Bildung Allgemein Testbericht

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Erfahrungsbericht von heinuun

Unvorbereitete Wissensgesellschaft in Deutschland (Pisa)

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Bildung und Wissen als Standortfaktoren ersten Ranges

Über die Wettbewerbsfahigkeit einer Volkswirtschaft entscheidet in Zukunft nicht die Verrfügbarkeit von klassischen Rohstoffen, sondern die Qualität des Bildungssystems, Talent, Erfindungsreichtum und Netzwerkeinbindung. Denn nur einer entsprechend
qualifizierten Bevölkerung kann es gelingen, aus der Informationslawine verwertbares Wissen zu formen und dieses zu nutzen.

In Deutschland sind noch nicht alle Weichen auf dem Weg zur Wissensgesellschaft
richtig gestellt: Während die technische Infrastruktur. z.B. Rechenkapazität, Zahl der ISDN-Anschlüsse oder die Qualität des deutschen Glasfaserkabelnetzes. einem
internationalen Vergleich standhält, liegt Deutschland bei der Qualifizierung seiner Bevölkerung weit zurück. Stand der Name Pisa bisher für den schiefen Turm, ist er heute das Kürzel für das deutsche Bildungsdebakel.

Defizite im deutschen Bildungssystem

In den grundlegenden Kulturtechniken:
Lesen, Schreiben, Rechnen sind deutsche Schüler in die Drittklassigkeit abgerutscht. Jährlich verlassen 90.000 oder 10 Prozent aller Schüler ihre Ausbildung ohne Abschluss. An den Hauptschulen sind es 16 Prozent und bei ausländischen Jugendlichen sogar 19 Prozent. Die Erziehung zu mehr Eigenverantwortung und Privatinitiative muss schon im Elternhaus
beginnen.


Deshalb fordern viele, nicht nur ich, eine verstärkte Leistungsorientierung in allen Schulformen:

Bei Lehrern sollte auf den Beamtenstatus verzichtet werden. Jede Schule muss sich ihre Lehrer selbst aussuchen und mit ihnen individuelle Arbeitsverträge mit leistungsorientierter Entlohnung abschliesen konnen.

Gesamtschulen sollten angesichts ihres generell niedrigeren Leistungsniveaus abgeschafft werden. Leistungseliten und Hochbegabte mussen
in Deutschland dagegen viel stärker gefordert werden.

Das Abitur nach 12 Jahren sollte endlich in allen Bundesländern zum Normalfall werden. Ziel muss ein bundeseinheitliches Abiturniveau sein.
Die Rückstände in der sprachlichen und okonömischen sowie naturwissenschaftlichen
und informationstechnischen Ausbildung sind aufzuholen. Medienkompetenz als Schlüsselqualifikation muss zum zentralen Bildungsziel in der Wissensgesellschaft
werden, um eine Spaltung in \"user\" und \"loser\" zu vermeiden.

Hochschulen international wettbewerbsfähig machen

In Deutschland liegt das Durchschnittsalter der Hochschulabsolventen bei 28 Jahren, im Ausland bei 22 oder 23 Jahren. Um international wettbewerbsfähig und attraktiv für
ausländische Studenten zu werden, sind die Studieninhalte zu durchforsten. Die durchschnittliche Studiendauer ist auf vier Jahre zu verkürzen. Gleichzeitig sollten durch sozialvertragliche Studiengebühren die richtigen Anreize für eine effiziente Nutzung des knappen Gutes Hochschulbildung gesetzt werden.

Hochschulen müssen das Recht erhalten, ihre Studenten und Professoren selbst auszuwählen. Gleichzeitig werden mehr Eliteuniversitäten und private Hochschulen benötigt, um den Wettbewerb in der Hochschullandschaft zu intensivieren. Von einer systematischen Förderung der Leistungseliten ist Deutschland anders als die USA, Frankreich und Grosbritannien weit entfernt.

Bildungsausgaben steigern

Auch wenn die Ausgaben im Bildungssektor allein noch keine pauschale Bewertung der Qualität der Bildungspolitik erlauben, so bleiben doch folgende Fakten im internationalen Ranking auffällig: Frankreich und die USA haben im Jahr 2001 6,1 bzw. 7,2 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts in die Bildungszukunft investiert. In Deutschland waren es nur 4,4 Prozent.

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