Behandlungsmethoden bei Rauchentwöhnung Testbericht

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Erfahrungsbericht von gerkzeit

Exraucher?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

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Raucher sind auch Opfer
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Wer kennt sie nicht, die Sprüche. \"Wer raucht ist selber schuld\" , \"Hör doch ganz einfach auf\" , \"Wer raucht sollte keinen Versicherungsschutz haben\" , \"Raucher sind schwach\" , \"Ich hasse Raucher\" und und und…..
Und von denen, die uns Raucher beschimpfen, sind die ehemaligen Raucher, die schlimmsten. Aber was bewirkt man mit solchen Sprüchen? Gar nichts, ausser ein schlechtes Gewissen beim Raucher! Aber das hat der Raucher sowieso, liest man doch so viel über Krankheiten, die vom Rauchen verursacht werden sollen.
Anstatt, Worwürfe und Beschimpfungen zu verbreiten, täte man besser daran, jene Vorschläge preis zu geben, die einem Raucher dabei helfen sein Laster aufzugeben. Weiß es doch keiner besser als der Raucher selber, was er damit seiner Gesundheit antun kann.
Ratschläge wie \"hör doch einfach auf\" kann man sich sparen, denn die schiessen genauso ins Leere, wie wenn ich einem Gourmet sagen wollte \" hör auf zu essen\", den Kaffeetrinker \"hör auf Kaffee zu trinken\" oder dem Vegetarierer \"iss doch einfach Fleisch\". Den Raucher kann man zwar nicht mit einem Gourmet vergleichen, wohl aber die Leidenschaft mit der er seine Zigarette raucht mit der Leidenschaft mit der ein Gourmet die Nahrung zu sich nimmt. Beide machen dies mit solch einer Freude, dass man wohl nicht damit rechnen kann, dass diese Gewohnheiten aufgegeben werden.
Zudem hat es der Raucher ungemein schwerer, da zu dem Geniessen die Sucht hinzukommt, die den eigenen Willen des Rauchers ganz einfach ausschaltet und ihm zum Sklaven dieses Lasters macht.
Der beste Weg um vom Rauchen los zu kommen wäre, erst gar nicht damit anzufangen. Aber wann beginnt man denn mit dem Rauchen? Also ich war 14 Jahre alt, als ich damit begann. Ein Alter, in dem man die Tragweite seines Tuns noch gar nicht richtig erfassen kann. Ich wollte ganz einfach dazu gehören. Wollte auch so \"cool\" sein, wie die anderen, die ja auch rauchten. Sie schmeckten im wahrsten Sinne des Wortes zum Kotzen. Jedoch versteckte ich mich lieber mal in der Schultoilette um mich meines Mageninhaltes (oftmals Darminhalt, Durchmarsch) zu entledigen, als dass ich zugegeben hätte, dass ich die Klimmstengel in Wirklichkeit so uncool fand. Und wenn dieser coole Typ vor dem ich Eindruck schinden wollte, mal von der Schule ist, dann hör ich sowieso wieder auf. Doch dann war es schon zu spät. Dann rauchte ich nicht nur in seiner Gegenwart, sondern auch zu anderen Gelegenheiten. Dann wurden es 3,4, 5 und mehr Zigarretten am Tag und es kam sogar soweit, daß ich sie mir zum Schluss wegen meines zu geringen Taschengeldes zusammenschnurren und klauen mußte. Wie beschissen hab ich mich manchmal gefühlt, wenn ich meinem lieben Vater die Zigarretten oder meiner Mutter 2DM aus dem Geldbeutel stipizt hab. Ihr macht euch kein Bild. Aber das Verlangen war grösser. Ja, je mehr ich darüber nachdachte aufzuhören, um so mehr Zigaretten schwirrten in meinem Kopf herum. Ich wurde im wahrsten Sinne des Wortes von der Sucht überrannt.

