Betula Woogie Testbericht

Schon viele, viele Jahre tragen mich diese – in meinem Fall vorwiegend als Hausschuhe verwendeten – Latschen durchs Leben. So lange, dass ich nicht mehr mit Sicherheit sagen kann, wann ich sie gekauft habe. Falls es schon in diesem Jahrtausend war, muss es ziemlich zu Beginn dieses gewesen sein. Möglicherweise war es aber auch schon im letzten Jahrtausend. Halten wir also fest, dass ich sie seit ca. 8-10 Jahre benutze. Ja, wirklich! So lange kann ein und dasselbe Schuhpaar halten! Das sollte eigentlich schon für sich sprechen – gerade in einer Zeit, wo vermehrt minderwertige Schuhe verkauft werden, die schlimmstenfalls schon nach wenigen Monaten verschlissen sind. In einem solchen Fall hat man dann doch nicht so viel Geld gespart – denn für die Summe, für die man zig Schuhpaare verschlissen hätte, hätte man sich auch schon drei schöne Paar langlebige Qualitätsschuhe kaufen können, die womöglich auch noch den Füßen wohler täten...

Doch genug der Vorrede. Nahtlos bin ich zum zweiten wichtigen Punkt gelangt: Dem Preis.

Wie viel haben meine Betula Woogies denn gekostet?
Genau kann ich mich leider nicht mehr daran erinnern – aber es müssten wohl 29,90 € gewesen sein. Doch, ich denke, das müsste stimmen; denn es waren auf jeden Fall mehr als 19,90 €, es war auf jeden Fall ein Schwellenpreis, und auf jeden Fall günstiger im Vergleich zu Birkenstock. Zu gefühlten 80 % haben sie 29,90 € gekostet – nehmen wir dies also mal an.

Und wo habe ich ihn gekauft?

Auch dies ist kein Geheimnis: Ich habe ihn in einem ländlich gelegenen Schuhfachgeschäft erworben, das direkt an der Hauptstraße eines größeren Dorfes lag und in dem wir damals mehr oder weniger regelmäßige Kunden waren, zumal wir neben den Preisen mit Service und Beratung dort immer sehr zufrieden waren. Heute ist in jenen Räumlichkeiten ein anderes Geschäft angesiedelt – aber das Schuhgeschäft war viele Jahre dort und gehörte sogar zu den deutlichen Erinnerungen meiner Kindheit (wenn ich noch etwas weiter zurückblicke – denn beim Erwerb dieser Schuhe war ich schon etwas älter, stand aber noch vor dem Abi).

Zum Schuh: Optik, Beschaffenheit und Größe:

In meinem Fall handelt es sich um die Schuhgröße 39, die mir gut passt, ohne zu drücken – optimal.
Meine Woogies sind in blau-schwarz-violettem, jedoch blau dominiertem Muster gehalten, wie man auf den beigefügten Bildern auch hoffentlich gut erkennen kann. Ansonsten ist die Optik der Riemen genauso frech-frisch-jugendlich-verspielt gehalten wie die anderen Modelle Betula Woogies auch. Leider kann ich mich außer an eine hellgrüne Variante mit ähnlichem Muster, die mir nicht wirklich zusagte, nicht mehr an all die anderen Farbtöne erinnern, die bei meinem Neukauf zur Auswahl standen.
(Über den Kaufvorgang an sich brauche ich wohl nichts zu sagen: dass ich die Schuhe vorher anprobiert hatte, um dann festzustellen, dass sie passten, ist eigentlich selbstverständlich.)
Die drei breiten Riemen bestehen aus einer Art Kunststoff; innen sind sie mit einem weicheren, filzartigen Material von schwarzer Farbe beschichtet. Die Riemenverschlüsse sind aus leichtem Messing oder Ähnlichem gemacht.
Die Schuhsohle an sich besteht aus recht solidem, aber dennoch nicht zu hartem Kork. Auf der Oberfläche befindet sich darüber hinaus eine weitere korkähnliche (oder dünne Leder-) Schicht, auf die der Fuß aufliegt. Die Sohlenform ist so gehalten, dass sie sich dem Fuß anpasst, der sich somit bestens und fest (dennoch flexibel federnd usw.) an den Fuß anschmiegt.
Die untere Sohlenschicht ist schwarz und besteht wohl aus einer härteren und stabilen Version von Schaumstoff. Darin ist ein einfaches Profil eingraviert.

