Belantis Testbericht

Belantis
ab 53,48
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  • Preis-Leistungs-Verhältnis:  schlecht
  • Empfehlenswert:  nein

Erfahrungsbericht von catmother

Die Vergnügungssucht erreicht auch Leipzig

Pro:

nettes Ambiente, schöne Attraktionen in durchdachten Themenparks

Kontra:

meist nur für Kinder ab 5 J., noch zu wenige Attraktionen, teuer

Empfehlung:

Ja

Kindergeburtstage sind immer ein Organisationsmarathon und erfordern gute Ideen. Und das muß ich mal meine Schwester loben, die in der Hinsicht immer den richtigen Riecher hat. Also waren wir im April am Geburtstag meiner Nichte in Belantis.
Weil sie leider nicht motorisiert ist, mußte ich diesmal als Fahrer herhalten und dachte mir, wenn ich einmal da bin, schaue ich mir das Spektakel auch mal an. Immerhin gab es ja großen Rummel um die Eröffnung mit Pannen.


** Anreise **
Für den Leipziger gibt es zwei Möglichkeiten, in den neuen Vergnügungspark zu kommen: den umständlichen und den geradlinigen. Wir sind sozusagen mit der Kirche ums Dorf gefahren, weil wir den Hinweisschildern auf der B95 Richtung Borna folgten, die uns dann auf der B2 Richtung Gera an Zwenkau vorbei in einem großen Bogen zum Park führten. Man kann auch den direkten Weg über die Dörfer nehmen, z. B. über Markranstädt oder Knautnaundorf. Dazu sollte man aber wenigstens einige Ortskenntnis von Leipzig und Umgebung haben.

Für die Anreise aus den anderen Gegenden der Republik sollte man auf die Homepage des Parks gehen. Dort findet man gute Anfahrtsbeschreibungen, denn ich kann hier nicht jede Richtung aufzählen, nur soviel sagen, daß man am besten immer um Leipzig herum fährt auf die A9 und am Kreuz Rippachtal Richtung Leipzig/Lützen muß.

Die Fahrt von Connewitz nach Belantis über die B95/B2 dauerte dann immerhin eine gute halbe Stunde, was nicht ausgesprochen viel ist, aber es geht eben auch kürzer.

Von dem Moment an, wo man auf die Straße Richtung Park einbiegt, wird es bunt. Große, farbenprächtige Schilder verheißen: Bald werden Sie das Meer sehen! Oder „Sie erreichen bald die Wüste“ – eine nette Einstimmung.


** Parken **
Die Straße endet in einem großen Parkplatz, der gebührenpflichtig ist. An der Eingangsschranke zieht man einen Chip, den man dann am Ticketschalter gleich mit bezahlen kann, oder aber am Automaten.

Die Parkgebühren sind ziemlich moderat, kann ich mich erinnern. Wir haben so etwa 3 Euro für den ganzen Tag bezahlt.


** Eintrittspreise **
Dieses Kapitel ist etwas kompliziert, weil hier im Park auch die Größe von Kindern eine Rolle spielt bei der Bemessung des Eintrittsgeldes.

Es gibt Tagestickets, Saisontickets, Familien- und Gruppentickets. Dann werden die Besucher noch in Erwachsene, Jugendliche, Kinder unter 1,10 m, unter 1,45 m und in Senioren und Behinderte eingeteilt.
Ab vier Personen lohnt sich ein Familienticket, wobei da mindestens ein, maximal zwei Erwachsene dabei sein dürfen.
Das Gruppenticket gilt ab 20 Personen, dann erhält je 20 Gästen einer kostenfreien Eintritt.

Für alle Tageskarten gibt es auch noch die Onlinepreis-Variante, die dann ca. 2 € billiger ist.

Als Anhaltspunkt: das billigste Ticket kostet 9 Euro (für Behinderte), das teuerste 17 Euro für Erwachsene.

Vor allem bei Gruppen- oder Familientickets sollte man sich beraten lassen, was die günstigste Variante ist.

Die Abfertigung an den fast 10 Kassen erfolgte insgesamt recht zügig, wobei wir mit unseren 18 Kindern schon einige Zeit in Anspruch nahmen.