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\"Exraucher\" gibt es nicht………
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Der Ex-raucher ist der intolleranteste \"Nichtraucher\" überhaupt. Woran das liegt weiss ich selbst am besten, denn ich gehörte fast drei Jahre lang zu dieser Gruppe. Mit einem gewissen Stolz möchte man sich als ehemaliger Raucher präsentieren. \'Schaut her ich habe es geschafft, ich bin ein starker Typ\'.
- Geschafft? - Dreimal kurz gelacht! Von einem chinesichen Heilfritzen im Fernsehen hatte ich es gehört. Auch nach 20 Jahren \"Trockenheit\" klimmt irgendwo im Hinterstübchen ein Stummelchen, das nur den richtigen Zünder braucht um sich wieder zu entfachen. Lasst mich erzählen auf welche Weise es bei mir wieder \"gefunkt\" hat.
Ein Raucher der unbewusst zur Zigarette gegriffen hat, war ich noch nie, sondern schon immer einer der seine Zigarette genoss. Wenn ich schon meine Gesundheit schädige, dann wenigstens mit Genuss. so dachte ich. Wenns dann gemütlich wurde, vor dem Bildschirm, bei Kaffee und Kuchen oder beim Träumen auf dem Balkon, dann genoss ich- und tu das auch heute wieder, meine Zigarrette. Was dann allerdings wieder unbewusst geschah ist folgendes: wenn es nun pardu nicht gemütlich werden wollte, habe ich zwar nichts geraucht, aber ich wurde agressiv. Nun, so hatte ich mir halt immer mehr gemütliche Momente künstlich geschaffen. Es dauerte 20 Jahre bis es mir leid wurde mich so versklaven zu lassen. Schrittweise hörte ich auf zu rauchen und war eigentlich überrascht wie leicht es mir eigentlich fiel. Wirklich schlimm war nur der erste Tag ohne auch nur einer Zigarrette. War dieser Tag vorbei, dann verlieh mir meine Zufriedenheit über diesen Erfolg so viel innere Kraft, daß es mir fast unmöglich war mir diesen Fortschritt wieder mit einer Zigarette zu zerstören.
Auf einmal ging mir durch den Kopf \'wie kann man nur rauchen\' wenn ich wieder mal so einen \"Schwächling\" mit Klimmstengel sah. Ich machte jeden an, der auch nur im Ansatz daran dachte, in meiner Gegenwart zu rauchen, geschweige denn mir meine Wohnung zu verpesten. \"10DM müsste die Schachtel kosten\" war ein weiterer Standardspruch meiner ersten Zeit ohne Zigarrette.
Dank meines freundlichen Gemüts lies diese Phase aber sehr schnell nach und es erfolgte so bald die zweite Phase eines \"Ex-rauchers\" die bei weitem
G E F Ä H R L I C H S T E. Der Zeitpunkt, wenn die Zigarette tatsächlich aus den täglichen Gedanken verschwindet. Diese Sicherheit, in der ich mich gewogen habe, war trügerisch. Von nun konnte vor mir rauchen wer wollte, es störte mich nicht im geringsten. So ging es über Monate, ich glaube es dauerte mehr als ein Jahr, in dem ich mich wirklich als unerschütterlicher Nichtraucher gesehen hatte. Bis zu dem Zeitpunkt als ich wieder einmal meine Freunde in Amerika besucht habe. Nicht, daß die mich zum Rauchen verführt hätten, nein, Raucher waren die noch nie. Es waren viel mehr ihre Freunde, die das schier unmögliche schafften. Auf einer Party \"Do you want a cigarette?\" \"No, thank you\" 5 Minuten später reicht einer eine offene Schachtel mit einer herausgezogenen Zigarette. Dankend und selbstsicher schob ich sie wieder zurück. Das ging während des Abends noch zig mal so, -kannten mich die meisten doch noch als Raucher. Ich weiss nicht wann, aber es kam der Punkt an dem ich nachgab. Ach eine kann ich rauchen. Sie hat mir noch nicht einmal geschmeckt. Wieder Wochen ohne, bis ich wieder einmal nachgab. Hat sie mich doch damals nicht gejuckt, so juckt sie mich jetzt auch nicht. Und wieder 2 Wochen ohne. Dann 1 Woche. Dann 2 Tage und schließlich wieder täglich. Genauso schrittweise wie ich aufgehört habe, fing ich wieder damit an.

