Bichon a Poil Frise Testbericht

Was ist ein Bichon? Ja das hab ich mich vor ca. 10 Jahren auch mal gefragt. Der Bichon friseé ist wahrscheinlich der knuffigste Schoßhund der Welt. Ich erzähle einfach mal, wie meine Lexi so ist:

Ich bekam sie für stolze 2.000 DM vom Züchter, Sie war die dickste, frechste und drolligste aus dem ganzen Wurf. Von Anhieb an - ich war damals 13 - waren wir ein Herz und eine Seele. Leider hielt die Freude nicht lange an, denn der Züchter verschwieg uns, dass Sie jeden Tag ordentliche Fellpflege braucht. Man muss sie bürsten, entfilzen, Haare aus den Augen entfernen, wenn die zu lang sind. Alle 6 Wochen muss man mit Ihr zum Hundefrisör (es sei denn, man ist so gut und kann alleine alles). Aber nagut, daran gewöhnten wir uns, sie hält auch wunderbar still, bis man sich mal wegdreht. Dann ist sie unter der Couch verschwunden.

Nach ca. 3 Monaten dann der 1. Schicksalsschlag: --Notoperation!--
Was Sie gegessen hatte, kam vorne wieder raus. Der ganze Bauch wurde ihr aufgeschnitten und überall wurde nach der Ursache gesucht. Dann die Erleichterung nach 3 Stunden: Vorm Magenausgang hatte sich ein Stück von diesen Kauknochen, die es auch als Schuhe und so gibt, gelegt. Seitdem sind diese Dinger bei uns tabu! Sie erholte sich auch wieder und nach einem halben Jahr war alles vergessen.

Wir hatten soviel Spaß miteinander. Auf ein Kunststück bin ich ganz stolz: Sie kann Küsschen geben. Der Renner bei jedem Familienfest. Sie liebt es besonders, mit ihrer besten Freundin, einer Dackel-Dame im Garten umherzutollen und Fußball zu spielen. Bichons lieben den Wind in ihrem Fell. Abends macht sie dann aber einen auf adelig und möchte nur das eine: Caesar! Obwohl sie kein Westi ist wie in der Werbung, will sie nur das zum Fressen haben. Und danach schlafen! Am besten gaanz lange! Dabei hab ich sie sogar schon öfter schnarchen gehört.

Doch der 2. Schicksalsschlag wartete nicht lange: als sie 5 Jahre alt war, bemerkte ich bei ihr eine Geschwulst auf der Haut. Schon wieder musste sie operiert werden. Zum Glück stellte sich heraus, dass es ein gutartiger Tumor war.

Im Januar ist meine dicke 10 Jahre alt geworden. Vom Aussehen her altert diese Rasse überhaupt nicht. Aber ich sehe ihr das Alter an. Sie spielt nicht mehr so oft und schläft dafür mehr.

Zum Schluss noch das wichtigste für alle, die sich für einen Bichon entscheiden: Achten Sie auf den Züchter, lesen Sie Rasseportraits und fragen sie am besten beim VdH nach, welchen Züchter sie empfehlen können. Meine hat drei Zuchtfehler, wovon auch der Tumor und der empfindliche Magen zurückzuführen ist. Nur mit der richtigen Herkunft nimmt die Freude gar kein Ende.

--Tipps für die Auswahl an der Welpenbox:--
Beschäftigen Sie sich zunächst mit der Mutter, sie gibt den Welpen den größten Teil ihres Charakters ab.
Stellen Sie sich an die Box und warten ab, der richtige Hund kommt meistens als erster auf Sie zu.
Schauen Sie seine Augen an, entweder sie verlieben sich oder es ist nicht der richtige.
Begutachten Sie die Zähne, auch wenn es die Milchzähne sind, sie müssen in einer hervorragenden Stellung sein.

Ich werde mich, sollte meine bald nicht mehr sein, wohl wieder für einen Bichon entscheiden. Denn mich hat die Persönlichkeit und das Aussehen dieser Hunde süchtig gemacht.