Battle Realms (PC Strategiespiel) Testbericht

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ab 16,97
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Erfahrungsbericht von Eiswolf

Revolution der Echtzeit Strategie?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Liquid Entertainment versuchte Ende letzten Jahres mit Battle Realms die Echtzeit Strategie zu revolutionieren. Das ist zwar nicht ganz gelungen, aber trotzdem bleibt es ein erstklassiges und vor allem innovatives Spiel, das allein schon wegen des ungewöhnlichen mittelalterliches Japan Szenario einen blick wert ist.

Das Prinzip ist schnell erklärt. Aus Bauernhütten kommen regelmäßig Bauern, die neue Gebäude bauen, Reis ernten und Wasser holen können. Militärische Einheiten werden aber nicht wie üblich einfach produziert oder rekrutiert, sondern ausgebildet. Dazu schickt man die Bauern in Ausbildungsstätten, wie das Dojo. Danach hat man schon Grundeinheiten wie Schwertkämpfer oder Bogenschützen. Um aber bessere Einheiten zu trainieren muss man diese in mehreren Ausbildungsplätzen ausbilden lassen. Hat man also einen Bauern in alle Camps geschickt, erhält man theoretisch einen Superkrieger, wie den Ronin oder den Samurai. Allerdings kann jeder Einheitentyp von einem bestimmten anderen leicht überrannt werden.. Das funktioniert nach dem erweiterten Stein-Schere-Papier Prinzip: Fernkampf schlägt Kavallerie, Kavallerie schlägt Infanterie, die wiederum Fernkämpfer verhauen.

Damit das Ganze auf die Dauer nicht langweilig wird, gibt es 4 unterschiedliche Klans. Zunächst wäre da der edle Drachenklan, den man am ehesten mit mittelalterlichen Japanern vergleichen kann [alle, die Shogun gesehen haben, wissen, was ich meine]. Der zweite „gute“ Klan ist der Wolfsklan, der auf rohe Stärke setzt und viel mit Neandertalern gemeinsam hat. Die Bösen sind zum einen der hinterhältige Schlangenklan, eine Bande aus gemeinen Dieben, und der Lotusklan, eine Sekte die mit zerstörerischen Zaubern die Natur verwüstet. Jeder Klan hat seine individuellen Einheitentypen und spielt sich unterschiedlich.

Battle Realms besitzt auch ein ziemlich außergewöhnliches Ressourcensystem. Erste Ressource wäre da der Reis, der auf bestimmten Feldern im Land wächst. Damit dieser ordentlich wuchert muss er regelmäßig von Bauern mit Wasser versorgt werden, was die Bauern entweder aus Gewässern oder aus Brunnen holen können. Um den Ernteprozess zu beschleunigen kann man die Agrarökonomen auch dazu anweisen Pferde einzufangen. Man kann die Pferde auch dazu nutzen sein Militär zu unterstützen, denn jede Einheit ist in der Lage ein Pferd zu reiten.

Die Kampagne finde ich besonders gut gelungen. Es geht um den jungen Kenji, der nach der Flucht aus seinem Heimatland wieder zurückkehrt und nun miterleben muss, wie das einst von seinem Vater grausam regierte Land von den Klans umkämpft wird. Gleich am Anfang wird man vor die Wahl gestellt ob man lieber dem Drachen- oder dem Schlangenklan beitreten, indem man die Bewohner eines überfallenen Dorfes entweder abschlachtet oder rettet. Im Verlauf der Kampagne wird man immer wieder vor Entscheidungen gestellt wie es weiter gehen soll, so motiviert das Spiel ungemein es wiederholt durchzuspielen. Außer der Kampagne kann man auch per Internet gegen andere spielen oder Solo gegen die KI.

Im Vergleich zu anderen Spielen ist Battle Realms ziemlich kampflastig, dabei kommt es selten zu Scharmützeln mit über 30 Beteiligten. Durch besiegte Gegner erhalten die Guten Yang-, die Bösen Yinpunkte. Diese können dann in die Entwicklungen neuer Technologien gesteckt werden.

Die Entwickler haben sich bei der Grafik sichtlich Mühe gegeben, sämtliche Einheiten wurden mit feinsten Animationen versehen. Die Landschaft und die Gebäude machen ebenfalls einen sehr guten Eindruck. Die Wälder und Sträucher wirken mir aber etwas zu zweidimensional. Das Geschehen betrachtet man aus einem nicht allzu fernen Blickwinkel, die Kamera lässt sich zwecks Übersicht nicht drehen oder zoomen aber ein klein wenig kippen; sieht zwar ganz interessant aus, ist aber spielerisch nicht gerade sinnvoll. Die Kämpfe werden von stimmigen Sounds untermalt und lassen sich recht einfach bedienen, mehr als die beiden Maustasten braucht man nicht.

Alles in allem ein hervorragendes Spiel, das ich jedem, der etwas für ausgefallene Ideen und Strategie übrig hat, nur empfehlen kann.

12 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Riedlinger

    02.07.2002, 14:22 Uhr von Riedlinger
    Bewertung: sehr hilfreich

    scheiss frisur