Bernhardiner Testbericht

Bernhardiner
ab 15,97
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Summe aller Bewertungen
  • Familientauglichkeit:  sehr gering
  • Pflegeaufwand:  gering
  • Futterkosten:  sehr hoch
  • Platzbedarf:  sehr hoch

Erfahrungsbericht von Bluebirdunfa

Bootsmann und die kleine Skrolla

Pro:

ruhiger Familienhund

Kontra:

schwer, Krankheiten bedingt durch die Zucht

Empfehlung:

Ja

Ich stöberte letztens bei CIAO herum um etwas über Bernhardiner zu lesen. Was muss ich da entdecken?
Über den Lieblingshund aus meinen Kindertagen steht hier gar Nichts.
Dann werde ich das schnell ändern müssen.
Als ich Kind war, sah man die Bernhardiner noch oft im Fernsehen.
Es gab eine Serie die hieß wohl „Barry“.
Das war früher meine Lieblingsserie. Allerdings weiß ich nicht mehr um was es da ging. Ist ja auch schon ca. 30 Jahre her.
Der zweite Bernhardiner der in meiner Kindheit bekannt wurde, war „Bootsmann“.
Der Hund aus der Serie: „Ferien auf SaltKrokan“.
Diese Serie läuft immer mal wieder im Fernsehen. Ehrlich gestanden, sehe ich sie mir auch heute noch gern an. Das mag auch an der Schreiberin der Serie liegen. Die Bücher hat nämlich Astrid Lindgren geschrieben, wenn ich mich nicht irre. Also die Schriftstellerin, die auch „Pipi Langstrumpf“ auf den Gewissen hat.

Der Bernhardiner Beethoven, kam für mich erst später. Und er hat nie die gleiche Gunst erobert, wie die beiden anderen Hunde.
Das mag auch daran liegen, dass ich die Hunde in den alten Serien viel natürlicher fand.

Aber am meisten hat mich in meiner Kindheit nur ein Bernhardiner fasziniert. Dieser fasziniert mich immer noch.
Vor allem, weil man an diesem Hund sieht, was dieser Rasse angetan wurde. Durch die so genannte planmäßige Zucht.

Ihr habt sicher schon von diesem Hund gehört.
Es handelt sich um „Barry“.
Nicht zu verwechseln mit dem Serienhund.
Barry wurde 1800 (1800-1812) geboren. Es ist nachgewiesen dass er mindestens 40 Menschen das Leben rettete.
Heute ist sein präparierter Körper im naturgeschichtlichen Museum Bern ausgestellt.
Jeder Hundeliebhaber sollte ihn sich einmal ansehen.

Barry war noch ein richtiger großer funktionaler Hund.
Nicht überschwer.
Mit Augen die noch nicht blutunterlaufen waren durch ein Entropium.
Und er war gesund.

Ich habe Bekannte die haben auch einen Bernhardiner. Riesig. Wahrscheinlich durch falsche Ernährung im Wachstum, sehr schlaksig und unharmonisch. Sehr ängstlich.
Sein Körper ist vollkommen unharmonisch aufgebaut.
Kein schöner Anblick.
Die Leute sind stolz darauf einen Bernhardiner zu besitzen.
Ich denke, aber manchmal ist es besser auf die Haltung einer geliebten Rasse zu verzichten. Als ein Tier zu besitzen, das von skrupellosen Hundezüchtern vermehrt wurde.

So wie die Rasse heute aussieht, gefällt sie mir nicht mehr. Es gab auch auf Ausstellungen noch nie einen Hund, wo ich sagen konnte: „Der gefällt mir.“

Die Züchter mit ihren übertriebenen Rassemerkmalen haben leider in den letzten 200 Jahren ganze Arbeit geleistet.

Geschichte.
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Auf der Passhöhe des Grossen St. Bernhards (in den Schweizer Alpen)
auf 2469 m über Meer haben Mönche im 11. Jahrhundert als Zufluchtsort für Reisende und Pilger ein Hospiz gegründet. Dort wurden seit der Mitte des 17. Jahrhunderts zur Bewachung und zum Schutze große Berghunde gehalten. Das Vorhandensein solcher Hunde ist bildlich seit
1695 und schriftlich in einer Aktennotiz des Hospizes im Jahre 1707 dokumentiert. Die Hunde wurden bald als Begleithunde und besonders als Rettungshunde für in Schnee und Nebel verirrte Reisende eingesetzt

Die dunkel mahagonifarbenen Hunde wurden von den Mönchen eigens so gezüchtet um Stola, Messgewand und Schulterband der Mönche zu spiegeln. Das sind Bestandteile ihre religiösen Gewänder.

Man nimmt an, dass die Bernhardiner von Mastiffähnlichen Tieren abstammen, welche die Römischen Eroberer mit in dieses Gebiet gebracht hatten.

Einen weiteren Bernhardiner Boom löste der Film „Beethoven“ aus.

Heinrich Schumacher von Holligen bei Bern begann als erster im Jahre 1867 für seine
Hunde Abstammungsurkunden auszustellen. Im Februar 1884 wurde das schweizerische Hundestammbuch (SHSB) eröffnet; die allererste Eintragung war der Bernhardiner Leon, und die weiteren 28 Eintragungen betrafen ebenfalls Bernhardiner.

Am 15. März 1884 wurde der Schweizerische St. Bernhardsclub in Basel gegründet.


