Bearded Collie Testbericht

Bearded Collies sind toll. Echt. Sie sehen cool aus, wenn sie mit fliegenden Harren über die Wiese fegen.
Und wenn sie nur auf den Hundeplätzen lautstark bellen, stört es auch nicht den Nachbarn. Bearded Collies raufen fast nie. Sie zeigen fast nie Aggressionen. Aber nachdem ich als Hundeausbilder einige Beardeds kenne, möchte ich jeden bitten sich mal real diese Hunde anzuschauen. Da kommen Leute anstatt um 10.00 um 11.00 Uhr auf dem Platz. Der arme Kerl lag den ganzen Tag unausgelastet in der Wohnung, weil man viel arbeitet. Den Triebstau dadurch, versucht man mit Verhaltensstörung zu erklären und belästigt einen Hundetrainer. Indem man therapieren will, wo dem Hund nur Bewegung fehlt und davon reichlich. Diese Rasse hat Temperament und zwar viel. Ich sehe Hunde mit entzündeten Gelenken, weil sie in der Wohnung rennen und diese mit rutschigen Bodenbelag ausgestattet ist. Teppich geht ja nicht wegen der Haare. Achja haaren tut er ja auch noch. Die Tendenz scheint zu Züchtern zu gehen, denen Austellungserfolge mehr wert sind und die laut rum brüllen; Können muß der Hund nix, nur auf der Ausstellung hat er ruhig und schön zu stehen. Der arme Hund. Ich liebe Beardeds. Die sehen echt geil aus und sind richtige lustige Kobolde. Für ihr Temperament bin ich aber total ungeeignet. Viele Halter die ich kenne, leider auch. Und eigenartigerweise sehe ich nie diese Art ruhiger Bearded aus der Lindenstraße. Sicher war der Hund durch viele Übungen müde, ausgelastet und glücklich.
Ich sehe Hunde die nicht wissen wohin mit ihrer Energie. Frauchen trinkt Kaffee. Mehr nicht, der Hund muß nur schön sein. Und schließlich liebt sie ihre 5 Beardeds. Auch wenn sie kaum an der Leine gehen können , nicht in der Öffentlichkeit rumgehen können.
Schließlich kennt man nur die Wege: Garten, Hundeplatz, Ausstellung. Und Hundeplatz auch nur zum Kaffeetrinken und klönen. Mehr muß ein schöner Bearded nicht können. Eigentlich schade. Oder ?
Ich kenne Rentner denen so ein Hund empfohlen wurde. Als idealer Familienhund. Leider kann eine fast 60 jährige Ersthundbesitzerin kein solches Kraftpaket zügeln. Sie hat es geschafft mit teurem Hundetrainer und einer Kastration, und viel eisernen Willen. Weil sie diesen Hund liebt und ihm ein schlimmeres Schicksal ersparen will. Dieser Hund wurde als der ideale Familienhund verkauft. Ein 60 cm großer kräftiger Beardedrüde. Sie wollte eine Hündin. Die Züchterin sagte Rüde oder nix. Rüde ist auch nicht schlimmer als eine Hündin. Ich hatte ihn 6 Wochen in Pflege, als sie im Krankenhaus lag. Sie sagt, sie war damals soo blauäugig. Hätte man sie früher aufgeklärt, hätte sie die Finger davon gelassen. Aber Beardeds haben einen guten Ruf. Es sind ja auch tolle Hunde. Für sportliche Menschen. Sehr sportliche Menschen
Also bitte, überlegt vor dem Kauf, ob euch täglich 3 Stunden Fahrad guttun, soviel wünscht sich nämlich dieser Hund oder Joggen oder Agility. Regelmäßig, 15 Jahr lang täglich. Diese Hunde bleiben bis ins hohe Alter sehr fit. Wir haben 12 jährige topfite ständig rumbellende und rumrennende Beardeds auf dem Hundeplatz. Überlegt es euch gut. BITTE. Im Interesse dieser wunderschönen Rasse. Denn zur zeit scheint siese Rasse in Mode zu sein. Leider.

Vorteile: sehr guter Familienhund, auch in der Meute verträglich. Zeigt kaum bis keine agressiven Tendenzen
kein Hundefrisör nötig, Mittlere Kosten, bei konsequenter Behandlung leichtführig in der Ausbildung.

Nachteile: hoher Bewegungsdrang, eigentlich ca 15 Stunden am Tag, wenn man ihn lassen würde.
Er geht gerne ihn Wasserpfützen, auch in schmutzige.
Er schleppt durch die breiten Pfoten und das Fell viel Dreck ins Haus.
Er ist doch recht bellfreudig.

Anmerkung: Ich kenne zur zeit ca 20 Beardeds auf dem Hundeplatz und Umgebung . Und da gibt es nur eine Ausnahme. Ein ruhiger ca 8jähriger Beardedrüde, unkastriert. Alle anderen benehmen sich tatsächlich, so wie beschrieben.

Zur Rasse:

Schon 1878 wurde die Rasse beschrieben.
1912 gründete Mr. Russel Greig einen Bearded Collie Club.
1936 erschien eine ausführliche Rasssebeschreibung.
Gegen 1934 war die Rasse fast ausgestorben.
1947 schrieb Clifford Hubbard, das der Beardie selbst in Schottland selten sein.
1944 wurde die Rasse neu entdeckt.
Mitte der 60er gelangte die Rasse nach Deutschland.
Anita Altmann war eine der ersten Bearded Collie Züchterinnen.

Rassestandart:

Erscheinungsbild:
Schlanker, drahtiger, aktiver Hund, länger als hoch,

Wesen:
aufmerksam, lebhaft, selbstsicher, aktiv,
zuverlässiger, intelligenter Arbeitshund, Ohne Anzeichen von Aggressivität,

Kopf:
Schädel, flach, breit, quadratisch, kräftiger Fang,

Augen:
Im Farbton auf die Farbe deshaarkleides abgestimmt, weit auseinanderliegend und groß,, nicht hervortretend,

Ohren:
von mittlerer größe und hängend,

Fang/ Gebiß:
große Zähne, kräftige Kiefer, mit einem Scherengebiß,

Hals:
mäßig lang und muskulös

Körper:
gerader Rücken, Rippen gut gewölbt, aber nicht Tonnenförmig,

Pfoten:
Oval geformt mit gutgepolsterten Ballen,

Rute:
tief angesetzt und niemals über den Rücken getragen

Gangart:
geschmeidig, , fließend,

Haarkleid:
doppelt mit weicher Unterwolle,
Nicht so kompliziert in der Pflege wie ein Bobtail.
Das Fell wird nicht getrimmt oder geschnitten.

Farbe:
Schiefergrau,
rötlich, rehfarben,
schwarz, blau,
alle Schattierungen von grau, braun und Sandfarben,
mit oder ohne weiße Abzeichen

Größe:
51 bis 56 cm

Gewicht.
ca 30 Kg

Literatur:

Kosmos Hundebibliothek,Eva Maria Krämer :
"Bearded Collie"


Seinen Namen bearded = Bärtiger Collie, hat er von seinem Bart, der über Lefzen und vorallem vom Kinn fällt.
Dieser Bart bedarf besonderer Pflege, da er schnell verschmutzt
Der Bearded wird vom Club für Britische Hütehunde vertreten.

Kontakte:

www.cfbrh.de
Club für Britische Hütehunde,
vertritt den Bearded Collie

www.cfbrh-lgberlin.de
(Berliner Landesgruppe)

www.collie.de