Meine Erfahrungen damit:

Auch nach der langen Zeit der Nutzung empfinde ich das Gehen (und Sitzen, Stehen) in diesen Sandalen noch immer als sehr bequem. Ich trage sie vor Allem zu Hause in der Wohnung – aber auch, wenn ich in ihnen einmal nach draußen gehe, bleibt der Tragekomfort derselbe.
Das Material ist gut verarbeitet und stabil – auch in hohem Alter fallen diese Schuhe noch nicht auseinander. Natürlich weisen sie mittlerweile Verschleißerscheinungen auf: Die Sohlen nutzen sich – vor allem an den Zehenspitzen beim Abrollen des Fußes und die Innenflächen, dort, wo der Fuß aufliegt – mit der Zeit allmählich ab; aufgrund des Verschleißes beginnt der Klebstoff vorne die obere Sohlenschicht zu lösen; und an den Schnallen blättert die Farbe ab.
Aber diese Gebrauchsspuren kommen nach und nach (und nicht plötzlich), und sind angesichts der langen bisherigen Lebensdauer wohl normal. Ich empfinde das für Hausschuhe nicht als störend – ich muss sie ja nicht anziehen, wenn es gilt, schön auszusehen und durch makelloses Schuhwerk Eindruck zu schinden. Sie erfüllen ihren Zweck; mehr verlange ich davon gar nicht. ;-) Nach heutigem Stand vermute ich, dass sie getrost noch mindestens zwei weitere Jahre ihren treuen Dienst tun können. Sollte ich sie irgendwann wegschmeißen müssen, werde ich diesen Bericht entsprechend updaten.
Da diese Treter ergonomisch geformt sind, so dass sich der Fuß prima in die Sohle einbettet, und man die Schnallen in 5 Stufen (Löchern) zusätzlich auch noch individuell an die eigene Dicke des Fußes anpassen kann, liegt der Schuh nicht nur gut am Fuß an, so dass man ihn nicht so schnell verliert – nein, nicht nur das! Der Fuß scheint sich sogar sichtlich wohl darin zu fühlen!
Ich bin überzeugt, dass ich darin auch längere Strecken laufen könnte, ohne Fußschmerzen, Blasen oder ähnliche Symptome, unter denen sie bei der Strapazierung durch weniger fußfreundliches Schuhwerk leiden würden, zu verspüren.
Allergisch reagiert haben meine Füße auch noch nie auf die in den Schuhen enthaltenen Materialien. Dabei laufe ich häufig genug barfuß in ihnen – vor Allem im Sommer. Wären die Materialien also unverträglich, hätte ich oft genug Gelegenheit gehabt, dies zu bemerken. Aber nichts dergleichen.
Und auch, wenn ich in Socken darin laufe, haben meine Füße immer noch genug Raum. Bei dickeren Socken hätte ich ja die Möglichkeit, die Schnallen zu lockern – dies war aber noch nie notwendig.
Oder doch: Einmal hatte ich aus einem bestimmten Grund sehr stark geschwollene Füße. Mal ganz davon abgesehen, dass es so ohnehin schon schwer war, aufzutreten, geschweige denn, dass es weh tat – ich konnte die Schnallen problemlos lockern, so dass es etwas besser ging und der Druck nachließ.
Wenn man vorübergehend einen Gips trägt (das ist bei mir noch nicht vorgekommen), dann muss man natürlich die Schnallen eventuell ganz öffnen – oder den Schuh gleich ausziehen und auf dem anderen Bein durch die Gegend hüpfen. Da ich keine solchen Erfahrungen mit diesen Schuhen gemacht habe, kann ich an dieser Stelle jedoch nicht mehr dazu sagen. Darüber hinaus könnten ja in so einem Fall die Schuhe nichts dafür, dass man in dieser Lage steckte. ;-)

Ich glaube, damit habe ich alles gesagt, was es zu diesem Produkt zu sagen gibt. Sollte ich etwas Wichtiges vergessen haben, freue ich mich über entsprechende Hinweise und Verbesserungsvorschläge. Aber auch so freue ich mich über Eure Bewertungen und Kommentare und hoffe, dieser Bericht hat Euch einige nützliche Informationen geben können.

FAZIT

Bequem, fußfreundlich, langlebig und aus stabilem, qualitativen Material... muss ein Schuh dieser Art mehr haben?
Schön sieht er vielleicht auch noch aus – zumindest, wenn er neu ist. Mit alterstypischen Verschleißerscheinungen eignet er sich noch am besten für den Hausgebrauch, allenfalls für einen kurzen Spaziergang. Für offizielle Anlässe ist er dann doch wohl nicht schick genug – und auf einer Party etwa wäre er wohl mehr ein Lacher mit Spitznamen „Jesuslatschen“ oder dergleichen. Auch wenn tanzen mit ihnen sicherlich weniger mühsam für die Füße wäre als mit Highheels o.Ä. *gg* (Wenn ich tanzen will, achte ich ohnehin darauf, etwas bequemeres an den Füßen zu haben – aber entsprechend aussehen soll es dennoch; also: diese Latschen sind sicherlich keine Visitenkarte, mit denen man andere außerhalb des genannten Nutzungsbereiches optisch beeindrucken kann.)
Auch ist er nicht zu schwer – man bewegt sich praktisch leichtfüßig in ihm.
Sogar der Preis stimmt – insbesondere gemessen an der gebotenen Qualität, dem Tragekomfort (meine Füße danken mir diese Wohltat, und ggf. Erholung!) und der potentiellen Nutzungsdauer.
Gibt es eigentlich ein Kontra? Mir fällt keines ein, zumal die Verschleißerscheinungen angesichts der Zeit und Häufigkeit des Tragens (eine gewisse Zeit des Tages bin ich immer zu Hause, mindestens morgens und abends – somit habe ich sie täglich mindestens zweimal über eine bestimmte Dauer an den Füßen) wohl als normal zu betrachten sind.