Binokel Testbericht

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Erfahrungsbericht von SimonHeimwerkerking

Binokel - ist das tratitionelle süddeutsche Kartenspiel heute immer noch "in" ????

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Hallo !

Ich möchte an dieser Stelle eines der traditionellsten Kartenspiel im Süddeutschen Raum vorstellen. Binokel. Ich möchte kurz der groben Spielablauf skizzieren, allerdings ohne zu sehr auf die einzelnen Regeln einzugehen.

Es gibt kaum ein Süddeutscher Haushalt, wo dieses Kartenspiel nicht präsent ist. Denn von den Großeltern her vererbt bekommen, ist das Spiel ein echter Klassiker. In meinem Bekanntenkreis ist grad eine richtige Binokelsucht ausgebrochen, und so bin ich auf die Idee mit diesem Bericht gekommen.
Um es sinnvoll spielen zu können muß man mindestens 3 Personen sein. Maximal dürfen 4 Leute in einer Runde mitspielen. Dann hat man allerdings schon so wenig Karten auf der Hand, daß man in aller Regel 2 Zweiergruppen bildet.

Man spielt Binokel mit einem eigenen Blatt, daß ähnlich dem bayrischen Schaafskopfblatt ist. Farben sind Herz, Bollen, Schippen ( Blatt ) und Kreuz ( Eichel ). Grundlage des Binokel ist das „Gaigel“ Spiel. Von daher ist es sinnvoll erst einmal Gaigel zu erlernen, um später zum Binokel umzusteigen. Beim Gaigel geht es ganz grob darum, daß ein Spieler eine Karte auf den Tisch legt, und die anderen der Reihenfolge nach eine Karte dazulegen. Derjenige mit der höchsten Karte in der angespielten Farbe erhält den Stich. Ausnahme Trumpf, das sticht alle Farben. Da ein Stich unterschiedlich viel Punkte wert sein kann, muß man sich überlegen, ob man ihn haben will, und mit welcher Karte man ihn sticht. Am Ende werden die Punkte der Stiche gezählt, der am meisten hat ist Sieger. Soweit zum Gaigel, der in fast gleichem Sinn im 3.Spielabschnitt des Binokel abläuft. Wo wir schon von hinten anfangen, wollen wir das auch weiter so tun – grins. Der 2. Spielabschnitt beim Binokel verläuft so, daß man mit seinen Karten auf der Hand mit verschiedenen Kartenkombination verschiedene Dinge melden kann. D.h. man legt diese Kombinationen für alle offensichtlich auf den Tisch ( was ein Vorteil für die Mitspieler bedeutet, da sie ersehen können was der „Melder“ für Spielkarten für den 3. Spielabschnitt besitzt... ) und erhält entsprechend Punkte dafür.

Der erste Spielabschnitt ist das „steigern“ oder „reizen“. Und das läuft folgendermaßen ab: Man erhält zu Beginn des Spieles Karten auf die Hand ( 12 bei 3 Spielern, 9 bei 4 Spielern ). Anhand von denen muß man in etwa abschätzen wie viel Punkte man in dieser Runde erreichen kann. Punkte kann man wie bereits erwähnt durch melden ( im 2. Spielabschnitt ) oder der Stiche ( im 3. Spielabschnitt ) erhalten. Wer am höchsten steigert ( denkt, daß er die meisten Punkte erreicht ) erhält das „Spiel“. Die gesteigerten Punkte müssen auf jeden Fall von dem Binokelfreund der das „Spiel“ hat erreicht werden. In dieser Runde erhält jetzt dieser Spieler das Augenmerk. Er bekommt jetzt noch 4 zusätzliche Karten – den Dab – zu seinen auf den Hand haltenden dazu. Er weiß allerdings vorher nicht was das für Karten sind. Es können für ihn sehr gut ergänzende sein, aber auch sehr schlechte. Von daher sollte man im Zweifelsfall nicht zu hoch steigern, da man nicht weiß was man bekommt...

Der Spieler der das „Spiel“ hat wird jetzt versuchen mit melden und Stichen die gesteigerte Punktzahl zu erreichen. Die anderen werden alles versuchen, daß er diese Punktzahl nicht erreicht. Das können sie z.B. so tun, daß sie im 3. Spielabschnitt alle Karten die viel zählen nicht dem „Hauptspieler“, sondern dem anderen Binokelfreund abwerfen...

Am Ende ist es oftmals knapp. Und nicht selten waren es nur ein paar Punkte, die zwischen Sieg und Niederlage des Hauptspielers entschieden haben.

Es gibt ein paar taktische Tricks beim Binokel. Grundsätzlich mal sollte man nur mit wirkich guten Karten hoch steigern. Denn man kann sich nicht auf den Dab verlassen. Aber das merkt man schnell, wenn man ein paar mal die ersteigerte Punktzahl nicht erreicht... Weiterhin ist es unter Umständen sinnvoll nicht alles was möglich ist zu melden, um seine Karten den „Gegnern“ nicht zu sehr zu offenbaren. Im Gegenzug können die Gegnern durch das melden die Karten des Hauptspielers erkennen, und damit im 3. Spielabschnitt entsprechend Karten abzuwerfen, oder auch zu behalten.

Man muß es einfach ein paar mal spielen, dann bekommt man von alleine ganz schnell mit, was man noch machen sollte, und was man eher nicht machen sollten. Von daher einfach mal ausprobieren. Und Sie werden sehen, Binokel ist genial. Suchtfaktor ist hoch. Es ist auf alle Fälle kein Phasenspiel, wie wir es schon viele erlebt haben ( eine Phase von höchstens ein paar Jahren „in“ ). Es ist viel zeitloser, und hat schon vielen Generation Freude bereitet. In diesem Sinne wünsche ich jedem ein gutes Blatt und den doppelten Binokel !

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