** Öffnungszeiten **
In der Regel ist der Park bis zum 2. November von 10 bis 18 Uhr geöffnet, was ich vor allem in den Sommermonaten für echt schwachsinnig halte, denn da ist es doch noch lange hell.
Es gibt aber auch Tage, wo er ausverkauft oder sogar geschlossen ist – wie heute am 1. Juli. Das sollte man unbedingt vor einer spontanen Anreise im Internet überprüfen.


** Der Park **
Man betritt Belantis durch ein schlossähnliches Gebäude, das sich zum Park hin mit einer riesigen Terrasse öffnet. Hier findet man viele Sitzmöglichkeiten, ein Restaurant, Souvenirshops, im Sommer sollen hier Konzerte stattfinden. Außerdem gibt es einen Veranstaltungssaal und ein Festzelt für bis zu 1800 Personen.

Von hier aus, das Schloß steht auf einem kleinen Hügel, hat man einen guten Rundum-Blick auf den Vergnügungspark, der so gesehen eigentlich überhaupt nicht so groß ist, wie man es vermuten könnte.
Man sieht jene Pyramide, um deren Betriebssicherheit es bei der Eröffnung solchen Wirbel gab, einen riesigen See, eine eindrucksvolle Achterbahn in der Ferne. Dann muß man noch durch ein elektronisches Schrankensystem (was für Kinder kompliziert sein kann, aber es steht an jeder Schranke jemand, der behilflich ist), und dann kann es losgehen.

Das Gelände ist in Themen untergliedert, nämlich das Schloß Belantis (gerade erwähnt), das Tal der Pharaonen, das Land der Grafen, die Insel der Ritter, die Küste der Entdecker und der Strand der Götter. In jedem Teil findet man dann die verschiedenen Attraktionen.

Folgende Attraktionen kann man in den fünf Bereichen besuchen:
Tal der Pharaonen. Der Fluch des Pharao bietet eine Wildwasserfahrt von der Spitze einer Pyramide herunter, das Wüstentheater Pharaoneum Spaß für die Kleinen, auf dem Sandspielplatz Wüstengeheimnis kann man eine Menge bewegen und Salto Cleo ist eine Strecke für Mini- und Maxiräder. Hier bekamen wir am wenigsten zu sehen. Der Fluch des Pharao war noch nicht eröffnet, und die anderen Stände zu der Zeit gerade in Pause oder eher langweilig für unsere halbwüchsigen Gören. Aber überall liefen zumindest Pharaonen und Sklaven herum und vertrieben den Leuten die Zeit.

Land der Grafen. – Auf der Gletscherrutsche geht es mit Gummiboten einen Berg hinunter in einfacher Strecke oder durch einen geschwungenen Tunnel, was unglaublichen Spaß macht. Die Tour de Franz ist ein Platz, auf dem man mit absurd gebauten Fahrrädern seine Geschicklichkeit beweisen kann. In der Silbermine kann man sein Glück als Silberschürfer versuchen und anschließend auf dem mittelalterlichen Marktplatz den Gauklern und Spielleuten zusehen. Hier ist es wirklich nett, man kann einfach sitzen und einen Imbiß nehmen und genießen. Eine besondere Show gibt es dann noch im Theaterzelt Musikgenuß, wo die kleinen Zuschauer zur großen Begeisterung der anderen in eine farbenfrohe Zauber- und Tiershow eingebunden werden.

Insel der Ritter. Der Drachenritt ist eine rasante, wenn auch kurze Achterbahn, die unsere Kinder mindestens 10mal hinuntersausten. Selbst mir hat es Spaß gemacht, wo ich sonst eher Schiß vor Achterbahnen habe. In der schwarzen Burg befindet sich das Verlies des Grauens, das man eigentlich fast übersieht, wenn man nicht den kleinsten Hinweisschildern folgt. Das ist wirklich eine verrückte Geschichte mit einem sich bewegenden Raum. Hier sollte man Kinder nicht allein hineingehen lassen. Für Bewegung sorgen dann noch der Abenteuerspielplatz Robins Versteck und der Irrgarten Labyrinth von Avalon. Die gastronomische Versorgung sichert der Rittergrill Tucks Bratenfeuer.

Küste der Entdecker. Hier ist die größte Attraktion die Riesenschiffschaukel Santa Maria, die schon gewaltige Höhen erreicht. Hier sollte man schwindelfrei sein und nicht zum Erbrechen neigen. Für die kleinen gibt es noch einen Wasserspielplatz und ein idyllisches Fischerdorf mit einem mediterranen Restaurant Bodega.

