Betriebswirt/in (VWA) Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Einstellungschancen:  gut
  • Aufstiegschancen:  gut
  • Verdienstmöglichkeiten:  gut
  • Sozialleistungen:  gut

Erfahrungsbericht von orkati

Studium oder Ausbildung? Beides!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Nach der Schule stellt sich für viele die Frage: "Was machen?" Der männliche Teil bekommt meist noch ein weiteres Jahr Bedenkzeit bei Bundeswehr oder Zivildienst, aber spätestens dann muss eine Entscheidung fallen, was man mit dem Leben anfangen will.

Bei den meisten wird wohl eine Wahl zwischen Studium und Ausbildung anstehen. So war es auch bei mir...
Da mir die Entscheidung nicht leicht viel, habe ich mich nach weiteren Alternativen erkundigt und auch eine sehr gute gefunden: Den Abiturientenstudiengang zum Betriebswirt (VWA)

Die VWA (Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie) bietet sehr viele Möglichkeiten sich nebenberuflich weiterzubilden. Für Abiturienten gibt es allerdings eine Möglichkeit ein Studium an der VWA mit einer betrieblichen Ausbildung zu verknüpfen:

Allgemeines
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Voraussetzung für dieses VWA-Studium ist die allgemeine Hochschulreife (Abitur) und ein Ausbildungsvertrag mir einem Unternehmen. Bei der jeweiligen IHK kann man sich Adressen von Firmen besorgen, die einen Ausbildungsplatz in Verbindung mit einem VWA-Studium anbieten. Man hat die Wahl zwischen drei Ausbildungsberufen: Industriekaufmann, Einzelhandelskaufmann, Groß- und Außenhandelskaufmann (natürlich alles auch mit /-frau). Möglicherweise wird dieses Angebot aber noch erweitert!?
Man sollte seine Interessen schon im wirtschaftlichen Bereich haben, denn sonst sind die drei Jahre (s. Aufbau) nur relativ schwer zu überstehen.
Dafür hat man bereits nach 1,5 Jahren einen fertigen Berufsabschluss und nach 3 Jahren ein abgeschlossenes Studium.

Aufbau/zeitlicher Ablauf
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Das Studium dauert insgesamt 6 Semester also 3 Jahre und ist folgendermaßen gegliedert:

1.-2. Semester:
Von Montags bis Donnerstags arbeitet man in seinem Ausbildungsberuf, Freitags besucht man am Vormittag die Berufsschule und am Nachmittag Vorlesungen in der VWA (bis ca. 17 Uhr, variiert), Samstags sind von 08.30 - 13.30 Uhr Vorlesungen in der VWA

3. Semester:
wie in den ersten beiden Semestern nur die Berufschule entfällt und wird durch Vorlesungen ersetzt.

4.-6. Semester
man bekommt endlich wieder eine 5 Tage Woche und ist von Montags bis Mittwoch im Unternehmen tätig und hat Donnerstags (bis ca. 17.00) und Freitag (bis ca. 13.30 Uhr) Vorlesungen.

Im 3. Semester finden dabei die Abschlussprüfungen der Ausbildungsberufe statt. Man hat also nach 1,5 Jahren schon eine abgeschlossene Berufausbildung (wenn man besteht); schneller geht's nicht.

Abschlussprüfung/Diplom
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Neben der Abschlussprüfung der Ausbildungsberufe finden die Diplomprüfungen nach dem 6. Semester statt. Diese bestehen aus drei schriftlichen Prüfungen (BWL, VWL und Recht), einer Diplomarbeit und einer mündlichen Prüfung.
Nach erfolgreicher Prüfung erwirbt man den Titel Betriebswirt (VWA). Dieser Titel ist leider nur von der Wirtschaft anerkannt und kein staatliches Diplom.
Für die Zulassung zur Diplomprüfung müssen jeweils Arbeitsscheine durch Klausuren und Hausarbeiten in den Fachbereichen BWL, VWL und recht erworben und die Abschlussprüfung der Ausbildung bestanden werden.

Kosten
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Die VWA verlangt pro Semester eine Gebühr von ca. 750 €. Diese Studiengebühren werden aber fast immer von den ausbildenden Unternehmen übernommen, so dass für den Studenten keine Kosten anfallen.

Dozenten/Vorlesungen
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Als Dozenten engagiert die VWA einerseits Universitäts-Professoren renommierter Universitäten und andererseits Dozenten aus der Praxis. Meine Erfahrungen mit den Dozenten sind zu 80 % mehr als positiv.
Durch die relativ kleinen Gruppen (ca. 30-40 Kommilitonen) ist ein sehr effektives Lernen möglich.

Fazit
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Mit zwei Abschlüssen in drei Jahren kann man eigentlich nichts falsch machen. Für mich war und ist der Abiturientenstudiengang zum Betriebswirt VWA die perfekte Weiterbildung nach dem Abitur. Die Vorteile als Stichpunkte:
- abgeschlossene Berufsausbildung nach 1,5 Jahren
- Diplomprüfung nach 3 Jahren
- studieren und gleichzeitig Geld verdienen
- gute Aufstiegschancen
- sehr positives Lernumfeld (Dozenten, Gruppengröße)
- gute Mischung aus Theorie und Praxis
Dagegen stehen folgende Nachteile:
- hoher Zeitaufwand (vor allem in den ersten drei Semestern)
- Diplom nicht staatlich anerkannt

Ich stehe gerade kurz vor den Diplomprüfungen im 6. Semester und würde mich sehr wahrscheinlich wieder für diese Art der Ausbildung/des Studiums entscheiden; kann es also jedem empfehlen der nicht nur eine Ausbildung machen will und dem ein Studium zu lang und teuer ist...

15 Bewertungen, 1 Kommentar

  • pnh-135

    29.12.2002, 12:55 Uhr von pnh-135
    Bewertung: sehr hilfreich

    Das ist ja ähnlich wie mit der BA