Beiträge, die keiner braucht, aber alle lesen wollen Testbericht

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Erfahrungsbericht von WeserhexesDarling

Extreme Trendy Sporting ála Darling

Pro:

es macht tierisch Spass

Kontra:

man muss mit den Konsequenzen leben können :-)))

Empfehlung:

Nein

Liebe Leserschaft!

Dieses Jahr hat einen unglaublichen Trend zu neuen Sportarten zu uns gebracht. Zwei dieser Sportarten möchte ich euch hier und heute vorstellen, sie sind teilweise sehr abenteuerlich und fordern den ganzen „Mann“ in uns. Viele suchen den Kick, um einen kleinen Ausgleich in ihrem sonst so tristen Leben zu finden. Also genau das richtige für Großstadtcowboys, Eiche Rustikal –Wohnzimmer- Einrichter, zum Lachen- in- den Keller -Geher und Spaghetti- Kleinschneider.

Aus Ostfriesland ist der neuste Volkssport auch bis zu uns an die Weser heruntergeschwappt, das „ Teebeutelweitwerfen“. Ostfriesen trinken bekanntlich ja nun sehr viel Tee und da lag es ja nun nahe, dass sich daraus eine Sportart entwickelte. Mit Teebeuteln lässt sich auch besser schmeißen als mit Schafskötteln.

Man braucht mindestens 2 Leute, ein Stück flaches Land (davon gibt es dort ja genug), ein paar Steine als Abwurflinie und einen gesunden Magen. Die Regeln sind ganz einfach:

1. Abwurflinie darf nicht übertreten werden.
2. Nicht mit dem Teebeutel auf den Gegner werfen
3. Jeder Beutel darf nur einmal benutzt werden
4. Der Tee darf nicht länger als 5 Minuten ziehen
5. Kein Rum im Tee.


Der Sinn ist es, den Beutel möglichst weit wegzuschleudern, denn der weiteste Wurf wird notiert. Nach 20 Durchgängen und 20 getrunkenen Tees erhält der Gewinner den „Goldenen Leuchtturm“ als Siegerprämie. Einen Trostpreis erhält der Sportler, der sich nach dem Genuss der 20 Tassen Tee nicht übergeben hat.

Es macht wirklich einen Mordsspaß. Leider habe ich diese Sportart nur bis zur 10. Tasse mitmachen dürfen, da ich versucht habe, meinen Teebeutel zu dopen. Ich hatte ihn mit einem Stück Kandiszucker gedopt. Dieses ist leider aufgefallen und ich wurde disqualifiziert und als Strafe mit Schafskötteln beworfen.

Ehrlichkeit und gesunde Magenwände sind also die Grundvoraussetzungen für diese Sportart.


Aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, der Ju Es Äi hat sich bei uns eine Sportart breitgemacht, welche mir persönlich am meisten Spaß bereitet, es ist

„ Extrem- Einkaufswagen- Schiebing“.

Für diese wirklich heftige Sportart sucht ihr euch einfach einen großen Supermarkt in eurer Nähe, denn der „Tante Emmaladen“ umme Ecke ist einfach zu klein, um alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Die Regeln sind auch sehr leicht erklärt:

Bei dieser Sportart geht es um Schnelligkeit und Geschick. Mit, aus der Obst und Gemüseabteilung, geklauten Weintrauben wird ein Parcours ausgelegt. Der Sinn ist, möglichst schnell den gesamten Supermarkt zu durchcruisen, ohne vom Marktleiter des Ladens zu verwiesen werden.

Was braucht man denn alles, werdet ihr mich fragen? Na, dann will ich mal die Grundausstattung aufschreiben. Erst mal eine 1 Euromünze, damit ihr euren Einkaufswagen überhaupt einsetzen könnt. So kann man sich unauffällig dieses Sportgerät ausleihen und es ist auch weniger auffällig, mal eben den Einkaufswagen mit einer Münze zu befreien, als ihn mühevoll mit Säge oder Bolzenschneider von dieser blöden Kette zu befreien. Ihr solltet schon zu dritt sein, einer, der die Strecke mit den Weintrauben kennzeichnet und 2, die am Haupteingang an den Start gehen.

Das Rennen geht folgendermaßen ab. Man lehnt sich mit dem Oberkörper auf die Griffstange der Einkaufswagen, stellt den linken Fuß auf die untere Verstrebung und schon ist man startklar. Sobald über dem Lautsprecher des Einkaufsladens wieder der Durchruf über die „ach so billigen Sonderangebote“ oder „ Der kleine Giuseppe sucht seine Hexe, sie kann ihn an der Information abholen“ ertönt, kann es losgehen.

Mit dem rechten Fuß versucht man nun, seinen Boliden nun auf Highspeed zu beschleunigen. Wer schon einmal mit einem Aluroller gefahren ist, hat die besten Trainingsvoraussetzungen. Strafpunkte gibt es, wenn ihr in das Regal rast oder einen Supermarktkunden über den Haufen fahrt. Auch ist es verboten, die so liebevoll aufgebauten Konservendosenpyramiden umzureißen, um seinem Gegner die Durchfahrt durch den Einkaufsladen zu erschweren. Für diese Sportart braucht man auch keine besonders gute Bekleidung, „ Aldi Street Wear“, eine billige Sonnenbrille und ein paar Wühltischturnschuhe sind vollkommen ausreichend.

Am interessantesten ist es, wenn ihr dieses Rennen am Montag Vormittag macht, denn üblicher Weise werden Montags die Regale neu bestückt, und es stehen viele Paletten und Verkaufskräfte im Wege, die ja nicht umgefahren werden dürfen. Dies erschwert das rennen ungemein, und es sollten nur Profis an diesem Tage ausüben. Wenn man noch Anfänger ist, sollte man es an einen Donnerstag Vormittag machen, da ist meistens am wenigsten los ;o).

Der Gewinner bekommt zur Belohnung nicht nur Hausverbot vom Marktleiter, sondern eventuell auch noch eine Anzeige wegen Vandalismus, doch damit können wir doch alle gut leben, oder? Immerhin kann man sich dann eine Urkunde ausstellen lassen, und je mehr Märkte man damit beglückt hat, desto Attraktiver wir man in der Sportszene angesehen. Man kann es somit immerhin bis zum Champion der Region oder gar Deutschlands bringen. Und vielleicht wird man sogar berühmt und kommt ins Fernsehen. (bin ich jetzt im Fernsehen?)

Noch ein kleiner tipp am Rande:
Den Einkaufswagen kann man sich ja eine Nacht vorher schon besorgen, verspoilern, tiefer legen und mit breiten Schlappen bestücken und richtig flott machen, damit man bessere Chancen am Parcours hat.

Versucht es einfach, ihr werdet, genau wie ich, begeistert sein.

Ich hoffe, ich konnte euch diese zwei Trendsportarten ein wenig näher bringen und verabschiede mich

Euer

Darling

Porta Westfalica, den 01.09.02

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