Beiträge, die keiner braucht, aber alle lesen wollen Testbericht

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Erfahrungsbericht von Hagar66

Ein Kampf

Pro:

Ventilatoren kühlen das Gemüt...

Kontra:

...aber nicht immer...

Empfehlung:

Ja

Die beiden saßen reichlich ermattet an Ihrem Tisch in diesem Lokal, einem Szenelokal in Berlin, in das sie sich eher zufällig verirrt hatten. Denn sie kannten sich nicht aus in Berlin. Nicht mal in Deutschland. Aber ein Glas Rioja für jeden, das hatten sie trotzdem bekommen. Weil der eine von so trauriger Gestalt war, hatte der Wirt sie ihnen sogar umsonst überlassen. Wie hätten sie auch zahlen sollen...

Ohne den Funken eines Gespräches saßen sie da, der Blues war ihnen deutlich anzusehen. Und man konnte auch sehen, dass sie überhaupt nicht in diese Umgebung passten. Paradiesvögel eigentlich...

Ab und zu wurde am Glas genippt, meist nur vor sich hin gestiert. Auch als die Tür aufging, ziemlich laut, verharrten sie interesselos in dieser Pose. Es war eh\' nur Rosi, die da reinkam. Eigentlich hatten sie Rosi draussen lassen wollen, aber Frauen machen immer was sie wollen...

Es dauerte nur einen kurzen Moment, dann war Rosi der Mittelpunkt des Lokals. Sie machte aber auch mal wieder einen ziemlichen Aufriss. Das waren sie von ihr gewohnt, deswegen hatte sie sie ja eigentlich draussen... Aber so ist Rosi!

Beide taten so, als wenn sie damit nichts zu tun hätten und nippten weiter ab und zu am Glas und verharrten ansonsten reglos...

Klar! Jetzt wollte einer der anderen Gäste mit Rosi das lokal verlassen. Den beiden machte das schon lang nichts mehr, dafür aber Rosi anscheinend umso mehr. Wahrscheinlich mochte sie Typen einfach nicht. Zwei, drei Ausfallschritte von ihr um dem Körperkontakt aus dem Wege zu gehen, und dann fiel der Tisch der beiden, um und dann auch die beiden selbst.

Dabei fiel dem einen, weil er auf dem Rücken lag, zum ersten Mal der Ventilator an der Decke auf. Er griff zum nächstbesten Regenschirm...

Aus dem Polizeiprotokoll, das später am Abend erstellt wurde:
Die erkennungsdienstlich behandelten Personen erklärten, spanischer Nationalität zu sein. Für diese Behauptung spricht, das der herbeigerufene Übersetzer ihnen fließendes katalanisch attestierte, wenngleich in einem altertümlichen Dialekt . Ausweisen konnten sich beide Personen jedoch nicht. Sie gaben Ihre Namen mit \"Don Quixotte de la Mancha\" und \"Sancho Pansa\" an. Herr Quixotte gab an, im Namen einer gewissen \"Dulcinea\" gehandelt zu haben. Da sich nähere Personalien sowie die Anschrift der Dulcinea bisher nicht feststellen liessen, wurden beide arretierten Personen mit der Auflage auf freien Fuß gesetzt, sich täglich auf der Polizeidienststelle zu melden. Wegen des schlechten Allgemeinzustandes verbleibt das Pferd einstweilen in der Obhut einer Pferdepension in Falkensee.