Becks Pilsener Testbericht

Becks-pilsener
ab 25,31
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Summe aller Bewertungen
  • Geschmack:  sehr gut
  • Wirkungsgrad:  hoch

Erfahrungsbericht von Nopeone

Becks auf Ex ! ! !

5
  • Geschmack:  sehr gut
  • Wirkungsgrad:  hoch

Pro:

einfach das Bier der Biere !

Kontra:

/

Empfehlung:

Ja

Schon als die Herren Rutenberg, Beck und May im Jahre 1873 die Brauerei noch unter dem Namen Beck & May in Bremen gründeten, hatten sie es auf die internationalen Märkte abgesehen. Sie waren sogar so sehr auf Export orientiert, dass Beck’s zwar mit Abstand die deutsche Bierausfuhr dominiert, es aber erst seit 1949 in Deutschland selbst eingeführt wurde.

In 120 Ländern auf allen Kontinenten ist Beck’s heutzutage vertreten. Das hat rein statistisch zur Folge, so haben irgendwelche gelangweilten Menschen errechnet, dass auf der ganzen Welt in einer Minute etwa dreitausend Flaschen Bremer Gerstensaft getrunken werden und es sich bei jedem dritten deutschen Bier im Ausland um besagtes Pils handelt!

Mit Sicherheit liegt das zum großen Teil an der gigantischen Populistik, und das nicht nur in der Werbung, sondern vielmehr an dem allgegenwärtigen Angebot im Nachtleben. Bestimmt tut das Flaschendesign das Übrige.

Die grüne Longneckflasche mit der silbernen Halskrause sticht aus dem braunen, gold-verzierten Sortiment im Supermarkt heraus, ist griffig und daher, zum Beispiel in Clubs, bequem in der Hand zu halten.

Eine der Hauptzielgruppen ist die junge, unbeschwerte, tanzende Gesellschaft, und so macht sich die Farbauswahl schon deswegen bezahlt, weil Braun und Gold eher als spießig gelten und Grün und Silber frisch, sowie zukunftsorientiert wirken. Außerdem ist das Etikett samt Schriftzügen oval gehalten, womit der schwungvolle Elan junger, hipper Biertrinker unterstrichen wird.

Ganz besonders stolz sind die Beck’ser auf den auf dem Etikett versehenen Bremer Schlüssel, der, was immer er schließen soll, als Wahrzeichen dient. Die Flasche ist selbstredend mit Medaillen geschmückt. Der Ursprung liegt allerdings mit 1874, Kaiser Friedrich III liebstes Gebräu, und 1876, bestes internationales Bier auf der Weltausstellung in Philadelphia, schon sehr weit zurück und ich finde es fraglich, ob solche Auszeichnungen bei heutiger Konkurrenz noch vergeben würden.

Doch nun endlich zum Wesentlichen. Öffnet man eine Beck’s Pilsener Flasche, so qualmt es fröhlich aus selbiger, und ich bin nicht der einzige, den der prompte Geruch an Marihuana erinnert. Aber das nur nebenbei.

Das wirklich Wesentliche ist der durch Wasser, Gerstenmalz und Hopfen herbei geführte Geschmack; er beginnt im Vorgang, in welchem mittel kräftig, direkt, jedoch nicht aufdringlich, dichte Kohlensäure wahrzunehmen ist, wodurch der latent schaumige, frische Charakter entsteht. Das Erfrischende liegt jedoch auch darin begründet, dass Beck’s in jeder Geschmacksphase recht wässrig ist. Erfrischend hin und her – das kommt einem besonderen Biergeschmack jedenfalls nicht zu Gute.

Im Hauptgang gibt Beck’s schließlich alles, indem es mit einer sehr hellen Würze auftrumpft.
Früher hatte ich dieses hellwürzige als „pilsig“ bezeichnet, weil es markant und daher immer wiederzuerkennen ist. Ich dachte, aha, so muss ein Pils also schmecken, aber da kannte ich ja nicht viel anderes. Ein weiteres Indiz für Beck’s’ Monopolstellung.

Im Abgang filtert sich letztlich ein Hauch von Hopfen heraus. Dieser wird wiederum schnell vom Brauwasser übertüncht. Schade. Ich denke das Fehlen einer starken, herben Note ist aufgrund der größeren Massenkompatibilität mit verantwortlich für den breitgefächerten Absatz der Marke.

Die 4,9 Prozent Alkoholvolumen des Vollbieres hauen keinem ernstlich rein, es sei denn man trinkt es zuhauf, wie das ja auch getan wird. Besonders elegant finde ich die Geschmacksdarbietung von Beck’s nicht, einzig die eigene, ausgeprägte Würze schlägt das Pils in die Bresche.

Dafür hat es die Marke geschafft, ein Bier zu brauen, dass man nicht allzu schnell über hat. Für diese Langverträglichkeit, neben dem Hauptgang versteht sich, vergebe ich Beck’s Pilsener in meinem Dezimalschulnotensystem eine 2,5. Ein vernünftiger Durchschnitt, der so weit verbreitet nicht leicht nachzumachen ist.

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