Jakob der Lügner. (Taschenbuch) / Jurek Becker Testbericht

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ab 6,99
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Erfahrungsbericht von schaefchen01

Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Pro:

mitreißende Story, interessant

Kontra:

zwischendurch langweilige Stellen

Empfehlung:

Ja

Eigentlich wurde ich gezwungen, dieses Buch zu lesen, da ich von meinem Deutschprofessor die Aufgabe bekam, das Buch für den Unterricht vorzubereiten. Damals wusste ich noch nicht, was ich von dem Roman mit dem Titel "Jakob der Lügner" halten sollte und war nicht besonders darüber erfreut. Doch nun bin ich froh, dass er mir diese mitreißende Story "aufgezwungen" hat.

Kurz zum Inhalt…
Der Roman beginnt damit, dass Jakob Heym, ein Jude im Ghetto auf der Straße von einem Soldaten aufgehalten wird. Er weist Jakob darauf hin, dass es bereits nach 8 Uhr ist und dass es für Juden verboten sei, nach dieser Uhrzeit auf der Straße zu sein. Er schickt Jakob ins Quartier des Wachhabenden um dort eine gerechte Strafe zu bekommen. Schon seinen Tod vor Augen betritt er das Quartier. Als sich eine Tür öffnet, verbirgt sich Jakob dahinter, und hört unbemerkt die Radionachricht, dass sich die Russen einige Kilometer vor Bezanika, eine Stadt ca. 400 km entfernt vom Ghetto, befinden. Danach betritt er das Zimmer des Wachhabenden, der ganz verwundert über seinen Besuch ist. Da es in Wirklichkeit er kurz nach halb 8 Uhr ist, schickt er Jakob einfach nach Hause.

Am nächsten Morgen geht Jakob wie gewohnt zur Arbeit am Güterbahnhof, wo er seinem Freund Mischa die Lüge erzählt, dass er ein Radio besitzt und davon gehört hat, dass die Russen kurz vor Bezanika sind. Obwohl er von seinem Freund das Versprechen bekommen hat, dass er kein Wörtchen darüber verliert, verbreitet sich die Neuigkeit wie ein Lauffeuer. Da es aber verboten ist, dass ein Jude einen Radio besitzt, lebt Jakob ständig mit der Angst, erwischt zu werden. Eigentlich wollte er ja seine Lüge aufklären, damit er nicht immer mit Fragen von anderen Juden bombardiert wird, doch er merkt bald, wie die Hoffnung die Menschen verändert und so erfindet er immer wieder neue Geschichten um den Menschen Mut zu machen.

Mehr möchte ich über den Inhalt nicht verlieren, um dem Leser nicht die Spannung zu nehmen.

Fazit
Also mich hat das Buch wirklich überrascht. Es ist leicht verständlich und flüssig zu lesen. Es regt zum Nachdenken an, wie gut wir es in unserer Zeit haben und wie schwer es damals im 2. Weltkrieg für die Menschen war. Und dass es einen Menschen gab, der mit einer Lüge sein Leben aufs Spiel setzte und damit dem ganzen Ghetto neue Hoffnung schenkte. Das Buch hat einen etwas unrühmlichen und traurigen Schluss. Es gibt 2 verschiedene Schlussszenarien. Ein Ende, wie es sich der Erzähler gewünscht hätte und das "wirkliche" Ende.

Ich persönlich hätte mir ein anderes "wirkliches" Ende gewünscht, da es meiner Meinung nach erst danach so richtig spannend geworden wäre und so eigentlich alles offen bleibt.

Nichts desto trotz ist es eine interessante und mitreißende Story. Der Roman wurde auch schon mehrmals verfilmt. Ich habe mir zwar den Film noch nicht angesehen, aber sollte sich die Gelegenheit ergeben, werde ich mir ihn sicher anschauen.

mfg schaefchen01

51 Bewertungen, 2 Kommentare

  • anonym

    06.05.2005, 12:26 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    mit robin williams. der film hat mir auch sehr gut gefallen und er war sehr eindrücklich gespielt.

  • modschegibbchen

    04.05.2005, 17:00 Uhr von modschegibbchen
    Bewertung: sehr hilfreich

    über ein fasst schon vergessenes bucg. lg heike