lebensmittel zugelassen ist)
E 214 Ethyl-p-hydroxybenzoat (deklariert als PHB-Ester, chemisch-synthetische Herstellung, für bestimmte Lebensmittel zugelassen)
E 110 Gelborange S (chemisch-synthetischer Azofarbstoff, der für bestimmte Lebensmittel zugelassen ist)
E 124 Cochenillerot A (chemisch-synthetischer Azofarbstoff, der für bestimmte Lebensmittel zugelassen ist)
E 131 Patentblau V (chemisch-synthetischer Azofarbstoff, der für bestimmte Lebensmittel zugelassen ist)
E 216 Propyl-p-hydroxybenzoat (deklariert als PHB-Propylester, chemisch-synthetische Herstellung, für bestimmte Lebensmittel zugelassen)
E 122 Azorubin (chemisch-synthetischer Azofarbstoff, der für bestimmte Lebensmittel zugelassen ist)

Anhand dieser Liste der doch mehr oder weniger als gefährlich eingestuften und/oder umstrittenen Zusatzstoffe kann einem schon schwindlig werden. Aber die Eier werden nicht,
wie sonst üblich, für 5 - 10 Minuten in die Farbe getaucht, so dass sich
manchmal auch das Eiweiß mit einfärbt, sondern nur kurz in der Hand
gedreht, so dass kaum davon auszugehen ist, dass Teile dieser Zusätze in
das Ei geraten. Das Eiweiß vom Test-Ei war jedenfalls nicht verfärbt.

Das von mir gekaufte Produkt ist bis 2007 haltbar, wobei ich davon ausgehe,
dass sich diese Haltbarkeit auf die ungeöffneten Farbpatronen bezieht.


5. „Gebrauchsanleitung“ gemäß Hersteller
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5.1 Das brauchen Sie: Unterlage aus Zeitungspapier, Becher oder Glas zum
Verflüssigen der Farbe, Eierbecher zum Trocknen, Esslöffel, Schere, braune
oder weiße Eier.
Eier kochen und im Kochwasser warm halten.

5.2 Farbpatronen mit der Schere voneinander trennen.

5.3 Becher oder Glas mit Heißwasser füllen, die Farbpatronen mit der Öffnung
nach oben hineinstellen und warten, bis die Farben flüssig sind.
Farbpatronen gut schütteln, anschließend die Spitze kurz eintauchen und
abschneiden.

5.4 Handschuhe anziehen. Möglichst mit der hellsten Farbe beginnen. Etwa 6
Farbtropfen auf den Handschuh geben.

5.5+6 Ein heißes Ei mit dem Esslöffel aus dem Topf heben und kurz trocken
lassen. Anschließend in der Handfläche wälzen. Zum Trocknen quer auf den
Eierbecher legen. Für die nächste Farbe die Handschuhe mit Warmwasser
reinigen und trocknen. Bei Bedarf das Heißwasser-Bad für die Farben
erneuern. Nach Gebrauch lassen sich die Farbfläschchen durch Umknicken der
Öffnung verschließen und für einige Zeit aufbewahren.

Die einzelnen Schritte der Gebrauchsanleitung sind nachvollziehbar und
korrekt angegeben und werden anschaulich mit kleinen Bildchen dokumentiert.
Anhand dieser Anleitung wird das Färben zum einfachen Kinderspiel.


6. Das Färben
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Ich habe mich mit den benötigten Materialien eingedeckt, die weißen Eier
gekocht und zwischenzeitlich die Farbpatronen in heißes Wasser gestellt.
Nach ca. 8 Minuten ist anhand der durchsichtigen Röhrchen erkennbar, dass
sich die Farben verflüssigt haben.
Ich habe die Handschuhe übergezogen und ein Ei aus dem Kochwasser genommen,
dieses trocken gerieben, die Farbpatrone geschüttelt, die Spitze
abgeschnitten und wenige Spritzer der gelben Farbe auf den Handschuh
gegeben.

Dann habe ich das Ei mit beiden behandschuhten Händen in der Farbe gewälzt,
wobei ich schnell feststellen musste, dass die Farbe klebrig wurde. Nachdem
ich weitere Farbspritzer auf den Handschuh gegeben und das Ei damit erneut
gefärbt hatte, erzielte ich ein sehr gutes Farbergebnis, das dem auf der
Verpackung verblüffend ähnlich sah.
Das Ei hatte eine gewollt ungleichmäßige, marmorierte Farbgebung zwischen hellem und
dunklem Gelb und glänzte sogar, so dass ein Nachpolieren (mit Speck etwa) nicht nötig ist.

Das Ei habe ich quer auf den Eierbecher gelegt. Es ist ratsam, so viele
Eierbecher wie Eier bereit zu stellen, da das Trocknen der Farbe einige
Zeit in Anspruch nimmt und die noch feuchten Eier ansonsten gern am
Zeitungspapier festkleben.