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Wie kommt man nun davon los
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Der beste Weg ist, erst gar nicht damit anzufangen. Und da sind Eltern und Lehrer gefordert. Versuchen Vorbild zu sein. Und zwar ein Vorbild dem die Jugendlichen gerne nacheifern. Verbote helfen wenig genauso wenig wie Drohungen mit Krankheiten. Diese exestieren in jugendlichen Hirnen sowieso nicht. Die treffen nur andere und wenn dann sind sie im jugendlichen Alter, scheinbar unendlich weit weg. Also diese Drohungen schiessen ins leere. Und Verbote? Pä!! Die machen doch das Rauchen erst interresant. Nein! Das wichtigste ist, selbst Vorbild sein und auf Vorbilder aufmerksam machen. \"Kuck mal der \"Superstar Alexander\" ist Nichtraucher. Und der Unsympath Klaus Kinski ist Raucher. Das zieht.
Auf dem Schulhof ist ein Verbot dagegen angesagt und sollte streng überwacht werden, damit sich die falschen Vorbilder erst gar nicht etablieren können. Damit wäre die Aufgabe eines Lehrers auch schon erledigt.
Hat einem die Sucht voll erwischt. Dann muss man seinen eigenen individuellen Weg finden um davon los zu kommen. Manche schwören auf das K.O. Systhem, ab jetzt rauche ich nicht mehr. Andere brauchen Silvester, Geburtstag oder den Urlaub als Starthilfe zum Nichtraucher. Aber vor allen Dingen muss der Wille aus eigener Kraft heraus entstehen und nicht weil es jemand anderes verlangt. Eine Forderung der Ehefrau, Ehemann, Freundin, Freund, Mutter oder Vater damit aufzuhören bewirkt nicht selten, als Trotzreaktion genau das Gegenteil.
Da können eher versteckte Hinweise helfen. Beispielsweise wenn die Freundin sagt, \" iiiiiiiii, putz dir erst die Zähne wenn du mich küssen willst.\" Die Ehefrau kann das Fenster aufreisen bei Minus 20Grad. Friert der holde Gatte öfter, dann wird er schon freiwillig den Zigarettenkonsum einschränken.
Wie hatte ich es damals geschafft? Nun, ausschlaggebend war die Tatsache, daß ich das Rauchen unseren wartenden Fahrschüler verboten habe. Nicht selten hatten bis zu 20 Soldaten im Wartesaal geraucht. Den Gestank brauch euch nicht zu beschreiben. \"NoSmoking\" Schilder wurden aufgestellt und gezwungenermaßen galten diese auch für die Instructor. Die erste Hürde war geschafft! Mich ins Raucherzimmer zu setzen oder gar nach draußen zu gehen, wäre mir im Traum nicht eingefallen. Nicht einmal zu meiner Raucher Hoch-Zeit. Da hab ich lieber verzichtet.
Die zweite Stufe war dann, keine Zigarette mehr vor meiner allabendlichen Stunde Schlaf. Dann lieber ein Karottensaft oder eine halbe Stunde Ciao um sich abzulenken oder ganz einfach früher hingelegt.
Die letzte und schwierigste Hürde war die Gemütlichkeitszigarette. Vor der Glotze da zog es meine Hände noch lange in Richtung Zigarettenschachtel. Aber auch das war überstanden sobald ich nur mal einen Tag keine Zigarette angerührt habe.
Heute rauche ich wieder. Habe mich allerdings seither auf dem zuletzt erwähnten Level (5-6amTag) gehalten. Und das ist auch gut so.

