Bibi Blocksberg (39) - Unverhofftes Wiedersehen (Hörbuch) Testbericht

Heute war bei mir wieder Bibi Blocksberg-Zeit. Trotz meines der Zielgruppe nicht entsprechenden Alters mag ich ab und an ganz gerne ein paar Kinder-Hörspiele hören, denn da kann ich a) gut relaxen und b) fühle ich mich dann immer so schön in meine eigene Kindheit versetzt, wo ich diese Kassetten immer gehört habe. Das tut der Seele irgendwie gut... ;-)

Heute soll es um eine Folge gehen, die keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat, denn ich erinnerte mich nur noch dunkel an die Geschichte.
Aber im Nachhinein fand ich sie wieder ganz lustig.

Und zwar soll es um Folge 39 gehen: \"Unverhofftes Wiedersehen\".

Inhalt:
Bibis Eltern Barbara und Bernhard haben ihren 15. Hochzeitstag und möchten gerne verreisen. In dieser Zeit soll Bibi zu ihrer Tante Luisa nach München.
Luisa ist die Schwester von Bernhard (also keine Hexe) und Bibis Meinung nach unausstehlich...
Bibi weigert sich mit Händen und Füßen, nach München fahren zu müssen, doch letztendlich sitzt sie doch im Zug und verhext vor lauter Frust den Kellner im Speisewagon so, dass er den Leuten nur noch die Wahrheit sagt - und zwar über das miese Essen im zug, über die Frisur der Passagiere und so weiter...
In München angekommen, stellt sich heraus, dass Bibis Befürchtungen begründet waren: Tante Luisa ist tatsächlich nur am Meckern und hat ständig etwas an Bibi auszusetzen.
Bibi versucht, ihrer Tante alles recht zu machen, damit die Woche möglichst stressfrei für sie verläuft, und geht erstmal mit Luisa\'s Hund Gassi.
Dabei lernt sie den Jungen Micha kennen, der im gleichen Haus wie ihre Tante wohnt.
Micha und Bibi freunden sich an und machen eine kleine Besichtigungstour durch München, unter anderem in den Englischen Garten, wo Bibi alle Hunde zum Fliegen bringt mit ihrem Gehexe.
Micha meint, Bibis Tante müsste doch eigentlich einen Grund haben, dass sie immer so mies gelaunt ist, denn auch er hat die Bosheiten der älteren Dame schon zu spüren bekommen.
Deshalb beginnt Bibi, in den Privatsachen ihrer Tante herum zu schnüffeln und entdeckt unter anderem alte Briefe.
Aus diesen Informationen ergibt sich, dass ihre Tante früher mit einem Herren namens Friedrich Bergmann zusammen war, der aber als tot gilt.
Bibi stellt mit Hilfe ihrer Freundin und Reporterin Karla Kolumna Nachforschungen an - und es kommt heraus, dass der Mann gar nicht tot ist!
Und so führt letztendlich alles zu einem Happy End...

Technisches/Allgemeines:
Diese Folge erschien 1986 bei Kiosk nach einem Dialogbuch von Elfie Donnelly und unter der Regie von Ulli Herzog.
Heute kosten die Kassetten etwa 4,50 € und sind geeignet für Kinder ab 5 Jahren.

Die Sprecher in dieser Folge sind:
Bibi Blocksberg: Susanna Bonasewicz
Barbara Blocksberg: Hallgard Bruckhaus
Bernhard Blocksberg: Guido Weber
Tante Luisa: Sigrid Lagemann
Micha: D. Muck
Karla Kolumna: Gisela Fritsch
Erzähler: Joachim Nottke

Die Sprecher machen ihren Job natürlich wieder einmal fantastisch, bei dieser Folge muss man besonders auf den bayrischen Dialekt achten, der allerdings teilweise stark vereinfacht ist, damit auch kleinere (norddeutsche *ggg*) Kinder die Dialoge verstehen können.
Die Tante Luisa wirkt tatsächlich sehr frustriert, das hört man alleine schon an der Stimme, und Bibis Gequengel am Anfang wirkt auch sehr gut.

Die Klangqualität sowie die Haltbarkeit der Kassetten ist außerordentlich gut. Ich hatte nie ein störendes Rauschen oder Ähnliches auf dem Band - im Gegenteil, die Stimmen und Geräusche sind wunderbar klar und deutlich.
Außerdem haben meine Kassetten wirklich viel mitgemacht und trotzdem ewig gehalten.

An Hintergrundgeräuschen wird bei Bibi Blocksberg-Kassetten immer gespart, was ich sehr positiv finde, weil die Kinder so nicht Gefahr laufen, verwirrt zu werden oder abgelenkt zu werden.
Hintergrundgeräusche werden nur da eingesetzt, wo sie wirklich Sinn machen. Also zum Beispiel hört man Geschirr klappern, wenn jemand sagt, er spült jetzt ab.
Alles Dinge, die sein müssen, um die Handlung logisch zu untermalen, aber nie etwas Überflüssiges.

Meine Meinung zum Inhalt:
Ich habe ja schon am Anfang gesagt, dass mit diese Folge nicht so im Gedächtnis geblieben ist.
Ehrlich gesagt habe ich sie als Kind auch nicht oft gehört - und zwar aus einem einzigen Grund: Ich fand die Story zu kitschig.
Am Anfang ist ja alles noch recht witzig, also die Hexerei im Zug und auch die Sachen, die Bibi im Englischen Garten so anstellt.
Aber zum Ende hin wird das Ganze in Kinderaugen zu rührselig. Mal davon abgesehen, dass Kinder von Liebe sowieso ein ganz anderes Bild haben als Erwachene, ist es auch schwer zu verstehen, dass jemand als \"tot\" gilt und dann doch überlebt.
Für ganz sensible Kinder ganz das sogar dazu führen, dass sie den Tod an sich gar nicht mehr so ernst nehmen, aber soweit will ich jetzt mal nicht gehen.

Auf jeden Fall wusste ich als 5- oder 6-jährige gar nicht, was der Quatsch soll. Etwas größere Kinder finden das vielleicht interessant oder gar romantisch, aber die Kleineren werden das alles \"doof\" finden.

Gut finde ich, dass in dieser Folge wieder viel Allgemeinwissen vermittelt wird.
So machen die Kinder zusammen eine Tour durch München mit ein paar der wichtigen Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel der bereits erwähnte Englische Garten.
Auch der Dialekt wird ein wenig dargestellt, wenn auch immernoch gut verständlich.
Ich denke, dadurch lernen die Kinder gut, dass es verschiedene Dialekte gibt in den verschiedenen Landesteilen.
Auch die typischen Klischees, wie zum Beispiel die Weißwurst (tyyyypisch für Bayern, das essen die NUR! *ggg*) werden vermittelt.

Der Humor kommt hier (wenigstens in der ersten Hälfte) natürlichauch wieder nicht zu kurz und ich denke da sind schon einige kräftige Lacher sicher.
Bibis Streiche sind wie immer göttlich!

Fazit:
Ich empfehle diese Folge selbstverständlich weiter, wenn auch nur mit einer 2, weil ich sie einfach irgendwie kitschig fand zum Schluss.

P.S.: Gewidmet dem bayrischen alten Plunder. Er kann ja auch nichts dafür.