Strand der Götter. Auf einem großen See kann man mit gesteuerten Booten die Irrfahrt des Odysseus nacherleben, mit einer Miniseilbahn über den See gegen in einen Vulkan steuern oder sich auf die Säule der Athene hangeln.

Bis auf wenige Ausnahmen haben wir während der reichlich 5 Stunden alle Attraktionen des Parks mitgenommen. Nun muß ich dazu sagen, daß am Karfreitag einfach lausiges Wetter war, kalt und gegen Abend auch noch regnerisch. Insofern hatten wir natürlich Glück im Unglück, denn der Park war nur mäßig besucht. Die längste Wartezeit von etwa 25 Minuten hatten wir an der Miniseilbahn, alles andere ging viel schneller, manchmal kamen wir sogar direkt dran.

Während die Landschaft um den Park noch nicht sehr einladend ist – er wurde im April eröffnet und damit ging die Vegetationsperiode gerade erst los – sieht man im Park selbst die Bemühungen, trotz des vergangenen Winters und der Bauflächen etwas Farbe ins Spiel zu bringen.


** Gastronomie **
Im Belantis gibt es vier gastronomische Stationen oder Restaurants. Auf die Anzahl der Attraktionen gerechnet sieht das vielleicht üppig aus, aber ich würde mich nicht wundern, wenn die bei großem Andrang hoffnungslos überfordert wären.

Die Preise sind, immer im Vergleich mit anderen VERGNÜGUNGSPARKS, eher im unteren Bereich angesiedelt. Eine Reportage letztens im Fernsehen zeigte, daß hier das Essen noch bei weitem billiger ist als beispielsweise im Europa-Park oder im Heidepark Soltau.

Was man immer machen kann, ist, sich ein kleines Picknick mitnehmen. Sitzgelegenheiten gibt es genug. Der Kaffee kostete uns 1,80 €, eine Waffel mit Früchten 2,40 €, eine 0,4 Cola 2,30 €. Außerdem hatten wir am Ticketschalter wegen des Geburtstages Gutscheine bekommen, die wir in den Restaurants dann noch ausgegeben haben.
Allerdings waren die Gastronomen im Park überhaupt nicht flexibel, was ich wirklich bemängeln muß. An jenem Tag war es nur ca. 3 Grad warm/kalt und keiner von ihnen hatte mal so etwas wie Grog oder Glühwein zur Hand, um uns durchfrorenen Gäste aufzuwärmen. Da müssen sie echt noch was lernen.


** Meine Meinung **
Ein netter Park, der Potential hat. Nun kann ich im Grunde nur für einen Tag mit schlechtem Wetter sprechen. Uns reichte im Grunde ein halber Tag aus, um alle Attraktionen mindestens einmal abzuklappern. Bei manchen wie dem Wikinger-Schiff, der Gletscherrutsche und der Achterbahn waren unsere Kinder sogar mehrere Male zugange.
Aber das kann man ja nicht als Maßstab nehmen. Bei gutem Wetter ist dort sicher die Hölle los und lange Wartezeiten sind einzuplanen.
Im Moment sind jedenfalls bei weitem zu wenige Attraktionen vorhanden, die die Leute binden und Wartezeiten überbrücken lassen. Es fehlen kleinere Fahrgeschäfte, Kioske, Imbißstände.

Ein erheblicher Nachteil ist außerdem noch folgende Tatsache, die kaum einer weiß und die auch nicht kommuniziert wird: die meisten Attraktionen kann man nur mit Kindern ab 5 Jahren benutzen, was einen echten Familientag mit kleineren Kindern fast unmöglich macht.

Deshalb mein Urteil: im Moment noch mit Vorsicht zu genießen oder die Erwartungen nicht so hoch schrauben. Lieber auf die weitere Entwicklung warten.


** Daten **
BELANTIS Vergnügungspark Leipzig
Zur Weißen Mark 1
04249 Leipzig
Telefon: 0341-91030
Fax: 0341-91031111
eMail: [email protected]
Web: www.belantis.de

17 Bewertungen, 1 Kommentar

  • anonym

    06.06.2011, 14:30 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Edith und Claus