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Überraschendes von einem Chinesen
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Ich kann gar nicht mehr sagen was für eine Sendung das war. Ich weiss nur, es war auf ZDF und es ging um chinesische Heilpraktiken. Einer jener Praktiker wurde interviewed. Unter anderem ging es ums Rauchen. Herzinfarkt, Schlaganfall, Asthma und sogar Krebs wurden von ihm als mögliche Raucherfolgen in Erwägung gezogen. Nicht spektakulär, nichts was wir nicht schon wussten. Nur was dann kam überraschte mich genauso heftig wie die fragenstellende deutsche Moderatorin. Der Mann zündete sich eine Zigarrette an. Erstaunt fragte die Moderatoratorin: \" Ja glauben sie denn selber nicht an das was sie eben sagten\". Sinngemäss antwortede der Chinese: \" Wissen sie, ihr deutschen seid schon komisch. Ihr macht keine halben Sachen. Ein Deutscher der eine Diät beginnt, der hungert! Und sind in 2 Wochen keine 6 Kilo verschwunden ist die Diät gescheitert. Ein Deutscher Bodybuilder kündigt den Vertrag im Center wenn er nicht spätestens nach einen Vietel Jahr 10Kg mehr Muskelmasse hat. Und ein Auto ist für euch kein Auto wenn es nicht wenigstens 200 Stundenkilometer fährt. Und als gesundheitsbewusster Mensch wird nur der anerkannt, der wirklich keine Zigarrette mehr anrührt. Ja es geht sogar soweit, dass Raucher bei euch mehr für die Krankenkasse zahlen sollen.
Aber so einfach ist es nicht. Ein Raucher mit sonst gesunder Lebensweise, aurreichend Schlaf, gesunder Ernährung, Sport und gelassener Lebenseinstellung ist weniger anfällig als ein nervöser Nichtraucher, mit schlaflosen Nächten und ungesunder fettreichen hastiger Nahrungsaufnahme. Als Beweis dafür möchte ich die Lebenserwartung der Japaner erwähnen, die trotz weltweit größten Nikotinkonsums, zur höchsten in der Welt zählt. Die fischreiche Ernährung spielt hier eine tragende Rolle.\"
Ich kann den Mann nicht zitieren aber sinngemäss hat er es so gesagt. Er wollte die Gefahren des Rauchens nicht herunterspielen oder schon gar ausschließen, aber darauf hinweisen, dass Nichtrauchen keine Garantie für ein langes Leben ist. Das schöne deutsche Sprichwort \"nur nichts übertreiben\" kann in diesem Falle angewendet werden.

Wer 40 Zigaretten am Tag raucht braucht sich nicht zu wundern wenn ihm eines Tages die Luft weg bleibt.
Wer aber so fanatisch Nichtraucher ist, dass ihm schon der herrüber ziehende Rauch eines Rauchers auf dem Nachbarbalkon in Panik versetzt, dem sollte es nicht überraschen wenn ihm eines Tages dasselbe passiert.

150 kg mit sich herumzutragen ist genauso gefährlich, wie die Diät, die sie in Windeseile um die Hälfte reduziert.

Und der Mensch, der den ganzen Tag vor den Computer hockt, tut seinem Körper nicht weniger schlechtes wie der, der ihn 8Stunden am Tag mit Bodybuilding strapaziert, und, um ihn noch mehr aufzupumpen irgendwelche Mittel verpasst.

Das Mittelmass ist zu finden.

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Fazit
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Fakt ist! Rauchen ist schädlich für unser höchstes Gut, die Gesundheit. Das sollte jeder wissen und hat sich bestimmt schon bis in die hinterste Ecke unserer wunderschönen Republik herumgesprochen. Wer mit dem Rauchen komplett aufhört macht seiner Gesundheit das grösste Geschenk. Kein Gewissen wird durch Rauchen mehr belastet, als das des Rauchers. Je mehr ich ans aufhören gedacht habe, desto mehr schwirrten diese Sargnägel in meinen Kopf herum, ja um so mehr hab ich geraucht. Für mich persönlich hab ich einen Kompromiss gefunden. Die erhebliche Einschrenkung des Zigarettenkonsums. Seit langer Zeit rauche ich abends mein Tagespensum von 3-5 Zigaretten. Habe zumindest keine bewussten Probleme mit der Gesundheit. Und dieser Chinese hat mich in meinem Tun auch noch bestärkt. Aber ein kleines Quäntchen schlechten Gewissens und Angst vor Krankheit befindet sich immer noch in meinem Hinterstübchen, und diesen Bericht habe ich wahrscheinlich nur deswegen geschrieben, um jenes zu beruhigen. Sollte mir das gelungen sein, habe ich allerdings schon viel für meine Gesundheit getan.

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