Behringer Eurorack UB 1204 FX PRO Testbericht

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ab 168,67
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Erfahrungsbericht von Timbto

Enjoy Sound

Pro:

Klang, Preis, Funktionen

Kontra:

Integriertes Netzteil

Empfehlung:

Ja

Heute möchte ich euch etwas über meinen treuen 3-Kanal DJ Mixer, den Behringer VMX 300 berichten.

- warum diesen Mixer?
- Funktionen
- Aufbau / Verarbeitung
- Klang
- Technische Daten
- Fazit



Warum diesen Mixer?

Diese Frage werden sich sicher einige von euch stellen. Wozu braucht der Mensch einen Mixer? Nun, zu allererst einmal brauche ich meinen Mixer, weil ich viele Klangquellen an nur einem Gerät zusammenführen möchte.
Da ich mich von Zeit zu Zeit aber auch als „möchtegern DJ“ mit dem Mischen von Schallplatten beschäftige, brauche ich ein Mischpult auch zu diesem Zweck.
Denn mit einem Mischpult kann man Verschiedene Klangquellen übereinander legen, mischen und noch vieles weitere.

Und wie komme ich nun zum Behringer VMX300?
Da mein altes Mischpult vor über einem Jahr seinen Geist aufgegeben hat, musste ein neues her. Mein Problem war allerdings, ein Mischpult mit mindestens drei Kanälen, Beatcountern und weiteren Funktionen zum fairen Preis zu finden. Da mir Behringer schon von anderen Produkten her bekannt war, hatte ich überhaupt kein Problem, 200 Euro in diesen Mixer zu investieren. Das Preis-Leistungsverhältnis schien auf Anhieb zu stimmen.


Funktionen

Das Behringer VMX300 ist ein Dreikanal-Mixer, d.h. man kann bis zu drei Kanäle gleichzeitig laufen lassen. Anschließen kann man bis zu drei Plattenspieler und drei CD-Player etc. Zwei Mikrophone können ebenfalls angeschlossen werden.
Für jeden einzelnen Kanal bietet dieses Pult eine Dreifachklangregelung aufgeteilt in Bässe, Mitten und Höhen im Bereich von -32 bis +12 dB. Darüber hinaus verfügt jeder Kanal über einen Gain-Regler, mit dem man die Lautstärke der Tonquelle angleichen kann. Eine LED-Kette für jeden Kanal flankiert die Klangregler, so kann die Lautstärke der Klangquellen auch optisch verfolgt werden.
Die Curve der Line-Fader kann in drei Stufen Manuell eingestellt werden, die Crossfader-Curve ist sogar stufenlos einstellbar.
Die Master-Lautstärke wird über einen Drehregler eingestellt. Die Lautstärke des Mikrophons kann ebenfalls über einen solchen Regler eingepegelt werden.
Mit einem Kopfhörer kann man wahlweise jeden Kanal einzeln, oder zwei Kanäle übereinander hören, und schon „im Kopfhörer“ den Mix vorhören.
Kommen wir nun zu den Sonderfunktionen dieses Mixers, die in diesem Preissegment ganz und gar nicht üblich sind.

Zum einen wären da die Kill-Switches, mit denen man einen Frequenzbereich (Bass, Mitten, Höhen) völlig aus einem Track herausfiltern kann, was das Mixen deutlich interessanter macht.
Für Leute, die viel Scratchen ist die Crossfader Reverse Funktion interessant, mit der die Kanäle am Crossfader per Tastendruck umgekehrt werden.
Das VMX 300 verfügt außerdem über eine Surround Funktion, die über einen Druckschaler an- oder abgeschaltet, und per Drehpoti geregelt wird. Diese Funktion soll den Klang voller und lebendiger erscheinen lassen.
Auch eine Anschlussmöglichkeit für Effektgeräte ist durch die Send-Return-Chinchen an der Hinterseite des Gerätes gegeben.
Die wohl wichtigste Zusatzfunktion an diesem Mischer sind jedoch die Beatcounter.
Sie flankieren den Crossfader und geben auf zwei Displays die BPM-Zahl der Tracks von Kanal 2 und 3 wieder. Dazu spendiert Behringer dem VMX 300 eine Beat-Offset und eine Tempo-Difference Anzeige, die per LED-Kette angeben, wie weit zwei Tracks schon aneinander angeglichen sind.
Bei den Beatcountern sei allerdings gesagt, dass diese für R&B Fans, Hip Hopper und Big Beat Fanatiker weniger geeignet sind. Wirklich hilfreich sind sie für den Techno- und House DJ.


Aufbau / Verarbeitung

Der Aufbau des VMX 300 ist sehr logisch und weicht von einem gewissen „Standard-Design“ bei Mischpulten nicht ab. Deshalb erklärt sich dieser Mixer für alle, die schon mal vor einem Mischpult standen wie von selbst. Alle Funktionen sind übersichtlich angeordnet und leicht zu erreichen. Der Platz zwischen den Drehreglern ist auch für wurstige Finger groß genug, ein versehentliches Verdrehen anderer Frequenzen ist daher ausgeschlossen.
Ein besonderer Clou im Design bietet noch die Abgeschrägte Front des Gerätes. Die Kill-Switches und die Crossfader-Reverse Taste sind somit noch besser zu erreichen.
Einziges Manko ist das integrierte Netzteil, das ein leises Brummen in den Boxen erzeugt, welches jedoch schon bei leiser Musik nicht mehr wirklich wahrzunehmen ist. Hier hätte Behringer gerne auf ein externes Netzteil setzten können.