Aussehen: (auszugsweise aus dem : FSCT Standart)
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FCI-Standard Nr. 61
St. Bernhardshund
(Bernhardiner)
Ursprung:Schweiz
Datum der Publikation des gültigen Originalstandardes: 23.03.1993
Verwendung: Begleit-, Wach- und Hofhund
Klassifikation FCI Gruppe 2
Pinscher und Schnauzer, Molosser und Schweizer Sennenhunde

Es existieren zwei Varietäten des St. Bernhardshundes:
- Varietät Kurzhaar (Stockhaar) und
- Varietät Langhaar.

• Varietät Kurzhaar (Stockhaar): Deckhaar dicht, glatt anliegend und derb; Unterwolle reichlich. Keulen leicht behost; Rute dicht behaart.

• Varietät Langhaar: mittellanges gerades Deckhaar mit reichlich Unterwolle; über Hüfte
und Kruppe meistens etwas gewellt. Stark behoste Keulen, Vorderläufe mit Befederung.
Gesicht und Ohren kurz behaart; Rute buschig.

Farbe des Haares:
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Grundfarbe weiß mit kleineren oder größeren rotbraunen Platten (Plattenhunde) bis
durchgehende rotbraune Decke über Rücken und Flanken.
(Mantelhunde) Zerrissener Mantel (mit weiß durchbrochene Decke) gleichwertig. Gestromtes
Rotbraun zulässig. Braungelb toleriert. Dunkle Verbrämung am Kopf erwünscht. Anflug von Schwarz am Körper toleriert

Abzeichen:
Brust, Pfoten, Rutenspitze, Nasenband, Blesse und Genickfleck müssen weiß sein.

Erwünscht:
weißer Kragen; symmetrische dunkle Maske

Grösse:
Mindestmass: Rüden70 cm, Hündinnen 65 cm
Höchstmass: Rüden90 cm; Hündinnen 80 cm

Kopf
Allgemein: kräftig und imposant

Fang:
kurz, gleichmässig breit; Nasenrücken gerade, mit leichter Rinne

Lefzen: Lefzenrand schwarz. Lefzen des Oberkiefers stark
entwickelt und überhängend, gegen die Nase hin einen weiten Bogen bildend.
Mundwinkel bleiben sichtbar

Ohren: hängend

Wesen
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Ruhig, Gutartig,

Gesundheit:
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Durch falsche Aufzucht (Fütterung und Haltung) können Knochen- und Bänderproblem entstehen.
Zuweilen tritt ein Entropium am Auge auf.
Wobei die Züchter heute versuchen das Auge frei von Übertreibung (offenes Augenlid) zu halten.
Durch die hängenden Lefzen sabbert diese Rasse. Das ist sicher nichts für eine penible Hausfrau.

Kontakte und Infos:
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Bernhardiner in Not
1.Vorsitzende: Inge Ketzler
Tel: 02274- 46 23 ; Fax: 02274- 93 18 51

Auf dieser Seite habe ich mal kurz hereingeschnuppert. Entsetzt habe ich dort ca. 20 Hunde entdeckt, die zur Vermittlung stehen.

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Bernhardiner Club Deutschland e.V.
1. Vorsitzende Marianne Ruß
Tel. 089.1504496 Fax. 089.1503292
http://www.bernhardiner-club.de/

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Der St. Bernhards-Klub e.V. wurde am 11. Mai 1891 in München gegründet und ist damit einer der ersten kynologischen Vereine in Deutschland. Er ist Mitglied im Verband für das Deutsche Hundewesen e.V.(VDH) und somit Mitglied bei der Federation Cynologique Internationale (F.C.I.). Auch ist er Gründungsmitglied der Weltunuion St. Bernhard- Klubs (WUSB) und Mitglied der Gesellschaft zur Förderung Kynologischer Forschung e.V. (GKF).
http://www.bernhardiner.de/
Marie-Luise Löhr
Tel: 09542-7 03 99 fax: 09542-7 03 96
e-mail: [email protected]


FAZIT
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Der Kauf dieser Hunderasse sollte wirklich gut überlegt sein. als Wohnungshund würde ich dieses Tier nicht einstufen. Auch muss für eine gute Erziehung gesorgt werden. Denn solche Hunderiesen können unerzogen zu einer richtigen Belastung werden.
Auch muss man bei der Aufzucht sich an die Ratschläge der Züchter halten. Denn die Aufzucht von Hunderiesen ist nicht immer einfach.
Als Sporthund ist dieser Hund sicher nur bedingt einsetzbar. In der Agilityszene rennen die Border Collies sicher dem Bernhardiner davon.
Ich habe den Hund auch schon auf Hundeveranstaltungen in der Rettungshundestaffel gesehen. Allerdings ist er für diese Arbeit zu schwer gezüchtet. Eine Flächensuche wird dieser Hund sicher noch schaffen. Aber eine Suche im Trümmergelände, wäre eine zu große Belastung für seine Gelenke.
Auch muss man bedenken, dass man seinen Rettungshund auch einmal über Glasscherben tragen muss. Der Bernhardiner mit seinen ca. 80 Kg Körpergewicht ist dafür sicher kaum geeignet.

VIELEN DANK für Euer Lesen, Kommentieren und Bewerten.
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BERLIN, 24.06.2003
Es grüßt alle Leser: Bluebirdunfa

Anmerkung:
Ich vergebe einmal die volle Punktzahl, den bei einem Hund abzuwerten ist schwierig.

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