Bewerbungstipps Testbericht

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Erfahrungsbericht von Schmusetiger1706

Arbeitszeugnisse

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Hi@all!

Hier möchte ich ein paar Formulierungen in Arbeitszeugnissen aufzeigen, hinter denen sich etwas völlig anderes verbirgt, als der Laie zunächst vermuten würde.

Stets negativ zu werten ist die Aussage: "war bemüht..." Das heißt nämlich im Klartext nichts anderes, dass seine Bemühungen, in welcher Hinsicht auch immer, nicht zum Erfolg geführt haben. "War bemüht, pünktlich zu sein" heißt, er war unpünktlich. "War bemüht, übertragene Aufgaben zu unserer Zufriedenheit zu erledigen" bedeutet nichts anderes, als dass man mit ihm unzufrieden war.

"Zu unserer vollen Zufriedenheit" oder "unseren Erwartungen in jeder Hinsicht entsprochen" reicht bestenfalls mal für ein befriedigend aus. Da müsste dann schon "stets zu unserer vollsten Zufriedenheit" oder "in jeder Hinsicht in allerbester Weise entsprochen" stehen, damit man sich eines sehr gut oder gut gewiss sein könnte.

Aber neben diesen eher allgemeinen Aussagen spielen noch eine ganze Reihe weiterer Formeln oder Auffälligkeiten eine wichtige, nein, vielfach sogar die entscheidende Rolle. Es gibt da unterschwellige Warnsignale, die jeder Personalchef kennt und denen er oft mehr Bedeutung beimisst, als den weit verbreiteten Codes der Gesamtbewertung. Im Verborgenen rechnet er viel eher mit einer wahren Aussage über die Person.

So ist z.B. ein auffällig kurzes Zeugnis nach langjähriger Beschäftigung und höherer Position ein untrügliches Warnsignal, dass mit dem Menschen etwas nicht in Ordnung ist.

"Hat sich mit großem Eifer der Aufgabe gewidmet" bedeutet nichts anderes, als dass er/sie eher mangelhafte Leistungen erbracht hat, denn es fehlt die Aussage zum Erfolg. Sehr negativ ist die Formulierung: "...sich im Rahmen seiner Fähigkeiten eingesetzt", denn das indiziert Unfähigkeit.

Und was ist mit "...galt im Kollegenkreis als toleranter Mitarbeiter" ? Hier weiß der Fachmann, dass es sich um einen Mitarbeiter handelt, mit dem die Vorgesetzten so ihre Schwierigkeiten hatten.

Schlimm wird es, wenn da steht: "...trug durch ihre Geselligkeit zur Verbesserung des Betriebsklimas bei" oder "...sein geselliges Wesen wurde allseits geschätzt", denn das ist das untrügliche Signal für Alkoholprobleme.

"Einfühlungsvermögen für die Belange der Kollegen" deutet darauf hin, dass er/sie Sexualkontakte sucht.

Besonders beliebt ist das Weglassen erforderlicher oder branchenüblicher Zeugnisaussagen. Hierzu zählen u.a. Beschäftigungszeit, Grund des Ausscheidens, Beschreibung der Tätigkeiten oder bei Sekretärinnen "selbständiges Arbeiten". Beredtes Schweigen also sagt sehr viel aus.

Zu guter Letzt spielt natürlich auch die Schlussformel eine wichtige Rolle. Zur Schlussformel gehört auch ein Dank für die geleistete Arbeit, ein Bedauern des Ausscheidens und natürlich Wünsche für die Zukunft. "Wünschen für die Zukunft viel Erfolg", den er/sie bislang nicht hatte. Da müsste es schon heißen: "...und wünschen für die Zukunft weiterhin viel Erfolg".

Schaut euch doch mal euer Arbeitszeugnis an und guckt, was da wirklich steht!

Mfg

Made

21 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Chandler

    04.07.2002, 14:47 Uhr von Chandler
    Bewertung: sehr hilfreich

    um noch einige Punkte zu nennen: versteckt sich ein kleiner Rechtschreib-oder Zeichensetzfehler(Komma), dann wirft das ebenfalls ein schlechtes Licht auf die Person. Desweiteren gilt ein " versehentlicher" fortgehührter kleiner Strich unten

  • Beatrix20

    19.05.2002, 02:08 Uhr von Beatrix20
    Bewertung: sehr hilfreich

    Guter Bericht! Beatrix20