Kommen wir nun zur Verarbeitung dieses Mixers. Bei all den genannten Zusatzfunktionen und einem Preis von ca. 200 Euro habe ich zuerst keine Wunder erwartet, doch Behringer hat hier wirklich überrascht.
Die verwendeten Materialien sind allesamt hochwertig. Das Gehäuse ist sehr stabil und verträgt auch schon mal den einen oder anderen Stoß. Alle Fader, egal ob Cross- oder Linefader sind sehr leichtgängig, ohne dabei zu wackeln. Auch nach dem xten faden kann ich kein Knacksen oder Rauschen feststellen. Der Crossfader ist überdies austauschbar.
Alle Drehregler sind gummiert, ein Abrutschen ist kaum möglich.
Auch bei härterer Gangart wackelt nichts und man hat nicht plötzlich einen Drehregler in der Hand (ist mir bei einem anderen Mixer schon passiert).
Die Kill-Switches sind aus stabilem Kunststoff, der auch höherem Druck widersteht.
Den guten Qualitätseindruck komplettieren die Chinch-Anschlüsse, die allesamt vergoldet sind.
Behringer setzt somit in diesem Preissegment wahre Maßstäbe in Sachen Qualität.


Klang

Was nützt das tollste Mischpult, wenn es bescheiden klingt? Richtig, gar nichts. Aber auch hier kann das VMX 300 punkten. Der Klang ist wirklich sehr natürlich und für einen kleinen DJ-Mixer schon fast grandios. Durch die Dreifachklangregelung an jedem Kanal kann der Sound noch individueller gestaltet werden. Auch die Surround-Funktion trägt zu diesem Klang bei. Der Gesamteindruck wird weicher und voller, was den Sound sehr angenehm macht.
Egal ob sehr leise Musik im Hintergrund oder volle Lautstärke auf einer Party, es gibt keine Verzerrungen. Der gute Sound zeigt sich in allen Lautstärken.
Es sei hier allerdings gesagt, dass auch das tollste Mischpult aus schlechten Boxen keinen vernünftigen Klang herausholen kann. Gerade hier sollte nicht gespart werden.


Technische Daten

Für alle, die gerne Zahlen haben möchten nun diese Sektion, wer sich nicht dafür interessiert, möge sie überspringen.

Audioeingänge:
- Mic-Eingang 46 dB Gain, elektrisch symmetrierter Eingang
- Phono-Eingang 1,2 und 3 40 dB Gain @ 1Khz, unsymmetrierter Eingang
- Line-Eingang 1, 2 und 3 0 dB Gain, unsymmetrische Eingänge
- Return 0 dB Gain, unsymmetrischer Eingang

Audioausgänge:
- Main Out max. +21 dBu @ +5 dBu (Line In)
- Booth Out max. +13 dBu
-.Tape Out typ. 0dBu
- Send typ. 0dBu
- Kopfhöreranschluss typ. 125mW @ 1 % THD

Equalizer (+/-8 dB):
Stereo Low +12 dB / -32 dB @ 50Hz
Stereo Mid +12 dB / -32 dB @ 1,2 Hz
Stereo High +12 dB / -32 dB @ 10 kHz
Kill Low - 54 dB @ 50Hz
Kill Mid - 44 dB @ 1 kHz
Kill High - 26 dB @ 10 khZ

Allgemein:
Rauschabstand (S/N) >85 dB (Line)
Übersprechen >77 dB (Line)
Verzerrung (THD) < 0,05 %
Frequenzgang 20 Hz – 20 kHz
Gain-Regelbereich -20 dB bis +9 dB

Stromversorgung:
Netzspannung 230V~ , 60 Hz, Sicherung T 315 mA H

Abmessungen (H*B*T): 88mm * 241mm* 332mm

Gewicht: ca. 3,5 kg


Fazit

Das Behringer VMX 300 bietet eine tolle Ausstattung und gute Qualität zu einem sehr fairen Preis. Die Verarbeitung ist tadellos, die Optik gut und die Klangeigenschaften in diesem Preissegment herausragend.
Auch für den fortgeschrittenen DJ ist diese Pult noch ausreichend, da es alle Funktionen eines teureren Mischpultes mitbringt
Auch nach über einem Jahr Benutzung, zu Hause als auch auf Partys, habe ich noch nie Probleme mit diesem Gerät gehabt.
Behringer hat hier wirklich ein sehr gelungenes Produkt auf den Markt gebracht, das der Konkurrenz alà Reloop weit überlegen ist.

Ich gebe dem VMX 300 fünf Sterne, da es wirklich absolut überzeugend ist. Die Schwäche mit dem Netzteil beachte ich bei dem Preis-Leisungs Verhältnis nicht weiter. Auch das Problem mit den Beatcountern bei Hip Hop etc. fällt nicht ins Gewicht, da auch andere Beatcounter hier versagen.
In diesem Preissegment gibt es derzeit definitiv kein besseres Mischpult.




Das war es soweit von meiner Seite. Über Bewertungen, Kommentare, sowie Anregungen und Kritik würde ich mich freuen.

Einen schönen Abend noch wünscht euch

Timbto

Für yopi und ciao

12 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Tris.

    17.06.2004, 19:33 Uhr von Tris.
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gut geschriebener Bericht.