Nach dem Färben mehrerer Eier habe ich die Handschuhe unter fließend warmem
Wasser abgewaschen, was recht gut und problemlos funktionierte, am Küchentuch abgetrocknet und mit der nächsten Farbe versehen. Dann habe ich die übrigen Farben verarbeitet.

Das Färben von 20 Eiern hat insgesamt ca. eine halbe Stunde in Anspruch genommen.

Die Eierbecher, an deren Rändern noch die Farben der Eier klebten, wurden
in der Spülmaschine sofort wieder sauber.

Die Farbe gelangte nicht an meine Finger, woraus zu schließen ist, dass die
Handschuhe dicht sind.


7. Farben
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Gelb: Die gelben Eier haben fast eine goldene Farbe bekommen.
Orange: Das Orange ist sehr kräftig ausgeprägt.
Rot: Es handelt sich um eine Mischung aus Rot und dunklem Rosa und ergibt einen wunderschönen Farbton.
Blau: Das Blau glänzt türkis.
Violett: Das Ei hat einen herrlich kräftigen Blau-Ton.
Grün: In den meisten Ostereierfarben vermisst man das Grün, hier ist es stark und dunkel ausgeprägt.


8. Tipps und Tricks
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Mit der in der Patrone enthaltenen Farbe kann man gut und gerne 6 - 8 Eier
färben. Sollten die Farben nicht vollständig verbraucht werden, ist es
möglich, die Farbpatronen zu verschließen und für einige Zeit
aufzubewahren, womit ich jedoch keine Erfahrungen gemacht habe.

Wird das Ei in zu wenig Farbe gewälzt, klebt es am Handschuh, und die Farbe
ist rau und glänzt nicht so schön.
Nimmt man hingeben zu viel Farbe, tropft diese unter Umständen vom unteren
Eiende in den Becher und/oder verursacht einen unschönen dunklen Fleck am
Ei. Aber auch bei Benutzung von mehr Farbe als angegeben erzielt das Ei
eine gewollt ungleichmäßige Färbung, die ansonsten nicht verläuft oder
verwischt.

Wenn die Eier vor der vollständigen Trocknung, die ich auf mehrere Stunden
schätze, auf Zeitungspapier gelegt werden, kleben sie dort fest bzw. klebt
das Papier zum Schluss am Ei. Aus diesem Grund sind mehrere Eierbecher
vonnöten. Ich habe die Eier erst am nächsten Morgen von den Eierbechern
genommen und in eine Schale gelegt.

Die Eier sind auch nach hinreichender Trockenzeit von 12 Stunden noch leicht klebrig, kleben jedoch nicht mehr an der Osterserviette fest.

Mit dem Färben von braunen Eiern habe ich leider keine Erfahrungen.


9. Fazit
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Mit dieser Farbe für knapp 2 Euro kann man gut und gern 40 Ostereiern einen
hübschen Farbanstrich verpassen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis, an dem ich
meine Zufriedenheit mit vielen Produkten festmache, ist demnach sehr gut.

Die Eier haben eine sehr hübsche Farbgebung und glänzen auch ohne Nachpolieren brillant, wie die Farbe auch heißt. Sie sind, wie die Informationen auf der Verpackung
versprechen, wahrhaft im Handumdrehen glänzend gefärbt, und sofern sich das auch auf
den Zeitaufwand bezieht, kann ich diese Aussage ebenfalls bestätigen.

Auch kleine Kinder können diese Farben - unter Aufsicht von Erwachsenen -
bereits anwenden, nur muss hier beachtet werden, dass die Eier sehr heiß
aus dem Kochwasser kommen und evtl. leichte Verbrennungen verursachen
könnten.

Die Eierfarbe dringt durch die kurze Behandlungszeit nicht in das Innere
des Eies ein, was in den vergangenen Jahren oftmals einen unschönen Anblick des Eiweiß ergab. Und angesichts der zahllosen E-Zusatz-Nummern, die auch in anderen Eierfarben enthalten sind, beruhigt mich das etwas.

Das Herbeischaffen von Utensilien hält sich in Grenzen, meine Küche und die
Finger wurden beim Färben nicht versaut, und die Eier haben in den Augen
meiner Tochter Bewunderung, Überraschung und große Freude erkennen lassen,
so dass ich mit dem Produkt und dem Ergebnis rundum zufrieden bin.
Und nicht zuletzt ist es mir quasi erstmals gelungen, dass die gefärbten
Eier genauso aussehen wie auf der Verpackung.

5 – voll und ganz verdiente - Sternchen von mir und meine Empfehlung für euch, auch wenn
sie ziemlich spät kommt.

In diesem Sinne - ich wünsche euch allen noch ein schönes Osterfest mit
brillant gefärbten, glänzenden Ostereiern und vielen tollen Überraschungen!